Wiederherstellung nach Datenverlust

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-03-19

Für viele Organisationen sind Messagingdienste projektentscheidend oder unternehmenswichtig. Wenn das Messagingsystem nicht zur Verfügung steht, kann sich die Produktivität verringern, und Geschäfts- und Gewinnchancen können verloren werden. Selbst wenn E-Mail für Ihre Organisation weder projektentscheidend noch unternehmenswichtig ist, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der Verlust der Messagingdienste eine erhebliche Störung der Organisation mit sich bringen würde.

Keine denkbare Redundanz, Sicherheit und Fehlertoleranz kann Ihnen helfen, wenn das Problem in einer fehlerhaften, beschädigten oder verlorenen Datenbank besteht. Das Sichern der kritischen Daten in der Microsoft Exchange Server 2007-Organisation stellt für alle Organisationen eine notwendige Betriebsaufgabe dar.

Als Teil der Planung für die Notfallwiederherstellung müssen Sie Kenntnisse darüber besitzen, wie Exchange 2007 richtig gesichert wird, wie Exchange 2007 wiederhergestellt werden kann und wie beschädigte Datenbanken repariert werden können, wenn keine Sicherungen verfügbar sind. Die Planung für die Notfallwiederherstellung ist ein komplexer Vorgang, der eine Vielzahl von Entscheidungen umfasst, die Sie in Hinsicht auf die Planung für Exchange 2007 treffen. Im Allgemeinen müssen Sie zu Beginn des Planungsvorgangs zuerst die folgenden Konzepte berücksichtigen, die sich auf die Wiederherstellung von Exchange 2007 beziehen:

  • Verstehen, welche Elemente ggf. wiederhergestellt werden müssen

  • Berücksichtigen der SLA-Anforderungen (Service Level Agreement)

  • Verstehen der Wichtigkeit der Bereitstellung von Exchange 2007 unter Berücksichtigung der Wiederherstellung

  • Verstehen, wie Exchange den Active Directory-Verzeichnisdienst verwendet

  • Verstehen der Exchange-Datenbanktechnologie

Die Notfallwiederherstellung für Exchange 2007 wird durch Microsoft Exchange Hosted Services erweitert oder steht dort als Dienst zur Verfügung. Microsoft Exchange Hosted Services ist eine Gruppe von vier unterschiedlichen Hosted Services:

  • Hosted Filtering unterstützt Organisationen beim Schutz vor per E-Mail übertragener Malware.

  • Mit Hosted Archive können Aufbewahrungsanforderungen bezüglich Kompatibilität eingehalten werden.

  • Mit Hosted Encryption können vertrauliche Daten verschlüsselt werden.

  • Mit Hosted Continuity bleibt der E-Mail-Zugriff während und im Anschluss an Notfallsituationen erhalten.

Diese Dienste werden auf allen intern verwalteten Exchange-Servern vor Ort oder in Hosted Exchange-E-Mail-Dienste integriert, die über Dienstanbieter zur Verfügung gestellt werden. Weitere Informationen zu Microsoft Exchange Hosted Services finden Sie unter Microsoft Exchange Hosted Services.

Elemente, die ggf. wiederhergestellt werden müssen

Viele Fehler- und Notfalltypen erfordern die Reparatur oder Wiederherstellung eines Teils oder des gesamten Messagingsystems. Es ist wichtig, eine Strategie für die Wiederherstellung in den folgenden Situationen bereitzustellen:

  • Verlust eines E-Mail-Elements (endgültig gelöschte E-Mail)

  • Verlust eines Postfachs

  • Verlust einer Datenbank oder Speichergruppe

  • Verlust eines Servers, auf dem Exchange 2007 ausgeführt wird (bei intakten Exchange-Datenbanken und Transaktionsprotokolldateien)

  • Verlust eines Servers, auf dem Exchange 2007 ausgeführt wird (einschließlich Verlust der Exchange-Datenbanken und Transaktionsprotokolldateien)

  • Verlust eines Computers in einem Exchange 2007-Netzwerklastenausgleich-Cluster

  • Verlust eines Computers in einem Exchange 2007-Back-End-Microsoft Windows Server-Failovercluster

  • Verlust einer Datenbank oder Speichergruppe für einen Windows-Failovercluster

  • Verlust des gesamten Exchange 2007-Back-End-Windows Server-Failoverclusters

  • Verlust externer Dienste (einschließlich Domänencontrollerdiensten, Globalen Katalogdiensten, Zertifikatdiensten, DNS usw.)

