Virtualisierung

Wichtige Tools zum Planen Ihrer virtuellen Infrastruktur

Jay Sauls und Baldwin Ng

 

Auf einen Blick:

  • Kosteneindämmung
  • Bestandserfassung von Computern
  • Festlegen von CPU, Datenträger-E/A und Netzwerkauslastung

Inhalt

Wichtige Merkmale des Tools
Ermitteln des Vorhandenen
Bestimmen der aktuellen Verwendung
Empfehlungen für die Serverplatzierung
Virtuelle Computerkonfiguration
Einschränkungen für die Platzierung
Ihre Optionen
Anforderungen
Zusammenfassung

Die Virtualisierung ist keine neue Technologie, aber sie dringt heute in viele neue Bereiche vor, die weit über die in den sechziger Jahren von IBM entwickelte Plattformvirtualisierung hinausgehen. Ein Hauptgrund für dieses schnelle Wachstum ist das Potenzial von Virtualisierungstechnologien beim Eindämmen von Kosten im Datencenter und beim gesamten IT-Betrieb. Bei steigenden Energiekosten und zunehmendem Appetit nach mehr IT-Diensten in verschiedenen Teilen Ihrer Organisation könnte es schwierig sein, mit dem Serverwachstum mitzuhalten und gleichzeitig die Betriebskosten niedrig zu halten. Hier kann die Virtualisierung helfen. Microsoft und andere Softwarehersteller haben neue Technologien einschließlich Server-, Desktop- und Anwendungsvirtualisierung entwickelt, die virtuelle Ressourcen besser verfügbar machen.

In diesem Artikel geht es um ein Toolset, das Ihnen bei Ihren Virtualisierungsprojekten helfen kann: das Microsoft Assessment and Planning Toolkit (MAP), das Mitglied der der Microsoft Solution Accelerators-Familie ist. Was sind Solution Accelerators? Einfach ausgedrückt, sind es Automatisierungstools und Anleitungen, die Sie für fast jedes IT-Projekt benötigen. Solution Accelerators sind kostenlose, maßgebliche Ressourcen, die Ihnen helfen, Ihre IT-Infrastruktur proaktiv zu planen, bereitzustellen und zu betreiben, angefangen bei Desktops bis hin zu Servern, und zwar im physischen und im virtuellen Bereich.

Solution Accelerators wurden in Zusammenarbeit mit Branchenfachleuten entwickelt und in echten Kundenumgebungen getestet. Sie bieten genau die richtige Mischung aus ausführlicher Anleitung und Automatisierung, um hohe Leistung zu erzielen und eine produktübergreifende IT-Infrastruktur zu erstellen, ohne ein komplett neues Verfahren entwickeln zu müssen. Diese Ressourcen konzentrieren sich auf wichtige Probleme von Unternehmen jeglicher Größe, wie z. B. Infrastrukturbewertung und -planung, Virtualisierung, Kommunikation und Zusammenarbeit sowie Sicherheit und Einhaltung von Bestimmungen.

Wichtige Merkmale des Tools

Das neu veröffentlichte MAP Toolkit 3.1 (siehe Abbildung 1) ist ein netzwerkweites Infrastrukturbewertungstool, das Ihnen helfen soll, schnell ein grundlegendes Verständnis Ihrer Server und Desktops zu gewinnen, sodass Sie wissen, ob sie für Aktualisierungen oder die Migration zu Technologien wie Hyper-V, Microsoft Application Virtualization, Windows Server 2008, Windows Vista, Office 2007 und SQL Server bereit sind.

fig01.gif

Abbildung 1 Das Microsoft Assessment and Planning Toolkit 3.1 (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Wie Abbildung 2 zeigt, generiert MAP automatisch Berichte zur Bereitschaftsbewertung einschließlich Vorschlägen, sodass Ihnen viel Arbeit erspart wird, die Sie sonst selbst leisten müssten. Das MAP Toolkit 3.1 unterstützt sowohl Server- als auch Desktopszenarios, einschließlich der Evaluierung der Desktopcomputer für die Aktualisierung auf Windows Vista und des Planens der Einführung von Microsoft Application Virtualization.

fig02.gif

Abbildung 2 Beispiel eines automatisch generierten Migrationsvorschlags (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Bei der Servervirtualisierungsplanung können Ihnen drei Hauptfeatures des Tools helfen zu bestimmen, welche Ihrer physischen Computer gute Kandidaten sind: Serverbestandsaufnahme, Sammeln der Leistungsmetrik und Empfehlungen für die Virtualisierungsplatzierung. Im Folgenden ist ein Szenario aufgeführt, das Ihnen zeigt, wie Sie diese Features verwenden können, um ein ausführliches Bild Ihrer aktuellen Umgebung zu erstellen und den Übergang zur Virtualisierung zu planen.

