Basisdaten zur Leistung von Postfachservern (unter Verwendung von MAPI)
Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-04-14
In diesem Abschnitt werden Basisdaten für die Leistung eines Exchange Server 2003-Postfachservers unter spezifischen MAPI-Clientauslastungen dargestellt. Die wichtigsten Hardwarekriterien eines Postfachservers sind Prozessortyp und –geschwindigkeit, Größe des Arbeitsspeichers, Netzwerkgeschwindigkeit und Festplattenleistung und -konfiguration.
Anmerkung: |
---|
Als Grundlage für den Vergleich dienen Exchange 2000 Server-Skalierbarkeitsdaten. Load Simulator 2000 und Load Simulator 2003 werden eingesetzt, um Outlook 2000 und Outlook 2003 MAPI-Clients zu simulieren. Weitere Informationen zu Load Simulator (LoadSim) finden Sie in Exchange Server 2003-Leistungstools. |
Hardware
In der folgenden Tabelle werden die in den folgenden Szenarios verwendeten Hardwarespezifikationen dargestellt:
- Szenario 1: Exchange 2000 Server und Outlook 2000 online im Vergleich zu Exchange Server 2003 und Outlook 2003 online
- Szenario 2: Exchange 2000 Server und Outlook 2003 im Exchange-Cachemodus im Vergleich zu Exchange Server 2003 und Outlook 2003 im Exchange-Cachemodus
Hardwarekonfiguration für Postfachserver
Servertyp | Prozessortyp | RAM | Speicher- |
---|---|---|---|
Back-End-Server |
Intel P4 Xeon 4-Prozessoren, 1,4 GHz (Hyperthreading deaktiviert) |
4 GB |
|
Szenario 1: Exchange 2000 und Outlook 2000 online im Vergleich zu Exchange 2003 und Outlook 2003 online
In diesem Szenario werden die Auslastungsmerkmale von Exchange 2000 Server und Outlook 2000 mit denen von Exchange Server 2003 und Outlook 2003 verglichen. Zur Erstellung der Auslastung wird Load Simulator 2003 verwendet. Folgende LoadSim-Konfiguration wurde verwendet:
LoadSim-Clientkonfiguration
- Intel P4 600 Megahertz (MHz)
- 512 MB RAM
- eine einzelne IDE-Festplatte
- 1.000 LoadSim-Clients pro Computer
LoadSim-Konfiguration Die folgende Tabelle enthält die verwendeten Werte.
Konfigurationseinstellungen für das Postfach
Postfachkonfiguration Wert Nachrichten im Posteingang
100
Nachrichten in „Gelöschte Objekte“
1
Anzahl neuer Ordner
10
Nachrichten pro neuem Ordner
10
Termine im Kalender
25
Anzahl der Kontakte
128
Durchschnittliche Nachrichtengröße
75 KB
Einstellungen für Benutzeraktionen
Benutzeraktionen pro 8-Stunden-Tag Wert Nachrichten senden
12
Empfangene Nachrichten pro Tag
208
Gesendete Nachrichten pro Tag
52
Posteingang bearbeiten
12
Mail durchsuchen
20
Frei/Gebucht überprüfen
1
Besprechung anfragen
1.4
Termin festlegen
2.8
Kalender durchsuchen
6
Journal-Anwendungen
0
Abmelden
0
Kontakte durchsuchen
0
Kontakt erstellen
0
Einstellungen für die Verteilerlisten
Verteilerlisten Wert Verteilerlisten pro Standort
100
Mindestgröße einer Verteilerliste
2
Durchschnittliche Größe einer Verteilerliste
10
Maximale Größe einer Verteilerliste
20
In der folgenden Tabelle sind die vom Postfachserver in diesem Szenario erzielten Ergebnisse aufgeführt.
