Desktopbereitstellung

Einfache, skalierbare Bereitstellung mit BDD 2007

Adam Shepherd

 

Kurz zusammengefasst:

  • Zentrale Funktionen von BDD 2007
  • Integration in SQL Server
  • Erstellen einer skalierbaren Bereitstellungslösung

Die meisten Menschen, die an der Bereitstellung von Windows beteiligt sind, haben schon von „Microsoft Solution Accelerator for Business Desktop Deployment“ gehört. Es ist auch als BDD bekannt und stellt eine Reihe von Anleitungen zu bewährten Methoden und

Tools dar, die entwickelt wurden, um Ihnen beim Bereitstellen von Windows® auf Clientdesktops zu helfen. Windows Vista® umfasst ein Update für Solution Accelerator in Form von BDD 2007. Diese Version enthält eine neue Microsoft® Management Console (MMC) und einen Task Sequencer, der aus System Center Configuration Manager 2007 stammt, dem Nachfolger von Systems Management Server (SMS) 2003.

Eines der weniger bekannten Features von BDD 2007 ist seine Eignung als vollständige Bereitstellungslösung. In früheren Versionen konnten Sie mit BDD Desktopabbilder in einer überschaubaren und wiederholbaren Weise erstellen und warten. Jetzt bietet Ihnen BDD 2007 die zusätzliche Fähigkeit zum Erstellen einer skalierbaren Bereitstellungslösung durch die Kombination von BDD mit den Windows-Bereitstellungsdiensten (Windows Deployment Services, WDS), SQL ServerTM und Windows Server® 2003 Distributed File System Replication (DFS-R).

Aber ist das Verwenden von SMS 2003 mit dem OSD-Feature Pack (Operating System Deployment) nicht die empfohlene Methode für die Windows-Clientbereitstellung?

Das stimmt. Falls Sie bereits über eine SMS 2003-Infrastruktur verfügen, sollten Sie auf die Verwendung von BDD 2007, SMS 2003 und dem OSD-Feature Pack für die Bereitstellung hinarbeiten. Dies ist derzeit die umfassendste Möglichkeit, eine Zero Touch-Bereitstellung zu erreichen, und kann die Kosten, die mit dem Konfigurieren, Installieren und Verwalten von Windows in Ihrer Organisation verbunden sind, wirklich senken.

Viele Kunden verfügen jedoch nicht über SMS 2003 oder eine gleichwertige Softwarebereitstellungslösung. Für diese Kunden gibt es eine andere Option, die in diesem Artikel näher erläutert wird.

Grundbegriffe von BDD 2007

BDD 2007 bietet grundsätzlich zwei Bereitstellungsmethoden. Die erste Methode, die Lite Touch-Installation, verwendet für die Bereitstellung des Clients nur BDD 2007. Beim Erstellen wird ein einsatzbereiter Satz von Assistenten bereitgestellt, um die Informationen zur Bereitstellung zu erfassen, zum Beispiel welcher Computername dem Client zugeordnet werden soll (siehe Abbildung 1), welches Tastaturlayout und welche Zeitzone verwendet werden sollen und so weiter. Diese Methode wird als „Lite Touch“ bezeichnet, weil in der Regel ein geringer manueller Aufwand erforderlich ist, um diese Informationen vor dem Start des Buildprozesses zu erfassen.

Abbildung 1 BDD 2007-Lite Touch-Bereitstellungs-Assistent

Abbildung 1** BDD 2007-Lite Touch-Bereitstellungs-Assistent **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Die zweite Methode, die Zero Touch-Installation, beruht auf den Funktionen von SMS 2003 mit dem OSD-Feature Pack durch Integration in BDD 2007. Diese Konfiguration kann eine vollständig automatisierte, skalierbare und überschaubare Bereitstellungslösung bereitstellen.

