Kommunikation

16 neue Features in Exchange Server 2007 Service Pack 1

Tony Smith

 

Kurz zusammengefasst:

  • Neue Verwaltungsfeatures
  • Verbesserte Serverfunktionen
  • Verbessertes Unified Messaging

Die meisten Administratoren sind vertraut mit dem Herunterladen und Installieren von Service Packs für Server und Desktopsysteme. Diese Downloads stellen Hotfixes und Sicherheitsupdates bereit,

die Ihre Systeme auf dem neuesten Stand halten. Doch manchmal enthält ein Service Pack noch mehr. Dies ist der Fall bei der bevorstehenden Veröffentlichung von Microsoft® Exchange Server 2007 Service Pack 1, das viele interessante neue Features aufweist.

Dieser Download wird unter go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=91472 zur Verfügung stehen und kann zur Durchführung einer vollständigen Installation von Exchange Server 2007 (mit allen SP1-Updates) und zum Aktualisieren vorhandener Installationen von Exchange Server 2007 verwendet werden. Exchange Server 2007 SP1 kann auf Windows Server® 2003 SP1, SP2 und R2 installiert werden, ist aber auch mit der zukünftigen Veröffentlichung von Windows Server 2008 kompatibel.

Service Pack 1 führt mehr neue Features und Verbesserungen ein als in dieser kurzen Übersicht behandelt werden können. Daher wurde stattdessen eine Liste mit Beschreibungen der bemerkenswertesten Änderungen zusammengestellt, die Sie zur Verbesserung Ihrer Exchange-Umgebung nutzen können. Ausführliche Informationen finden Sie im Artikel „Neuerungen in Exchange Server 2007 SP1“ unter technet.microsoft.com/bb676323.aspx.

Änderungen an der Exchange-Verwaltungskonsole

Service Pack 1 erweitert die in Abbildung 1 dargestellte Exchange-Verwaltungskonsole mit einigen praktischen neuen Features. Zunächst einmal gibt es die Toolbox, die eine Sammlung von standardmäßig mit Exchange Server 2007 installierten Tools zur Diagnose, Problembehandlung und Wiederherstellung bereitstellt und nun die Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner, einen Detailvorlageneditor und die Routingprotokollanzeige umfasst.

Abbildung 1 Exchange-Verwaltungskonsole mit Service Pack 1

Abbildung 1** Exchange-Verwaltungskonsole mit Service Pack 1 **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Sie können die Exchange-Verwaltungskonsole, die Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner, den Detailvorlageneditor und die Warteschlangenanzeige zum Exportieren von Listen aus dem Ergebnis- und Arbeitsbereich verwenden. Listen können als Text (tabulatorgetrennt), Text (kommagetrennt), Unicode-Text (tabulatorgetrennt) und Unicode-Text (kommagetrennt) exportiert werden. Der Ergebnisbereich kann jetzt nicht nur in der Exchange-Verwaltungskonsole gefiltert werden, sondern auch in der Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner, dem Detailvorlageneditor und der Warteschlangenanzeige.

Am wichtigsten ist jedoch, dass die Exchange-Verwaltungskonsole eine Reihe neuer Verwaltungsschnittstellen umfasst (beispielsweise die bereits erwähnte Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner). Hierauf wird noch an anderer Stelle in diesem Artikel eingegangen.

Unterstützung für IPv6

Mit der Unterstützung von Windows Server 2008 geht die Unterstützung von IPv6 (Internetprotokoll Version 6) einher. Dafür ist natürlich die Installation von Exchange Server 2007 auf Windows Server 2008 sowie die Aktivierung der IPv4- und IPv6-Protokollstacks erforderlich. Wenn Sie IPv4 vor der Installation deaktivieren, wird IPv6 nicht von Exchange unterstützt.

Sie können IP-Adressen und -Bereiche sowohl im IPv4- als auch im IPv6-Format eingeben. Alle Serverfunktionen mit Ausnahme von einer können Daten an Geräte, Server und Clients senden, die IPv6-Adressen verwenden und Daten von ihnen empfangen. Die UnifiedMessaging-Serverfunktion bildet die Ausnahme. Das liegt daran, dass aufgrund von Einschränkungen bei einigen erforderlichen Telefonie- und Sprachkomponenten IPv4 für die UnifiedMessaging-Funktion erforderlich ist.

POP3- und IMAP4-Administratoroberfläche

Die Exchange-Verwaltungskonsole umfasst eine neue Verwaltungsoberfläche zum Verwalten von POP3 und IMAP4. Hier können Sie alle POP3- und IMAP4-Einstellungen für Ihren Clientzugriffsserver einschließlich Port-, Authentifizierungs- und Verbindungseinstellungen konfigurieren. Abbildung 2 zeigt den Konfigurationsdialog für IMAP4-Eigenschaften. Dieselben Optionen sind für POP3 verfügbar.

