Schwerpunkt DienstprogrammeGroup Policy Inventory

Greg Steen

Laden Sie den Code für diesen Artikel herunter: GPInventory.exe (150KB)

WIE KÖNNEN SIE wissen, über welches Inventar Sie verfügen, wenn Sie es nicht überwachen? Der direkte Zugriff auf Inventarinformationen erspart Ihnen viele Sorgen, wenn Besprechungen zur Budgetvergabe und die jährlichen Abschlussprüfungen anstehen. Hinzu kommt, dass Vorgesetzte scheinbar ständig wissen wollen, wer über welches Inventar verfügt und warum und welcher Aufwand mit der nächsten größeren Aktualisierung verbunden ist.

Ein Tool, das Ihnen bei all dem helfen kann, ist Group Policy Inventory (GPInventory.exe), das im Windows Server® 2003 Resource Kit enthalten ist. Mit diesem Programm können Sie mithilfe von Richtlinienergebnissatz (Resultant Set of Policy, RSoP)- und/oder WMI (Windows® Management Instrumentation, Windows-Verwaltungsinstrumentation)-Abfragen Systeminformationen von mehreren Remotehosts abrufen (siehe Abbildung). Erwartungsgemäß lassen sich mit diesem Programm mühelos Gruppenrichtlinieninformationen abrufen. Es stellt jedoch auch ein effektives Mittel zum Abrufen ausführlicher Systeminformationen dar, z. B. Informationen zu installierten Anwendungen, Prozessorname und -geschwindigkeit sowie eine Liste der installierten Hotfixes. Das ist aber noch nicht alles. Da das Programm Bestandteil des Windows Server 2003 Resource Kits ist, erhalten Sie es absolut kostenlos.

Abbildung 1 Sammeln von Informationen mit GPInventory

Abbildung 1** Sammeln von Informationen mit GPInventory **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Für die Verwendung von GPInventory.exe gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wenn Sie z. B. den Garantiestatus überprüfen müssen, können Sie die Serien- oder Servicenummern der PCs in Ihrem Netzwerk erfassen, ohne sich an jeden einzelnen Computer setzen zu müssen. Falls Sie über eine Testumgebung verfügen und feststellen möchten, ob ein bestimmter Computer gerade verwendet wird, könnten Sie bequem von Ihrem Arbeitsplatz aus die Benutzer abfragen, die derzeit beim System angemeldet sind. Wenn Sie einen Bladeserver eingerichtet haben, bei dem regelmäßig Abbilder auf den Blades gespeichert werden (z. B. zum Bereinigen und Wiederherstellen Ihrer QA-Umgebung), könnten Sie das Installationsdatum des PCs abfragen, um zu überprüfen, wann das letzte Abbild angewendet wurde.

GPInventory zeichnet sich zudem durch eine unkomplizierte Verwendung aus. Sie geben eine Datei an, die eine Liste der Computer enthält, die Sie dem Inventar hinzufügen möchten, wählen die auszuführenden Abfragen aus und verarbeiten dann die Liste. Das Tool stellt daraufhin eine Verbindung zu jedem Computer in der Liste her und fragt ihn ab. Wenn Sie eine Schnellabfrage ausführen, können Sie zudem die Zielcomputer direkt aus Active Directory® und die durchzuführenden Abfrageaktionen im Menü „Abfrage“ auswählen.

Um eine Richtlinienergebnissatzabfrage auf einem Computer ausführen zu können, benötigen Sie die Berechtigung „Richtlinienergebnissatz erstellen (Protokollierung)“. (Domänenadministratoren und delegierte Administratoren verfügen standardmäßig über diese Berechtigung.) WMI-Abfragen erfordern Administratorrechte für den Remotecomputer, sofern Sie nicht mit dem MMC-Snap-In „WMI-Steuerung“ einem alternativen Benutzer Konto- und Remoteaktivierungsrechte für den Namespace „root\cimv2“ gewähren.

Wenn Sie Ihre Abfrage ausgeführt haben, können Sie die Ergebnisse als tabstoppgetrennte Textdatei oder im XML-Format speichern. Beide Versionen können zu Analysezwecken in Microsoft® Excel® importiert werden. Sie können die Daten sortieren und dann einen AutoFilter anwenden, um alle Details zu finden.

Da GPInventory auch die Befehlszeilenausführung unterstützt, können Sie mit wenig Aufwand einen geplanten Task zum Abfragen von Systeminformationen einrichten und ihn direkt in einer XML-Datei speichern, ohne dass Eingriffe über die grafische Benutzeroberfläche erforderlich sind. Dies kann für Abfragen mit langer Laufzeit sehr nützlich sein, die sich besser für die Ausführung außerhalb der normalen Arbeitszeiten eignen.

Im Lieferumfang des Tools ist ein Standardsatz von RSoP- und WMI-Abfragen enthalten. Sie können jedoch die Abfragedatei mit Ihrer eigenen benutzerdefinierten Liste ergänzen, bearbeiten und aktualisieren, wenn die von Ihnen benötigten Elemente nicht enthalten sind. Das mitgelieferte Hilfedokument zeigt Ihnen, wie Sie in der XML-Datei mit der Abfrageliste eine neue Abfrage definieren können.

GPInventory.exe eignet sich hervorragend für das Sammeln von Informationen auf den Windows-Computern in Ihrem Netzwerk, unabhängig davon, ob Sie Inventar-, Gruppenrichtlinien- oder Statusinformationen benötigen. Sie finden auf unserer Website im Downloadbereich einen Link zum Group Policy Inventory-Tool.

Greg Steen ist Technologieexperte, Unternehmer und Enthusiast. Er ist immer auf der Suche nach neuen Hilfsmitteln und Methoden, die die Arbeitsprozesse und Entwicklung von IT-Profis erleichtern.

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