Herstellen einer Verbindung mit einer Datenquelle (Reporting Services)

Eine Datenquellendefinition gibt den Datenquellentyp, die Verbindungszeichenfolge und Anmeldeinformationen an. Datenquellendefinitionen können für die Verwendung durch mehrere Berichte freigegeben oder in die Berichtsdefinition eingebettet werden. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Berichtsdatenquellen.

Die für eine Datenquelle gespeicherten Verbindungsinformationen variieren entsprechend dem Datenquellentyp. Reporting Services stellt Datenerweiterungen bereit, die die folgenden Datenquellentypen unterstützen:

  • Microsoft SQL Server

  • Microsoft SQL Server Analysis Services

  • OLE DB

  • Oracle

  • ODBC

  • Berichtsserver-Modell

  • SAP NetWeaver BI

  • Hyperion Essbase

  • Teradata

  • XML

Systemadministratoren können zusätzliche Datenverarbeitungserweiterungen und .NET Framework-Datenanbieter installieren und konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Datenverarbeitungserweiterungen und .NET Framework-Datenanbieter.

Entwickler können mithilfe der Microsoft.ReportingServices.DataProcessing-API Datenverarbeitungserweiterungen erstellen, mit denen weitere Datenquellentypen unterstützt werden.

Angeben einer Datenquelle

Wenn Sie einen Bericht erstellen, werden Sie aufgefordert, eine Datenquellendefinition zu erstellen. Sie können eine neue Datenquellendefinition erstellen oder eine vorhandene freigegebene Datenquelle verwenden. Zum Herstellen einer Verbindung mit einer Datenquelle benötigen Sie die folgenden Informationen:

  • **Datenquellentyp   **Hierbei handelt es sich um den spezifischen Typ der Datenquelle, z. B. MicrosoftSQL Server. Wählen Sie diesen Wert aus der Liste der unterstützten Datenquellentypen aus.

  • Verbindungsinformationen   Diese werden auch als Verbindungszeichenfolge bezeichnet. Zu den Verbindungsinformationen zählen Name und Speicherort der Datenquelle und gelegentlich auch die spezifische Version des Datenanbieters. Wenn es sich bei der Datenquelle um eine Datenbank handelt, können Sie in der Verbindungszeichenfolge den Namen der Datenbank angeben. Für eingebettete Datenquellen können Sie auch auf Ausdrücken beruhende Verbindungszeichenfolgen schreiben, die zur Laufzeit ausgewertet werden. Weitere Informationen finden Sie im vorliegenden Thema weiter unten unter Auf Ausdrücken beruhende Verbindungszeichenfolgen.

  • Berechtigungen   Sie müssen über die entsprechenden Berechtigungen verfügen, um mit den von Ihnen angegebenen Anmeldeinformationen sowohl auf die Datenquelle als auch auf die spezifischen Daten in der Datenquelle zugreifen zu können. Zum Herstellen einer Verbindung mit der auf einem Netzwerkserver installierten Beispieldatenbank AdventureWorks müssen Sie über die Berechtigung zum Herstellen einer Verbindung mit dem Server sowie über die Leseberechtigung für den Zugriff auf die Datenbank verfügen.

    HinweisHinweis

    Anmeldeinformationen, mit denen Sie den Bericht in einem lokalen System in der Vorschau anzeigen, unterscheiden sich u. U. von den Anmeldeinformationen, mit denen Sie den veröffentlichten Bericht anzeigen. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Überprüfen einer Verbindung mit einer Datenquelle.

Nachdem Sie eine Verbindung mit einer Datenquelle hergestellt haben, wird die Datenquellendefinition im Bereich Berichtsdaten angezeigt. Im Bereich Berichtsdaten werden eingebettete Datenquellen und Verweise auf freigegebene Datenquellen angezeigt. Freigegebene Datenquellen werden im Projektmappen-Explorer unter dem Ordner Freigegebene Datenquelle angezeigt. Im Bereich Berichtsdaten können Sie zusätzliche Datenquellen für einen Bericht angeben.

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Themen:

HinweisHinweis

Beim Erstellen einer eingebetteten Datenquelle für einen Bericht in Business Intelligence Development Studio müssen Sie die Datenquelle im Berichts-Designer und nicht im Server-Explorer erstellen. Der Berichts-Designer von SQL Server verwendet keine im Server-Explorer erstellten Visual Studio-Datenquellen.