  • Verlust eines Standorts (einschließlich aller Exchange-Server und aller Server, die externe Dienste bereitstellen)

Ein Unternehmen, das nicht genügend Daten auf den Servern in seiner Messagingorganisation sichert, hat seine Sicherungsstrategie nicht sorgfältig bedacht. Wenn in Ihrer Organisation z. B. ein Notfall wie etwa der Verlust eines Postfachservers (einschließlich seiner Exchange-Datenbanken und -Transaktionsprotokolldateien) auftritt und nur Sicherungen der grundlegenden Serverelemente der Exchange-Datenbanken und -Transaktionsprotokolldateien vorhanden sind, sind Sie möglicherweise in der Lage, die Exchange 2007-Datenbankdateien und einige Exchange-Konfigurationsdaten wiederherzustellen. Mit derart eingeschränkten Sicherungen kann es jedoch ggf. unmöglich sein, alle Daten und Informationen wiederherzustellen, die auf dem ursprünglichen Server vorhanden waren. Daten und Informationen auf dem ursprünglichen Server können z. B. Clusterkonfigurationsinformationen, Verwaltungsskripts oder Systemverwaltungssoftware beinhalten, die vor dem Verlust auf dem Server gespeichert waren. Es wird empfohlen, alle Konfigurationseinstellungen und Änderungen sofort nach Abschluss des Setups zu dokumentieren, die Sie an einem Server vorgenommen haben, damit Sie sie nach einem Notfall manuell wiederherstellen können.

Wenn Sie sich hingegen die Zeit nehmen, Ihre Exchange 2007-Organisation vollständig zu sichern, sind Sie wahrscheinlich in der Lage, alle wichtigen Daten und Konfigurationseinstellungen lückenlos wiederherzustellen. Wenn Sie alle Daten in Ihrer Organisation sichern, werden Ihre Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge jedoch komplexer und zeitaufwändiger sein sowie einen größeren Umfang an Bändern oder Festplattenspeicherplatz erfordern als ein nicht vollständiger Sicherungsvorgang.

Wenn Sie genau bestimmen möchten, welche Daten gesichert werden müssen, um nach einem Notfall eine erfolgreiche Wiederherstellung vornehmen zu können, wird empfohlen, Wiederherstellungsverfahren in einer Testumgebung durchzuführen, bevor eine Sicherungsstrategie auf den Produktionsservern implementiert wird. Nachdem Sie eine Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie implementiert haben, sollten Sie außerdem regelmäßig Testwiederherstellungsvorgänge ausführen, damit sichergestellt ist, dass die Wiederherstellung nach verschiedenen denkbaren Notfällen erfolgreich ist.

Auswirkungen der vollständigen Serverwiederherstellungsstrategie

Die Daten, die gesichert werden müssen, hängen von der Art der vollständigen Serverwiederherstellungsstrategie ab, die Sie auswählen. Eine vollständige Serverwiederherstellung erfolgt, wenn für einen Ihrer Server ein Notfall entritt, der den Server so weit beschädigt, dass Sie Schritte einleiten müssen, um mindestens das Betriebssystem und die Exchange-Installation erneut zu erstellen oder wiederherzustellen. Außerdem müssen Sie ggf. weitere Informationen wie z. B. Exchange-Datenbanken wiederherstellen. Die Kategorien für eine vollständige Serverwiederherstellungsstrategie sind eine vollständige Computersicherung und -wiederherstellung bzw. eine vollständige Betriebssysteminstallation und Exchange-Wiederherstellung.

