Freigeben über


SharePoint 2010: Optimieren der SharePoint Workspace-Speicherung

Sie können auch dann noch mit SharePoint arbeiten, wenn Sie offline sind. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre SharePoint Workspace-Speicherarchitektur optimieren können.

Brien Posey

Sie können nicht ständig mit SharePoint verbunden sein. Wenn Sie nicht mit SharePoint verbunden sind, können Sie mithilfe von SharePoint Workspace 2010 mit SharePoint-Daten arbeiten, auch wenn Sie offline sind. Die zugrunde liegende Speicherarchitektur weist jedoch einige Probleme mit der Leistung auf. Wir werden hier die Gründe für diese Probleme betrachten und wie Sie diese umgehen können.

Der Begriff "SharePoint-Arbeitsbereich" (SharePoint Workspace) bezieht sich auf den Speicherplatz, der für das Speichern von Arbeitsbereichdaten verwendet wird. Die Clientsoftware wird ebenfalls SharePoint Workspace genannt. Wir nennen diese daher SharePoint Workspace 2010. Sie können sich einen SharePoint-Arbeitsbereich ähnlich wie einen Microsoft Groove-Arbeitsbereich vorstellen.

Die grundlegende Idee ist, dass Sie eine SharePoint-Dokumentbibliothek vollständig oder teilweise mit einem SharePoint-Arbeitsbereich auf dem lokalen Computer synchronisieren können. So können Sie auch dann noch auf die Inhalte der Bibliothek zugreifen, wenn Sie offline sind. Die eigentliche Synchronisierung wird mittels SharePoint Workspace 2010 durchgeführt. Dies ist die Clientkomponente, mit der Sie die Synchronisierungen mit den Bibliotheksinhalten einrichten und warten können.

Warum optimieren?

Wenn Sie SharePoint-Dokumente synchronisieren, werden die Dokumente selbst im lokalen Office-Dokumentzwischenspeicher gespeichert. Die entsprechenden Listen, InfoPath-Formulare, Schemen und Ansichten werden im eigentlichen SharePoint-Arbeitsbereich gespeichert. Diese Architektur funktioniert gut, wenn Sie nur einige wenige Dokumente synchronisieren müssen. Sie funktioniert möglicherweise weniger gut, wenn die Anzahl der synchronisierten Dokumente zunimmt.

Laut Microsoft funktioniert Sharepoint Workspace 2010 am besten, wenn Sie weniger als 500 Dokumente synchronisieren. Wenn Sie versuchen, mehr als 500 Dokumente zu synchronisieren, wird Ihnen die Nachricht angezeigt, dass die Leistung von SharePoint Workspace 2010 mit zunehmendem Umfang der Dokumentsynchronisierung allmählich abnehmen wird.

Wenn Sie versuchen, 1.800 oder mehr Dokumente zu synchronisieren, ist SharePoint Workspace 2010 nicht mehr in der Lage, alle Dokumente zu synchronisieren. Stattdessen werden nur die Dokumentmetadaten in den SharePoint-Arbeitsbereich heruntergeladen. Wenn Sie eines dieser Dokumente öffnen möchten, wird es sofort synchronisiert.

Wenn also das Herunterladen der Dokumentmetadaten anstelle der Synchronisierung des gesamten Dokuments durch SharePoint Workspace 2010 effizienter ist, warum wird dies nicht grundsätzlich durchgeführt? Der Zweck von SharePoint Workspace 2010 besteht darin, Ihnen das Arbeiten mit SharePoint-Daten zu ermöglichen, auch wenn Sie offline sind. Es ist schwierig, an einem Dokument zu arbeiten, wenn Sie nur dessen Metadaten haben.

Optimieren der Arbeitsbereichspeicherung

Zurzeit gibt es nur zwei Möglichkeiten, diese Begrenzungen zu umgehen. Eine Möglichkeit besteht darin, anstelle von SharePoint-Arbeitsbereichen Groove-Arbeitsbereiche zu erstellen. Laut Microsoft gelten diese Einschränkungen bei der Synchronisierung nur für den Office-Dokumentzwischenspeicher und nicht für Groove-Arbeitsbereiche (die Sie mittels SharePoint Workspace 2010 erstellen und verwenden können).

