Verbesserungen der Offlineadressbücher

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-10-11

In diesem Thema werden die aktuellen Verbesserungen beschrieben, die an Offlineadressbüchern vorgenommen wurden. Sowohl in Microsoft® Exchange Server 2003 als auch in Microsoft Office Outlook® 2003 wurde das Offlineadressbuch v3(a) mit erweiterten Funktionen eingeführt. Darüber hinaus enthielten sowohl Service Pack 1 (SP1) für Exchange Server 2003 als auch Service Pack 1 (SP1) für Outlook 2003 zusätzliche Erweiterungen für das Offlineadressbuch. Schließlich wird sowohl in Exchange Server 2003 SP2 als auch in Outlook 2003 SP2 das Offlineadressbuch, Version 4, (OAB v4) eingeführt. Das Offlineadressbuch v4 umfasst neben erheblichen Leistungsverbesserungen im Vergleich zu früheren Versionen weitere Verbesserungen.

noteAnmerkung:
Um die Änderungen im OAB v4 verwenden zu können, muss auf Ihren Offlineadressbuch-Servern Exchange Server 2003 SP2 oder höher ausgeführt werden. Ferner ist auf Ihren Outlook-Clients Outlook 2003 SP2 oder höher im Unicode-Format erforderlich. Informationen zu Outlook 2003 SP2 finden Sie auf der Microsoft Office Online-Website.

Verbesserungen in Exchange Server 2003

In Exchange Server 2003 wird das neue Offlineadressbuch-Format Offlineadressbuch v3(a) eingeführt. Das Offlineadressbuch v3(a) wird in dem Systemordner OAB Version 3a gespeichert. Das Offlineadressbuch v3(a) fügt Unterstützung für das Speichern eines Offlineadressbuchs im Unicode-Format hinzu. In früheren Versionen des Offlineadressbuchs werden Daten im ANSI-Format (American National Standards Institute) gespeichert.

Im Exchange-System-Manager wird der neue Systemordner nach dem Ordner OAB Version 2 aufgeführt. Der Ordner OAB Version 2 enthält eine Gruppe von Offlineadressbüchern im ANSI-Zeichensatzformat, die von Outlook 2003 bis Outlook 97 verwendet werden. Jedes Nachrichtenobjekt in dem Ordner stellt eine Generierung des Offlineadressbuchs dar (erfolgt in der Regel täglich). Ein Nachrichtenobjekt enthält mehrere hochkomprimierte Dateien. Diese Daten enthalten die Offlineadressbuch-Daten. Darüber hinaus werden Änderungen gegenüber der vorherigen Generierung in der Datei Changes.oab erstellt, sodass Outlook nur die seit dem letzten Download aufgetretenen Änderungen herunterladen muss.

Der Ordner OAB Version 3a enthält eine Gruppe von Offlineadressbüchern im Unicode-Format. Diese Offlineadressbücher werden von Outlook 2003 verwendet. Bei Ihrer Anmeldung bei Outlook 2003 überprüft Outlook 2003, ob dieser Ordner vorhanden ist, und verwendet die Unicode-Dateien, sofern diese verfügbar sind. Es ist sinnvoll, dass Outlook 2003 nicht die älteren ANSI-Dateien im untergeordneten Ordner von OAB Version 2, sondern die Unicode-Dateien verwendet.

Verbesserungen in Exchange Server 2003 SP1

Exchange Server 2003 SP1 bietet Exchange-Administratoren zusätzliche Kontrolle: Sie sind in der Lage, die Anzahl der gleichzeitigen vollständigen Downloads von Offlineadressbüchern zu begrenzen, die auf den einzelnen Servern für Öffentliche Ordner stattfinden können. In Service Pack 1 wurde ebenfalls die Überwachung von Offlineadressbüchern erweitert, wodurch eine neue Protokollfunktion für auftretende Fehler und Ausnahme bereitgestellt wird.