Beim Erstellen werden von BDD 2007 in einem der ersten Schritte einer Clientbetriebssystembereitstellung Informationen von verschiedenen Quellen abgerufen. Diese Quellen umfassen WMI-Aufrufe und die BDD 2007-Konfigurationsdateien „Bootstrap.ini“ und „CustomSettings.ini“. Die Informationen werden als Variable erfasst und gespeichert. Diese Variablen werden während der gesamten Bereitstellung verwendet. Für ein Lite Touch-Szenario ermöglichen die Bootstrap.ini- und CustomSettings.ini-Dateien die Vorausbestimmung aller Informationen, die sonst durch manuelle Eingabe an die Bereitstellungs-Assistenten vermittelt werden würden.

Die Möglichkeit, vorab alle Informationen anzugeben, die andernfalls von den Lite Touch-Assistenten zur Buildzeit erfasst werden müssten, erlaubt es Ihnen, den gesamten Lite Touch-Prozess zu automatisieren und in den von SMS 2003 nicht unterstützten Umgebungen auf eine Zero Touch-Lösung hinzuarbeiten. Informationen, die vordefiniert werden können, umfassen beispielsweise „ComputerName=RDG0001VST“, um dem Computer einen Namen von RDG0001VDT oder TimeZoneName=GMT Standard Time zuzuweisen, um sicherzustellen, dass die Computerzeitzone auf GMT (Greenwich Mean Time) festgelegt ist. Alle verfügbaren Eigenschaften, die während einer Bereitstellung mit BDD verwendet werden können, sind in einem Konfigurationsverweis, der unter technet.microsoft.com/library/bb490302.aspx verfügbar ist, ausführlich dokumentiert.

Weitere Informationen zum Einrichten und Verwenden von BDD 2007 erhalten Sie im Artikel „Bereitstellen von Windows Vista mit BDD 2007" in der Ausgabe des TechNet Magazins vom September 2007 (technetmagazine.com/issues/2007/09/BDD).

BDD und SQL Server

Gründe zum Verwenden einer Datenbank mit BDD 2007 Die Gründe hängen davon ab, wie Sie während einer Bereitstellung die Details dynamisch bereitstellen, die Sie sonst manuell durch die Lite Touch-Installations-Assistenten eingeben müssten. Wie schon angemerkt, kann dies durch die CustomSettings.ini-Datei erreicht werden. Das Problem ist, dass sich diese Details in einer tatsächlichen Bereitstellung ändern werden, je nachdem, für welchen Computer Sie bereitstellen. Außerdem kann die CustomSettings.ini-Datei schnell unhandlich werden, wenn Sie versuchen, bestimmte Optionen und Einstellungen für 500 verschiedene Computer zu definieren. Durch Anfügen einer Back-End-Datenbank an die BDD-Konsole fügen Sie eine weit überschaubarere Lösung hinzu, die sowohl dynamisch als auch erweiterbar ist.

Im Folgenden wird näher untersucht, wie die Integration von SQL Server in BDD 2007 aussieht. Zuerst müssen Sie sicherstellen, dass SQL Server (vorzugsweise SQL Server 2005 oder höher) auf Ihrem Bereitstellungsserver installiert ist. Erfreulicherweise sind die Schritte zum Erstellen einer Datenbank in BDD 2007 einfach: Sie klicken mit der rechten Maustaste auf den Datenbankknoten in der BDD 2007 Deployment Workbench, klicken auf „Neu“ und folgen den Anweisungen (siehe Abbildung 2). Das BDD-Team hat sich viel Mühe gegeben, um Ihnen Assistenten zu bieten, mit denen Sie schnell und problemlos anfangen können.

Abbildung 2 Konfiguration der Bereitstellungsdatenbank für BDD 2007

Abbildung 2** Konfiguration der Bereitstellungsdatenbank für BDD 2007 **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Nachdem die Datenbank erstellt ist, können Sie ihre Funktionen untersuchen. Die Einträge in der Datenbank sind in vier Hauptkategorien unterteilt: „Computer“, „Role“ (Rolle), „Location“ (Standort) sowie „Make and Model“ (Marke und Modell). In jeder Kategorie können Sie Einträge definieren und für jeden definierten Eintrag die BDD 2007-Variablen auffüllen, Anwendungen zuordnen und andere wichtige Einstellungen bereitstellen (siehe Abbildung 3).