Abbildung 2 Exchange-Verwaltungskonsole für POP3/IMAP4

Abbildung 2** Exchange-Verwaltungskonsole für POP3/IMAP4 **

Stabilere Postfachverwaltung

Die Features der Postfachverwaltung in der Exchange-Verwaltungskonsole unterstützen jetzt die Massenerstellung von Postfächern für vorhandene Benutzerkonten. Neue Assistenten ermöglichen es Administratoren zudem, vollständige Zugriffsrechte für ein Postfach zu gewähren oder zu entfernen und die Berechtigungen „Senden als“ für ein Postfach zu konfigurieren.

Neue Features zum Verwalten von Postfachdaten

Administratoren können jetzt .pst-Dateien zum Verwalten von Postfachdaten importieren und exportieren. Dies kann auch in der Exchange-Verwaltungsshell mithilfe der Import-Mailbox- bzw. Export-Mailbox-Cmdlets erfolgen.

Verwalten der Messagingdatensätze (Messaging Records Management, MRM) kann auf verwaltete Standardordner angewendet werden, die auf einem Exchange-Server mit Exchange-Standardclientzugriffslizenz vorhanden sind. (Beachten Sie, dass für MRM für verwaltete benutzerdefinierte Ordner nach wie vor eine Exchange Enterprise-Clientzugriffslizenz erforderlich ist.) Der neue RemoveManagedFolderAndPolicy-Parameter für das Set-Mailbox-Cmdlet entfernt MRM-Richtlinien aus einem Postfach und MRM-Eigenschaften aus verwalteten Ordnern, die als Teil der auf das Postfach angewendeten MRM-Richtlinie erstellt wurden, und konvertiert verwaltete Ordner in Standardordner.

Mithilfe neuer Systemmonitorzähler können Sie verschiedene Onlinedefragmentierungsinformationen überwachen, d. h. wann die Onlinedefragmentierung zuletzt ausgeführt wurde, wie lange dies gedauert hat und was dabei durchgeführt wurde. Diese Informationen sind für die Optimierung des Onlinedefragmentierungsintervalls praktisch.

Bestätigen von Remotezurücksetzungen

Exchange Server 2007 ermöglicht es Administratoren oder Kontobenutzern bereits, einen Remotezurücksetzungsbefehl zum Löschen aller Benutzerdaten auf einem mobilen Gerät auszugeben – ein praktisches Sicherheitsfeature, wenn ein Gerät verloren geht oder gestohlen wird. Bei Service Pack 1 wird eine Bestätigungsnachricht gesendet, wenn das Gerät die Remotezurücksetzungsanforderung bestätigt. Wenn die Anforderung (über Outlook® Web Access, OWA) vom Benutzer ausgeht, erhält dieser eine Bestätigungs-E-Mail. Wenn die Anforderung (über die Exchange-Verwaltungskonsole) vom Administrator ausgeht, erhält sowohl der Administrator als auch der Benutzer eine Bestätigungs-E-Mail.

Ein stabilerer OWA-Client

Durch viele Verbesserungen im webbasierten E-Mail-Client wird ein besseres Messaging für mobile Arbeitskräfte bereitgestellt. Mit SP1 können OWA-Benutzer sowohl persönliche Verteilerlisten als auch serverseitige Regeln erstellen und bearbeiten. Zudem können Benutzer die Features zum Löschen und Wiederherstellen gelöschter Elemente verwenden.

Die Benutzeroberfläche wurde durch Befehle zum Verschieben und Kopieren erweitert, sodass Benutzer Ordner über das mit der rechten Maustaste in der Ordnerliste verfügbare Menü verschieben und kopieren können. Einzelne Elemente in Nachrichtenordnern und öffentlichen Ordnern können ebenfalls durch Klicken mit der rechten Maustaste in der Elementliste oder Klicken auf ein Symbol in der Symbolleiste verschoben und kopiert werden.

OWA-Benutzer haben zudem vollständigen Zugriff auf öffentliche Ordner, ohne das virtuelle /public-Verzeichnis zu verwenden (außerdem ist kein Exchange 2003-Back-End-Server erforderlich, um dies zu unterstützen). Suchfunktionen für öffentliche Ordner werden in OWA ebenfalls unterstützt.