Downloadeinschränkung bei Offlineadressbüchern

In Exchange Server 2003 wird jede Anfrage für den vollständigen Download eines Offlineadressbuchs sofort verarbeitet. Wenn z. B. ein Öffentlicher Ordner, der von 10.000 Benutzern verwendet wird, in einer Stunde 1.000 Anfragen erhält, und das Offlineadressbuch 5 MB groß ist, überträgt der Server 5 GB Daten. Je nach Geschwindigkeit der Netzwerkverbindungen und verfügbarer Bandbreite kann diese große Datenmenge das Netzwerk möglicherweise für einen längeren Zeitraum überlasten.

Um die Überlastung des Netzwerkadapters eines Exchange-Servers oder des betreffenden Netzwerks zu verhindern, stellt Exchange Server 2003 mit SP1 einen Einschränkungsmechanismus bereit, mit dem Administratoren durch Festlegung eines Bandbreiten-Schwellenwerts die Netzwerkbandbreite begrenzen können, die von Downloads der Offlineadressbücher verwendet wird.

Standardmäßig ist dieses Einschränkungsfeature deaktiviert. Sie können es aktivieren, indem Sie der Registrierung auf allen Servern für Öffentliche Ordner, auf denen sich Systemordner von Offlineadressbüchern befinden, den folgenden Eintrag hinzufügen:

HKLM\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\ParametersSystem

Type: DWORD

Value: OAB Bandwidth Threshold (KBps)

Value Data: bandwidth threshold setting (Range: 0 to 4194304 (decimal))

Anhand ihres Namens ist ersichtlich, dass die Einstellung des Bandbreiten-Schwellenwerts in Kilobytes pro Sekunde (KB/s) angegeben ist und mit einem Dezimalwert konfiguriert werden sollte. Wenn für den Registrierungswert beispielsweise der Dezimalwert 5.000 festgelegt wird, wird der Server für Öffentliche Ordner so konfiguriert, dass 5.000 KB/s als Bandbreiten-Schwellenwert für Downloads von Offlineadressbüchern verwendet werden. Dies entspricht ungefähr 40.960 Kilobits pro Sekunde (KBit/s) oder 40,96 Megabits pro Sekunde (MBit/s). Nach dem Hinzufügen und Konfigurieren der Einstellung erkennt Exchange den Registrierungseintrag dynamisch und erzwingt die Bandbreitenbegrenzung, ohne dass der Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst neu gestartet werden muss.

Bei jeder Downloadanfrage für ein Offlineadressbuch werden die Administratorrechte des Requestors auf dem Exchange-Server überprüft. Wenn der für die Anfrage verwendete Sicherheitskontext dem des lokalen Administrators auf dem Exchange Server-Computer entspricht, wird davon ausgegangen, dass eine interne Funktion den Download anfordert. In diesem Fall darf der Requestor mit einem vollständigen Download fortfahren. Die an den Administratorclient übertragenen Bytes werden jedoch noch als Bestandteil der durchschnittlichen Byteanzahl des vollständigen Downloads eines Offlineadressbuch berechnet. Verfügt der Requestor nicht über Administratorrechte, wird die durchschnittliche Byteanzahl des vollständigen Downloads eines Offlineadressbuchs während der letzten zehn Sekunden ermittelt. Liegt dieser Wert unter dem konfigurierten Schwellenwert, wird ein vollständiger Download ermöglicht.

noteAnmerkung:
Wenn der oben beschriebene Registrierungsschlüssel auf 0 gesetzt wird, kann höchstens jeweils ein Client ohne Administratorrechte ein vollständiges Offlineadressbuch herunterladen (in Zehn-Sekunden-Intervallen).

Bei Festlegung des Bandbreiten-Schwellenwerts für den Offlineadressbuch-Download sollten Sie die Schwellenwerte auf den einzelnen Servern mit Werten konfigurieren, die weder zu einer Überlastung des Netzwerkadapters des Exchange-Servers noch des Netzwerks führen. Wenn noch keine Leistungsdaten des Netzwerks und der Exchange-Server gesammelt und analysiert wurden, sollte dies vor der Konfiguration des Registrierungseintrags erfolgen.