Abbildung 3 Zuweisen von Bereitstellungseigenschaften

Abbildung 3** Zuweisen von Bereitstellungseigenschaften **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Es lohnt sich, diese vier Kategorien in zwei unterschiedlichen Gruppen zu betrachten. Die Kategorien „Computer“, „Standort“ und „Marke und Modell“ bieten Ihnen beim Erstellen verschiedene Methoden zum Identifizieren eines Computers. Jeder identifizierte Computer kann dann einer bestimmten Rolle in der Datenbank zugeordnet werden, damit er für einen bestimmten Zweck vorgesehen ist, wie zum Beispiel Vertrieb, Marketing oder Finanzen. Dabei stellt jede Rolle sicher, dass die relevanten Branchenanwendungen installiert werden.

Verwenden Sie den Abschnitt „Computer“, um Computer mithilfe einer MAC-Adresse, eines Bestandskennzeichens, des universellen eindeutigen Bezeichners (universal unique identifier, UUID) oder der Seriennummer zu identifizieren. Fügen Sie wegen der wahrscheinlich großen Anzahl der Einträge, die in diesem Abschnitt erstellt werden (ein Eintrag für jeden Computer in Ihrer Organisation), jedem Eintrag nur ganz bestimmte Eigenschaften wie „ComputerName“ hinzu.

Verwenden Sie den Abschnitt „Standort“, um Einträge für bestimmte geografische Orte in der Nähe Ihrer Organisation zu erstellen. Jeder Eintrag wird vom Standardgateway am jeweiligen Ort identifiziert. Dies kann besonders dann nützlich sein, wenn in Active Directory® ortsbasierte Organisationseinheiten enthalten sind und die Computer an einem Ort erstellt werden sollen, die der Domäne in der Organisationseinheit hinzugefügt werden sollen, die diesem Ort entspricht.

Verwenden Sie den Abschnitt „Marke und Modell“, um die Einträge für jeden Hardwaretyp zu erstellen, den Ihre Bereitstellung unterstützen muss. BDD 2007 stimmt diese mit Informationen ab, die es über WMI-Aufrufe einholt. Der Abschnitt „Marke und Modell“ in Entwicklungsumgebungen wird häufig dazu verwendet, einen Eintrag zu erstellen, der überprüft, ob es sich beim Computer um einen Virtual PC 2007- oder Virtual Server 2005-Computer handelt, indem er nach den entsprechenden „Marke und Modell“-Eigenschaften „Microsoft Corporation“ und „Virtueller Computer“ sucht. Wenn diese Eigenschaften zur Buildzeit zutreffen, können Sie BDD veranlassen, die Anwendung „Virtual Machine Additions“ zur Bereitstellungszeit einfach durch Hinzufügen der Anwendung zum „Marke und Modell“-Eintrag hinzuzufügen.

Nachdem Sie nun die Methoden zur Identifizierung der Computer bereitgestellt haben, verwenden Sie den Abschnitt „Rollen“, um die Einträge für jede Bereitstellungsrolle zu erstellen, die Sie festlegen möchten. Dazu gehört beispielsweise ein Eintrag für eine Windows XP-Rolle und eine Windows Vista-Rolle, die durch Hinzufügen der BuildID-Eigenschaft konfiguriert werden. Diese Eigenschaft entspricht dem Windows XP- oder Windows Vista-Build, der in BDD für jeden Eintrag definiert ist. Ein andere Vorgehensweise besteht darin, Abteilungsrollen anzugeben, z. B. Buchhaltung, Vertrieb oder Finanzen. Ich neige dazu, die Mehrzahl der BDD-Eigenschaften in diesem Abschnitt aufzufüllen (Zeitzone, regionale Einstellungen, Organisationsinformationen usw.). Dadurch fällt nur eine minimale Datenbankverwaltung an, da die Einträge nicht an einen bestimmten Computer, Standort oder eine bestimmte Hardware gebunden sind.

BDD 2007 muss mitgeteilt werden, dass es die Datenbank zur Bereitstellungszeit nach allen Einträgen durchsuchen soll, die mit dem Computer übereinstimmen, den es derzeit erstellt. Um BDD so zu konfigurieren, dass es während einer Bereitstellung die Datenbank verwendet, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Ihren Bereitstellungspunkt, und klicken Sie auf „Configure DB“ (DB konfigurieren). Sie werden als Nächstes durch eine Reihe von Assistenten geführt, von denen die CustomSettings.ini-Datei mit den Einträgen aufgefüllt wird, die dazu führen, dass der Lite Touch-Installationsvorgang Informationen in der Datenbank abfragt.