Ermitteln des Vorhandenen

Viele große Unternehmen verfügen über eine Form von Serververwaltungsinfrastruktur, z. B. System Center Operations Manager. Einige Umgebungen werden weniger aktiv verwaltet. Wenn Sie in einer Umgebung arbeiten, in der Sie sich nicht sicher sind, welche Server vorhanden sind oder was auf ihnen ausgeführt wird, kann das Server Inventory-Feature schnell Klarheit schaffen. Server Inventory kann Computer in Ihrer Umgebung mithilfe von Active Directory, mittels eines IP-Adressbereichsscans oder durch einfaches Importieren einer Liste der Computer aus einer Flatfile erkennen. Wie Abbildung 3 zeigt, können Sie auch mehrere Ermittlungsmethoden gemeinsam verwenden (beispielsweise Active Directory und IP-Adressbereichsscan), um Computer zu finden, die in Active Directory vorhanden sein sollten, es aber nicht sind.

fig03.gif

Abbildung 3 Wahl der Computerermittlungsmethode (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Beim Ermitteln von Computern versucht MAP Toolkit 3.1, eine Verbindung zu jedem einzelnen Computer herzustellen und mehr als 50 Klassen von Daten über die Windows-Verwaltungsinstrumentation (Windows Management Instrumentation, WMI) abzurufen. Auf Grundlage dieser Daten können mehrere verschiedene Arten von Berichten generiert werden. Bei der Serverkonsolidierung mit Virtualisierung interessieren wir uns besonders für die Berichte, die erstellt werden, wenn Sie sich für das Migrieren spezifischer Rollen und Dienste zu Windows Server 2008 entscheiden.

Selbst wenn Sie zum jetzigen Zeitpunkt keine Migration zu Windows Server 2008 durchführen, sind die beiden Berichte, die durch dieses Szenario erstellt werden, wertvoll beim Bestimmen der Art von Hardware in Ihrer Umgebung (einschließlich Prozessortyp und Geschwindigkeit, Datenträgergrößen und installiertem Speicher) sowie der Softwarerollen, die Sie jedem Server (DNS-Server, Domänencontroller und Terminaldienste) zugewiesen haben.

Diese Berichte werden als Microsoft Excel-Arbeitsmappen bereitgestellt, sodass es einfach ist, die Sortier- und Filtertools in Excel zu verwenden, um genau zu festzustellen, welche Computer in Ihrer Umgebung gute Kandidaten für die Virtualisierung sind.

Die Serverbestandsaufnahmeberichte bieten Daten für mehrere Attribute an, die Sie beim Auswählen von Servern zum Virtualisieren in Betracht ziehen können. Sie könnten beispielsweise sicherstellen wollen, dass die Computer, die virtualisiert werden, ein Betriebssystem ausführen, das von der Hyper-V-Virtualisierungsplattform unterstützt wird. In der WS2008HardwareAssessment-Excel-Arbeitsmappe, die bei der Serverbestandsaufnahme erstellt wird, können Sie auf der Registerkarte „Server Inventory“ (Serverbestand) die Spalten „Current Operating System“ (Aktuelles Betriebssystem) und „Service Pack“ überprüfen, um Systeme zu finden, die aktualisiert werden müssen.

Bestimmen der aktuellen Verwendung

Der nächste Schritt bei der Suche nach Virtualisierungskandidaten besteht darin zu messen, wie stark die physischen Computer verwendet werden. Der Performance Metrics Wizard in MAP Toolkit 3.1 (siehe Abbildung 4) zeichnet Leistungsindikatoren aus einer Liste der Computer auf, die Sie als Virtualisierungskandidaten identifiziert haben. CPU-Auslastung, Datenträger-E/A-Nutzung und Netzwerkauslastung werden alle zur späteren Prüfung erfasst.