Leistungsvergleich Postfachserver
Serverplattform | Windows 2000 SP3 | Windows 2000 SP3 | Windows Server 2003 | Windows Server 2003 |
---|---|---|---|---|
Exchange-Plattform |
Exchange 2000 Server SP3 |
Exchange Server 2003 |
Exchange Server 2003 |
Exchange Server 2003 |
Clientplattform |
Windows XP, Outlook 2000 online |
Windows XP, Outlook 2003 online |
Windows XP, Outlook 2003 online |
Windows XP, Outlook 2003 online |
Hyperthreading aktiviert? |
Nein |
Nein |
Nein |
Ja |
Benutzer |
8,000 |
8,000 |
8,000 |
8,000 |
Prozessorzeit (%) |
75% |
76% |
75% |
57% |
Kontextwechsel/s |
8,300 |
7,833 |
10,183 |
13,487 |
Lokale Übermittlungsrate |
30 |
30 |
30 |
30 |
Netzwerkauslastung (in Kbit/s) |
3,154 |
1,594 |
1,604 |
1,613 |
DB-Übertragungen/s |
2,088 |
1,980 |
1,929 |
1,955 |
Protokollschreiboperationen/Sek. |
377 |
314 |
353 |
398 |
Bytes/s (MB) |
19.9 |
20.4 |
18.9 |
17.9 |
Größe des Datenbankcache |
864 |
896 |
896 |
896 |
RPC-Operationen/s |
950 |
955 |
940 |
925 |
RPC-Anforderungen |
7 |
8 |
8 |
7 |
Clientwartezeit (ms) |
96 |
100 |
95 |
105 |
Bytes virtueller Speicher |
2,047 |
2,075 |
2,080 |
2,082 |
Weitere Informationen zu den in diesem Szenario verwendeten Leistungsindikatoren finden Sie unter Definitionen der Leistungsindikatoren.
Prozessor
Exchange 2000 Server SP3 und Exchange Server 2003 weisen vergleichbare Werte an Prozessorleistung auf. Im Test mit Exchange 2000 Server SP3 mit 8.000 Benutzern wird eine Prozessorauslastung von 75 Prozent und mit Exchange Server 2003 von 76 Prozent erreicht. Beide Tests weisen ähnliche Auslastungen aus (von 950 bis 955 RPC-Operationen/s bei gleicher lokaler Übermittlungsrate).
In der obenstehenden Tabelle ist zu sehen, dass sich Windows 2000 Advanced Server mit SP3 und Windows Server 2003 hinsichtlich der Prozessorauslastung beim Ausführen von Exchange 2003 ähnlich verhalten. Allerdings verfügt Windows Server 2003 über entscheidende Speicherverwaltungsoptimierungen, durch die die Fragmentierung des virtuellen Speichers beträchtlich reduziert wird. Dies geht aus der obenstehenden Tabelle nicht hervor.
Exchange Server 2003 nutzt die Hyperthreadingtechnologie von Intel, um die Serverskalierbarkeit um 25 Prozent zu steigern. In dieser Tabelle wird dargestellt, dass die Prozessorauslastung um 25 Prozent (von 76 auf 57 Prozent) gesenkt wird, wenn derselbe Test mit aktiviertem Hyperthreading durchlaufen wird. Bei Clientszenarios im Exchange-Cachemodus bietet Hyperthreading denselben Vorteil.
Hauptspeicher
Der Exchange-Informationsspeicherbedarf von Exchange Server 2003 ist ungefähr genauso hoch wie bei Exchange 2000 Server. Aufgrund der Steigerung der Datenbankcachegröße (896 MB im Vergleich zu 864 MB) bei Exchange Server 2003 und Leistungsverbesserungen in Jet können zufällige Lese- und Schreibzugriffe (Festplatten-E/A) auf die Exchange-Informationsspeicher um bis zu 10 Prozent verringert werden.
Datenträgerauslastung
Exchange Server 2003 erzeugt 10 Prozent weniger Lese- und Schreibzugriffe (Festplatten-E/A) auf die Exchange-Datenbank als Exchange 2000 Server SP3. Aufgrund der Steigerung der Datenbankcachegröße (896 MB im Vergleich zu 864 MB) bei Exchange 2003 können zufällige Lese- und Schreibzugriffe (Festplatten-E/A) auf die Exchange-Datenbank um bis zu 10 Prozent verringert werden.