Ferner wird die Überwachung der folgenden Leistungsobjekte von Offlineadressbüchern empfohlen:

  • MSExchangeIS | OAB: Vollständige Downloads Bytes/Sek. Dieses Leistungsobjekt kann überwacht werden, wenn das Netzwerk durch Offlineadressbuch-Downloads überlastet ist. Anhand dieser Informationen können Sie die Bandbreite feststellen, die die einzelnen Server für Öffentliche Ordner in dieser Situation verwenden. Nachdem Sie die verwendete Bandbreite ermittelt haben, sollten Sie den Bandbreiten-Schwellenwert auf 60 % dieses Werts setzen.
  • MSExchangeIS | OAB: Versuchte vollständige Downloads blockiert Anhand dieses Leistungsobjekts können Sie die Anzahl der versuchten vollständigen Downloads ermitteln, die aufgrund einer Überschreitung des Bandbreiten-Schwellenwerts blockiert wurden. Dieser Indikator wird für jeden blockierten Versuch um eins erhöht.

Vor dem Implementieren der Downloadeinschränkung für Offlineadressbücher ist Folgendes zu beachten:

  • Durch dieses Feature wird die Gesamtanzahl der heruntergeladenen Bytes nicht verringert.
  • Durch dieses Feature werden die vollständigen Downloads von Offlineadressbüchern für den gesamten Server eingeschränkt. Administratoren von Exchange-Servern mit mehrfach vernetzten Netzwerken müssen dies beachten, wenn sie dieses Feature verwenden möchten, da die Einschränkung für Clients in beiden Netzwerksegmenten gilt.
  • Aufgrund der Bandbreitenbegrenzung, die von vollständigen Offlineadressbuch-Downloads verwendet wird, benötigen Clients möglicherweise länger, um aktualisierte vollständige Offlineadressbücher herunterzuladen. Aus diesem Grund sollte dieses Feature nur von Kunden verwendet werden, die ihre Netzwerke vor Überlastung schützen müssen. Ferner sollte ein möglichst hoher Schwellenwert festgelegt werden.
  • Um zum Standardverhalten zurückzukehren, löschen Sie den Registrierungswert.

Wenn ein Outlook-Client nach Anwendung dieser Registrierungseinstellung versucht, ein vollständiges Offlineadressbuch herunterzuladen, bestimmt der Informationsspeicher für Öffentliche Ordner die durchschnittliche Byteanzahl eines vollständigen Offlineadressbuchs, die während der vorherigen zehn Sekunden heruntergeladen wurde. Einer dieser beiden Fälle tritt ein:

  • Wenn der Wert unter dem konfigurierten Schwellenwert liegt, kann der Client den vollständigen Download fortsetzen.
  • Liegt der Wert über dem konfigurierten Schwellenwert, kann der Client den vollständigen Download des Offlineadressbuchs nicht fortsetzen, das Leistungsobjekt wird um eins erhöht, und der Outlook-Client meldet folgenden Fehler im Outlook-Synchronisierungsordner: "Microsoft Exchange Server meldete den folgenden Fehler (0x8004010B): Der Vorgang kann nicht ausgeführt werden, da der Microsoft Exchange Server-Computer zurzeit ausgelastet ist. Versuchen Sie es später erneut." Anschließend versucht der Outlook-Client erneut, das vollständige Offlineadressbuch herunterzuladen. Dies geschieht einmal pro Stunde, bis der Download erfolgreich durchgeführt wird.

Einzelheiten zur Konfiguration dieser Einstellung finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 867623 mit Informationen zum Einschränken vollständiger Downloads von Offlineadressbüchern zur Begrenzung der Auswirkungen auf ein LAN in Exchange Server 2003.

Keine Übereinstimmungen bei SMTP-Adressen

Vor Service Pack 1 für Exchange Server 2003 konnten unternehmensweite vollständige Downloads von Offlineadressbüchern aufgrund nicht übereinstimmender SMTP-Adressen (Simple Mail Transfer Protocol) durchgeführt werden. Bei einem SMTP-Adressproblem wird eine differenzielle Aktualisierungsdatei erstellt. Outlook kann die Aktualisierung jedoch nicht ordnungsgemäß analysieren.