Jede Serverwiederherstellungsstrategie besitzt ihre eigenen Sicherungs- und Wiederherstellungsverfahren:

  • Die vollständige Computersicherungsstrategie muss die Exchange-Binärdateien beinhalten. Wiederherstellungen erfordern eine Systemstatuswiederherstellung, die mithilfe ähnlicher Hardware ausgeführt werden sollte.

  • Die Methode der vollständigen Betriebssysteminstallation beinhaltet die Wiederherstellung von Microsoft Windows durch Ausführen des Windows-Setups, das Wiederherstellen eines Windows-Sicherungssatzes und das anschließende Ausführen von Exchange 2007 im Wiederherstellungsmodus, um die Exchange-Konfiguration wiederherzustellen.

Wiederherstellen von Postfächern und einzelnen Elementen

Exchange 2007 bietet zusätzliche Flexibilität hinsichtlich der Wiederherstellung von Postfächern. Diese Flexibilität wird durch die Verwendung von Funktionen wie z. B. der Speichergruppe für die Wiederherstellung ermöglicht. Sie können Postfachdaten auf der Clientseite außerdem durch die Funktion "Zwischengespeicherter Exchange-Modus" von Microsoft Office Outlook 2007 schützen.

Hinweis

Ihre Möglichkeiten, Benutzer beim Schützen ihrer Postfachdaten zu unterstützen, werden optimiert, wenn Ihre Clients eine Clientanwendung verwenden, die clientseitige Zwischenspeicherung unterstützt.

Ziehen Sie in Betracht, mindestens eine der folgenden Strategien zu implementieren, damit Sie auf das Wiederherstellen einzelner Postfächer oder Elemente vorbereitet sind:

  • Serverseitige Aufbewahrungszeit für gelöschte Elemente   Mit dieser Methode schützen Sie Postfächer vor versehentlicher Elementlöschung durch die Clients, indem die gelöschten Elemente gespeichert werden, bevor das Postfach bereinigt wird. Sie können die Aufbewahrungszeit von gelöschten Elementen für Ihre Benutzer anpassen. Informationen zu den bewährten Methoden für das Konfigurieren der Aufbewahrungszeiten von gelöschten Elementen finden Sie unter Bewährte Methoden zum Minimieren der Auswirkungen des Ausfalls von Systemkomponenten.

  • Serverseitiges erneutes Verbinden eines gelöschten oder aufgegebenen Postfachs   Im Fall von gelöschten oder aufgegebenen Postfächern können Sie diese mithilfe der Exchange-Verwaltungskonsole oder der Exchange-Verwaltungsshell erneut verbinden. Sie können die Zeiträume anpassen, über die gelöschte oder aufgegebene Postfächer auf dem Server aufbewahrt werden. Informationen zu den bewährten Methoden für das Konfigurieren der Aufbewahrungszeiten von Postfächern finden Sie unter Bewährte Methoden zum Minimieren der Auswirkungen des Ausfalls von Systemkomponenten.

  • Wiederherstellung von auf Postfachebene ausgeführten Sicherungen   Im Fall eines beschädigten Postfachs können Sie ein einzelnes Postfach eines Benutzers aus der Sicherung wiederherstellen.

    Hinweis

    Wenn die Benutzer clientseitige Zwischenspeicherung der Postfachdaten wie z. B. die Funktion "Zwischengespeicherter Exchange-Modus" verwenden, sollten sie über eine lokale Kopie ihrer Postfachdaten auf dem Computer verfügen.

  • Speichergruppe für die Wiederherstellung   Mit der Funktion "Speichergruppe für die Wiederherstellung" in Exchange 2007 können Sie eine zweite Kopie einer Exchange-Postfachdatenbank auf dem gleichen Server wie die ursprüngliche Datenbank oder auf einem beliebigen anderen Server bereitstellen, auf dem Exchange in der gleichen administrativen Exchange-Gruppe ausgeführt wird. Diese Aktion kann durchgeführt werden, während die ursprüngliche Datenbank noch ausgeführt wird und Clientanforderungen verarbeitet. Mit dieser Funktion können Sie Daten aus einer älteren Sicherungskopie der Datenbank wiederherstellen, ohne den Benutzerzugriff auf aktuelle Daten zu stören. Die Speichergruppe für die Wiederherstellung kann auch in verschiedenen Wiederherstellungsszenarien nützlich sein, insbesondere im Messaging Dial Tone-Szenario.