Erzielen einer skalierbaren Bereitstellung

Jetzt liegt Ihnen ein Bereitstellungsserver vor, der die Lite Touch-Installation automatisieren und jeden Computer dynamisch so bereitstellen kann, dass er in einer bestimmten Geschäftsrolle funktioniert. Doch wie kann diese Lösung skaliert werden?

Die Architektur der Lösung ist, wie in Abbildung 4 illustriert, um eine Hub-and-Spoke-Topologie herum aufgebaut. Der erste Bereitstellungsserver, den Sie einrichten, wird zum Hub und zum übergeordneten Bereitstellungsserver. Die untergeordneten Bereitstellungsserver dienen als Spokes.

Abbildung 4 Hub-and-Spoke-Bereitstellungsarchitektur

Abbildung 4** Hub-and-Spoke-Bereitstellungsarchitektur **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Zum Aktivieren dieser Architektur müssen Sie DFS-R verwenden, um die Distributionsfreigabe für die jeweiligen Bereitstellungsserver zu replizieren. Verwenden Sie anschließend die SQL Server-Snapshotreplikation, um eine Kopie der BDD-Bereitstellungsdatenbank für die untergeordneten Bereitstellungsserver bereitzustellen. Diese Lösung ist großartig, weil die Anforderungen für die untergeordneten Bereitstellungsserver nur minimal sind. Sie müssen auf jedem Computer nur SQL Server Express, WDS und DFS-R installieren, um die Bereitstellung zu ermöglichen.

Aufgrund der großen Datenmenge, die in der BDD 2007-Distributionsfreigabe gespeichert werden kann, lege ich die Verwendung von DFS-R in Windows Server 2003 R2 statt der Dateireplikationsdienste in einer früheren Version von Windows Server fest. DFS-R verwendet Remotedifferenzialkomprimierung (Remote Differential Compression, RDC), um nur differenzielle (Delta-)Änderungen der Dateien unter den Mitgliedern der Replikationsgruppen zu replizieren. Dies kann große Auswirkungen auf den Umfang des Replikationsdatenverkehrs haben, wenn eine kleine Änderung wie ein neuer Treiber zu Ihrer benutzerdefinierten Abbilddatei gemacht wird. Bei DFS-R entspricht der Replikationsdatenverkehr nur der Größe der Änderungen, die statt der Neuverteilung der gesamten Abbilddatei vorgenommen werden.

Umfangreiche Informationen zu DFS erhalten Sie auf der Microsoft-Webseite. Einen guten Anfang stellt microsoft.com/windowsserver2003/technologies/storage/dfs dar, doch die grundlegenden Setup- und Konfigurationsschritte, die für einen Überblick über den Prozess im Kontext der BDD-basierten Bereitstellung notwendig sind, werden im Folgenden erläutert.

Beachten Sie Folgendes: Falls Active Directory von Ihren Servern auf Grundlage einer Installation von Windows Server 2003 vor R2 ausgeführt wird, muss das Active Directory-Schema möglicherweise aktualisiert werden, um DFS-R zu ermöglichen, da der Replikationsdienst neue Objektklassen erfordert. Umfassende Informationen zum Erweitern des Active Directory-Schemas in Windows Server 2003 R2 erhalten Sie unter go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=99936.

Der erste Schritt besteht darin, die DFS-Komponenten auf Ihrem Windows Server 2003 R2-Bereitstellungsserver zu installieren. Dies kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Die einfachste Möglichkeit stellt der Standardassistent „Windows-Komponenten hinzufügen/entfernen“ dar. Sobald dies erfolgt ist, müssen Sie mithilfe der in Abbildung 5 dargestellten DFS-Verwaltungskonsole eine Replikationsgruppe einrichten.

