System Center

Verwenden des Konfigurations-Managers mit Windows Server 2008

Cameron Fuller

 

Auf einen Blick:

  • Bereitstellen des ConfigMgr-Agent
  • Abfragen und Sammlungen
  • Hardware- und Softwareinventuren
  • Anzeigen von Berichten

Inhalt

Bereitstellen des ConfigMgr-Agent
Arbeiten mit Server Core und Hyper-V
Abfragen und Sammlungen
Hardware- und Softwareinventuren
ConfigMgr-Berichte
Zusammenfassung

System Center Configuration Manager 2007 SP1 enthält Asset Intelligence-Updates und Unterstützung für Intel vPro-Technologie und Windows Vista SP1. Im Hinblick auf diesen Artikel ist es aber Folgendes am wichtigsten: SP1 ermöglicht dem Konfigurations-Manager volle Unterstützung für Windows Server 2008.

Ein wichtiger Punkt beim Bereitstellen einer effektiven Lösung für das Verwalten und Überwachen von Windows Server 2008 bestand darin, die gleiche Funktionalität zu bieten, die derzeit für Windows 2000 Server und Windows Server 2003 verfügbar ist. Mit Configuration Manager (ConfigMgr) 2007 wurde dieses Ziel erreicht.

Nach der Installation von SP1 funktioniert ConfigMgr mit Windows Server 2008 genauso wie auch mit anderen Versionen von Windows. (Bei System Center Operations Manager 2007 wurden mit der Veröffentlichung des neuen Management Packs ebenfalls Fortschritte in diesem Bereich gemacht. Weitere Informationen finden Sie in dieser Ausgabe im Artikel von Pete Zerger „Überwachen von Windows Server 2008 mit OpsMgr 2007“ unter technet.microsoft.com/magazine/cc974507.) In diesem Artikel erhalten Sie eine Zusammenfassung darüber, wie sich Windows Server 2008-Ressourcen mit ConfigMgr 2007 SP1 überwachen lassen.

Bereitstellen des ConfigMgr-Agent

ConfigMgr basiert auf einem Agent, bezeichnet als Client, der auf den verwalteten Servern oder Arbeitsstationen bereitgestellt wird. ConfigMgr-Clients können mit vorhandenen Methoden, z. B. durch die Clientpushinstallation, Anmeldeinstallation, Softwareverteilung (für Agentupdates) und manuelle Installation, bereitgestellt werden. Config­Mgr bietet aber auch neue Methoden der Clientbereitstellung, einschließlich der Bereitstellung von einem Softwareupdatepunkt mithilfe der automatischen Updates von Windows Server Update Services (WSUS) und der Installation durch Gruppenrichtlinien.

In Windows Server 2008 ist die Firewall standardmäßig aktiviert, sollte aber die Bereitstellung von ConfigMgr-Clients nicht beeinflussen, wenn Rollen installiert sind. Rollen stellen Ausnahmen für die Datei- und Druckerfreigabe sowie die Windows-Verwaltungsinstrumentation (Windows Management Instrumentation, WMI) dar.

Wenn die Firewall das Übertragen eines ConfigMgr-Clients mittels Push verhindert, können Sie eine Gruppenrichtlinie verwenden, um die Firewall für eine bestimmte Organisationseinheit zu deaktivieren, indem Sie die ConfigMgr-Clients bereitstellen, während die Systeme sich in dieser Organisationseinheit befinden, und sie nach der Bereitstellung an die ursprüngliche Organisationseinheit zurückleiten. Ein anderer Ansatz besteht darin, die Firewall in der Befehlszeile mit dem Befehl „Netsh firewall set opmode disable“ zu deaktivieren. Wenn der ConfigMgr Client bereitgestellt wurde, können Sie die Firewall mit „Netsh firewall set opmode enable“ erneut aktivieren.

Abbildung 1 zeigt einen Agent, der mit dem Clientpushinstallations-Assistenten auf Windows Server 2008-Server bereitgestellt wird. Beachten Sie, dass in diesem Abbild Windows Server 2008 Enterprise Server in der Inventur als Microsoft Windows NT Advanced Server 6.0 und Windows Server 2008 Standard Server (in diesem Fall Server Core) als Microsoft Windows NT Server 6.0 angezeigt wird.

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Abbildung 1 ConfigMgr Client wird auf Windows Server 2008 bereitgestellt (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Arbeiten mit Server Core und Hyper-V

Der ConfigMgr-Client kann auf Windows Server 2008 Server Core-Systemen bereitgestellt werden. Sie können dann den Befehl „net start“ verwenden, der die auf einem Server installierten Dienste anzeigt, um zu bestätigen, dass der Agent ausgeführt wird. Abbildung 2 zeigt die Ergebnisse des Befehls „net start“ für ein System, auf dem Server Core ausgeführt wird. Der Systems Management Server (SMS) Agent-Hostdienst wird aufgelistet, was anzeigt, dass der ConfigMgr-Client auf dem System bereitgestellt wurde.