  • Sicherungslösungen von Drittanbietern   Mit einigen Sicherungstools von Drittanbietern können Sie einzelne Postfächer in Exchange sichern und wiederherstellen.

  • Alternativer Server   Für diese Methode ist es erforderlich, dass Sie eine vollständige Datenbank auf einem Server außerhalb der Produktionsumgebung wiederherstellen und die gewünschten Postfachdaten extrahieren. Diese Methode ist zwar noch zulässig, Sie sollten jedoch nach Möglichkeit immer die Speichergruppe für die Wiederherstellung verwenden.

Wiederherstellen von Exchange-Datenbanken

Wenn Ihre Exchange-Daten fehlerhaft sind oder nach einem Notfall ein Datenverlust aufgetreten ist, müssen Sie die Daten aus einer Sicherung wiederherstellen. Die Wiederherstellung aus einer Sicherung kann unter verschiedenen Umständen erforderlich werden, z. B. unter den folgenden:

  • Fehler in mindestens einer Datenbank in einer Speichergruppe   In diesem Fall kann normalerweise die systemeigene Wiederherstellungsfunktion für einzelne Datenbanken von Exchange zum Wiederherstellen der fehlerhaften Datenbank verwendet werden, ohne den Zugriff auf andere Datenbanken auf dem gleichen Server zu unterbrechen.

  • Hardwarefehler, der zum Verlust des Zugriffs auf Transaktionsprotokolle oder Datenbanken führt   In diesem Fall müssen Sie ggf. alle Speichergruppen einschließlich der zugehörigen Protokolle und Datenbankdateien wiederherstellen.

  • Ausfall oder Fehler eines Servers für Öffentliche Ordner, der das erneute Erstellen des Servers erforderlich macht   In diesem Fall ist für die Wiederherstellung häufig das erneute Erstellen des zugrunde liegenden Servers und seines Betriebssystems erforderlich.

Wiederherstellen von Exchange-Datenbanken aus Exchange-Streamingsicherungssätzen

Einzelne Datenbanken in einer Speichergruppe können wiederhergestellt werden, während alle anderen Datenbanken online bleiben. Diese Methode ist das bevorzugte Verfahren zum Ersetzen einer einzelnen fehlerhaften Datenbank. Wenn die Datenbank erneut bereitgestellt wird, werden die entsprechenden Transaktionen automatisch aus den Protokolldateien der Speichergruppe wiedergegeben, um die wiederhergestellte Datenbank in den Zustand zu versetzen, den sie zum Zeitpunkt des Notfalls besaß.

Wenn Sie Exchange-Datenbanken mit dem Sicherungsprogramm wiederherstellen, werden API-Aufrufe (Application Programming Interface) an die ESE von Exchange (Exchange Extensible Storage Engine) durchgeführt, um Exchange-Datenbankdateien und die zugehörigen Protokolldateien wiederherzustellen. Sie können Exchange-Datenbanksicherungen verwenden, um einen oder mehrere fehlerhafte Postfachspeicher oder Informationsspeicher für Öffentliche Ordner wiederherzustellen. Sie können auch Exchange-Datenbanksicherungen zum Wiederherstellen jedes Postfachs und Öffentlichen Ordners auf dem Server verwenden. In einem Wiederherstellungsszenario, das auch das erneute Erstellen eines Servers umfasst, verwenden Sie das Sicherungsprogramm, um die Exchange-Datenbanken wiederherzustellen, nachdem Sie im Modus zum Wiederherstellen eines Servers das Exchange-Setup und die Installation aller Service Packs für Exchange durchgeführt haben (unter der Voraussetzung, dass Active Directory noch verfügbar ist).

