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Wichtige Clientrichtlinien und -einstellungen

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-10-18

In diesem Thema werden die Richtlinien und Einstellungen beschrieben, die Sie vor dem Bereitstellen von Microsoft Lync Server 2010-Clients berücksichtigen müssen.

Die meisten Einstellungen zum Festlegen der Microsoft Lync 2010-Funktionen können mit der Microsoft Lync Server 2010-Systemsteuerung konfiguriert werden. Einige grundlegende Richtlinien und Einstellungen jedoch, die großen Einfluss auf die Clientfunktionalität haben, können nur mithilfe von Gruppenrichtlinien oder der Lync Server-Verwaltungsshell konfiguriert werden.

Zu diesen wichtigen Richtlinien gehören die Richtlinien für das Clientbootstrapping, die z. B. die Standardserver und den Sicherheitsmodus angeben, die der Client bis zum Abschluss des Anmeldevorgangs verwenden soll. Da diese Richtlinien in Kraft treten, bevor sich der Client anmeldet und In-Band-Bereitstellungseinstellungen vom Server empfängt, müssen sie vor der ersten Anmeldung in der Registrierung des Clientcomputers vorhanden sein. Sie können diese Richtlinien mithilfe von Gruppenrichtlinien konfigurieren. Es gibt auch einige Einstellungen, die Sie vor der Clientbereitstellung mithilfe der Lync Server-Verwaltungsshell konfigurieren sollten.

Gruppenrichtlinieneinstellungen für das Clientbootstrapping

Wenn Sie eine der in der folgenden Tabelle aufgeführten Client-Gruppenrichtlinieneinstellungen konfigurieren möchten, müssen Sie die Konfiguration vor der ersten Benutzeranmeldung am Server durchführen. Ausführliche Informationen zu diesen Einstellungen finden Sie in der Gruppenrichtliniendokumentation für den Microsoft Lync 2010-Client im Microsoft Download Center unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=245824&clcid=0x407.

Gruppenrichtlinieneinstellung Beschreibung

ConfigurationMode

Gibt an, wie Lync 2010 das bei der Anmeldung zu verwendende Transportprotokoll sowie den zu verwendenden Server ermittelt. Wenn Sie diese Richtlinieneinstellung aktivieren, müssen Sie "ServerAddressInternal", "ServerAddressExternal" und "Transport" angeben.

ConfigurationMode\ServerAddressExternal

Wenn Sie "ConfigurationMode" aktivieren, müssen Sie diese Einstellung konfigurieren. Sie gibt an, welchen Servernamen oder welche IP-Adresse Clients und Partnerverbundkontakte bei einer Verbindungsherstellung von außerhalb der externen Firewall verwenden.

ConfigurationMode\ServerAddressInternal

Wenn Sie "ConfigurationMode" aktivieren, müssen Sie diese Einstellung konfigurieren. Sie gibt an, welchen Servernamen oder welche IP-Adresse Clients bei einer Verbindungsherstellung von innerhalb der Unternehmensfirewall verwenden.

ConfigurationMode\Transport

Wenn Sie "ConfigurationMode" aktivieren, müssen Sie entweder TCP (Transmission Control Protocol) oder TLS (Transport Layer Security) angeben.

ConfiguredServerCheckValues

Gibt eine durch Semikolons getrennte Liste mit Namen von Serverversionen an, bei denen Lync Server 2010 sich anmeldet – zusätzlich zu den Serverversionen, die standardmäßig unterstützt werden.

DisableHttpConnect

Verhindert, dass Lync versucht, über HTTP eine Verbindung mit dem Server herzustellen, falls TLS oder TCP nicht verfügbar ist. Standardmäßig versucht Lync zuerst, über TLS oder TCP eine Verbindung mit dem Server herzustellen. Wenn keine dieser Transportmethoden erfolgreich ist, versucht Lync eine Verbindung über HTTP herzustellen. Verwenden Sie diese Richtlinie, um die Fallbackoption für den HTTP-Verbindungsversuch zu deaktivieren.

DisableNTCredentials

Bewirkt, dass der Benutzer bei der Anmeldung an einem SIP-Server (Session Initiation-Protokoll) Anmeldeinformationen für Lync angeben muss und nicht automatisch die Windows-Anmeldinformationen verwendet werden.

DisableServerCheck

Wenn Sie diese Richtlinie auf "1" festlegen, wird verhindert, dass Lync den Servernamen und die Version vor der Anmeldung prüft. Standardmäßig führt Lync diese Prüfungen durch.

EnableBitsForGalDownload

Diese Richtlinie erlaubt es Lync, die Dateien der Adressbuchdienste über den intelligenten Hintergrundübertragungsdienst (Background Intelligent Transfer Service, BITS) herunterzuladen.

EnableSIPHighSecurityMode

Aktiviert das sichere Senden und Empfangen von Sofortnachrichten über Lync. Diese Richtlinie hat keine Auswirkung auf Windows .NET- oder Microsoft Exchange Server-Dienste.

Wenn Sie diese Richtlinieneinstellung nicht konfigurieren, kann Lync ein beliebiges Transportprotokoll verwenden. Wenn jedoch nicht TLS verwendet wird und der Server Benutzer authentifiziert, muss Lync die NTLM- oder die Kerberos-Authentifizierung verwenden.

