Datenbank- und Protokolldateien sind auf demselben Datenträger-Volume gespeichert

[Dieses Thema beschäftigt sich mit einem besonderen Problem, das von Exchange Server Analyzer angezeigt wird. Die Problembehandlung sollte nur auf Systeme angewendet werden, auf denen Exchange Server Analyzer ausgeführt wird und dieses spezielle Problem auftritt. Exchange Server Analyzer (als kostenloser Download verfügbar) trägt remote Konfigurationsdaten von allen Servern in der Topologie zusammen und analysiert diese Daten automatisch. Der sich ergebende Bericht enthält ausführliche Informationen zu wichtigen Konfigurationskonflikten, möglichen Problemen und Produkteinstellungen, die nicht den Standardeinstellungen entsprechen. Indem Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie bessere Leistung, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Betriebszeit erzielen. Weitere Informationen zum Tool sowie zum Download der aktuellsten Version finden Sie unter "Microsoft Exchange Analyzers" unter der Adresse https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=34707.]  

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-01-05

Microsoft® Exchange Server Analyzer fragt den Active Directory®-Verzeichnisdienst ab, um zu ermitteln, ob sich die Datenbankdateien für diesen Postfachspeicher auf demselben physischen Datenträger befinden wie die Transaktionsprotokolldateien für diese Speichergruppe. Insbesondere fragt Exchange Server Analyzer Active Directory ab, um Folgendes zu ermitteln:

  • Ob der Postfachspeicher mehr als 100 Postfächer umfasst. Dies wird durch Zählen der Werte des Attributs homeMDBBL des Postfachspeicherobjekts (Klasse msExchPrivateMDB) ermittelt. Wenn der Postfachspeicher über weniger als 100 Postfächer verfügt, ist der Einfluss des Dateispeicherorts auf die Leistung begrenzt.
  • Den Pfad der Datenbankdateien für den Postfachspeicher, der durch das Lesen des Werts von msExchEDBFile des Postfachspeicherobjekts ermittelt wird.
  • Den Pfad der Transaktionsprotokolldateien für die Speichergruppe, der durch Lesen des Werts von msExchESEParamLogFilePath des Speichergruppenobjekts (Klasse msExchStorageGroup) ermittelt wird.
  • Ob sich der Pfad in msExchESEParamLogFilePath auf demselben Laufwerk befindet wie der Pfad in msExchEDBFile.

Darüber hinaus ermittelt Exchange Server Analyzer Folgendes:

  • Ob die Exchange Server-Erweiterungen für von Windows unterstützte NAS auf dem Server ausgeführt werden, wird durch das Abfragen der WMI-Klasse (Windows Management Instrumentation) Win32_Service auf den Wert des Attributs Started für die Exchange Server-NAS-Erweiterungen (wssexchmap) ermittelt. Wenn die Exchange Server-Erweiterungen für von Windows unterstützte NAS ausgeführt werden, bedeutet dies, dass die betreffenden Dateien sich möglicherweise nicht auf einem lokalen Laufwerk befinden und Überlegungen zur Systemleistung möglicherweise nicht anwendbar sind.
  • Ob sich die Dateien auf einem Datenträger-Volume befinden, dessen Name länger als drei Zeichen ist. Dies wird durch die Abfrage der WMI-Klasse Win32_Volume ermittelt. Auch dies kann bedeuten, dass sich die Dateien sich nicht auf einem lokalen Laufwerk befinden und Überlegungen zur Systemleistung möglicherweise nicht anwendbar sind.

Um im Fall eines Festplattenfehlers Fehlertoleranz zu gewährleisten, sollten Sie Ihre Exchange-Transaktionen und Datenbankdateien auf getrennten physischen Festplatten speichern. Durch das Speichern dieser Protokolldateien und Datenbankdateien auf getrennten Festplatten können Sie die E/A-Leistung von Festplatten erheblich steigern.

noteAnmerkung:
Damit im Fall einer erforderlichen Wiederherstellung einer Datenbank Fehlertoleranz gewährleistet ist, verfügt jede Speichergruppe über die eigenen Transaktionsdateien. Transaktionsprotokolldateien enthalten für jede Änderung an jeder Datenbank in der Speichergruppe einen Datensatz. Transaktionsprotokolldateien werden nicht gelöscht, bevor eine vollständige Sicherung aller Datenbanken in einer Speichergruppe erstellt wird.