fig04.gif

Abbildung 4 Der Performance Metrics Wizard (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Dieser Teil des Tools wurde entworfen, um Computer über einen ziemlich langen Zeitraum (bis zu einem Monat) zu beobachten, sodass Sie eine gewisse Flexibilität bei der Verwendung haben. Wenn Sie bereits eine gute Vorstellung von der höchsten Nutzung in Ihrer Umgebung haben (Sie haben beispielsweise ein wöchentliches Fenster zur Batchverarbeitung), können Sie den Assistenten so einrichten, dass er nur für einige Stunden um diesen Zeitpunkt herum ausgeführt wird. Wenn Sie sich jedoch nicht sicher sind, wann die höchste Nutzung bei Ihnen stattfindet, oder wenn Sie viele Computer beobachten möchten, die verschiedene Zeiten der Spitzenauslastung haben, können Sie den Assistenten so einrichten, dass er mehrere Tage oder Wochen lang ausgeführt wird, um Daten Ihrer Computer aufzuzeichnen. Auf diese Weise kann das Tool automatisch Spitzenauslastungen in einem größeren Datensatz identifizieren.

Mithilfe der Informationen aus Ihrer vorherigen Bestandsaufnahme greifen Sie auf die Sortier- und Filterfunktionen in Excel zu, um eine Liste der Computer zu erstellen, die Sie überwachen möchten. Der Performance Metrics Wizard akzeptiert diese Liste als Flatfile mit einem Computernamen pro Zeile. Kopieren Sie die Liste der Computernamen aus Excel in eine neue, leere Textdatei in Editor, und speichern Sie die Datei. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, importieren Sie diese Datei in den Assistenten, und legen Sie die Endzeit des Zeitraums für das Sammeln der Leistungsdaten fest. Der Assistent geht über in den Datensammlungsmodus und sammelt alle fünf Minuten Leistungsindikatoren der angegebenen Computer.

Nach Abschluss des Performance Metrics Wizard wird ein ausführlicher Excel-Bericht erstellt, der alle beobachteten Computer und alle Leistungsdaten für verschiedene Nutzungskategorien auflistet: CPU, physischer Datenträger, logischer Datenträger und Netzwerk. Mithilfe dieser Informationen können Sie Ihre Liste von Kandidaten, die für die Virtualisierung in Betracht kommen, weiter verfeinern.

Sie können auf Computer mit äußerst niedriger Auslastung abzielen und möglicherweise mehrere von ihnen als virtuelle Computer auf einem einzelnen Host konsolidieren, oder Sie können diese Informationen mit den Bestandsdaten kombinieren, um Computer mit besonders wichtigen Diensten zu finden, für die hohe Verfügbarkeit erforderlich ist. Die Virtualisierung kann zum Bereitstellen verbesserter Notfallwiederherstellungsfunktionen für hochverfügbare Umgebungen verwendet werden. Nach Ihrer Analyse können Sie zum letzten Schritt übergehen und Empfehlungen für die virtuelle Computerplatzierung generieren.

Empfehlungen für die Serverplatzierung

Mithilfe des Server Virtualization and Consolidation Wizard können Sie die Konfiguration eines hypothetischen Virtualisierungshostcomputers hinsichtlich CPU, Netzwerk, Datenträgersubsystem und Speicher angeben. Mithilfe der vom Performance Metrics Wizard gesammelten Daten berechnet der Server Virtualization and Consolidation Wizard eine gute Zuordnung von virtuellen Gastcomputern zu virtuellen Hostcomputern und stellt sicher, dass jeder Host gut ausgelastet ist, ohne eine zu starke Nutzung während der Spitzenauslastung zu riskieren.

Nach Abschluss des Server Virtualization and Consolidation Wizard wird eine ausführliche Excel-Tabelle mit der vorgeschlagenen Zuordnung von virtuellen Gastcomputern zu physischen Hosts erstellt. Für jeden virtuellen Computer und Host zeigt der Bericht die voraussichtliche Datenträger-E/A, Netzwerk-E/A und die CPU-Auslastung an. Beim Hinzufügen virtueller Gastcomputer zu physischen Hostcomputern während des Anpassungsprozesses werden neue Hostcomputer zugeordnet, wenn vorherige Hosts ihre Kapazitätsgrenze erreichen. Für jeden neuen Host wird eine Nachricht angezeigt, die angibt, warum ein neuer Host zugeordnet werden musste.

Wenn mehrere Ihrer Hosts dieselbe Nachricht erhalten, könnten Sie den Placement Wizard erneut mit einer anderen Hostkonfiguration ausführen, um die Anzahl der Gäste zu erhöhen, die jedem Host zugewiesen werden. Wenn beispielsweise mehrere Hosts die Nachricht anzeigen, dass die Speichergrenze erreicht wurde, könnten Sie versuchen, den Assistenten erneut auszuführen und einen größeren Arbeitsspeicher für die Hostkonfiguration anzugeben. Dadurch sollte die Anzahl der Gäste erhöht werden, die jedem Host zugewiesen werden kann.