Wiederherstellen von Exchange-Datenbanken mithilfe hardwarebasierter Snapshotsicherungssätze

Exchange 2007 unterstützt hardwarebasierte Snapshots mithilfe des Volumeschattenkopie-Diensts (Volume Shadow Copy Service, VSS), der in Microsoft Windows Server 2003 und Windows Server 2008 implementiert ist. Im Allgemeinen erfordert das Wiederherstellen einer Sicherung, die mithilfe eines hardwarebasierten Snapshots erstellt wurde, erheblich weniger Zeit. Abhängig von der in der Lösung verwendeten Hardware und Software vereinfacht daher das Wiederherstellen der Exchange-Daten aus dieser Art von Sicherung ggf. das Erfüllen der Elemente Ihrer SLA-Anforderungen (Service Level Agreement), die sich auf die Zeit beziehen, die für das Wiederherstellen von Exchange-Datenbanken erforderlich ist. Da größere Datenbanken schneller wiederhergestellt werden können, unterstützen hardwarebasierte Snapshotwiederherstellungen außerdem größere Datenbankgrößen und erfüllen trotzdem die SLAs für das Wiederherstellen von Exchange-Daten.

Wiederherstellungsüberlegungen zur Speichergruppe für die Wiederherstellung

Exchange 2007 stellt eine Funktion namens Speichergruppe für die Wiederherstellung zur Verfügung, um beim Wiederherstellen von Postfächern und Postfachspeichern mehr Flexibilität zu ermöglichen. Bei der Speichergruppe für die Wiederherstellung handelt es sich um eine spezielle Speichergruppe, die auch dann neben den regulären Speichergruppen von Exchange vorhanden sein kann, wenn der Server bereits über die maximale Anzahl regulärer Speichergruppen verfügt. Exchange 2007-Postfachspeicher können aus beliebigen Speichergruppen in der Exchange-Organisation wiederhergestellt werden.

Nachdem Sie einen Postfachspeicher in der Speichergruppe für die Wiederherstellung wiederhergestellt haben, können Sie die wiederhergestellten Postfachdaten aus der Speichergruppe für die Wiederherstellung in eine reguläre Speichergruppe verschieben. Mit diesem Verfahren können Sie einen gesamten Postfachspeicher (dies beinhaltet z. B. die gesamten Datenbankinformationen einschließlich der Protokolldaten) oder nur ein einzelnes Postfach wiederherstellen. Postfächer in der Speichergruppe für die Wiederherstellung werden getrennt, und Benutzer können nicht über E-Mail-Clients auf sie zugreifen.

Hinweis

Sie können mit der Speichergruppe für die Wiederherstellung nur Postfachspeicher, jedoch keine Informationsspeicher für Öffentliche Ordner wiederherstellen.

Die Speichergruppe für die Wiederherstellung ermöglicht außerdem, Dial Tone-Dienste nach einem Fehler schnell bereitstellen zu können. Diese Möglichkeit bedeutet, dass Benutzer E-Mail erstellen und empfangen können, während ihre vorhandenen Daten wiederhergestellt werden. Häufig ist diese Vorgehensweise das schnellste Verfahren, E-Mail-Dienste für Benutzer wiederherzustellen. Da die von den Benutzern generierte Datenmenge wahrscheinlich geringer als die Datenmenge in der vorhandenen Datenbank ist, ist das Zusammenführen der Dial Tone-Nachrichtendaten mit dem ursprünglichen Informationsspeicher nach dessen Wiederherstellung schneller als das Verschieben des Inhalts der ursprünglichen Datenbank in einen neuen Informationsspeicher. Bei ordnungsgemäßer Verwendung kann die Speichergruppe für die Wiederherstellung ein leistungsfähiges Tool zum Verringern der Ausfallzeiten sein.