Alle E-Mail-aktivierten Objekte (Postfach, Kontakt und Verteilergruppe) in Ihrer Organisation müssen über das Attribut mail und das Attribut proxyAddresses verfügen. Das Attribut proxyAddresses muss einen primären SMTP-Proxy enthalten, dessen Alias mit dem des Attributs mail übereinstimmt. Wenn das Attribut mail beispielsweise jemand@contoso.com lautet, muss SMTP:jemand@contoso.com im Attribut proxyAddresses enthalten sein. Ein gültiger primärer SMTP-Proxy muss im Format SMTP:<alias>@<domäne.com> (nicht "smtp:"), wobei alias den E-Mail-Alias des Benutzers und domäne.com den Domänennamen des Unternehmens darstellt.

noteAnmerkung:
Ein primärer SMTP-Proxy beginnt mit "SMTP:" (alles Großbuchstaben), zusätzliche SMTP-Proxys beginnen mit "smtp:" (alles Kleinbuchstaben).

Ferner ist bei SMTP-Adressen Folgendes zu beachten:

  • Ein RDN (Relative Distinguished Name) im SMTP-Format (der Teil, hinter dem das @-Zeichen steht) darf maximal 63 Zeichen enthalten.
  • Der Alias und der Domänenname dürfen nicht mit einem der folgenden Zeichen beginnen: Leerzeichen, !"#$%&`()*+,-./, nicht druckbare Zeichen. Domänennamen beginnen normalerweise mit einem Buchstaben oder einer Zahl, die falsche Eingabe eines Leerzeichens am Anfang ist ein häufiger Fehler.
  • Das SMTP-Problem im Hinblick auf Offlineadressbuch-Downloads betrifft nur die differenziellen Aktualisierungen. Der Eintrag des Benutzers im Active Directory®-Verzeichnisdienst muss geändert werden, um in der differenziellen Aktualisierungsdatei angezeigt zu werden. Es besteht die Möglichkeit, dass der Eintrag in der differenziellen Aktualisierung angezeigt wird (als ob eine Änderung vorgenommen worden wäre), wenn in der Organisation ein anderer Benutzer existiert, der dasselbe displayName-Attribut in Active Directory aufweist.

In Exchange Server 2003 mit SP1 muss bei nicht übereinstimmenden SMTP-Adressen nicht mehr das vollständige Offlineadressbuch heruntergeladen werden, da die Benutzer mit den nicht übereinstimmenden Adresse dem Offlineadressbuch nicht hinzugefügt werden. Wenn ein solcher Benutzer erkannt wird, wird stattdessen das folgende Ereignis im Anwendungsereignisprotokoll des Offlineadressbuch-Servers generiert.

Ereignisquelle:

MSExchangeSA

Ereignis-ID:

9325

Ereignistyp:

Fehler

Beschreibung:

Der Benutzereintrag %1 in Adressliste %2 wurde übersprungen, weil die SMTP-Adresse %3 ungültig ist.

Um festzustellen, ob ein Benutzer einem Offlineadressbuch hinzugefügt wird, führt OABGen mehrere Überprüfungstasks durch. Hierdurch wird festgestellt, ob die SMTP-Proxyadressen der einzelnen Benutzer korrekt sind bzw. ob sie keine Übereinstimmungen aufweisen oder ungültig sind. Tritt bei einer der Überprüfungstasks ein Fehler auf, wird der Benutzer dem Offlineadressbuch nicht hinzugefügt, und der frühere Ereignisprotokolleintrag wird protokolliert.

Erweiterungen der Überwachung von Offlineadressbüchern

Als bewährte Methode wird die regelmäßige Überwachung der Downloads von Offlineadressbüchern empfohlen. Dies beinhaltet eine regelmäßige Überprüfung der Ereignisprotokolleinträge von Offlineadressbüchern. Vor Exchange Server 2003 mit SP1 haben Offlineadressbücher in der Regel erfolgreiche Informationsereignisse aufgezeichnet. Fehlgeschlagene Ereignisse und interne Ausnahmen wurden nicht protokolliert, wodurch in einigen Fällen Schwierigkeiten bei der Problembehandlung von Offlineadressbüchern entstanden. Exchange Server 2003 SP1 beinhaltet mehrere Änderungen, die die Zweckmäßigkeit der Ereignisprotokollierung des Offlineadressbuchs erhöhen. Beispiel:

  • Exchange protokolliert alle Fehler bei der Generierung des Offlineadressbuchs, auch wenn die Diagnoseprotokollierung deaktiviert ist.
  • Exchange protokolliert Ereignisse für Bedingungen, die den vollständigen Download eines Offlineadressbuchs erzwingen.
  • Exchange protokolliert Ausnahmen, die durch API-Pogramme wie das Dateisystem, das Verzeichnis, den Öffentlichen Ordner, den Arbeitsspeicher, Vorlagen oder Ausnahmen bei der Vorlagengenerierung an das Subsystem des Offlineadressbuchs zurückgegeben werden sowie hinzugefügte oder entfernte übergeordnete DNs (Distinguished Names), die vollständige Downloads eines Offlineadressbuchs erzwingen.
  • Exchange protokolliert Fehlercodes, die aus API-Programmen in der Abschnittsbeschreibung des Ereignisses zurückgegeben werden.
  • Exchange protokolliert häufige Fehler, beispielweise fehlende Replikate Öffentlicher Ordner, fehlenden Speicherplatz und leere Adresslisten.
  • Exchange fügt jedem Ereignis zusätzliche Informationen hinzu, die angeben, in welcher Offlineadressbuch-Zusammenstellung der Fehler aufgetreten ist und welche Adressliste verarbeitet wurde.
  • Exchange zeichnet einige der weniger hilfreichen Ereignisse nicht mehr auf, die vor Exchange Server 2003 Service Pack 1 protokolliert wurden.

Wenn Zeichen, die sich im Konfigurationsobjektnamen eines Offlineadressbuchs befinden, der Microsoft Windows Server™ 2003-basierten Servercodeseite nicht zugeordnet werden können, werden diese Zeichen bei Erfassung des Ereignisses durch ein Fragezeichen (?) ersetzt. Dieses Verhalten kann bei Zeichen aus einer anderen Sprache auftreten, die nicht mit der auf dem Exchange Server-Computer installierten Codeseite übereinstimmen. Informationen zur Lösung dieses Problems finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 842126 mit Informationen zu Erweiterungen für das Überwachen von Offlineadressbüchern in Exchange Server 2003 Service Pack 1.

Verbesserungen in Outlook 2003

Outlook 2003 beinhaltet mehrere Erweiterungen von Offlineadressbüchern, darunter Unterstützung für das Offlineadressbuch v3(a), für Unicode sowie aktualisierte Gruppenrichtlinieneinstellungen, die dem Administrator die Steuerung des Offlineadressbuch-Verhaltens ermöglichen.

Neues Unicode-Format

Die Verwendung von Outlook im Unicode-Modus ist insbesondere für Organisationen vorteilhaft, in denen mehrere Sprachen zum Einsatz kommen, sowie für Benutzer, die große Outlook-Dateien benötigen. Frühere Outlook-Versionen haben mehrsprachige Unicode-Daten im Text von E-Mail-Nachrichten unterstützt. Outlook-Daten, beispielsweise die Empfänger- und Betreffzeilen von Nachrichten sowie die Eigenschaften ContactName und BusinessTelephoneNumber von Kontaktobjekten, waren auf die in Ihrer Systemcodeseite definierten Zeichen begrenzt. Outlook 2003 unterliegt dieser Einschränkung nicht mehr, vorausgesetzt, Outlook wird im Unicode-Modus mit Exchange Server als Messagingserver ausgeführt. Als bewährte Methode wird die Verwendung des Unicode-Modus wird empfohlen. Der Unicode-Modus ist der Standardmodus, wenn dies in den Konfigurationen des Benutzerprofils, des Exchange-Servers und den Administratoreinstellungen vorgesehen ist.