Abbildung 5 DFS-Verwaltungskonsole

Abbildung 5** DFS-Verwaltungskonsole **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Zum Skalieren Ihrer BDD 2007-Bereitstellungslösung gibt es zwei spezielle Ordner, die repliziert werden müssen. Der erste Ordner ist die BDD 2007-Distributionsfreigabe, die alle BDD-Quell- und Konfigurationsdateien enthält. Diese Dateien müssen auf jedem Bereitstellungsserver verfügbar sein.

Der zweite zu replizierende Ordner ist der Startordner, in dem WDS die LiteTouch_x86.wim-Datei speichert. Das ist die BDD-Startumgebung, die von WDS für Ihren Desktopclientcomputer bereitgestellt wird, um den Bereitstellungsprozess zu starten. Sie müssen diese Datei replizieren, damit die Änderungen, die auf Ihrem übergeordneten Bereitstellungsserver an der Startumgebung vorgenommen werden, für die restliche Bereitstellungsinfrastruktur repliziert werden.

Die zu replizierenden Pfade sind: „X:\Distribution“ (wobei X den Laufwerksbuchstaben darstellt, den Sie zur BDD 2007-Installationszeit angeben) und „Y:\RemoteInstall\boot“ (wobei Y den Laufwerksbuchstaben des Datenträgers darstellt, der die WDS-RemoteInstall-Freigabe enthält).

Die Replikation in DFS-R ist eine Multimasterreplikation. Deshalb ist es unmöglich, eine unidirektionale Replikationstopologie zu erstellen. Für eine zentrale Verwaltung der Distributionsfreigabe müssen Sie deshalb den Distributionsordner auf jedem untergeordneten Bereitstellungsserver so konfigurieren, dass er schreibgeschützt ist. Dadurch wird nur die DFS-R-Replikation in den Ordner geschrieben (da sie die Sicherungs- und Wiederherstellungsberechtigungen verwendet). Die Clientcomputer, die von diesen untergeordneten Servern abhängen, werden nie in diesen Ordner schreiben müssen. Es gibt also keinen Grund, die Leseberechtigung für die Konten zu erweitern.

Der letzte Konfigurationsschritt zum Abschluss der Datenreplikation mithilfe von DFS-R besteht darin, die Richtlinie für das Aktualisieren der Startkonfigurationsdaten in WDS festzulegen. Dadurch wird gewährleistet, dass alle Änderungen, die an Ihrer Startumgebung vorgenommen werden, auch in den einzelnen untergeordneten Bereitstellungsservern enthalten sind. Diese Konfigurationsänderung muss auf allen WDS-Servern festgelegt werden. Ich empfehle Ihnen, dies in Ihren Build- und Konfigurationsprozess für die Bereitstellung eines Bereitstellungsservers zu integrieren.

Führen Sie auf jedem Bereitstellungsserver den folgenden Befehl aus:

WDSUTIL /set-server /BCDRefreshPolicy /Enabled:yes /RefreshPeriod:<time in minutes> 

Das Aktualisierungsintervall hängt davon ab, wie oft Sie die Daten auf den Bereitstellungsservern aktualisieren. Wenn Sie DFS-R so konfigurieren, dass jede Stunde repliziert wird, liegt es nahe, die Richtlinie für die Aktualisierung des BCD-Speichers so zu konfigurieren, dass die Aktualisierung alle 60 Minuten erfolgt.

SQL Server-Replikation

Bisher ging es um die Skalierung von BDD 2007 zur Replikation der BDD-Distributionsfreigabe und des WDS-Startabbilds von Ihrem primären Bereitstellungsserver auf die einzelnen untergeordneten Bereitstellungsserver. Sie müssen jetzt den Prozess abschließen und die BDD 2007 Deployment Workbench-Datenbank replizieren, damit sie lokal auf jedem Bereitstellungsserver verfügbar ist.

SQL Server verwendet eine Replikationsmethodik, die gemäß der Beschreibung in der Produktdokumentation der Art und Weise ähnelt, in der Zeitschriften veröffentlicht werden. Bei einer Zeitschrift gibt es einen Verleger, der die Zeitschrift herstellt, es gibt die Vertriebsabteilung, die die Zeitschrift für den Verleger vertreibt, und die Abonnenten, die die Zeitschrift abonnieren und erhalten. SQL Server verwendet die gleiche Terminologie für seine integrierten Replikationsfunktionen.