Die andere Möglichkeit, die Einschränkungen bei der Synchronisierung mittels SharePoint Workspace 2010 zu umgehen, besteht in der Reduzierung der Anzahl der synchronisierten Dokumente. Sie können dies auf verschiedene Arten durchführen.

Sie können nicht verwendete Arbeitsbereiche entfernen. Die Effizienz des Synchronisierungsprozesses ist von der Gesamtzahl der Dokumente in allen Arbeitsbereichen abhängig. Wenn es 10 Arbeitsbereiche mit jeweils 100 Dokumenten gibt, dann muss SharePoint Workspace 2010 1.000 Dokumente synchronisieren, auch wenn die einzelnen Arbeitsbereiche jeweils weniger als 500 Dokumente enthalten.

SharePoint Workspace 2010 erstellt für jede Verbindung mit einer Bibliothek oder einem Ordner in einer Bibliothek einen neuen Arbeitsbereich. Mit der Zeit entstehen so wahrscheinlich eine Reihe von Arbeitsbereichen, die Sie nicht mehr verwenden. Das Entfernen dieser Arbeitsbereiche stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, die Anzahl der Dokumente zu reduzieren, die von SharePoint Workspace 2010 synchronisiert werden müssen.

Sie können sich auch überlegen, ob Sie wirklich alle Dokumente zwischenspeichern müssen. Die meisten mobilen Benutzer hätten unterwegs wahrscheinlich gerne Offlinezugriff auf SharePoint-Daten. Sie benötigen jedoch häufig tatsächlich nur sehr wenige Dokumente. Es ist sicher komfortabel, auch auf andere Dokumente offline zugreifen zu können, aber nicht wirklich notwendig. Die Reduzierung der Anzahl der zwischengespeicherten Dokumente kann die Probleme mit der Leistung der beheben.

Sie können die Benutzerumgebung auch verbessern, indem Sie ihnen zeigen, wie sie anstelle vollständiger SharePoint-Dokumentbibliotheken einzelne Ordner synchronisieren können. Beim Erstellen eines SharePoint-Arbeitsbereichs fordert SharePoint Workspace 2010 Sie zur Eingabe der URL auf, die mit der Dokumentbibliothek verknüpft ist, die Sie synchronisieren möchten. Sie können dieser URL einen Dateipfad hinzufügen.

Die freigegebene Dokumentbibliothek eines Servers kann beispielsweise Ordner enthalten, die "Finanzen", "Marketing" und "Personal" heißen. Wenn Sie ein Mitarbeiter der Finanzabteilung sind, ist die Synchronisierung der gesamten Dokumentbibliothek nicht sinnvoll, da die anderen Ordner für Sie nicht von Interesse sind. Möglicherweise haben Sie gar keinen Zugriff auf diese Ordner.

Um einen Arbeitsbereich zu erstellen, der mit der Dokumentbibliothek verknüpft ist, verwenden Sie die folgende URL: https://SharePoint/Shared%20Documents/Finance. So können Sie einen Arbeitsbereich erstellen, der nur den Ordner "Finanzen" und alle von diesem abhängigen Ordner enthält. Die parallelen Ordner (Personal und Marketing) sind nicht enthalten. Es sind auch keine Dokumente enthalten, die sich im Ordner für freigegebene Dokumente befinden.

Für die Behebung von Problemen sollten Sie auf der Clientseite beginnen. Da die Leistung von SharePoint Workspace 2010 nach Überschreiten der Grenze von 500 Dokumenten abnimmt, gibt es überzeugende Gründe für die Optimierung des Speicherplatzes auf der Clientseite. Die Optimierung des Clients ist jedoch nur der erste Schritt. Auch wenn es sehr viel wahrscheinlicher ist, dass Leistungsprobleme für SharePoint Workspace 2010 auftreten, kann auch die Leistung eines SharePoint-Servers aufgrund übermäßiger Synchronsisierungsanforderungen leiden.

Überwachen von SQL Server

SharePoint speichert die Siteinhalte in einer SQL Server-Datenbank. Wenn Sie die SharePoint-Speicherarchitektur optimieren möchten, müssen Sie daher SQL Server untersuchen. Dankenswerterweise stellt Microsoft verschiedene Tools für die Überwachung der Leistung von SQL Server bereit.