Wenn die Benutzer in Ihrer Organisation Unicode für Outlook verwenden sollen, kann Outlook den Benutzern auf verschiedene Arten so bereitgestellt werden, dass diese es im Unicode-Modus ausführen können. Eine Bereitstellungsoption besteht darin, die Unicode-Verwendung durch Einrichten einer Umgebung zu fördern, in der die Kriterien, die Outlook hinsichtlich der Verwendung des Unicode-Modus prüft, für die meisten Benutzer erfüllt sind. Sofern die Kriterien erfüllt sind, wird Unicode standardmäßig verwendet, es sei denn, Sie legen Optionen zur Verwendung von ANSI fest. Eine weitere Möglichkeit besteht darin festzulegen, dass Unicode für die Verwendung von Outlook erforderlich ist. Dies geschieht durch Festlegen von Optionen, die automatisch neue Unicode-Benutzerdateien erstellen. Wahlweise können Sie diese Ansätze auch kombinieren.

Verbesserungen in Outlook 2003 SP1

Outlook 2003 SP1 beinhaltet Erweiterungen, die Administratoren Informationen zu vollständigen Downloads von Offlineadressbüchern bereitstellen, beispielsweise den Startzeitpunkt der vollständigen Downloads. Durch die Protokollierung des Offlineadressbuchs wird ebenfalls der Grund für den vollständigen Download angegeben. Administratoren können so feststellen, ob der Download erwartet wurde oder er auf ein bekanntes oder unbekanntes Problem entweder in Outlook oder Exchange Server zurückzuführen ist.

Standardmäßig generiert Outlook 2003 immer ein Ereignis im Anwendungsereignisprotokoll, wenn Outlook den vollständigen Download eines Offlineadressbuchs durchführt. Um Downloads eines Offlineadressbuchs zu identifizieren, überprüfen Sie das Anwendungsereignisprotokoll auf das folgende Ereignis.

Ereignisquelle:

Outlook

Ereignis-ID:

27

Ereignistyp:

Fehler, Warnung oder Information

Beschreibung:

Unterschiedlich, abhängig von dem Grund des Ereignisses

Nachdem Sie das Ereignis identifiziert haben, das den vollständigen Download des Offlineadressbuchs ausgelöst hat, können Sie anhand des Datenteils des Informationsereignisses den Grund für den vollständigen Download feststellen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Problembehandlung bei Offlineadressbüchern.

Verbesserungen in Exchange Server 2003 SP2 und Outlook 2003 SP2

Sowohl in Exchange Server 2003 SP2 als auch in Outlook 2003 SP2 wird das Offlineadressbuch, Version 4, (OAB v4) eingeführt. Das OAB v4 beinhaltet sämtliche im OAB v3(a) eingeführten sowie zusätzliche Verbesserungen. Ein Großteil dieser Verbesserungen tragen insbesondere dazu bei, die Auswirkungen der Benutzerdownloads von Offlineadressbuch-Informationen auf das Netzwerk zu minimieren.

noteAnmerkung:
Um die Erweiterungen im OAB v4 verwenden zu können, muss auf Ihren Offlineadressbuch-Servern Exchange Server 2003 SP2 oder höher ausgeführt werden. Ferner ist auf Ihren Outlook-Clients Outlook 2003 SP2 oder höher im Unicode-Format erforderlich. Informationen zu Outlook 2003 SP2 finden Sie auf der Microsoft Office Online-Website. Informationen zu neuen Verwaltungsfeatures in Outlook 2003 SP2 finden Sie auf der Website Microsoft Office 2003 Editions Resource Kit.

In den folgenden Abschnitten werden einige Verbesserung im OAB v4 beschrieben. Zusätzliche Informationen zum OAB v4 finden Sie unter OAB Version 4 in Exchange Server 2003 Service Pack 2 und How Outlook 2003 SP2 and Exchange Server 2003 SP2 OAB Version 4 Work Together.

Verbesserungen der vollständigen Downloads im OAB v4

Exchange Server 2003 hält die Offlineadressbuch-Dateien durch vollständige Downloads und differenzielle Aktualisierungen auf dem neuesten Stand. Bei Outlook-Clients, die das OAB v4 verwenden, gibt es weniger Situationen, in denen ein E-Mail-Client ein vollständiges Offlineadressbuch herunterlädt. Wenn Clients Änderungen an Offlineadressbüchern nicht durch vollständige Adressbuchdownloads, sondern durch differenzielle Aktualisierungen herunterladen, verbessert dies die Leistung von Netzwerk und Client. Die folgenden Szenarien veranschaulichen einige Fälle, in denen vollständige Downloads von Offlineadressbüchern bei Clients, die das OAB v4 verwenden, nicht mehr auftreten.

