Einrichten und Konfigurieren von "SPDiag"

In diesem Abschnitt finden Sie ausführliche Informationen zum Konfigurieren von SPDiag und zum Konfigurieren von Farmservern für den Problembehandlungsprozess. Weitere Informationen zur Installation finden Sie im Thema "Installieren des SharePoint Administration Toolkits".

Konfigurieren von "SPDiag"

Nachdem Sie ein neues SPDiag-Projekt geöffnet haben und bevor Sie mit dem Erfassen von Daten mithilfe von SPDiag beginnen, müssen Sie das Tool im Dialogfeld Options konfigurieren. In den meisten Fällen können die Standardwerte übernommen werden. Wenn jedoch die Speicherorte der Systemmonitordateien oder der IIS-Protokolldateien geändert wurden und sich die Dateien nicht mehr an den Standardspeicherorten auf den Servern in der Farm befinden, können Sie die Speicherorte in diesem Dialogfeld angeben.

Sie können auch eine Netzwerkfreigabe angeben, von der Protokolldateien erfasst werden sollen, wenn Sie über ein Protokolldateiarchiv im Netzwerk verfügen.

Registerkarte "Files"

Auf der Registerkarte Files können Sie die Speicherorte der Dateien festlegen, mit deren Hilfe von SPDiag Informationen erfasst werden. Beachten Sie, dass Sie für jeden Server den genauen lokalen Pfad der Ordner angeben müssen, in denen die Protokolldateien gespeichert sind. Sie können in jedem Eintrag mehrere Pfade hinzufügen, die durch Semikolons getrennt sind. SPDiag führt keine rekursive Suche aus, sodass alle Unterverzeichnisse mit Protokolldateien explizit hinzugefügt werden müssen.

  • Select server: Wählen Sie in diesem Feld den Webserver aus, auf dem SIe Dateispeicherorte angeben möchten.

  • Performance counter file location: Legen Sie in diesem Feld den Pfad für die Leistungsindikatordateien auf dem Webserver fest.

  • IIS log file location: Legen Sie in diesem Feld den Pfad für die IIS-Protokolldateien auf dem Server fest.

Registerkarte "Misc"

Auf der Registerkarte Misc können Sie verschiedene Optionen für die erfassten Informationen festlegen.

  • Log upload speed: Geben Sie in diesem Feld die Geschwindigkeit an, mit der Protokolle in die Projektdatenbank hochgeladen werden. In der folgenden Tabelle werden die verfügbaren Einstellungen aufgeführt.

    Einstellung

    Beschreibung

    Low

    Erfasst Daten von jeweils einem Server.

    Medium

    Erfasst gleichzeitig Daten von bis zu fünf Servern. Dies ist die Standardeinstellung.

    High

    Erfasst gleichzeitig Daten von bis zu zehn Servern.

    Wenn die Projektdatenbank auf dem Datenbankserver der Farm gespeichert ist, empfehlen sich die Einstellungen Low oder Medium, um die die Leistung des Datenbankservers nicht übermäßig zu beeinträchtigen. Wenn die Projektdatenbank auf einem dedizierten SQL Server-Computer gehostet wird, können Sie die Einstellung High verwenden, um die Leistung zu maximieren.

    Wenn die Erfassung der Daten bereits ausgeführt wird und Sie die Geschwindigkeit des Hochladens von Protokollen ändern möchten, können Sie im Benachrichtigungsfenster zur Datenerfassung auf Cancel klicken, die Geschwindigkeit des Hochladens von Protokollen ändern und die Datenerfassung neu starten.

  • Max number of rows in custom reports: Geben Sie in diesem Feld die Anzahl der Zeilen an, die in generierten benutzerdefinierten Berichten angezeigt werden sollen. Standardmäßig sind 100 Zeilen festgelegt.

  • Max number of rows in merged logs: Geben Sie in diesem Feld die Anzahl der Zeilen ein, die von allen im Projekt enthaltenen Protokolldateien erfasst werden sollen. Standardmäßig sind 50.000 Zeilen festgelegt.

  • Performance counter time interval (in seconds): Geben Sie in diesem Feld das Aktualisierungsintervall für die Datenerfassung der Leistungsindikatoren an. Die Standardeinstellung ist 5 Sekunden.

    Hinweis

    Diese Einstellung wirkt sich nicht auf das Aktualisierungsintervall von Daten aus, die mit Live Capture erfasst werden. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt "Erfassen von Leistungsindikatordaten mit Live Capture" des vorliegenden Artikels.

Konfigurieren der Farmserver

Bevor Sie das Tool SPDiag verwenden, müssen Sie sicherstellen, dass die Server in der Farm so konfiguriert sind, dass sie die von SPDiag benötigten Daten bereitstellen.

Die meisten für die Problembehandlung erforderlichen Daten werden auf Farmservern standardmäßig protokolliert, es gibt jedoch gewisse Datenpunkte, die manuell konfiguriert werden müssen.