S/MIME-Funktionen ermöglichen es Benutzern jetzt, signierte und verschlüsselte E-Mail-Nachrichten zu lesen und zu verfassen (siehe Abbildung 3). Auch CNG-Unterstützung (Cryptografy API: Next Generation) und Suite-B-Kompatibilität sind vorhanden. Die OWA-Benutzeroberfläche kann zudem zur nahtlosen Integrierung benutzerdefinierter Anwendungen angepasst werden.

Abbildung 3 S/MIME-Nachrichteneinstellungen

Abbildung 3** S/MIME-Nachrichteneinstellungen **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Erstellungsüberwachung in OWA Light

Outlook Web Access Light (eine weniger komplexe OWA-Version, die mit fast allen Webbrowsern funktioniert) überwacht nun die Aktivität beim Erstellen eines langen Eintrags jeglicher Art (beispielsweise einer Nachricht oder eines Kalendereintrags) durch den Benutzer, um sicherzustellen, dass die Sitzung das Zeitlimit nicht überschreitet, während der Benutzer noch Eingaben vornimmt (was zu einem Datenverlust führen würde). Außerdem werden Nachrichten automatisch im Ordner „Entwürfe“ gespeichert, wenn das Zeitlimit der Sitzung aufgrund von Inaktivität überschritten wird, während das Formular zum Erstellen der Nachricht geöffnet ist.

Verbesserte Direct Push-Leistung

Direct Push stellt eine HTTPS-Verbindung zwischen einem mobilen Gerät und dem Exchange 2007-Server her. Bei Exchange 2007 SP1 wurde die Größe der Header für die HTTPS-Anforderung und -Antwort reduziert, sodass die an ein mobiles Gerät gesendete und die von ihm empfangene Datenmenge verringert wird.

Verwaltung öffentlicher Ordner

Die neue, in Abbildung 4 dargestellte Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner ermöglicht Administratoren das Erstellen, Konfigurieren und Verwalten öffentlicher Ordner von der Exchange-Verwaltungskonsole aus. Adresslisten, E-Mail-Adressrichtlinien, dynamische Verteilergruppen und Verteilerlisten unterstützen öffentliche Ordner. Bei der Vorschau auf eine Adressliste, eine E-Mail-Adressrichtlinie, eine dynamische Verteilergruppe und Verteilergruppenempfänger können Sie sich die E-Mail-aktivierten öffentlichen Ordner anzeigen lassen, die in den Gruppenmitgliedschaftskriterien enthalten sind.

Abbildung 4 Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner

Abbildung 4** Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Mithilfe der Verwaltungskonsole für öffentliche Ordner in Exchange 2007 SP1 können Sie Administratorrechte für öffentliche Ordner konfigurieren. Dies erfolgt mithilfe des Add-ExchangeAdministrator-Cmdlets oder des Add Exchange Administrator-Assistenten zum Hinzufügen eines Benutzers zur Administratorrolle für öffentliche Ordner oder mithilfe des Add-PublicFolderAdministratorPermission-Cmdlets zum Gewähren oder Verweigern bestimmter Rechte für öffentliche Ordner.

Verbesserte Nachrichtenverarbeitung und Routing

Hub-Transport-Server, die in der Active Directory®-Gesamtstruktur bereitgestellt werden, behandeln den gesamten E-Mail-Verkehr innerhalb der Organisation, wenden Transport- und Journalregeln an und senden Nachrichten an die Postfächer der Empfänger. An das Internet gesendete Nachrichten werden vom Hub-Transport-Server zum Edge-Transport-Server im Umkreisnetzwerk übertragen. SP1 umfasst Verbesserungen für diese Serverfunktionen.

Exchange Server 2007 umfasst ein Feature zur Systemressourcenüberwachung namens „Back Pressure“, das es Hub- und Edge-Transport-Servern ermöglicht, auf hohe Ressourcenverwendung zu reagieren. Mit SP1 wurde die Anforderung an freien Speicherplatz von 4 GB auf 500 MB beträchtlich verringert.

Die Exchange-Verwaltungskonsole in SP1 bietet mehr Transportkonfigurationseinstellungen. Zudem besteht nun die Möglichkeit, einen X.400-Adressraum als verbindliche Domäne zu konfigurieren (lange X.400-Adressen werden jetzt ebenfalls unterstützt).

Der Hub-Transport-Server unterstützt Prioritätenwarteschlangen. Das Kategorisierungsmodul berücksichtigt die Nachrichtenpriorität, die einer Nachricht von einem Outlook-Benutzer zugewiesen wird, sodass Nachrichten von hoher Wichtigkeit tatsächlich vorrangig behandelt und schneller gesendet werden als Nachrichten von niedriger Wichtigkeit.