Überlegungen zur Datenbankwiederherstellung

Berücksichtigen Sie die folgenden Informationen, bevor Sie bestimmte Wiederherstellungsverfahren in der Exchange 2007-Organisation ausführen:

  • Bestimmen Sie die Zeit, die zum Wiederherstellen und Wiedergeben der Transaktionsprotokolldateien erforderlich ist. Die Leistung in Ihrer Umgebung kann erheblich vom Durchschnittswert abweichen, und Sie sollten die Protokollwiedergabe zusätzlich zur Wiederherstellungszeit berücksichtigen. Wenn Sie wöchentlich normale Sicherungen und täglich inkrementelle Sicherungen ausführen, können Tausende von Transaktionsprotokolldateien vorhanden sein, die nach der Wiederherstellung wiedergegeben werden müssen.

  • Um die für die Wiederherstellung einer einzelnen Datenbank benötigte Zeit möglichst gering zu halten, konfigurieren Sie die Speichergrenzwerte für die Postfachspeicher und Informationsspeicher für Öffentliche Ordner so, dass sie Datenbanken bis zu einem maximalen Größengrenzwert enthalten.

  • Um Exchange-Daten mithilfe der ESE-Streamingsicherungs-APIs oder einer auf VSS basierenden Lösung zu sichern, muss die Datenbank online sein. Sie können eine Datenbank, die offline ist, jedoch manuell sichern. In diesem Fall ist jedoch eine manuelle Prüfsummenüberprüfung erforderlich. Außerdem bringt das Durchführen einer Offlinesicherung von Exchange eine Dienstunterbrechung für Clients mit sich.

  • Datenbanken können in einer Speichergruppe einzeln oder gleichzeitig gesichert und wiederhergestellt werden. Solange Sie nicht die Bandbreite der Datenkapazität Ihrer Festplatten, Controller und der Sicherungshardware überschreiten, können Sie Zeit sparen, indem Sie gleichzeitig mehrere Instanzen des Sicherungsprogramms zum Sichern oder Wiederherstellen von Datenbanken ausführen.

Sichern und Wiederherstellen einer Datenbank unter Windows Server 2008

Windows Server-Sicherung in Windows Server 2008 unterstützt keine Streamingsicherungen und -wiederherstellungen mehr. Im Gegensatz zu früheren Versionen von Windows-Sicherung können Sie mithilfe von Windows Server-Sicherung keine Datenstromsicherungen mehr von Exchange erstellen oder wiederherstellen. Zum Sichern und Wiederherstellen von Exchange Server 2007 unter Windows Server 2008 mithilfe der Streamingsicherungs-APIs müssen Sie eine Exchange-fähige Drittanbieteranwendung verwenden, die die Streamingsicherungs-APIs lokal auf dem Servercomputer mit Exchange verwendet, um eine Sicherung lokal auf dem Servercomputer mit Exchange zu erstellen. Eine Anwendung, die einen Sicherungs-Agent verwendet, der lokal auf dem Servercomputer mit Exchange ausgeführt wird und den Sicherungsdatenstrom remote an eine Anwendung übermittelt, die als lokale Sicherung anzusehen ist.

Exchange 2007 Service Pack 2 (SP2) enthält ein neues Plug-In, das Ihnen die Erstellung VSS-basierter (Volumenschattenkopie-Dienst, Volume Shadow Copy Service) Sicherungen von Exchange-Daten unter Verwendung der Windows Server-Sicherung in Windows Server 2008 ermöglicht. Sie können die Windows Server-Sicherung zum Sichern und Wiederherstellen der Exchange 2007 SP2-Datenbanken verwenden. Umfassende Kenntnisse darüber, was gesichert werden muss, wo diese Sicherungen gespeichert werden müssen und wie diese Sicherungen wiederhergestellt werden, sind Grundvoraussetzungen für die effektive Arbeit eines Exchange-Administrators. Weitere Informationen dazu, welche Elemente in Exchange 2007 gesichert werden müssen, finden Sie unter Sichern und Wiederherstellen von Exchange-Daten mithilfe der Windows Server-Sicherung.

Themen zur Notfallwiederherstellung

Sie können die Themen in diesem Bereich für den Schutz der Daten in Ihrer Organisation und zum Planen der Wiederherstellung in einer Vielzahl von Szenarien verwenden. Die Themen in diesem Bereich umfassen: