Schwerpunkt Dienstprogramme:Change Analysis Diagnostic

Lance Whitney

Auf einem der PCs, für die Sie verantwortlich sind, ist ein neuer Fehler aufgetreten. Vielleicht friert der Computer ein oder stürzt ab, oder vielleicht funktionieren einige Anwendungen nicht mehr. Die Problembehebung obliegt folgerichtig Ihnen. Manchmal kann die Ursache ein Konflikt aufgrund einer kürzlich vorgenommenen Änderung sein, wie etwa eine neue Anwendung, ein Update oder ein Treiber. Wie können Sie also ermitteln, was vor kurzem installiert wurde? Dafür ist das Diagnosetool Microsoft Change Analysis Diagnostic gedacht. Dieses kostenlose Dienstprogramm scannt einen Computer, auf dem Windows XP ausgeführt wird, und zeigt die letzten Änderungen an.

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Das Tool „Change Analysis Diagnostic“ ermittelt Änderungen auf PCs (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Change Analysis Diagnostic scannt den Computer nach sechs unterschiedlichen Kategorien von Änderungen:

  1. Softwareprogramme, wie z. B. unter „Software“ installierte Anwendungen
  2. Windows-Hotfixes und andere Betriebssystemaktualisierungen
  3. Windows-Treiber und -Dienste
  4. ActiveX-Steuerelemente, die über Internet Explorer heruntergeladen werden
  5. Browserhilfsobjekte (BHOs), in der Regel Symbolleisten und andere Elemente, die mit Ihrem Browser geladen werden
  6. Auto-Start Extensibility Points (ASEPs), d. h. ohne Benutzeraktivität automatisch gestartete Programme

Laden Sie die Datei WindowsXP-KB924732-x86-ENU.exe herunter, und führen Sie sie aus, um eine Installation durchzuführen. Klicken Sie auf „Start“, und wählen Sie den Befehl „Ausführen“ aus. Geben Sie im Feld „Öffnen:“ den Text „statechangediag“ ein. Die Datei selbst, statechangediag.exe, ist im Verzeichnis „C:\Windows\pchealth\helpctr\binaries\“ gespeichert.

Legen Sie nach dem Laden des Tools das maximale Alter der Änderungen fest, nach denen gescannt werden soll: 7 Tage, 14 Tage, 21 Tage oder einen anderen Zeitraum, den Sie in einem Bildschirmkalender festlegen können. Es dauert einige Minuten, bis der Scan durchgeführt ist. Die Ergebnisse werden als XML-Datei gespeichert, die Sie speichern und/oder in Ihrem Webbrowser anzeigen können. Standardmäßig wird die Ergebnisdatei, scdiag.xml, mit ihrem XSL-Stylesheet, scstyle.xsl, im Verzeichnis „C:\Dokumente und Einstellungen\<Benutzername>“ gespeichert.

Der Ergebnisbericht listet jede Änderung in einer jeweils separaten Tabelle mit spezifischen Statistiken auf Grundlage der Änderungskategorie auf. Für die meisten Kategorien werden der Anwendungsname oder Dateiname und Verzeichnispfad, das Installationsdatum und der Änderungstyp (gekennzeichnet als „Create“ (Erstellen), falls das Programm installiert wurde, als „Delete“ (Löschen), falls es entfernt wurde, und als „Modify“ (Ändern), falls es geändert wurde) angezeigt. Hotfixes und Updates enthalten einen Link zu Microsoft Knowledge Base-Artikeln. ActiveX-Steuerelemente, BHOs und ASEPs zeigen ihre zugeordneten Registrierungsschlüssel an.

Standardmäßig wird das Tool im Assistentenmodus ausgeführt, aber Sie können es auch an einer Befehlszeile mit den folgenden Optionen ausführen:

Nogui (Keine GUI) führt das Tool in einem Konsolenfenster statt im GUI-basierten Assistenten aus.

Verbose (Ausführlich) sorgt dafür, dass das Ausgabeprotokoll ausführlichere Fehlermeldungen bietet.

History (Verlauf) ermöglicht Ihnen das Festlegen des vorangehenden Zeitraums, in dem nach Änderungen gescannt werden soll. Sieben Tage ist der Standard. Geben Sie die Anzahl der Tage nach der Zeichenfolge „-history“ ein.

Sie können den Bericht selbst analysieren oder mit dem Microsoft-Support gemeinsam ermitteln, welche neuen Änderungen sich möglicherweise auf den Computer auswirken. Das Change Analysis Diagnostic-Tool verwendet die Daten der Windows-Systemwiederherstellung, um alle neuen Änderungen zu bestimmen. Deshalb ist es notwendig, dass die Systemwiederherstellung eingeschaltet ist und Wiederherstellungspunkte erstellt wurden. Wie der Name andeutet, kann das Tool nur auf Windows XP-Systemen und nur mit SP2 oder höher ausgeführt werden.

Lance Whitney ist IT-Berater, Schulungsleiter und Autor technischer Artikel. Er hat sich intensiv mit dem Optimieren von Windows-Arbeitsstationen und -Servern beschäftigt. Er ist von Haus aus Journalist und hat vor etwa 15 Jahren den Sprung in das kalte Wasser der IT-Welt getan.