  • In vorherigen OAB-Versionen (v2 und v3a) führte das Entfernen oder Hinzufügen übergeordneter DNs im Verzeichnis zum vollständigen Download einer Offlineadressliste. Wenn Clients das OAB v4 verwenden, werden diese Änderungen durch differenzielle Downloads durchgeführt.
  • In früheren OAB-Versionen (v2 und v3a) führte die Änderung des Werts legacyExchangeDN stets zu einem vollständigen Download des Offlineadressbuchs. Wenn Clients das OAB v4 verwenden, werden diese Änderungen durch differenzielle Downloads durchgeführt.
  • In früheren OAB-Versionen (v2 und v3a) führte eine einzelne Änderung an den meisten oder allen Eigenschaften des Client-Offlineadressbuchs (beispielsweise die Änderung der Telefonnummer aller Mitarbeiter) immer zum Download des Offlineadressbuchs. Wenn Clients das OAB v4 verwenden, werden diese Änderungen durch differenzielle Downloads durchgeführt.

Weitere Informationen zu möglichen Auswirkungen vollständiger Downloads von Offlineadressbüchern auf ein Netzwerk finden Sie unter Verwenden von Offlineadressbüchern.

Generierung vollständiger Offlineadressbücher

In älteren Versionen als Exchange Server 2003 SP2 wird immer dann ein vollständiger Download des Offlineadressbuchs erzwungen, wenn keine Differenzdatei generiert werden kann. Auf Servern, auf denen Exchange Server 2003 SP2 oder eine höhere Version ausgeführt wird, ist dies nicht immer der Fall. Insbesondere in einigen Situationen kann Exchange Server möglicherweise keine Differenzdatei für einige Clients erstellen, auch wenn der Offlineadressbuch-Server, auf dem Exchange Server 2003 SP2 ausgeführt wird, feststellt, dass der Differenzdownload effizienter ist.

Wenn Exchange Server bei Outlook-Clients, die das OAB v2 oder v3a verwenden, feststellt, dass ein Differenzdownload effizienter ist, und wenn auf einem Server mit Exchange Server 2003 SP2 keine Differenzdatei erstellt werden kann, erzwingt Exchange Server nicht automatisch den Download des vollständigen Adressbuchs. Stattdessen protokolliert Exchange standardmäßig das MSExchangeSA-Ereignis 9360, das angibt, dass keine Differenzdatei erstellt werden konnte und dass keine vollständige Offlineadressbuch-Datei erstellt wird. Zum Ändern dieser Standardeinstellung müssen Sie die Windows-Registrierung wie in der Ereignisprotokollmeldung angegeben ändern.

Bei Clients, die das OAB v4 verwenden, behebt die Änderung des Offlineadressbuch-Formats die Probleme, die die Generierung einer Differenzdatei durch den Server verhindert haben. Der Server versucht den vollständigen Download eines Offlineadressbuchs nicht dadurch zu erzwingen, dass keine Differenzdatei für Clients generiert wird, die das neue Offlineadressbuch-Format verwenden. Dennoch führen Outlook-Clients, die das OAB v4 oder eine höhere Version verwenden, möglicherweise einen vollständigen Download durch, wenn die Differenzdateien größer sind als ein voreingestellter Teil der gesamten Offlineadressbuch-Größe.

Weitere Informationen zu diesem Feature finden Sie unter "Generieren einer vollständigen Downloaddatei des Offlineadressbuchs, wenn keine Differenzdatei generiert werden kann" in Verwenden von Offlineadressbüchern.

Informationen zum Konfigurieren dieser Einstellung finden Sie unter Vorgehensweise beim Generieren einer vollständigen Downloaddatei des Offlineadressbuchs, wenn keine Differenzdatei generiert werden kann.