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Abbildung 2 Bestätigung, dass der ConfigMgr-Client auf einem Server Core-Computer installiert ist

Der ConfigMgr-Client wird derzeit (als dieser Artikel geschrieben wurde) beim Ausführen in Hyper-V nicht unterstützt. Da Hyper-V jetzt offiziell veröffentlicht ist, dürfte eine Unterstützung wohl in Kürze verfügbar sein. Anfängliche Tests des ConfigMgr-Clients beim Ausführen in Hyper-V verliefen ohne Probleme, aber es handelt sich dabei noch nicht um eine offiziell unterstützte Konfiguration.

Abfragen und Sammlungen

ConfigMgr bietet keine vorgefertigten Abfragen oder Sammlungen spezifisch für Windows Server 2008. Eine neue Abfrage erfolgt zunächst über eine Abfrage aller Windows Server 2003-Systeme. Ändern Sie in der neuen Abfrage den Namen des Betriebssystems zu „%Server 6.0%“. Die Ergebnisse werden in Abbildung 3 gezeigt.

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Abbildung 3 Alle Windows Server 2008-Systeme (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Die Abfragesprache zum Erstellen einer Sammlung nur für Windows Server 2008 ist in Abbildung 4 dargestellt. Eine Sammlung kann auf dieser Abfrage basiert werden, um lediglich auf die Softwareverteilung an Windows Server 2008-Server abzuzielen.

Abbildung 4 Abfragesprache für Windows Server 2008

select SMS_R_System.Name, SMS_R_System.SMSAssignedSites, SMS_R_System.IPAddresses, SMS_R_System.IPSubnets,
SMS_R_System.OperatingSystemNameandVersion, SMS_R_System.ResourceDomainOrWorkgroup, SMS_R_System.LastLogonUserDomain,
SMS_R_System.LastLogonUserName, SMS_R_System.SMSUniqueIdentifier, SMS_R_System.ResourceId, SMS_R_System.NetbiosName
from SMS_R_System where SMS_R_System.OperatingSystemNameandVersion like "%Server 6.0%"

Hardware- und Softwareinventur

Eine der Hauptfunktionen von ConfigMgr ist die Inventur. Hardware- und Softwareinventuren ermöglichen Ihnen, die Ressourcen in Ihrer Organisation zu identifizieren. Diese Informationen können in den Berichterstellungsfunktionen sowie in Sammlungen verwendet werden. Zum Beispiel können Sie Software an eine Sammlung verteilen, die nur Systeme enthält, die Windows Server 2008 ausführen. In Abbildung 5 ist im Ressourcen-Explorer ein Windows Server 2008 Server Core-System dargestellt, das inventarisiert wurde.

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Abbildung 5 Im Ressourcen-Explorer dargestelltes Windows Server 2008 Server Core-System (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

ConfigMgr-Berichte

ConfigMgr 2007 bietet solide Berichterstellungsfunktionen, einschließlich vorgefertigter Berichte und der Möglichkeit, Dashboardansichten von ConfigMgr-Daten zu generieren. Vorgespeicherte Berichte bieten ausführliche Informationen zu Hardware- und Softwareinventuren, Softwaremessung und -verteilung, Updates und zum Status von ConfigMgr selbst.

Innerhalb der Berichterstellungsschnittstelle werden Berichte, die sich direkt auf Windows Server 2008-Systeme beziehen, auf der obersten Ebene im Betriebssystem-Ordner angezeigt. Es sind mehrere Berichte verfügbar, einschließlich des Berichts „Betriebssysteme und Service Packs zählen“ (siehe Abbildung 6). Windows Server 2008 und Windows Vista verwenden die gleiche Codebasis und ab jetzt auch die gleichen Service Pack-Zyklen. Deshalb wird in Berichten die CSD-Version für Windows Server 2008-Systeme als SP1 angezeigt.

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Abbildung 6 ConfigMgr-Betriebssystemberichte (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Zusammenfassung

ConfigMgr 2007 ist in Windows Server 2008 integriert und bietet die gleichen Features, die Sie bereits aus anderen Versionen von Windows Server kennen. Außerdem werden neue wichtige Features wie Server Core unterstützt. All dies vereinfacht die Migration zu Windows Server 2008, da Sie weiterhin vorhandene und vertraute Tools verwenden können, um Ihre aktualisierten Systeme zu verwalten.

Cameron Fuller ist Operations Manager MVP und leitender Berater bei Catapult Systems, einem IT-Beratungsunternehmen, sowie „Microsoft Gold Certified Partner“. Cameron ist Mitautor von Microsoft Operations Manager 2005 Unleashed und System Center Operations Manager 2007 Unleashed.