Ein nicht zu Exchange gehörender Prozess belegt mehr als 50 % der CPU-Zeit

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-02-13

Microsoft® Exchange Server Analyzer enthält ein Erfassungsmodul für Leistungsdaten, mit dem Leistungsindikatorobjekte auf Computern abgefragt werden, auf denen Exchange 2000 Server oder Exchange Server 2003 ausgeführt wird. Das Erfassungsmodul für Leistungsdaten erfasst für deren Analyse Daten aus dem %Processor Time (_Total)-Leistungsindikator des Processor-Leistungsobjekts.

Dieser Leistungsindikator % Processor Time (_Total) unter dem Leistungsobjekt Process stellt Informationen zur Gesamtauslastung des Prozessors bereit. Die durchschnittliche CPU-Auslastung sollte immer unter 80 Prozent liegen. Höhere Durchschnittswerte deuten auf einen Prozessorengpass hin. Häufige Spitzen in der Prozessorzeit, die 90 Prozent übersteigen, sind ebenfalls ein Hinweis auf einen Prozessorengpass.

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass ein nicht zu Exchange gehörender Prozess mehr als 50 % der gesamten Server-CPU-Durchschnittszeit belegt, wird, auch wenn dabei kein tatsächlicher Prozessorengpass erkannt wird, eine Warnung angezeigt.

Beheben von potenziellen Prozessorengpässen

Es gibt viele Möglichkeiten, um potenzielle Prozessorengpässe auf Ihrem Exchange-Server zu beheben.

  • Überprüfen Sie zunächst die Anwendungen oder Aufgaben, die Serverlast verursachen. Ermitteln Sie, ob die Anwendung die tatsächlich verwendete Prozessorzeit wirklich benötigt, oder ob es möglicherweise ein Problem mit dem Prozess gibt.
  • Wenn eine nicht zu Exchange gehörende Anwendung für den Server nicht wichtig ist, führen Sie diese Anwendung auf einem anderen Server aus. Ist dies möglich, verschieben Sie ebenfalls Serverfunktionen auf andere Computer. Wenn beispielsweise der Inetinfo-Prozess einen großen Teil der CPU-Auslastung beansprucht, sollten Sie Front-End-Server hinzufügen, damit diese die Aufgaben der Protokollarbeit übernehmen, die von Inetinfo ausgeführt wird. Sie können auch den Zugriff auf Öffentliche Ordner auf einen dedizierten Server für Öffentliche Ordner umlenken. Schließlich können Sie bei einem Server, der viele Erweiterungen von Verteilerlisten vornimmt, die CPU-Auslastung verringern, indem Sie das Erweitern von Verteilerlisten auf einen speziell für die Erweiterung von Verteilerlisten vorgesehenen Server verschieben.
  • Ist dies möglich, fügen Sie dem Server zusätzliche oder schnellere Prozessoren hinzu. Aktivieren Sie außerdem Hyper-Threading, wenn dies von den Prozessoren unterstützt wird. Sie aktivieren Hyper-Threading, indem Sie das System-BIOS entsprechend konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie in der Hilfedokumentation des Computerherstellers.
  • Wenn sich die Prozessorleistung nicht steigern lässt, müssen Sie die Last auf den Prozessoren reduzieren. Um die Gesamtauswirkung auf den Server zu verringern, muss sichergestellt werden, dass E/A-intensive Aufgaben sowie CPU-intensive oder besonders speicherintensive Aufgaben außerhalb der normalen Betriebszeiten verarbeitet werden.
  • Stellen Sie sicher, dass prozessorintensive Aufgaben wie Sicherungs- und Wartungsaufgaben außerhalb der Spitzenlastzeiten ausgeführt werden. Sorgen Sie außerdem dafür, dass diese Aufgaben in einer phasenweisen Abfolge (Staging) ausgeführt werden. Unter dem Staging (Phasenplanung) einer Aufgabe ist zu verstehen, dass für jede Aufgabe unterschiedliche Start- und vorzugsweise auch Endzeiten definiert werden. Durch Staging der Wartung und Sicherung von Datenbanken oder Speichergruppen werden die Auswirkungen dieser ressourcenintensiven Aufgaben verringert.

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