Konfigurieren von Leistungsindikatoren

Bevor Sie mit SPDiag Daten von Farmservern erfassen, können Sie mithilfe des Systemmonitor-Snap-Ins (Perfmon.msc) eine Binärdatei (.blg) erstellen, die von PerfMon auf den Farmservern aufgezeichnet wird. SPDiag kann Daten aus beliebigen BLG-Dateien erfassen, die am Speicherort der Leistungsindikatordateien gefunden werden, der für den jeweiligen Farmserver angegeben wurde.

Wenn Sie die Problembehandlung für eine SharePoint-Farm ausführen, empfiehlt es sich, ein breites Spektrum von Leistungsdaten zu protokollieren, insbesondere Prozessor- und Speicherauslastung, Datenträger-E/A und wichtige IIS-Leistungsindikatoren. Zeichnen Sie nach Möglichkeit für jeden Farmserver alle Leistungsindikatoren auf, die hilfreiche Informationen für einen Zeitraum liefern, der ausreichend für die Erfassung von Messwerten sowohl in Zeiten mit geringer Auslastung als auch in Zeiten mit Spitzenauslastung der Farm ist.

Sie können außerdem mit der Live Capture-Funktion von SPDiag Datenerfassungssets auf Farmservern erstellen. Weitere Informationen erhalten Sie im vorliegende Artikel unter Erfassen von Leistungsindikatordaten mit Live Capture.

Konfigurieren von IIS-Protokollen

SPDiag erfasst Informationen aus den IIS-Protokollen auf Webservern in der Farm. Von IIS werden standardmäßig die meisten erforderlichen Informationen protokolliert, SPDiag benötigt jedoch gewisse Daten, die nicht standardmäßig aufgezeichnet werden.

Stellen Sie anhand der Informationen in diesem Abschnitt sicher, dass IIS ordnungsgemäß konfiguriert ist.

Die IIS-Protokolle müssen überprüft werden, um sicherzustellen, dass Protokolle im erweiterten W3C-Protokollformat (IIS-Standardeinstellung) erstellt werden und alle erforderlichen Felder zum Erstellen von Berichten (wie in der untenstehenden Tabelle aufgeführt) in den Protokollen vorhanden sind. Wenn die Protokolle nicht im W3C-Format vorliegen, können Sie die Protokolle mithilfe von LogParser.exe manuell in das W3C-Format konvertieren.

Hinweis

SPDiag nimmt an, dass IIS-Protokolldateien in UTC-Zeit aufgezeichnet werden, während alle anderen Protokolle die lokale Serverzeit darstellen. Wenn Sie die Protokolle in das W3C-Format konvertieren müssen, werden IIS-Protokolle mit UTC-Zeitangaben in LogParser importiert. Daher müssen Sie vor dem Erfassen konvertierter IIS-Protokolle mit SPDiag alle Zeiteinträge in den Protokolldateien in UTC-Zeitangaben konvertieren.

In der folgenden Tabelle sind die IIS-Protokollfelder aufgelistet, die normalerweise für die Problembehandlung verwendet werden. Außerdem wird angegeben, ob sie standardmäßig protokolliert werden und ob sie für die SPDiag-Problembehandlung erforderlich sind.

Feld

Anzeige als

Beschreibung

Standardmäßige Protokollierung?

Erforderlich?

Time taken

time-taken

Die Dauer (in Millisekunden) für die Ausführung der Aktion.

Beachten Sie, dass dieses Feld für die SPDiag-Problembehandlung erforderlich, aber nicht standardmäßig aktiviert ist.

Nein

Ja

Host

cs-host

Der Hostheadername, sofern vorhanden.

Beachten Sie, dass dieses Feld für die SPDiag-Problembehandlung erforderlich, aber nicht standardmäßig aktiviert ist.

Nein

Ja

Date

date

Das Datum, zu dem die Aktivität aufgetreten ist.

Ja

Ja

Time

time

Die Uhrzeit im UTC-Format (Coordinated Universal Time), zu der die Aktivität aufgetreten ist.

Ja

Ja

Client IP address

c-ip

Die IP-Adresse des Clients, der die Anforderung gesendet hat.

Ja

Ja

Method

cs-method

Die angeforderte Aktion, z. B. eine GET-Methode.

Ja

Ja

URI stem

cs-uri-stem

Das Ziel der Aktion, z. B. default.htm.

Ja

Ja

URI query

cs-uri-query

Die Abfrage (sofern vorhanden), die vom Client angefordert wurde. Eine URI-Abfrage (Universal Resource Identifier) ist nur für dynamische Seiten erforderlich.

Ja

Ja

HTTP status

sc-status

Der HTTP-Statuscode.

Ja

Ja

User agent

cs(User-Agent)

Der Browsertyp oder sonstige Client, von dem die Anforderung gesendet wurde.