Beachten Sie Folgendes: Um ein SQL Server-Datenbankverleger zu sein, darf der Server nicht SQL Server Express Edition ausführen. Er muss eine Vollversion von SQL Server verwenden. Für den primären Bereitstellungsserver verwende ich SQL Server 2005 (obwohl SQL Server 2000 ebenfalls unterstützt wird). Für jeden untergeordneten Bereitstellungsserver können Sie entweder SQL Server 2005 oder SQL Server 2005 Express verwenden.

Vor dem Start der SQL Server-Replikation gibt es einige Schritte, die Sie ausführen sollten, um sicherzustellen, dass SQL Server ordnungsgemäß eingerichtet ist, um die Replikation zu unterstützen. Stellen Sie beim Bereitstellen Ihrer Bereitstellungsserver sicher, dass die Installation von SQL Server 2005 oder von SQL Server 2005 Express Edition die Replikationskomponenten einschließt. Standardmäßig installiert SQL Server Express die Replikationskomponenten nicht.

Als Nächstes muss gewährleistet sein, dass die Remoteverbindungen in SQL Server aktiviert sind, damit die Lite Touch-Startumgebung eine Remoteverbindung zu SQL Server herstellen kann. Starten Sie zum Konfigurieren von SQL Server für Remoteverbindungen das SQL Server-Tool zur Konfiguration der Oberfläche, wählen Sie „Oberflächenkonfiguration für Dienste und Verbindungen“, und konfigurieren Sie den Server, um sowohl lokale Verbindungen als auch Remoteverbindungen von TCP/IP und Named Pipes anzunehmen.

Erstellen Sie anschließend auf dem primären Bereitstellungsserver einen freigegebenen Ordner für die Replikationssnapshotdaten, die von den Replikationsagents auf jedem untergeordneten Bereitstellungsserver gelesen werden. Dieser freigegebene Ordner wird weiter unten näher erläutert. Ich erstelle diesen Ordner in der Regel auf dem gleichen Datenträger wie den Rest meines Bereitstellungsinhalts.

Die endgültigen Setupschritte sind nur für SQL Server Express Edition auf Ihren untergeordneten Bereitstellungsservern erforderlich. Standardmäßig ist der SQL Server-Browserdienst deaktiviert. Um die Replikation zu ermöglichen, muss dieser Dienst als automatisch festgelegt und gestartet werden. Verwenden Sie das SQL Server-Konfigurations-Manager-Tool, um diesen Dienst zu konfigurieren. Sie müssen außerdem eine Datenbank auf den untergeordneten Servern erstellen, auf die Sie den Inhalt replizieren werden. Behalten Sie für diesen Datenbanknamen denselben Namen wie für die BDD 2007-Datenbank auf dem primären Bereitstellungsserver bei, da dies die zusätzlich erforderliche Konfiguration minimiert.

Einrichten der Replikation

Sie sind jetzt bereit für das Konfigurieren der SQL Server-Replikation. Starten Sie als Erstes auf dem Masterbereitstellungsserver, auf dem die Vollversion von SQL Server 2005 ausgeführt werden muss, SQL Server Management Studio. Der erste Schritt besteht im Erstellen und Konfigurieren einer Distribution. Navigieren Sie dazu zum Replikationsordner der Verwaltungskonsole (siehe Abbildung 6). Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Replikationsordner, und wählen Sie „Verteilung konfigurieren“ aus, um den Verteilungs-Assistenten zu starten.

Abbildung 6 SQL Server Management Studio: Replikation

Abbildung 6** SQL Server Management Studio: Replikation **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Bestätigen Sie im Assistenten, dass der primäre Bereitstellungsserver als sein eigener Verteiler agieren soll. Legen Sie den Stammsnapshotordner als UNC-Pfad der SQL Server-Replikationsfreigabe fest, die zuvor erstellt wurde. Legen Sie schließlich fest, dass der primäre Bereitstellungsserver als Verleger konfiguriert wird.