Netzwerkauslastung
Unter Exchange Server 2003 und Outlook 2003 kann die Netzwerkbandbreite im Vergleich zu Exchange 2000 Server und Outlook 2000 um bis zu 50 Prozent verringert werden. Im Test mit 8.000 Benutzern wird aufgezeigt, dass Exchange 2000 Server mit Outlook 2000 eine Bandbreite von 3.154 Kbit/s benötigt, während Exchange Server 2003 mit Outlook 2003 nur ungefähr die Hälfte davon, 1.594 Kbit/s, in Anspruch nimmt. Aufgrund der in Exchange Server 2003 und Outlook 2003 implementierten Komprimierungstechnologie ist die erforderliche Netzwerkbandbreite zur Verwaltung einer bestimmten Anzahl an Benutzern bedeutend geringer als bei Exchange 2000 Server und Outlook 2000. Unter Exchange Server 2003 wurden viele Leistungsoptimierungen implementiert, damit diese Komprimierung die Skalierbarkeit des Servers nicht beeinträchtigt. Praktisch hat die Reduzierung der über das Netzwerk übertragenen Bytes keinerlei Einfluss auf die CPU-Auslastung des Servers.
Szenario 2: Exchange 2000 Server und Outlook 2003 im Exchange-Cachemodus im Vergleich zu Exchange 2003 und Outlook 2003 im Exchange-Cachemodus
In diesem Test werden die Auslastungsmerkmale von Exchange 2000 Server und Outlook 2003 mit denen von Exchange Server 2003 und Outlook 2003 in einem Szenario mit Clients im Exchange-Cachemodus verglichen. Zur Erzeugung der Auslastung wird LoadSim 2003 eingesetzt.
LoadSim-Clientkonfiguration
- Intel P4 600 MHz
- 512 MB RAM
- Eine einzelne IDE-Festplatte
- 1.000 LoadSim-Clients pro Computer
LoadSim-Konfiguration Die folgende Tabelle enthält die verwendeten Werte.
Konfigurationseinstellungen für das Postfach
Postfachkonfiguration Wert Nachrichten im Posteingang
100
Nachrichten in „Gelöschte Objekte“
1
Anzahl neuer Ordner
10
Nachrichten pro neuem Ordner
10
Termine im Kalender
25
Anzahl der Kontakte
128
Durchschnittliche Nachrichtengröße
75 KB
Einstellungen für Benutzeraktionen
Benutzeraktionen pro 8-Stunden-Tag Wert Nachrichten senden
7
Empfangene Nachrichten pro Tag
161.90
Gesendete Nachrichten pro Tag
44.12
Posteingang bearbeiten
20
Mail durchsuchen
0
Frei/Gebucht überprüfen
4
Besprechung anfragen
2
Termin festlegen
4
Kalender durchsuchen
1
Journal-Anwendungen
0
Abmelden
3
Kontakte durchsuchen
0
Kontakt erstellen
0
Einstellungen für Benutzeraktionen
Verteilerlisten Wert Verteilerlisten pro Standort
100
Mindestgröße der Verteilerlisten
2
Durchschnittliche Größe der Verteilerlisten
10
Maximale Größe der Verteilerlisten
20
In der folgenden Tabelle sind die vom Postfachserver in diesem Szenario erzielten Ergebnisse aufgeführt.
Cachemodusvergleich Exchange 2000 Server/Exchange Server 2003
Serverplattform | Windows 2000 SP3 | Windows 2000 SP3 |
---|---|---|
Exchange-Plattform |
Exchange 2000 Server SP3 |
Exchange Server 2003 |
Clientplattform |
Windows XP, Outlook 2003-Exchange-Cachemodus |
Windows XP, Outlook 2003-Exchange-Cachemodus |
Hyperthreading aktiviert? |
Nein |
Nein |
Benutzer |
8,000 |
8,000 |
Prozessorzeit (%) |
64% |
57% |
Kontextwechsel/s |
7,981 |
6,488 |
Lokale Übermittlungsrate |
23 |
23 |
Netzwerkauslastung (in Kbit/s) |
3,613 |
1,765 |
DB-Übertragungen/s |
1,496 |
1,355 |
Protokollschreiboperationen/Sek. |
304 |
315 |
Bytes/s (MB) |
17.7 |
16.2 |
Größe des Datenbankcache |
896 |
864 |
RPC-Operationen/s |
1,205 |
1,193 |
RPC-Anforderungen |
8 |
7 |
Bytes virtueller Speicher |
2,016 |
2,076 |
Weitere Informationen zu den in diesem Szenario verwendeten Leistungsindikatoren finden Sie unter Definitionen der Leistungsindikatoren.