Ja

Ja

User name

cs-username

Der Name des authentifizierten Benutzers, der auf Ihren Server zugegriffen hat. Anonyme Benutzer werden durch einen Bindestrich angegeben.

Ja

Nein

Server IP address

s-ip

Die IP-Adresse des Servers, auf dem der Protokolldateieintrag generiert wurde.

Ja

Nein

Server port

s-port

Die für den Dienst konfigurierte Serverportnummer.

Ja

Nein

Protocol substatus

sc-substatus

Der Substatus-Fehlercode.

Ja

Nein

Service Name and Instance Number

s-sitename

Der Name des Internetdiensts und die Instanznummer, die auf dem Client ausgeführt wurden.

Nein

Nein

Server name

s-computername

Der Name des Servers, auf dem der Protokolldateieintrag generiert wurde.

Nein

Nein

Win32 status

sc-win32-status

Der Windows-Statuscode.

Nein

Nein

Bytes sent

sc-bytes

Die Anzahl der vom Server gesendeten Bytes.

Nein

Nein

Bytes received

cs-bytes

Die Anzahl der vom Server empfangenen Bytes.

Nein

Nein

Protocol version

cs-version

Die vom Client verwendete Protokollversion (HTTP oder FTP).

Nein

Nein

Cookie

cs(Cookie)

Der Inhalt des gesendeten bzw. empfangenen Cookies (falls vorhanden).

Nein

Nein

Referrer

cs(Referrer)

Die vom Benutzer zuletzt besuchte Website. Auf dieser Website wurde ein Link zur angeforderten Website bereitgestellt.

Nein

Nein

Da SPDiag IIS-Protokolldaten aus vorhandenen IIS-Protokolldateien erfasst, empfiehlt es sich, vor dem Ausführen von SPDiag alle in dieser Tabelle aufgelisteten IIS-Protokollfelder zu aktivieren, die noch nicht von den Webservern in der Farm aufgezeichnet werden. Wenn Sie ein bestimmtes IIS-Protokollfeld aktivieren, müssen Sie es auf allen Webservern in der Farm aktivieren.

Hinweis

Wenn in den IIS-Protokollen erforderliche Felder nicht vorhanden sind, können Sie IIS manuell so konfigurieren, dass die Felder hinzugefügt werden. Wenn Sie die erforderlichen Felder nicht hinzufügen, sind einige Berichte nicht vollständig. Ein roter Kreis mit einem Ausrufezeichen wird am oberen Rand des Bereichs Consolidated Logs View angezeigt, wenn die erfassten Protokolle unvollständig sind. Sie können das SPDiag-Ablaufverfolgungsprotokoll im SPDiag-Installationsordner (standardmäßig C:\Programme\Microsoft\SPAdministrationToolkit\SharePoint Diagnostics\SPDiag.log) überprüfen, um weitere Informationen zu erhalten.

Konfigurieren der SQL Server-Projektdatenbank

Das SharePoint-Diagnosetool verwendet eine SQL Server 2005- oder SQL Server 2008-Datenbank als Repository für die erfassten Daten. Sie können zwar den von der SharePoint-Farm genutzten SQL Server-Computer verwenden, dies wird jedoch nur empfohlen, wenn Sie sicher sind, dass auf dem Server ausreichende Ressourcen verfügbar sind, oder wenn SPDiag außerhalb der Spitzenzeiten ausgeführt wird.

Jedes logische Projekt verfügt über eine einzige Projektdatenbank, die Daten für bis zu sieben Tage enthalten kann. In großen Farmumgebungen kann dies ein großes Datenvolumen darstellen, und die Erfassungs- und Abrufprozesse können Stunden dauern und beträchtliche Ressourcen der Projektdatenbank und des Netzwerks zwischen SPDiag und dem Projektdatenbankserver beanspruchen. Aus diesem Grund sollten Sie einen separaten Datenbankserver als Repository für SPDiag-Projektdaten bereitstellen, es sei denn, der Datenbankserver der Farm verfügt über ausreichende Kapazitäten zur Bewältigung der zusätzlichen Belastung, ohne dass dies Leistungsprobleme für die Farmbenutzer mit sich bringt.

Der SPDiag-Benutzer muss über Berechtigungen zum Erstellen für die Instanz des Projektdatenbankservers verfügen. Beim Erstellen eines neuen Projekts in SPDiag wird auf dem Datenbankserver im Kontext des Domänenkontos für den Benutzer automatisch eine neue Projektdatenbank erstellt.

Wenn SPDiag-Projektdatenbanken auf einem Datenbankserver in einer anderen Domäne als der Ihres Benutzerkontos erstellt werden sollen oder in der Umgebung nicht Active Directory verwendet wird, stellen Sie sicher, dass Ihr Konto über die entsprechenden Berechtigungen zum Authentifizieren bei der SQL Server-Datenbank verfügt.

Unter Herunterladen der SQL Server 2005-Testsoftware (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=141485&clcid=0x407) können Sie eine Testversion von SQL Server 2005 herunterladen.