Beispiele für häufige Verbindungszeichenfolgen

In der folgenden Tabelle sind Beispiele von Verbindungszeichenfolgen für verschiedene Datenquellen aufgeführt. Weitere Informationen zu den erforderlichen Konfigurationen für das Herstellen von Verbindungen mit diesen Datenquellentypen finden Sie unter Von Reporting Services unterstützte Datenquellen.

Datenquelle

Beispiel

Beschreibung

SQL Server-Datenbank auf dem lokalen Server

data source="(local)";initial catalog=AdventureWorks

Legen Sie den Datenquellentyp auf SQL Server fest.

SQL Server-Datenbank auf dem lokalen Server

data source="(local)";initial catalog=AdventureWorks

Legen Sie den Datenquellentyp auf SQL Server fest.

SQL Server-Instanz

Datenbank

Data Source=localhost\MSSQL10.InstanceName; Initial Catalog=AdventureWorks

Legen Sie den Datenquellentyp auf SQL Server fest.

SQL Server Express-Datenbank

Data Source=localhost\MSSQL10.SQLEXPRESS; Initial Catalog=AdventureWorks

Legen Sie den Datenquellentyp auf SQL Server fest.

Analysis Services-Datenbank auf dem lokalen Server

data source=localhost;initial catalog=Adventure Works DW

Legen Sie den Datenquellentyp auf SQL Server Analysis Services fest.

Berichtsmodell-Datenquelle auf einem Berichtsserver, der im systemeigenen Modus konfiguriert ist

Server=http://myreportservername/reportserver; datasource=/models/Adventure Works

Geben Sie die URL des Berichtsservers oder der Dokumentbibliothek sowie den Pfad des veröffentlichten Modells im Namespace des Berichtsserverordners oder Dokumentbibliotheksordners an.

Berichtsmodell-Datenquelle auf einem Berichtsserver, der im integrierten SharePoint-Modus konfiguriert ist

Server=https://server; datasource=https://server/site/documents/models/Adventure Works.smdl

Geben Sie die URL des Berichtsservers oder der Dokumentbibliothek sowie den Pfad des veröffentlichten Modells im Namespace des Berichtsserverordners oder Dokumentbibliotheksordners an.

SQL Server 2000 Analysis Services-Server

provider=MSOLAP.2;data source=<remote server name>;initial catalog=FoodMart 2000

Legen Sie den Datenquellentyp auf OLE DB Provider for OLAP Services 8.0 fest.

Sie können eine schnellere Verbindung mit SQL Server 2000 Analysis Services-Datenquellen erzielen, wenn Sie die ConnectTo-Eigenschaft auf 8.0 festlegen. Sie können diese Eigenschaft im Dialogfeld Verbindungseigenschaften auf der Registerkarte Erweiterte Eigenschaften festlegen.

Oracle-Server

data source=myserver

Legen Sie den Datenquellentyp auf Oracle fest. Auf dem Computer mit Berichts-Designer und auf dem Berichtsserver müssen die Oracle-Clienttools installiert sein. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Berichtsdatasets aus einer Oracle-Datenbank.

SAP NetWeaver BI-Datenquelle

DataSource=http://mySAPNetWeaverBIServer:8000/sap/bw/xml/soap/xmla

Legen Sie den Datenquellentyp auf SAP NetWeaver BI fest. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Berichtsdatasets von einer SAP NetWeaver BI-Datenquelle.

Hyperion Essbase-Datenquelle

Data Source=https://localhost:13080/aps/XMLA; Initial Catalog=Sample

Legen Sie den Datenquellentyp auf Hyperion Essbase fest. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Berichtsdatasets aus einer Hyperion Essbase-Datenquelle.

Teradata-Datenquelle

data source=<NNN>.<NNN>.<NNN>.<NNN>;

Legen Sie den Datenquellentyp auf Teradata fest. Die Verbindungszeichenfolge ist eine IP-Adresse (Internet Protocol) in Form von vier Feldern, wobei jedes Feld ein bis drei Ziffern aufweisen kann.