Anmerkung: |
---|
Die Ergebnisse des Outlook 2003-Onlinetests und des Tests mit Outlook 2003 im Exchange-Cachemodus sind nicht vergleichbar. Die Benutzerprofile und –aktionen sind sehr unterschiedlich. Ausführliche Leistungsdaten zu Outlook 2003 finden Sie unter Client Network Traffic with Exchange 2003. |
Prozessor
Bei diesem Test ist die Prozessorleistung von MAPI-Clients im Exchange-Cachemodus bei Exchange Server 2003 ungefähr 10 Prozent besser als bei Exchange 2000 Server SP3. Im Test mit Exchange 2000 Server SP3 mit 8.000 Benutzern wird eine Prozessorauslastung von 64 Prozent und mit Exchange Server 2003 von 57 Prozent erreicht. Beide Tests weisen ähnliche Arbeitsauslastungen aus (1.193 im Vergleich zu 1.205 RPC-Operationen/s bei gleicher lokaler Übermittlungsrate). Exchange 2003 Server ist für Outlook 2003-Clients im Exchange-Cachemodus optimiert.
Hauptspeicher
Der Exchange-Informationsspeicherbedarf von Exchange Server 2003 ist ungefähr genauso hoch wie bei Exchange 2000 Server. Aufgrund der Steigerung der Datenbankcachegröße (896 MB im Vergleich zu 864 MB) bei Exchange Server 2003 und Leistungsverbesserungen in Jet können zufällige Lese- und Schreibzugriffe (Festplatten-E/A) auf die Exchange-Datenbank um bis zu 10 Prozent verringert werden.
Datenträgerauslastung
Exchange 2003 erzeugt 10 Prozent weniger Lese- und Schreibzugriffe (Festplatten-E/A) auf die Exchange-Datenbank als Exchange 2000 Server SP3. Aufgrund der Steigerung der Datenbankcachegröße (896 MB im Vergleich zu 864 MB) bei Exchange Server 2003 können zufällige Lese- und Schreibzugriffe (Festplatten-E/A) auf die Exchange-Datenbank um bis zu 10 Prozent verringert werden.
Netzwerkauslastung
Unter Exchange Server 2003 und Outlook 2003 kann die Netzwerkbandbreite im Vergleich zu Exchange 2000 Server und Outlook 2003 um bis zu 50 Prozent verringert werden. In dem Test mit 8.000 Benutzern wird aufgezeigt, dass Exchange 2000 Server mit Outlook 2003 eine Bandbreite von 3.613 Kbit/s benötigt, während Exchange Server 2003 mit Outlook 2003 nur ungefähr die Hälfte davon, 1.765 Kbit/s, in Anspruch nimmt. Aufgrund der unter Exchange 2003 und Outlook 2003 implementierten Komprimierungstechnologie ist die erforderliche Netzwerkbandbreite zur Verwaltung einer bestimmten Anzahl an Benutzern bedeutend geringer als bei Exchange 2000 Server und Outlook 2003. Unter Exchange 2003 wurden viele Leistungsoptimierungen implementiert, damit diese Komprimierung die Skalierbarkeit des Servers nicht beeinträchtigt. Praktisch hat die Reduzierung der über das Netzwerk übertragenen Bytes keinerlei Einfluss auf die CPU-Auslastung des Servers.
Richtlinien für die Postfachskalierbarkeit
Beachten Sie bei der Planung eines Postfachservers folgende Empfehlungen:
- Ein Back-End-Postfachserver, der viele MAPI-Verbindungen verwaltet, lässt sich auf Servern mit vier Prozessoren gut skalieren.
- Ein Prozessor für jeweils 1.000 Benutzer ist im Allgemeinen ein guter Richtwert, es sei denn, die Benutzer erzeugen einen außergewöhnlich hohen Mailverkehr. Weitere Informationen über die Prozessorausstattung finden Sie in Berechnen der Servergröße.
- Exchange Server belegt maximal 3 GB Speicherplatz. Erweitern Sie zur Leistungssteigerung den Speicher auf 4 GB, um Auslagerungen auf die Festplatte zu verringern.