Größenverringerung von Offlineadressbuch-Downloads

Im OAB v4 wird die Größe der vollständigen Downloads von Offlineadressbüchern sowie der differenziellen Downloads verringert. In den meisten Exchange Server-Umgebungen wird die Größe der vollständigen Offlineadressbuch-Dateien schätzungsweise um 30 bis 40 Prozent verringert. Die Leistung von Offlineadressbuch-Downloads wird hierdurch erheblich verbessert. Diese Verbesserungen wurden durch die Einführung optimierter Mechanismen für die Offlineadressbuch-Datei ermöglicht. Insbesondere erfolgt die Komprimierung beim OAB v4 durch den neuen LZX-Algorithmus, der von Binpatch verwendet wird. Diese Verbesserungen werden ebenfalls dadurch ermöglicht, dass die Downloaddateien von Offlineadressbüchern keine Indizes mehr enthalten, die Clients mit verschiedenen Gebietsschemaeinstellungen die ordnungsgemäße Anzeige des Offlineadressbuchs ermöglichen.

Indizierung eines Offlineadressbuchs basiert auf den Gebietsschemaeinstellungen des Clients

Beim OAB v4 verwendet der Client die auf dem Client konfigurierten Gebietsschemaeinstellungen (Sprache und Land) für die Indizierung des Offlineadressbuchs. Der Client generiert die gebietsschemaspezifischen Indizes unabhängig von den Gebietsschemaeinstellungen auf dem Server. Die Verwendung clientbasierter Gebietsschemaeinstellungen ermöglicht Benutzern auf demselben Server (mit verschiedenen Gebietsschemaeinstellungen) die ordnungsgemäße Anzeige des Offlineadressbuchs, dessen Sortierung auf der jeweiligen Gebietschemaeinstellung und nicht auf dem Server beruht.

Verbesserungen des Diagnoseprotokolls

Durch die Verbesserungen des Diagnoseprotokolls können beim Herunterladen von Offlineadressbüchern möglicherweise auftretende Probleme leichter erkannt werden. Insbesondere wurden Ereignisse hinzugefügt, die Sie beim Überwachen der folgenden Probleme unterstützen.

  • Ein Warnereignis wird protokolliert, wenn mindestens ein Attribut wegen Überschreitung der Größenbegrenzung aus dem Offlineadressbuch entfernt wird. Weitere Informationen zu diesem Ereignis finden Sie unter "Verwalten der Größen von Offlineadressbuch-Dateien" in Verwenden von Offlineadressbüchern.
  • Ein Fehlerereignis wird protokolliert, wenn ein Fehler beim Erstellen des differenziellen Downloads auftritt. Weitere Informationen zu diesem Ereignis finden Sie unter "Generieren einer vollständigen Downloaddatei des Offlineadressbuchs, wenn keine Differenzdatei generiert werden kann" in Verwenden von Offlineadressbüchern.

Möglichkeit zum Verwalten der Dateigrößen von Offlineadressbüchern

Wenn Sie in Exchange Server 2003 eine Begrenzung der Größe bestimmter Eigenschaftentypen konfigurieren, kann Exchange Server 2003 SP2 die Leistung von OAB v4-Downloads weiter verbessern. Um diese Änderung vorzunehmen, geben Sie in der Registrierung die maximale Größe in Bytes für einzelne Eigenschaftentypen an. Ereignisse werden im Anwendungsprotokoll protokolliert, damit Sie die Änderungen an diesen Einstellungen nachverfolgen können. Einzelheiten finden Sie unter Vorgehensweise beim Verwalten der Größen von Offlineadressbuch-Dateien.

Erhöhter Schwellenwert für differenzielle Downloads

Bei Clients, die das OAB v4 verwenden, sind differenzielle Downloads des Offlineadressbuchs zulässig, wenn die Größe der Differenzdatei nicht mehr als die Hälfte (50 Prozent) der Größe der vollständigen Offlineadresslisten-Datei beträgt. Die Standardbegrenzung für Outlook-Clients, die das OAB v2 oder v3a verwenden, liegt noch bei einem Achtel (12,5 Prozent).