Virtuelle Computerkonfiguration

Jede Seite im Server Virtualization and Consolidation Wizard ermöglicht Ihnen das Konfigurieren einer Hauptkomponente der hypothetischen Computerkonfiguration, die zum Modellieren der Kapazität des virtuellen Hostcomputers verwendet wird. Modelle werden sowohl für Virtual Server 2005 R2 als auch für Hyper-V bereitgestellt, und Sie werden gefragt, welche Virtualisierungstechnologie Sie auf der ersten Seite des Assistenten verwenden möchten (siehe Abbildung 5).

fig05.gif

Abbildung 5 Auswahl der Virtualisierungstechnologie für Platzierungsempfehlungen (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Modelle für mehrere Familien von CPUs sowohl von AMD als auch Intel werden auf der CPU-Konfigurationsseite bereitgestellt. Wenn für Ihre CPU kein Modell verfügbar ist, wählen Sie das Modell, das ihm am nächsten kommt. Sie können auf dieser Seite die Zahl physischer Prozessoren, Kerne und Hyperthreads pro Kern konfigurieren. Sie sollten beachten, dass bei der Wahl von Hyper-V als Virtualisierungsplattform nur 64-Bit-CPUs zur Auswahl stehen (siehe Abbildung 6).

fig06.gif

Abbildung 6 Host-CPU-Konfiguration (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Auf der dritten Seite des Assistenten können Sie ein Datenträgersubsystem im Hinblick auf die Anzahl der Laufwerke und die RAID-Technologie konfigurieren, um den auf dem Host verfügbaren Gesamtspeicherplatz und einen Wert für den Durchsatz des Datenträgersubsystems zu berechnen. Der Durchsatzwert wird automatisch basierend auf der Schnittstellentechnologie und der ausgewählten RPM-Geschwindigkeit (Reliability and Performance Monitor, Zuverlässigkeits- und Leistungsüberwachung) des Datenträgers bereitgestellt.

Im MAP Toolkit 3.1 wird keine direkte Unterstützung für das Modellieren von SAN- (Storage Area Network) und NAS (Network Attached Storage)-Datenträgerlösungen bereitgestellt. Wählen Sie für eine ungefähre Annäherung die SCSI-Datenträgertechnologie, und konfigurieren Sie eine RAID-Stufe, die Ihrer SAN-Konfiguration ähnelt, mit Datenträgern ähnlicher Geschwindigkeit. Diese Annäherung sollte für Ihre anfängliche Planung ausreichen.

Einschränkungen für die Platzierung

Beim Zuordnen virtualisierter Gastcomputer zu physischen Hosts werden sechs Faktoren in Betracht gezogen, um zu bewerten, ob ein Gastcomputer zur verbleibenden Kapazität eines Hostcomputers passt:

  • CPU-Auslastung
  • Netzwerk-E/A-Auslastung
  • Datenträgersubsystem-E/A-Auslastung
  • Speicher
  • Festplattenspeicher
  • Unterstützung für das Gastbetriebssystem bei der angegebenen Virtualisierungstechnologie

Die Auslastung von CPU, Netzwerk und Datenträgersubsystem ist ziemlich transparent. Gemessene Auslastungen beim physischen Gastcomputer, der als Virtualisierungskandidat in Frage kommt, werden in eine entsprechende Auslastung auf dem Virtualisierungshostcomputer konvertiert, die dann der vorhandenen Auslastung des Hosts hinzugefügt wird. Wenn die resultierende Gesamtauslastung aller Gäste, die diesem Host für diese Ressource zugewiesen wurden, weniger als die Schwellenwertbeschränkung beträgt, wird der Gast dem Host zugewiesen. Ist dies nicht der Fall, wird der Gast nicht platziert, und es werden Versuche mit anderen Gästen angestellt, um festzustellen, ob ein passender vorhanden ist.

Ein Beispiel: Angenommen, Sie haben Leistungsdaten über einen Computer mit einer Pentium 4-CPU mit 1,2 GHz gesammelt, für den eine CPU-Auslastung von 32 Prozent angezeigt wurde. Wenn Sie einen Virtualisierungshost mit einer Vierkern-CPU der Intel Xeon 5300-Serie konfigurieren, wird die ursprüngliche gemessene CPU-Auslastung des potenziellen Gastcomputers auf eine gleichwertige, voraussichtliche Auslastung auf dem Hostcomputer extrapoliert. Diese neue Auslastung wird aufgrund der neuen CPU-Architektur, eines anderen CPU-Takts und der Hinzufügung von mehr Kernen geringer sein als der ursprüngliche gemessene Wert.

