Grundlegendes zur Installation im Modus "/M:RecoverServer"

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-12-30

Eines der Tools, das in Microsoft Exchange Server 2007 für die Serverwiederherstellung verfügbar ist, ist der Parameter Setup /m:RecoverServer. Wenn Setup /m:RecoverServer auf einem Server ausgeführt wird, wird Setup informiert, die Konfigurationsinformationen aus dem Active Directory-Verzeichnisdienst für einen Server mit dem gleichen Namen wie dem des Servers, auf dem Sie Setup ausführen, zu lesen. Die Exchange-Dateien und -Dienste werden dann auf dem Server installiert. Anschließend werden die Serverfunktionen und Einstellungen, die in Active Directory gespeichert waren, auf den Server angewendet.

Umstände, unter denen Sie "Setup /m:RecoverServer" ausführen sollten

In mehreren Situationen kann der Parameter /m:RecoverServer für den Exchange-Administrator hilfreich sein. Dies sind z. B. die folgenden Umstände:

• Wenn der Server nicht mehr verfügbar ist, und Sie müssen einen neuen oder vorhandenen Computer vorbereiten, um den ausgefallenen Servercomputer mit Exchange zu ersetzen. Dies kann unter folgenden Umständen der Fall sein:

  • Ihre Hardware ist ausgefallen.

  • Sie führen eine Dial Tone-Wiederherstellung aus, bei der Active Directory unbeschädigt ist.

  • Sie führen eine Standortwiederherstellung aus, bei der Active Directory unbeschädigt ist.

• Sie migrieren einen Clientzugriffsserver, Hub-Transport-Server, UnifiedMessaging-Server oder Postfachserver auf neue Hardware.

  Hinweis

  Setup /m:RecoverServer migriert nur die Einstellungsinformationen, die in Active Directory gespeichert sind. Alle lokalen Anpassungen oder Datenbanken werden mit dieser Methode nicht migriert. Weitere Informationen dazu. wo Exchange Daten außerhalb von Active Directory speichert, finden Sie unter Zu schützende Elemente in einer Exchange-Umgebung.

  Hinweis

  Wenn die virtuellen Verzeichnisse in IIS (Internetinformationsdienste) geändert wurden, sind zusätzliche Schritte erforderlich, um einen Clientzugriffsserver auf neue Hardware zu migrieren. Weitere Informationen zu den auf einem Clientzugriffsserver zu sichernden Elementen finden Sie unter Clientzugriffsserver-Daten.

Umstände, unter denen Sie "Setup /m:RecoverServer" nicht ausführen sollten

Unter bestimmten Umständen ist es nicht möglich oder nicht empfehlenswert, Setup /m:RecoverServer auszuführen. Dies sind z. B. die folgenden Umstände:

• Der Edge-Transport-Server ist keine unterstützte Serverfunktion für den Schalter /m:RecoverServer. Der Edge-Transport-Server verwendet Active Directory nicht, so dass keine Einstellungsinformationen vorhanden sind, die aus Active Directory auf den Server angewendet werden können. Anstatt /m:RecoverServer auszuführen, können Sie einen neuen Edge-Transport-Server installieren und die Einstellungen aus der Sicherung wiederherstellen.

  Hinweis

  Der Edge-Transport-Server enthält ein Sicherungs- und Wiederherstellungsskript zum Aufzeichnen der Konfigurationsdaten des Edge-Transport-Servers. Weitere Informationen zu diesem Skript finden Sie unter Verwenden einer geklonten Konfiguration für die Wiederherstellung von Edge-Transport-Servern.

• Wenn die Serverinformationen nicht mehr in Active Directory vorhanden sind. Wenn das Serverobjekt in Active Directory fehlt, sind keine Informationen vorhanden, die auf den Server angewendet werden können.

• Wenn ein Server mit dem gleichen Namen wie dem des Servers, den Sie wiederherzustellen versuchen, noch im Netzwerk vorhanden ist.

• Zum Zweck der Reparatur eines Installationsfehlers. Die Option Setup /m:RecoverServer geht von einer konsistenten Konfiguration in Active Directory für den Server aus. Wenn ein Installationsfehler aufgetreten ist, wurden die Informationen in Active Directory möglicherweise nicht vollständig geschrieben. Unter diesen Umständen sollten Sie Setup erneut ausführen.