In Exchange 2007 SP1 wird die Begrenzung eines Sendeconnectors auf einen einzelnen Active Directory-Standort durch das Hinzufügen des IsScopedConnector-Parameters in Exchange-Verwaltungsshell-Cmdlets und das Kontrollkästchen „Scoped Send Connector“ (begrenzter Sendeconnector) in der Exchange-Verwaltungskonsole vereinfacht. Wenn ein Sendeconnector begrenzt wird, berücksichtigen nur die Hub-Transport-Server, die sich am selben Active Directory-Standort wie die Quellserver des Sendeconnectors befinden, diesen Sendeconnector bei Routingentscheidungen.

Verbesserungen bei der Edge-Transport-Serversynchronisierung

In Exchange Server 2007 SP1 können Sie das Start-EdgeSynchronization-Cmdlet verwenden, um sofort mit der Synchronisierung von Daten aus dem Active Directory im Verzeichnisdienst Active Directory-Anwendungsmodus (ADAM) zu beginnen. In Exchange 2007 SP1 unterstützt dieses Cmdlet den Serverparameter, sodass das Cmdlet von einem Remotecomputer aus ausgeführt werden kann.

Das Test-EdgeSynchronization-Cmdlet, ein Diagnose-Cmdlet, das den Synchronisierungsstatus der Edge-Transport-Server meldet, wurde durch einen neuen Parametersatz erweitert, mit dem Synchronisierungsergebnisse für einzelne Benutzer überprüft werden können.

Klonen des TransportConfig-Objekts

Geklonte Konfigurationsskripts erleichtern Administratoren die Aufgabe, eine konsistente Konfiguration zu installieren, wenn mehr als ein Edge-Transport-Server in der Umgebung bereitgestellt wird. In SP1 ist das TransportConfig-Objekt, das die serverweiten Einstellungen für die Edge-Transport-Serverfunktion steuert, jetzt in den geklonten Konfigurationsinformationen enthalten. Die Einbeziehung dieses Objekts optimiert die Verfahren zur Serverbereitstellung, Sicherung und Wiederherstellung erheblich.

Verbesserungen bei Unified Messaging

Unified Messaging war ein hochinteressanter Bestandteil der ursprünglichen Exchange Server 2007-Veröffentlichung. Service Pack 1 baut auf dieser Funktionalität auf und führt viele neue Features und Verbesserungen ein. Für einige Features muss Office Communications Server 2007 in derselben Active Directory-Gesamtstruktur bereitgestellt werden, doch es gibt viele Features, für die Office Communications Server nicht erforderlich ist. An dieser Stelle können nicht alle Änderungen in Unified Messaging erläutert werden, doch es sollen zumindest die bemerkenswertesten neuen Features erwähnt werden. Wenn Sie mehr über Unified Messaging lesen wollen, finden Sie im Artikel „Bereitstellen von Unified Messaging mit Exchange Server 2007“ in dieser Ausgabe des TechNet Magazins weitere Informationen.

Zuerst einige neue Features, für die Office Communications Server 2007 erforderlich ist. Mediendatenströme zum Durchlaufen von Firewalls und für High-Fidelity-Sprachnachrichten werden nun unterstützt. Es erfolgt eine Benachrichtigung über eine Weiterleitung, wenn Sprachnachrichten hinterlassen werden und der Zielort die Anrufweiterleitung verwendet. Benutzer können ohne Eingabe einer PIN von Office Communicator 2007 aus auf Outlook Voice Access zugreifen. Bei Office Communicator 2007 werden E-Mail-Nachrichten zur Benachrichtigung bei verpassten Anrufen und Voicemailbenachrichtigungen integriert (siehe Abbildung 5). Dies ist noch längst nicht alles.

Abbildung 5 Voicemailbenachrichtigung in Office Communicator

Abbildung 5** Voicemailbenachrichtigung in Office Communicator **

Eine der Verbesserungen bei Unified Messaging, für die Office Communications Server nicht erforderlich ist, besteht in der Unterstützung des Secure Realtime Transport Protocol (SRTP). Die erste Version von Exchange Server 2007 bietet zwei Sicherheitsmodi: ungesichert und gesichert. Der gesicherte Modus verschlüsselt nur den SIP-Datenverkehr (Session Initiation-Protokoll). Der RTP-Datenverkehr ist unverschlüsselt. In SP1 gibt es drei Modi: ungesichert, SIP-gesichert und gesichert. Im gesicherten SIP-Modus wird nur der SIP-Datenverkehr verschlüsselt, aber nicht der RTP-Datenverkehr. Im gesicherten Modus werden sowohl der SIP- als auch der RTP-Datenverkehr verschlüsselt. Sie können für Wählpläne, die die Exchange-Verwaltungskonsole verwenden, auch MTLS (Mutual Transport Layer Security) konfigurieren.