Wenn dieser Assistent den Server erfolgreich als Verleger und Verteiler konfiguriert hat, müssen Sie SQL Server mitteilen, welche Datenbank veröffentlicht werden soll. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Replikationsordner und dann auf „Verlegereigenschaften“. Wählen Sie im Dialogfeld „Eigenschaften“ die Veröffentlichungsdatenbanken und Ihre BDD 2007-Datenbank für die Transaktionsreplikation aus (siehe Abbildung 7). Genau genommen verwenden Sie jetzt die Transaktionsreplikation nicht, doch diese Option wird unabhängig davon, ob Sie eine Snapshot- oder Transaktionsreplikation planen, ausgewählt.

Abbildung 7 Veröffentlichen Ihrer Datenbank

Abbildung 7** Veröffentlichen Ihrer Datenbank **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Sie müssen jetzt eine Veröffentlichung erstellen, die Ihre untergeordneten Bereitstellungsserver abonnieren können. Klicken Sie im Replikationsordner mit der rechten Maustaste auf „Lokale Publikationen“ und dann auf „Neue Publikation“, um den Veröffentlichungs-Assistenten zu starten. Wählen Sie die BDD-Datenbank als zu veröffentlichende Datenbank aus. Wählen Sie Snapshotreplikation als Veröffentlichungstyp aus, und geben Sie alle zu replizierenden Tabellen, gespeicherten Verfahren und Ansichten an. Es empfiehlt sich, sofort einen anfänglichen Snapshot erstellen zu lassen. Zum Planen des Snapshotagents ist es völlig ausreichend, ihn einmal pro Tag standardmäßig auszuführen, es sei denn, es sind häufige Änderungen an der Datenbank absehbar.

Der letzte Schritt besteht darin, diese Veröffentlichung für jeden untergeordneten Bereitstellungsserver zu abonnieren. Dadurch wird SQL Server aufgefordert, in den angegebenen Abständen mittels Push jedem untergeordneten Bereitstellungsserver eine Kopie der Datenbank zukommen zu lassen. Gehen Sie im Replikationsordner, unterhalb des Unterordners „Lokale Publikationen“, zur gerade erstellten Veröffentlichung, klicken Sie mit der rechten Maustaste darauf, und wählen Sie „New subscriptions“ (Neue Abonnements) aus, um den Abonnement-Assistenten zu starten. Wählen Sie in diesem Assistenten die BDD-Veröffentlichung aus, die in den vorherigen Schritten als die ausgewählte Veröffentlichung erstellt wurde. Aktivieren Sie die Option zum Ausführen aller Agents bei der Verteilung, wodurch die Replikationstopologie als Pushabonnement ermöglicht wird. Fügen Sie dann jeden untergeordneten Bereitstellungsserver als Abonnenten hinzu, und geben Sie die auf jedem Server erstellte Datenbank an, die eine Kopie der replizierten Daten erhalten soll. (Denken Sie daran, dass die Namen der Datenbank und der primären Bereitstellungsdatenbank identisch sein müssen.) Konfigurieren Sie schließlich ein Konto für die Verbindungen, und definieren Sie den Zeitplan für die Replikation. Er sollte den Zeitplan widerspiegeln, den Sie für den Snapshotagent ausgewählt haben. In diesem Artikel wurde eine ganze Reihe von Anforderungen erörtert, die Sie benötigen, um mit der SQL Server-Replikation loslegen zu können. Sie werden jetzt sicher erkennen können, wie die Daten im Handumdrehen repliziert werden.

Konfigurieren von BDD 2007

Bislang haben Sie BDD 2007 so konfiguriert, dass es eine Datenbank verwendet und die Replikation der Datenbank und der BDD 2007-Distributionsfreigabe auf Ihre untergeordneten Bereitstellungsserver einrichtet. Zum Abschluss der Bereitstellungslösung müssen Sie BDD 2007 konfigurieren, sodass es automatisch eine Verbindung zu seinem entsprechenden lokalen Bereitstellungsserver herstellt, wenn ein Client die BDD-Startumgebung herunterlädt.

