Berichte aus der PraxisWas ist eigentlich grüne IT?

Jim Lynch

All die Berichte über Klimawandel, Energieeinsparung, CO2-Bilanzen und Umweltauswirkungen sind in ihrer Vielfalt so verwirrend, dass es nicht einfach ist, umweltbewusste Entscheidungen zu treffen. In diesem Artikel werde ich einfache IT-Verbesserungen vorstellen, die dazu beitragen, sowohl die Umwelt zu schonen als auch Kosten zu senken.

Ändern von Energieeinstellungen Die wahrscheinlich einfachste Maßnahme besteht darin, die Energieverwaltungseinstellungen aller Endbenutzercomputer so zu ändern, dass sie nach 15 Minuten Inaktivität in den Ruhemodus schalten. Dies ist eine kostenlose Verbesserungen, die IT-Abteilungen auf Netzwerksystemebene verwalten können. PCs sind heutzutage in der Lage, in den Ruhezustand zu schalten und gleichzeitig im Netzwerk zu verbleiben, um den Verlusten von Daten oder der Verbindung zu verhindern. Die Verwendung dieser Energieverwaltungsfeatures für die Computer in Ihrem Unternehmen spart durchschnittlich fast eine halbe Tonne CO2 und mehr als 60 US-Dollar pro PCs und Jahr an Energiekosten.

Ersetzen älterer Computer Nicht alle Computer weisen denselben Energieverbrauch auf. So liegt zum Beispiel der Energieverbrauch eines durchschnittlichen Laptops bei einem Fünftel des Verbrauchs eines Desktop-PCs. Außerdem sind Mikroprozessoren der neuen Generation schneller und benötigen weniger Strom. Wenn Ihr Unternehmen ältere Computer austauscht, sollten diese durch energiesparende Laptops und Desktops ersetzt werden, die inzwischen in allen Preislagen verfügbar sind. Das primäre Kriterium für energieeffiziente Computer ist der Energy Star 4-Standard. Moderne PCs oder Laptops, die dem Energy Star-Standard entsprechen, verbrauchen im Durchschnitt 15 % bis 25 % weniger Energie als ein standardmäßiger neuer Computer.

IT-Ressourcen zur Energieeinsparung

Wechseln zu energieeffizienten Servern Subodh Bapat, Vizepräsident und Distinguished Engineer bei Sun Microsystems ist anerkannter Experte im Bereich nachhaltige Computernutzung. In einem aktuellen Artikel über umweltfreundliches Serverdesign schrieb er, dass der Anteil der Stromkosten an den gesamten IT-Ausgaben von 20 % bei kleinen Unternehmensdatencentern bis etwa 80 % für sehr große Hosting- und Kollokationsanbieter reicht. Die größten Ressourcen werden von Servern, Speichern der Switch-Infrastruktur verbraucht. Aufgrund der steigenden Energiekosten schätzt er, dass die Strom- und Kühlungskosten, die zum Betreiben eines preiswerten Servers benötigt werden, bald die Anschaffungskosten der Hardware übersteigen werden.

Virtualisierung Virtualisierung ist eine softwarebasierte Lösung, die mithilfe einer Einzelserverumgebung die Illusion mehrerer Umgebungen schafft. Dadurch wird der Stromverbrauch in Datencenter um bis zu 80 % verringert. Virtualisierung bietet die zusätzlichen Vorteile der Serverkonsolidierung, wodurch die Verwaltung vereinfacht, die Sicherungs- und Wiederherstellungszeit verringert, das Testen von Softwarekonfigurationen optimiert und Platz im Serverraum gespart wird.

Die wichtigsten Softwareunternehmen für Virtualisierung sind VMware, QEMU und Microsoft. Mithilfe ihrer Softwarepakete können einzelne Server eben so gut arbeiten wie mehrere Server. Die Gesamtkosten und die Amortisation der Virtualisierung sind enorm und unmittelbar. Laut Energy Star übersteigen die Energiekosten für den Betrieb eines Servers in einem Jahr schnell den Anschaffungspreis. Das heißt, das Ersetzen von bis zu 15 Servern durch einen Server zahlt sich nahezu sofort aus.

Jim Lynch ist Programmdirektor für Computerrecycling und -wiederverwertung bei TechSoup.org, einer gemeinnützigen Organisation aus San Francisco, die wohltätigen Organisationen weltweit Hardware und Software zur Verfügung stellt. Sie erreichen Ihn unter techsoup.org/greentech.