Die folgenden Beispiele veranschaulichen, wie Daten auch unter extremen Umständen (wie der Verlust einer Festplatte, die die Datenbankdateien oder Transaktionsprotokolldateien enthält) wiederhergestellt werden können, wenn Sie über eine Sicherung verfügen und sich die Transaktionsprotokolldateien auf einem separaten Datenträger befinden.

  • Fällt die Festplatte aus, die die Datenbankdateien enthält, können Sie die ausgefallene Festplatte ersetzen, die neuste Sicherung der Datenbankdateien wiederherstellen und dann die auf einer separaten Festplatte gespeicherten aktuellen Protokolldateien dazu verwenden, die Daten auf dem Exchange-Server wiederherzustellen und sie für den Zeitpunkt des Ausfalls der Festplatte zu konfigurieren.
  • Wenn die Festplatte ausfällt, die die Transaktionsprotokolle enthält, die Festplatte mit den Datenbankdateien aber weiterhin funktionsfähig ist und die Datenbank-Speicherdatei ordnungsgemäß geschlossen wurde, kann es möglich sein, den ausgefallenen Transaktionsprotokoll-Datenträger zu reparieren und den Datenbankspeicher erneut bereitzustellen. Wenn die Datenbank-Speicherdatei nicht ordnungsgemäß geschlossen wurde, verbleibt sie in einem inkonsistenten Zustand und kann möglicherweise erst dann erneut bereitgestellt werden, nachdem ein Hard-Repair-Vorgang mit eseutil.exe durchgeführt wurde, der zu Datenverlust führen kann. Die andere Option ist, die Datenbank-Speicherdatei aus der Sicherung wiederherzustellen, die keine neuen Postfachdaten enthält, die nach der Sicherung erstellt wurden.
importantWichtig:
Wenn Sie ihre Exchange-Datenbanken und ihre Transaktionsprotokolldateien auf derselben physischen Festplatte speichern und diese Festplatte ausfält, gehen die Daten verloren, die nach der letzten Sicherung erstellt wurden.

Darüber hinaus erhöht das Speichern von Datenbankdateien und Transaktionsprotokolldateien auf separaten physischen Datenträgern die Gesamtleistung des Systems. Exchange schreibt jede Transaktion zuerst in die Transaktionsprotokolldatei und dann in die Datenbankdatei. Darüber hinaus werden die Transaktionsprotokolldateien von allen Postfachspeichern in der Speichergruppe gemeinsam verwendet. Wenn sich diese Dateien auf demselben physischem Datenträger befinden, muss sich der Laufwerkskopf zwischen dem Speicherort der aktuellen Transaktionsprotokolldatei und den Speicherorten der Datenbankdateien hin und her bewegen, um die Schreibvorgänge durchzuführen. Wenn die Dateien sich auf separaten Datenträgern befinden, verbleibt einer der Laufwerkskopfs zum Beschreiben der Transaktionsprotokolldatei in derselben Position. Dadurch können Transaktionen schneller durchgeführt werden, als wenn die sich Dateien auf einem einzigen Datenträger befänden. Für eine einzelne Transaktion ist der Leistungsunterschied gering, aber bei hoher Systembelastung kann er bemerkbar werden.

Zum Korrigieren Ihrer Konfiguration können Sie entweder die Transaktionsprotokolldateien oder die Datenbankdateien verschieben.

So verschieben Sie in Exchange 2000 Server und Exchange Server 2003 die Transaktionsprotokolldateien auf ein neues Laufwerk

  1. Erweitern Sie im Exchange-System-Manager das passende Exchange-Serverobjekt, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Speichergruppe, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  2. Geben Sie auf der Registerkarte Allgemein einen neuen Speicherort für die Dateien an.