Weitere Änderungen umfassen den neuen Assistenten zum Aktivieren von Unified Messaging, den Sie zum Hinzufügen einer SIP- oder E.164-Adresse für einen Benutzer verwenden können, und die Konfiguration des URI-Typs für einen Wählplan, der die Exchange-Verwaltungskonsole verwendet. Außerdem wurde Dienstqualitätsunterstützung (Quality of Service, QoS) hinzugefügt, die DiffServ zum Kennzeichnen des Mediendatenverkehrs verwendet.

Bessere hohe Verfügbarkeit

Mit Service Pack 1 werden mehrere neue Features zur Verbesserung hoher Verfügbarkeit sowie Verbesserungen vorhandener Verfügbarkeitsfeatures eingeführt. Die neuen und verbesserten Features erweitern die Szenarios, in denen Sie Daten- und Dienstverfügbarkeit für Ihre Exchange 2007-Serverfunktionen erzielen können. Mithilfe der neuen Szenarios können Organisationen Hochverfügbarkeitsszenarios von Standortsicherheitsszenarios trennen und Konfigurationen bereitstellen, die auf bestimmte Anforderungen der Organisation in jedem einzelnen Bereich zugeschnitten sind.

Zunächst einmal ermöglicht zusätzliche Unterstützung für Windows Server 2008 Failovercluster für mehrere Subnetze und Unterstützung für neue Quorummodelle (Datenträger- und Dateifreigabezeuge). Außerdem gibt es sehr nützliche Verbesserungen bei der Clusterberichterstattung und den Überwachungsfunktionen einschließlich zusätzlicher Funktionalität, die für proaktive Überwachung von Umgebungen mit fortlaufender Replikation ausgelegt ist. Leistungsbezogene Verbesserungen umfassen eine Reduzierung von E/A-Vorgängen auf den Datenträgern, die passive Kopien von Speichergruppen enthalten, schnelleres Kopieren von Protokolldateien sowie schnelleres Verschieben von Postfachclusterservern zwischen Knoten.

Schließlich wurden neue Assistenten zum Verbessern der Verwaltungs- und Konfigurationsfunktionalität hinzugefügt (siehe Abbildung 6), und zum Verwalten von Postfachclusterservern wurden neue Steuerelemente für die Benutzeroberfläche hinzugefügt, so unter anderem eine neue Registerkarte für Postfachclusterserver und eine Konfigurationsseite für die fortlaufende Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR).

Abbildung 6 Assistent zum Verwalten von Postfachclusterservern

Abbildung 6** Assistent zum Verwalten von Postfachclusterservern **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Fortlaufende Standbyreplikation

Die fortlaufende Standbyreplikation (Standby Continuous Replication, SCR) verwendet dieselbe Protokollversand- und Wiedergabetechnologie, die von der fortlaufenden lokalen Replikation (Local Continuous Replication, LCR) und CCR zum Bereitstellen zusätzlicher Bereitstellungsoptionen und -konfigurationen verwendet wird. SCR ähnelt LCR und CCR, hat jedoch eindeutige eigene Kennzeichen. Der Artikel „SCR in Exchange Server 2007“ von Scott Schnoll in dieser Ausgabe des TechNet Magazins enthält eingehendere Betrachtungen zu SCR.

Zusammenfassung

Exchange Server 2007 Service Pack 1 enthält sehr viel mehr als nur Hotfixes und Sicherheitsupdates. Es bietet viele neue Features und Verbesserungen, auf die Sie bald vertrauen werden. Dieser Artikel bietet nicht genug Platz, um alle neuen Features und Verbesserungen zu erörtern, vermittelt aber hoffentlich einen guten Überblick über die verfügbaren Funktionen. Vollständige Informationen über alle Änderungen in Service Pack 1 sowie Downloads, Webcasts und Diskussionsforen finden Sie im Exchange Server TechCenter unter technet.microsoft.com/exchange.

Tony Smith ist leitender technischer Autor für das Exchange-Benutzerschulungsteam. Er hat sich auf Unified Messaging spezialisiert. Vor der Aufnahme seiner Tätigkeit bei Microsoft war Tony als Netzwerktechniker, Microsoft-Anbieter und Microsoft-zertifizierter Trainer tätig. Zudem hat er an mehreren Projekten für Microsoft Learning einschließlich Büchern und Testumgebungshandbüchern mitgewirkt.

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