• Zum Ändern der Verfügbarkeitskonfiguration Ihres Postfachservers. Sie können /m:RecoverServer nicht ausführen, um Folgendes umzuwandeln:

  • Einen Postfachserver ohne Cluster in einen Postfachclusterserver und umgekehrt.

  • Einen Einzelkopiecluster in einem Postfachserver mit fortlaufender Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR) oder einen Postfachserver ohne Cluster und umgekehrt.

Durchzuführende Aufgaben nach dem Abschluss von "Setup /m:RecoverServer"

Setup /m:RecoverServer stellt die Exchange-Serverkonfigurationsdaten aus Active Directory wieder her, kopiert die Exchange-Dateien auf den Server und legt Standardeinstellungen fest, wenn keine Alternativeinstellungen in Active Directory gefunden wurden. Der Befehl stellt keine angepassten Einstellungen wieder her, die auf dem Server gespeichert waren, Auch in den Exchange-Datenbanken auf dem Server gespeicherte Endbenutzerdaten werden nicht wiederhergestellt.

Für jede Serverfunktion sind unterschiedliche Schritte nach der Wiederherstellung erforderlich, damit die Funktion den Status besitzt, den sie vor der Wiederherstellung hatte. Eine ausführliche Liste der Elemente, die für die einzelnen Serverfunktionen wiederhergestellt werden müssen, finden Sie unter Zu schützende Elemente in einer Exchange-Umgebung. Lesen Sie außerdem die Themen zu den einzelnen Serverfunktionen. Im Allgemeinen müssen die folgenden Elemente wiederhergestellt werden:

• Die Postfach- und Öffentlichen Ordner-Datenbanken auf einem Postfachserver. Wenn die Öffentlichen Ordner auf dem Server alle auf einen anderen Server repliziert werden, könnten Sie eine neue leere Öffentliche Ordner-Datenbank erstellen und diese aus anderen Replikaten abgleichen.

• Unified Messaging-Telefonansagen und benutzerdefinierte Audiodateien auf einem Unified Messaging-Server, wenn der Server die Dateifreigabe für Telefonansagen für einen Wählplan war. Andernfalls werden die Daten vom Server für die Dateifreigabe für Telefonansagen wiederhergestellt.

• Wenn die Datenbank nicht wiederhergestellt und eine Dial Tone-Datenbank verwendet wird, ist für Unified Messaging-Benutzer Folgendes erforderlich:

  • Es muss eine neue PIN (persönliche Identifikationsnummer) ausgestellt werden.

  • Es muss eine neue Begrüßung aufgezeichnet werden.

    Hinweis

    Der Audioaufzeichnung des Namens des Benutzers wird in Active Directory gespeichert. Solange Active Directory unbeschädigt ist, ist der aufgezeichnete Name dort vorhanden.

• Alle benutzerdefinierten Office Outlook Web Access-Dateien oder virtuelle Verzeichnisse auf einem Clientzugriffsserver müssen erneut erstellt werden.

• Nachdem Sie einen Hub-Transport-Server wiederhergestellt haben, müssen ggf. weitere Schritte ausgeführt werden:

  • Wiederherstellen einer gespeicherten Warteschlangendatenbank

  • Aktivieren von Agents

  • Konfigurieren von Sendeconnectors

  Wenn Sie mindestens eine dieser Aufgaben ausführen, sollte der Hub-Transport-Server nach einer Serverwiederherstellung standardmäßig beendet werden. Andernfalls wird der Hub-Transport-Server mit Einstellungen und Agents in einem gesicherten Status gestartet. Der gesicherte Status stellt möglicherweise nicht die von Ihnen unmittelbar vor dem Auftreten des Problems, das die Wiederherstellung erforderlich machte, auf dem Server vorgenommene Konfiguration dar. Wenn Sie eine gesicherte Warteschlangendatenbank wiederherstellen, müssen Sie die Datenbank außerdem im richtigen Ordner speichern, während der Transportdienst beendet ist. Es wird empfohlen, beim Wiederherstellen eines Hub -Transport-Servers den Parameter /DoNotStartTransport zu verwenden. Für diesen Befehl gilt die folgende Syntax:

  Setup /m:RecoverServer /DoNotStartTransport
  

• Alle benutzerdefinierten Einstellungen, die auf den Servern konfiguriert waren, müssen erneut konfiguriert werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Arbeiten mit der Warteschlangendatenbank finden Sie unter Arbeiten mit der Datenbankwarteschlange auf Transportservern.