    Wenn z. B. das Laufwerk E:\ nur Protokolldateien für diese Speichergruppe enthält, klicken Sie in Pfad des Transaktionsprotokolls auf Durchsuchen, und wählen Sie dann das Laufwerk E:\ aus.

So ändern Sie in Exchange Server 2007 den Speicherort von Transaktionsprotokolldateien in einer Exchange-Speichergruppe

  1. Befolgen Sie die Anweisungen in der Exchange Server 2007-Hauptdokumentation unter "How to Set or Change the Location of Storage Group Log Files" (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=80702).

So verschieben Sie in Exchange 2000 Server und Exchange Server 2003 die Transaktionsprotokolldateien auf ein neues Laufwerk

  1. Erweitern Sie im Exchange-System-Manager das Exchange Server-Objekt, auf dem sich der Informationsspeicher befindet. Erweitern Sie dann den entsprechenden Speichergruppencontainer, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Postfachspeicherobjekt, das Sie verschieben möchten, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  2. Geben Sie im Dialogfeld Eigenschaften auf der Registerkarte Datenbank den neuen Speicherort der Dateien an.

CautionVorsicht:
Zum Verschieben einer Datenbankdatei muss die Bereitstellung der Datenbank vorübergehend aufgehoben und die Datenbank anschließend erneut bereitgestellt werden. Dies wird automatisch vom Assistenten ausgeführt, wobei die Benutzer während des Vorgangs nicht auf die Datenbank zugreifen können.

So verschieben Sie in Exchange Server 2007 die Dateibankdateien mit dem Assistenten zum Verschieben des Datenbankpfads auf ein neues Laufwerk

  1. Starten Sie die Exchange-Verwaltungskonsole auf dem Server, auf dem sich die Speichergruppe befindet.

  2. Erweitern Sie in der Konsolenstruktur Serverkonfiguration, und klicken Sie dann auf Postfach.

  3. Erweitern Sie im Ergebnisbereich den entsprechenden Speichergruppencontainer, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Postfach-Datenbankobjekt, und klicken Sie dann auf Datenbankpfad verschieben. Der Assistent zum Verschieben des Datenbankpfads wird gestartet.

  4. Auf der Seite Einführung wird im Feld mit dem Pfad der Datenbankdateien der aktuelle Speicherort der Datenbankdateien angezeigt. Klicken Sie auf Durchsuchen, um einen Speicherort anzugeben, an den diese Dateien verschoben werden sollen.

  5. Klicken Sie auf Verschieben.

  6. Bestätigen Sie auf dem Abschlussbildschirm, dass der Datenbankdateipfad erfolgreich verschoben wurde. Der Status Abgeschlossen gibt an, dass der Assistent die Aufgabe erfolgreich ausgeführt hat. Der Status Fehlgeschlagen gibt an, dass die Aufgabe nicht erfolgreich ausgeführt wurde. Wenn die Aufgabe fehlschlägt, durchsuchen Sie die Zusammenfassung nach einer Erklärung, und klicken Sie dann auf Zurück, um Konfigurationsänderungen vorzunehmen. Klicken Sie auf Fertigstellen, um den Assistenten zum Verschieben des Datenbankpfads abzuschließen.

noteAnmerkung:
In Exchange Server 2007 können Sie auch die Exchange-Verwaltungsshell zum Verschieben von Datenbankdateien verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Move-DatabasePath.

Weitere Informationen zu Exchange Server-Datenbankdateien finden Sie unter den folgenden Themen:

Weitere Informationen zum Verwalten von Exchange Server-Datenbankdateien finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 328794 „How to protect Exchange Data from Hard Disk Failure“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=328794)

Weitere Informationen zum Durchführen eines Hard-Repair-Vorgangs für Exchange-Datenbankspeicher finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 296788 „Offlinesicherungs- und Wiederherstellungsverfahren für Exchange Server" (https://support.microsoft.com/kb/296788/de).

Weitere Informationen zum Durchführen eines Hard-Repair-Vorgangs für eine Exchange-Datenbankspeicherdatei finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 810190, „XADM: 'the information store terminated abnormally' error message and event ID 447 is logged“ (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=3052&kbid=810190).