EnableStrictDNSNaming

Ermöglicht Lync die automatische Erkennung von und eine sichere Kommunikation mit SIP-Servern, die über nicht standardmäßige vollqualifizierte Domänennamen (Fully Qualified Domain Names, FQDNs) verfügen.

EnableTracing

Ermöglicht die Ablaufverfolgung für Lync; wird hauptsächlich bei der Lösung von Kundenproblemen verwendet.

FirstRunLaunchMode

Definiert das Verhalten von Lync in Bezug auf den Eindruck beim ersten Ausführen. Diese Einstellung legt fest, ob die erste Ausführung aktiviert ist und ob diese automatisch ausgeführt wird.

HelpMenuText

Gibt den Text an, der dem Benutzer im Hilfemenü für die Hilfewebsite angezeigt wird.

HelpMenuURL

Gibt an, welche Website geöffnet wird, wenn der Benutzer die Option "Hilfemenü" im Hilfemenü auswählt. Sowohl "HelpMenuText" als auch "HelpMenuURL" müssen angegeben werden, damit die Hilfemenüoption in Lync angezeigt wird.

PreventRun

Verhindert, dass die Benutzer Lync ausführen. Im Gruppenrichtlinien-Editor kann diese Richtlinieneinstellung sowohl in der Computerkonfiguration als auch in der Benutzerkonfiguration vorgenommen werden, die Einstellung in der Computerkonfiguration hat jedoch Vorrang.

SavePassword

Aktiviert die Kennwortspeicherung durch Lync.

SipCompression

Legt fest, wann die SIP-Komprimierung aktiviert wird. Die SIP-Komprimierung wird standardmäßig auf Grundlage der Adaptergeschwindigkeit aktiviert. Beachten Sie, dass die Festlegung dieser Richtlinie die Anmeldezeit verlängern kann.

Zusätzliche Richtlinien und Einstellungen

Die in der folgenden Tabelle aufgeführten Richtlinien und Einstellungen können sich erheblich auf die Benutzerfreundlichkeit auswirken und sollten vor der Clientbereitstellung konfiguriert werden.

Gruppenrichtlinieneinstellung Beschreibung Lync Server-Verwaltungsshell-Cmdlet Cmdlet-Parameter

GalDownloadInitialDelay

Legt den Zeitraum bis zum Download der globalen Adressliste (GAL) fest. Der Standardwert beträgt 60 Minuten, d. h. Lync Server verzögert den Download der globalen Adressliste um einen willkürlichen Zeitraum zwischen 0 und 60 Minuten.

Portrange\Enabled

Gibt an, ob die vom Server gesendeten Portbereiche vom Client für Medien- und Signaldatenverkehr verwendet werden sollen. Wird gemeinsam mit den Unterwerten "MinMediaPort" und "MaxMediaPort" verwendet.

CsConferencingConfiguration

ClientMediaPortRangeEnabled

Portrange\MinMediaPort

Gibt die erste Portnummer an, die für Mediendaten verwendet wird. Gibt in Kombination mit "MaxMediaPort" den Portbereich an. Der empfohlene Mindestbereich umfasst 40 Ports.

CsConferencingConfiguration

ClientMediaPort (repräsentiert die erste Portnummer, die für Clientmediendaten verwendet wird)

Portrange\MaxMediaPort

Gibt die höchste Portnummer an, die für Mediendaten verwendet wird. Gibt in Kombination mit "MinMediaPort" den Portbereich an. Der empfohlene Mindestbereich umfasst 40 Ports.

CsConferencingConfiguration

ClientMediaPortRange (gibt die Gesamtanzahl von Ports an, die für Clientmediendaten verfügbar sind; der Standardwert lautet 40)

PersonalContactStoreOverride

Verhindert, dass Benutzer einen Personal Information Manager (PIM) auswählen können. Standardmäßig können Benutzer in den persönlichen Optionen in Lync entweder "Kein" oder Microsoft Exchange oder Microsoft Outlook auswählen. Durch Erstellen dieses Registrierungsschlüssels deaktivieren Sie die Benutzerauswahl und legen den Personal Information Manager auf den gewünschten Wert fest: "0" für Microsoft Exchange bzw. Microsoft Outlook oder "1" für "Kein".

Kein

Kein

Einstellungen für die Clientversionsrichtlinie

Die standardmäßige Clientversionsrichtlinie erfordert, dass alle Clients Lync oder Microsoft Office Communicator 2007 R2 ausführen. Wenn Clients in Ihrer Umgebung frühere Versionen von Communicator ausführen, müssen Sie die Clientversionsrichtlinien unter Umständen neu konfigurieren. So können Sie verhindern, dass Clients und Geräte unerwartet gesperrt oder aktualisiert werden, wenn eine Verbindung mit Lync Server hergestellt wird. Sie können entweder die Standardrichtlinie ändern, oder Sie fügen zur Außerkraftsetzung der Standardrichtlinie eine Richtlinie hinzu, die in der Liste der Clientversionsrichtlinien höher angeordnet ist. Zusätzlich sollten Sie zur Anwendung neu veröffentlichter kumulativer Updates die Clientversionsrichtlinie so konfigurieren, dass die Anwendung der neuesten Updates erforderlich ist. Ausführliche Informationen finden Sie unter Angeben der in Ihrer Organisation unterstützten Clientversionen in der Betriebsdokumentation