Wenn Sie in der Lite Touch-Windows PE-Umgebung starten und falls der Client von einem WDS-Server gestartet wurde, wird ein Registrierungswert in Windows PE festgelegt, der den Namen des Servers speichert, von dem der Client gerade die Startumgebung heruntergeladen hat. Dieser Wert wird von den anfänglichen BDD 2007-Bereitstellungsskripts abgerufen und in einer Umgebungsvariablen namens „%WDSServer%“ gespeichert.

Beachten Sie Folgendes: Wenn Sie die anfängliche BDD 2007-Version verwenden, wird dieser Wert möglicherweise nicht ordnungsgemäß in der Windows PE-Registrierung aufgefüllt. Ein Update zur Korrektur dieses Verhaltens ist unter support.microsoft.com/kb/937191 verfügbar.

Bearbeiten Sie zum Konfigurieren von BDD 2007 nur die Konfigurationsdateien „BootStrap.ini“ und „CustomSettings.ini“, damit alle Verweise zum Bereitstellungsserver durch „%WDSServer%“ ersetzt werden. Dazu gehört in der Regel, dass Sie die Werte für den SQL Server-Instanznamen dabei durch den Wert von DeploymentRoot (dem Server, der die Distributionsfreigabe enthält) ersetzen. In Abbildung 8 und Abbildung 9 werden eine Bootstrap.ini-Beispieldatei und ein Auszug aus der CustomSettings.ini-Datei angezeigt.

Figure 9 CustomSettings.ini

[Settings]
Priority=MMSettings, MMApps, CSettings, CRoles, RSettings, RApps, Default
Properties=Manufacturer

[Default]
OSInstall=Y
DeployRoot=\\%WDSServer%\Distribution$
UserDomain=BUILDLAB
UserID=BddAdmin
UserPassword=Password1234

[CSettings]
SQLServer=%WDSServer%
Database=BDD_DB1
Netlib=DBNMPNTW
Table=ComputerSettings
Parameters=UUID, AssetTag, SerialNumber, MacAddress
ParameterCondition=OR

[CRoles]
SQLServer=%WDSServer%
Database=BDD_DB1
Netlib=DBNMPNTW
Table=ComputerRoles
Parameters=UUID, AssetTag, SerialNumber, MacAddress
ParameterCondition=OR

Figure 8 Bootstrap.ini

[Settings]
Priority=Default

[Default]
DeployRoot=\\%WDSServer%\Distribution$
UserDomain=BUILDLAB
UserID=BddAdmin
UserPassword=Password1234
SkipBDDWelcome=YES

Beachten Sie, dass diese Lösung vorschreibt, dass sich WDS auf dem gleichen Server befindet, auf dem die replizierte BDD 2007-Datenbank und die replizierte BDD 2007-Distributionsfreigabe gespeichert sind. Die Gründe dafür sind leicht nachvollziehbar: Dadurch können Sie mithilfe der %WDSServer%-Variablen eine einfache zuverlässige Methode bereitstellen, um Ihrem Clientcomputer den Standort seines Bereitstellungsservers mitzuteilen und ein Talk Back über WAN zu verhindern.

Weitere Überlegungen

Das Gute an BDD 2007 ist, dass es erweiterbar ist. Es gibt also noch viele weitere Aspekte dieser Lösung, die erweitert werden könnten. Zum Beispiel könnten Sie die integrierten Funktionen zum Überwachen von SQL Server und DFS-R, zum Entwerfen von Methoden für das Auffüllen der Computer Ihrer Umgebung mit Informationen aus einer Ressourcenverwaltungs-Datenbank oder sogar für den Einsatz eines gespeichertes SQL-Verfahrens zum Abrufen solcher Informationen verwenden. Leider können diese Themen in diesem Artikel nicht behandelt werden, doch es bleibt zu hoffen, dass Sie hier eine Vorstellung von einigen der Möglichkeiten erhalten haben, wie Sie die Fähigkeiten von BDD innerhalb Ihrer eigenen Organisation nutzen können.

Adam Shepherd ist als Berater für Microsoft Consulting Services in Großbritannien tätig. Sein technischer Schwerpunkt ist das Bereitstellen, Warten und Verwalten des Windows-Clients. Sie können Adam Shepherd unter adamshep@microsoft.com erreichen.

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