XML-Datenquelle, Webdienst

data source=http://adventure-works.com/results.aspx

Legen Sie den Datenquellentyp auf XML fest. Die Verbindungszeichenfolge ist eine URL für einen Webdienst, der Webdienste-Definitionssprache (WSDL) unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Berichtsdatasets aus XML-Daten.

XML-Datenquelle, XML-Dokument

https://localhost/XML/Customers.xml

Legen Sie den Datenquellentyp auf XML fest. Die Verbindungszeichenfolge besteht aus einer URL für das XML-Dokument. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Berichtsdatasets aus XML-Daten.

XML-Datenquelle, eingebettetes XML-Dokument

Leer

Legen Sie den Datenquellentyp auf XML fest. Die XML-Daten sind in der Berichtsdefinition eingebettet. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Berichtsdatasets aus XML-Daten.

Wenn Sie mittels localhost keine Verbindung zu einem Berichtsserver herstellen können, überprüfen Sie, ob das Netzwerkprotokoll für TCP/IP aktiviert ist. Weitere Informationen finden Sie unter Herstellen einer Verbindung zum SQL Server-Datenbankmodul.

Anmeldeinformationen für Datenquellen

Bei der Anzeige von Berichten im Berichts-Designer in BI Development Studio in der Vorschau ruft der Berichtsprozessor die Daten aus der Datenquelle mithilfe der Anmeldeinformationen ab, die Sie beim Erstellen der Datenquelle angegeben haben. Diese Anmeldeinformationen werden in der lokalen Projektkonfigurationsdatei gespeichert und gelten speziell für den Computer, auf dem die Anmeldeinformationen gespeichert wurden. Wenn Sie die Projektdateien auf einen anderen Computer kopieren, müssen Sie die Anmeldeinformationen für die Datenquelle neu definieren.

Beim Veröffentlichen des Berichts sind die lokal verwendeten Anmeldeinformationen möglicherweise nicht ausreichend, um den Bericht auf dem Berichtsserver anzuzeigen. Die erforderlichen Datenquellen-Anmeldeinformationen für den Zugriff auf die Daten auf Ihrem Computer unterscheiden sich u. U. von den Anmeldeinformationen, die für den Zugriff auf die Daten durch den Berichtsserver erforderlich sind. Es empfiehlt sich sicherzustellen, dass die Datenquellenverbindungen auch nach dem Veröffentlichen eines Berichts auf dem Berichtsserver aufrechterhalten werden. Wenn Sie die Anmeldeinformationen ändern müssen, können Sie sie direkt auf dem Berichtsserver ändern. Weitere Informationen finden Sie unter Angeben der Anmeldeinformationen und Verbindungsinformationen für Berichtsdatenquellen und Vorgehensweise: Speichern von Anmeldeinformationen für eine Datenquelle (Berichts-Manager).

Auf Ausdrücken beruhende Verbindungszeichenfolgen

Auf Ausdrücken beruhende Verbindungszeichenfolgen werden zur Laufzeit ausgewertet. Sie können beispielsweise die Datenquelle als Parameter angeben, den Parameterverweis in die Verbindungszeichenfolge einbinden und dem Benutzer das Auswählen einer Datenquelle für den Bericht gestatten. Nehmen Sie beispielsweise an, ein multinationales Unternehmen verfügt über Datenserver in verschiedenen Ländern. Mit einer ausdrucksbasierten Verbindungszeichenfolge kann ein Benutzer, der einen Umsatzbericht ausführt, vor der Ausführung des Berichts eine Datenquelle für ein bestimmtes Land bzw. für eine bestimmte Region auswählen.

Im folgenden Beispiel wird die Verwendung eines Datenquellenausdrucks in einer SQL Server-Verbindungszeichenfolge veranschaulicht. Für das Beispiel wird vorausgesetzt, dass Sie einen Berichtsparameter mit dem Namen ServerName erstellt haben:

="data source=" & Parameters!ServerName.Value & ";initial catalog=AdventureWorks

Datenquellenausdrücke werden zur Laufzeit oder beim Anzeigen einer Berichtsvorschau verarbeitet. Der Ausdruck muss in Visual Basic geschrieben sein. Halten Sie sich an die folgenden Richtlinien, wenn Sie einen Datenquellenausdruck definieren:

  • Entwerfen Sie den Bericht mithilfe einer statischen Verbindungszeichenfolge. Eine statische Verbindungszeichenfolge bezeichnet eine Verbindungszeichenfolge, die nicht durch einen Ausdruck festgelegt wird (wenn Sie beispielsweise die Schritte zum Erstellen einer berichtsspezifischen oder freigegebenen Datenquelle ausführen, definieren Sie eine statische Verbindungszeichenfolge). Die Verwendung einer statischen Verbindungszeichenfolge ermöglicht es Ihnen, im Berichts-Designer eine Verbindung mit der Datenquelle herzustellen, sodass Sie die Abfrageergebnisse abrufen können, die Sie zum Erstellen des Berichts benötigen.

  • Verwenden Sie keine freigegebene Datenquelle, wenn Sie die Datenquellenverbindung definieren. Es ist nicht möglich, einen Datenquellenausdruck in einer freigegebenen Datenquelle zu verwenden. Sie müssen eine eingebettete Datenquelle für den Bericht definieren.

  • Geben Sie die Anmeldeinformationen getrennt von der Verbindungszeichenfolge an. Sie können gespeicherte Anmeldeinformationen, auf Anforderung eingegebene Anmeldeinformationen oder die integrierte Sicherheit verwenden.

  • Fügen Sie einen Berichtsparameter zum Angeben einer Datenquelle hinzu. Als Parameterwerte können Sie entweder eine statische Liste verfügbarer Werte angeben (in diesem Fall sollten die verfügbaren Werte den Datenquellen entsprechen, die Sie mit dem Bericht verwenden können) oder eine Abfrage definieren, die zur Laufzeit eine Liste mit Datenquellen abruft.

  • Stellen Sie sicher, dass die Datenquellen in der Liste das gleiche Datenbankschema verwenden. Die Schemainformationen stellen den Ausgangspunkt bei jedem Berichtsentwurf dar. Wenn das Schema, das zum Definieren des Berichts verwendet wird, nicht mit dem Schema identisch ist, das zur Laufzeit vom Bericht verwendet wird, kann der Bericht möglicherweise nicht ausgeführt werden.

  • Ersetzen Sie die statische Verbindungszeichenfolge durch einen Ausdruck, bevor Sie den Bericht veröffentlichen. Ersetzen Sie die statische Verbindungszeichenfolge erst dann durch einen Ausdruck, wenn der Entwurf des Berichts vollständig abgeschlossen ist. Sobald Sie einen Ausdruck verwenden, können Sie die Abfrage nicht mehr im Berichts-Designer ausführen. Außerdem werden die Feldliste im Bereich Berichtsdaten und die Parameterliste nicht mehr automatisch aktualisiert.

Sonderzeichen in Kennwörtern

Wenn Sie eine ODBC- oder SQL-Datenquelle so konfigurieren, dass nach einem Kennwort gefragt oder das Kennwort in die Verbindungszeichenfolge eingeschlossen wird, und ein Benutzer das Kennwort mit Sonderzeichen wie z. B. Satzzeichen eingibt, können die Sonderzeichen von einigen zugrunde liegenden Datenquellentreibern nicht überprüft werden. Wenn Sie den Bericht verarbeiten, ist die Meldung "Kein zulässiges Kennwort" möglicherweise ein Anzeichen für dieses Problem. Falls die Änderung des Kennwortes unmöglich ist, können Sie mit dem Datenbankadministrator vereinbaren, dass die entsprechenden Anmeldeinformationen auf dem Server als Teil eines ODBC-System-Datenquellennamens (Data Source Name, DSN) gespeichert werden. Weitere Informationen finden Sie unter "OdbcConnection.ConnectionString" in der .NET Framework SDK-Dokumentation.

HinweisHinweis

Es wird empfohlen, keine Anmeldeinformationen wie Kennwörter zur Verbindungszeichenfolge hinzuzufügen. Der Berichts-Designer stellt eine separate Registerkarte im Dialogfeld Datenquelle bereit, auf der Sie Anmeldeinformationen eingeben können. Diese Anmeldeinformationen werden sicher auf dem Computer gespeichert, auf dem der Berichts-Designer ausgeführt wird.