Der Wert „MinUserDC“ weicht vom Standardwert ab.

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-02-08

Microsoft® Microsoft Exchange Server Analyzer liest die folgenden Registrierungseinträge, um zu bestimmen, ob der als PDC-Emulator (Primärer Domänencontroller) eingesetzte Verzeichnisdienst-Domänencontroller für Active Directory® manuell aus der Liste der für die Verwendung durch Exchange verfügbaren Domänencontroller ausgeschlossen wurde:

HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeDSAccess\Profiles\Default

Wenn Exchange Server Analyzer feststellt, dass der Wert MinUserDC vorhanden und konfiguriert ist, wird eine Meldung angezeigt, dass die Konfiguration nicht der Standardkonfiguration entspricht.

Bei einem PDC-Emulator handelt es sich um einen Active Directory-Betriebsmaster-Rollencomputer, der Replikationsanforderungen von Microsoft Windows NT® Server 4.0-Sicherungsdomänencontrollern und alle Kennwortaktualisierungen für Clients verarbeitet, die keine Active Directory-kompatible Clientsoftware ausführen. Da es sich bei PDC-Emulatoren ebenfalls um Domänencontroller handelt, können sie auch von Anwendungen, z. B. Exchange, verwendet werden.

Bei DSAccess (Directory Service Access) handelt es sich um eine interne Komponente von Exchange 2000 Server und Exchange Server 2003, die den Zugriff der Exchange-Komponenten auf Active Directory® steuert. Die primäre Funktion von DSAccess stellt das Verwalten von Informationen zu verschiedenen verzeichnisbezogenen Ereignissen und Vorgängen dar. Beispielsweise ermittelt DSAccess die Active Directory-Topologie und stellt fest, ob Domänencontroller und globale Katalogserver verfügbar sind und auf Abfragen reagieren.

In der Standardeinstellung ist der PDC-Emulator-Computer in der Liste der verfügbaren und verwendbaren Domänencontroller von DSAccess enthalten. Wenn Programme, die keine Exchange-Programme sind, den PDC-Emulator in starkem Ausmaß verwenden, kann die Verwendung des PDC-Emulators durch DSAccess zu Leistungsproblemen auf dem PDC-Emulatorcomputer, dem Exchange-Server sowie den Computern führen, die nicht mit Exchange-Programmen kompatibel sind.

Um solche Leistungsprobleme zu vermeiden, kann der Registrierungswert MinUserDC zur Registrierung auf einem Exchange-Server hinzugefügt werden, sodass DSAccess gezwungen ist, alle anderen verfügbaren Domänencontroller abzufragen, bevor der Domänencontroller mit der PDC-Emulator-Betriebsmasterrolle abgefragt wird.

noteAnmerkung:
Ein Exchange-Server, der mit dem Registrierungswert MiniUserDC konfiguriert ist, versucht, zuerst andere Server in derselben Domäne zu verwenden. Deshalb ist es empfehlenswert, diese Konfiguration nur zu verwenden, wenn der Standort über mindestens zwei Domänencontroller für die Domäne verfügt, in der sich die Exchange-Server befinden.
importantWichtig:
Dieser Artikel enthält Informationen zum Bearbeiten der Registrierung. Stellen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung sicher, dass Sie für den Fall eines Problems mit dem Wiederherstellungsprozess für die Registrierung vertraut sind. Weitere Informationen zum Wiederherstellen der Registrierung finden Sie im Hilfethema „Wiederherstellen der Registrierung“ in Regedit.exe oder Regedt32.exe.

So überprüfen und bearbeiten Sie den Registrierungswert MinUserDC

  1. Öffnen Sie einen Registrierungseditor (z. B. Regedit.exe oder Regedt32.exe).

  2. Navigieren Sie zu: HKLM\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeDSAccess\Profiles\Default

  3. Suchen Sie den Wert MinUserDC, und nehmen Sie die erforderlichen Änderungen vor. Wenn dieser Wert DWORD nicht vorhanden ist, kann er manuell erstellt werden.

  4. Die für den Registrierungseintrag MinUserDC konfigurierten Datenwerte entsprechen der maximalen Anzahl der Domänencontroller, die vor dem PDC-Emulator kontaktiert werden. Beispielsweise wird durch das Festlegen von MinUserDC auf 4 DSAccess konfiguriert, den PDC-Emulator nur dann auszuschließen, wenn vier Domänencontroller verfügbar sind. Bei Erfüllung dieser Bedingung wird der PDC-Emulator von der Verwendung ausgeschlossen, und DSAccess kommuniziert ausschließlich mit den drei verbleibenden Domänencontrollern.

Lesen Sie vor dem Bearbeiten der Registrierung den Microsoft Knowledge Base-Artikel 256986, „Beschreibung der Microsoft Windows-Registrierung" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=256986), der weitere Informationen zum Bearbeiten der Registrierung enthält.

Weitere Informationen zur Verwendung des Registrierungseintrags MinUserDC finden Sie im Knowledge Base-Artikel 298879, „XADM: Exchange 2000 May Experience Performance Problems When PDC Emulator Is Used for DSAccess“ unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=298879.