Wenn Sie umgekehrt einen Hostcomputer mit einer weniger leistungsfähigen CPU als der CPU des Gasts konfiguriert haben, wird die voraussichtliche Auslastung höher sein, wenn sie für den Host extrapoliert wird. In beiden Fällen wird die neue extrapolierte CPU-Auslastung beim Berechnen der Gesamtauslastung des Hostcomputers verwendet, wenn ihm Gäste zugewiesen werden.

Es lohnt sich, kurz zu erörtern, wie die Auslastung von Speicher und Speicherplatz ermittelt wird. Die Gesamtgröße des physischen Speichers, der auf jedem potenziellen Virtualisierungsgast installiert ist, wird auf dem Hostcomputer reserviert. Zusätzlich wird ein wenig Speicherplatz (512 MB) für den Host selbst reserviert. Wenn der Gesamtspeicher auf dem Host aufgrund der Zuweisung von Gästen plus Hostbelastung ausgeschöpft ist, dürfen auf diesem Hostcomputer keine Virtualisierungsgäste mehr platziert werden.

Speicherplatz wird ähnlich behandelt: Die Gesamtgröße des physischen Speichers auf jedem potenziellen Virtualisierungsgast wird auf dem Hostcomputer reserviert. Zusätzlich werden 50 GB des Speicherplatzes für die Verwendung durch den Virtualisierungshost reserviert. Wenn die gesamte Datenträgernutzung aller Gäste, die dem Host zugewiesen wurden, plus dem für den Host selbst reservierten Platz die in der Hostkonfiguration angegebene Größe erreicht, können keine Gäste mehr zugewiesen werden.

Auf Grundlage der ausgewählten Virtualisierungsplattform werden Überprüfungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass das auf dem Gastcomputer ausgeführte Betriebssystem tatsächlich von der Virtualisierungsplattform unterstützt wird. So werden beispielsweise 64-Bit-Betriebssysteme von Virtual Server 2005 R2 nicht als Gäste unterstützt, d. h., sie werden nicht platziert, wenn Sie diese Virtualisierungstechnologie auswählen.

Ihre Optionen

Durch mehrmaliges Ausführen des Server Virtualization and Consolidation Wizard ist es einfach, die Ergebnisse verschiedener Auswahlmöglichkeiten für Hardware für den Virtualisierungshostcomputer zu vergleichen. Jedes Mal, wenn der Assistent ausgeführt wird, können Sie verschiedene CPU-, Datenträger- und Speicheroptionen auswählen, um die Lösung zu finden, die am besten zu Ihrer Umgebung passt.

Achten Sie auf die Spalte „Last Placement Failed Reason“ (Grund für die letzte fehlgeschlagene Platzierung) auf der Registerkarte „Consolidation Recommendations“ (Konsolidierungsempfehlungen) in der Excel-Arbeitsmappe für die Serverkonsolidierung. Diese Gründe geben Ihnen Anhaltspunkte dafür, warum nicht mehr Gastcomputer auf einen bestimmten Host platziert werden konnten. Wenn für mehrere Hosts derselbe Grund angezeigt wird (beispielsweise „Memory utilization of guest exceeds available memory on host“ – Speicherauslastung des Gasts liegt über dem verfügbaren Speicher des Hosts), könnte das Erhöhen der Speichermenge in der Hostkonfiguration die Gesamtzahl der erforderlichen Hosts verringern.

Anforderungen

Einer der Vorteile von MAP Toolkit 3.1 besteht darin, dass auf den inventarisierten Computern keinerlei Software erforderlich ist. Alle Vorgänge werden von einem Remotestandort aus durchgeführt. Es müssen jedoch einige Faktoren in Betracht gezogen werden, damit alles richtig funktioniert.

Damit der Inventory Wizard und der Performance Metrics Wizard ihre Arbeit abschließen können, müssen einige TCP-Ports auf dem Zielcomputer offen und für den Computer zugänglich sein, auf dem das MAP Toolkit installiert ist. Im Handbuch für die ersten Schritte werden die Anforderungen ausführlich beschrieben. Kurz gesagt, müssen die Ports für Authentifizierung, DCOM und WMI auf den inventarisierten Computern offen sein. Wenn auf dem Netzwerk zwischen den Computern, auf denen das MAP Toolkit 3.1 ausgeführt wird, und den Zielen für die Bestandsaufnahme Firewalls installiert sind, müssen diese Firewalls so konfiguriert werden, dass dieser Datenverkehr ebenfalls zugelassen ist.

Das MAP Toolkit 3.1 ist für die Bestandsaufnahme in Umgebungen mit bis zu 100.000 Computern und zum Sammeln von Leistungsdaten von bis zu 3.000 Computern auf einmal ausgelegt. Standardmäßig installiert dieses Tool eine private Instanz von SQL Server 2005 Express Edition. Aufgrund der Größenbeschränkung der Datenbank von 4 GB in SQL Server Express ermöglicht diese Konfiguration nur die Bestandsaufnahme von etwa 20.000 Computern, bevor die von SQL Server Express durchgesetzte Dateigrößenbegrenzung erreicht wird. Um während der Bestandsaufnahme mit mehr Computern arbeiten zu können, müssen einige Standardeinstellungen geändert werden.

Zum Arbeiten in größeren Umgebungen muss eine Vollversion von SQL Server, z. B. SQL Server 2005 Standard Edition, verwendet werden. Installieren Sie vor der Installation des MAP Toolkit eine neue Instanz von SQL Server 2005, und nennen Sie die Instanz „MAPS“. Führen Sie dann das MAP Toolkit-Installationsprogramm wie gewohnt auf demselben Computer aus. Für das MAP Toolkit ist eine lokale Instanz von SQL Server erforderlich, und das Installationsprogramm erkennt automatisch eine lokale „MAPS“-Instanz des Datenbankservers und wird dort installiert, statt dass SQL Server Express Edition installiert wird.

Für noch größere Umgebungen können Sie das Skalierungsfeature verwenden, das es mehreren Hilfscomputern, auf denen das MAP Toolkit installiert ist, ermöglicht, eine große Bestandsaufnahme gemeinsam auszuführen und alle gesammelten Daten in einer zentralen Datenbank zu speichern. Für diese Konfiguration ist ebenfalls die Verwendung von SQL Server Standard Edition erforderlich, um die Dateigrößenbegrenzung von 4 GB zu vermeiden.

Im Handbuch für die ersten Schritte finden Sie Einzelheiten zum Installieren dieses Tools in dieser Konfiguration und zum entsprechenden Bearbeiten der Datenbankverbindungszeichenfolgen für diesen Modus. Das Skalierungsfeature kann auch verwendet werden, um SQL Server auf einem anderen Computer zu installieren als dem, auf dem das MAP Toolkit installiert ist.

Zusammenfassung

Solution Accelerators wie das Microsoft Assessment and Planning Toolkit dienen der Durchführung der schweren Arbeiten für Ihre IT-Projekte, sodass Sie diese Aufgaben nicht selbst durchführen müssen. Das MAP Toolkit hat vielen Benutzern Hunderte von Stunden IT-Planungszeit für Hyper-V-Bereitstellungen gespart. Sind Sie bereit, es auszuprobieren?

Sie können das Microsoft Assessment and Planning Toolkit kostenlos unter microsoft.com/map herunterladen. Andere Virtualization Solution Accelerators sind unter microsoft.com/vsa erhältlich. Besuchen Sie den MAP Toolkit-Teamblog unter blogs.technet.com/mapblog, um mehr Tipps zu erhalten und sich Demovideos anzusehen.

Jay Sauls ist Senior Program Manager in der Solution Accelerators-Gruppe bei Microsoft, wo er an der Entwicklung und Implementierung von Tools wie beispielsweise der Windows Vista-Hardwarebewertung und dem Microsoft Assessment and Planning Toolkit gearbeitet hat. Vorher war Jay Sauls in anderen Microsoft-Produktteams einschließlich Microsoft Commerce Server, Microsoft BizTalk und System Center Capacity Planner tätig.

Baldwin Ng ist Senior Product Manager für das Microsoft Solution Accelerator Core Engineering Team. Zu seinen derzeitigen Projekten zählen das Microsoft Assessment and Planning Toolkit und Virtualization Solution Accelerators. Baldwin Ng verfügt über mehr als 16 Jahre Erfahrung in der Produktverwaltung und -entwicklung in den Bereichen IT, E-Commerce und drahtlose Internetdienste bei Microsoft, Corbis und Alltel. Er veröffentlicht häufig Blogs unter blogs.technet.com/MAPBLOG.