Diese Zielwerte sind für SQL Server 2008 oder SQL Server 2008 R2 bei Ausführung mit SharePoint 2010 spezifisch. Die Zählerwerte gelten nicht notwendigerweise auch für andere Arten von SQL-Datenbanken.

Microsoft empfiehlt die Beobachtung des Zählers für Allgemeine Statistik\Benutzerverbindungen. Dieser Zähler zeigt Ihnen die Gesamtzahl der Benutzerverbindungen mit SQL Server an. Microsoft empfiehlt die Beobachtung dieses Zählers, da es zu Problemen mit der Leistung kommen kann, wenn der Zähler auf 500 Prozent des Grundwerts ansteigt.

Der Zähler Datenbanken\Transaktionen\Sekunden ist ein weiterer nützlicher Zähler. Auch wenn Microsoft keine spezifischen Empfehlungen hinsichtlich des optimalen Werts für diesen Zähler bereitstellt, wird empfohlen, den Wert zu dokumentieren, wenn der Status des Servers positiv ist. Wenn Sie Probleme mit der Leistung feststellen, können Sie so die Anzahl der Transaktionen pro Minute mit den Grundwerten vergleichen.

Die Überwachung der Sperranforderungen ist eine weitere gute Möglichkeit, ein Gefühl für die Leistung von SQL Server zu bekommen. Es gibt verschiedene Indikatoren für Sperren, die Sie überwachen können. Der nützlichste Indikator ist jedoch wahrscheinlich Sperren\Sperrenwartevorgänge\Sekunden. Dieser Indikator zeigt an, wie viele Sperranforderungen pro Sekunden der Server nicht sofort erfüllen kann.

Überwachen Sie den Indikator Sperren\Durchschnittliche Wartezeit (ms), wenn die Sperren nicht sofort durchgeführt werden. So erfahren Sie, wie lange die durchschnittliche Wartezeit ist, bis eine Sperre erfolgt. Wenn dieser Wert ständig steigt, leidet SQL Server unter Leistungsproblemen.

Nicht nur das Überwachen der Sperren kann die Leistung der SQL-Datenbank anzeigen. Auch das Überwachen der Latches ermöglicht dies. Die Indikatoren für Latches, die Sie beobachten sollten, sind Latches\Latchwartevorgänge\Sekunden und Latches\Durchschnittliche Latchwartezeit. Sie sollten darauf achten, ob die Anzahl der Wartezeiten pro Sekunden ständig steigt.

Sie sollten außerdem auf übermäßig lange Wartezeiten achten. Es ist hilfreich, die Grundwerte bei optimaler Ausführung des Servers zu dokumentieren, sodass Sie eine Grundlage für den Vergleich haben, wenn Probleme auftreten.

Schließlich können Sie auch die Geschwindigkeit überprüfen, mit der SQL Server die Abfragen von Benutzern verarbeitet. Sie tun dies, indem Sie in den Indikatoren SQL-Statistik\Kompilierungen\Sekunden und SQL-Statistik\Neukompilierungen\Sekunden die Anzahl der Kompilierungen und Neukompilierungen betrachten.

Die beiden letzten Indikatoren haben nur für die Ermittlung des Grundwerts bei korrekter Ausführung des Servers Bedeutung. Anschließend können Sie die Anzahl der kompilierten oder neu kompilierten Abfragen überwachen. Wenn diese Zahlen abnehmen, ohne dass es eine entsprechende Abnahme bei der Auslastung durch die Benutzer gibt, dann hat SQL Server Probleme, mit den Benutzeranforderungen Schritt zu halten.

Bei den Tools für die Leistungsüberwachung handelt es sich sämtlich um generalisierte SQL Server-Indikatoren, die Sie zur Messung der Gesamtleistung von SQL Server verwenden können. Wenn Sie Leistungsprobleme feststellen, können Sie zusätzlich Hardware-bezogene Indikatoren verwenden, um das Problem weiter zu untersuchen.

Brian Posey

Brien Posey*, MVP, ist freiberuflicher technischer Redakteur, der Tausende von Artikeln und Dutzende von Büchern verfasst hat. Sie können die Website von Brien Posey unter brienposey.com besuchen.*

Verwandter Inhalt: