Diagnostizieren von Exchange-Suchproblemen

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-28

Die Exchange-Suche indiziert Postfächer und unterstützte Anlagen in Exchange-Postfächern. Da der E-Mail-Umfang steigt, Postfachgrößen und Speicherkontingente erhöht werden, persönliche Archivpostfächer für Benutzer bereitgestellt werden und die Postfachsuche über mehrere Postfächer für Discoverysuchen eingeführt wurde, ist die Exchange-Suche eine wichtige Komponente der Postfachserver in Microsoft Exchange Server 2010-Organisationen. Probleme bei der Exchange-Suche können sich auf die Benutzerproduktivität und die Postfachsuche über mehrere Postfächer auswirken.

Weitere Informationen zur Exchange-Suche finden Sie unter Grundlegendes zur Exchange-Suche.

Möchten Sie wissen, welche Verwaltungsaufgaben es im Zusammenhang mit der Exchange-Suche gibt? Informationen hierzu finden Sie unter Verwalten der Exchange-Suche.

Verwenden des Cmdlets "Test-ExchangeSearch"

In Schritt 5 des Verfahrens in diesem Thema wird beschrieben, wie Sie das Cmdlet Test-ExchangeSearch ausführen, um Probleme bei der Exchange-Suche festzustellen. Sie können das Cmdlet Test-ExchangeSearch verwenden, um die Funktionalität der Exchange-Suche für einen Postfachserver, eine Postfachdatenbank oder ein bestimmtes Postfach zu testen. Das Cmdlet übermittelt eine Testnachricht an das angegebene Postfach (oder an das Postfach eines Datenbanksystems, wenn kein Postfach angegeben ist) und führt dann eine Suche durch, um zu bestimmen, ob die Nachricht indiziert ist und wie lange ihre Indizierung gedauert hat. Unter normalen Bedingungen indiziert die Exchange-Suche eine Nachricht innerhalb von ca. 10 Sekunden, nachdem die Nachricht erstellt oder an ein Postfach übermittelt wurde. Die Testnachricht wird nach dem Test automatisch gelöscht.

Exchange 2010 umfasst die folgenden Verbesserungen des Cmdlets Test-ExchangeSearch:

  • Der Parameter Mailbox wurde der Standardausgabe hinzugefügt.

  • Wenn Sie einen Servernamen angeben, testet das Cmdlet alle Postfachdatenbanken auf dem Postfachserver gleichzeitig. Für Datenbanken, die auf andere Postfachserver in einer Datenbankverfügbarkeitsgruppe (DAG) repliziert werden, wird bei Ausführung des Befehls für einen Postfachserver, der nicht die aktive Datenbankkopie enthält, der Test automatisch für den Server mit der aktiven Datenbankkopie durchgeführt.

  • Wenn Sie das Cmdlet mit dem Parameter MonitoringContext verwenden, stellt es zusätzliche Daten bereit, die von Überwachungssoftware wie z. B. Microsoft System Center Operations Manager 2007 verwendet werden kann.

  • Wenn Sie das Cmdlet mit der Option Verbose verwenden, gibt das Cmdlet detaillierte Ergebnisse und den Status für jeden Schritt sowie zusätzliche Diagnoseinformationen für die Problembehandlung im Zusammenhang mit der Suche zurück.

Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter test-ExchangeSearch.

Abrufen von nicht durchsuchbaren Elementen

Sie können das Cmdlet Get-FailedContentIndexDocuments verwenden, um eine Liste von nicht durchsuchbaren Postfachelementen abzurufen, die von der Exchange-Suche nicht erfolgreich indiziert werden konnten. Sie können das Cmdlet für einen Postfachserver, eine Postfachdatenbank oder ein bestimmtes Postfach ausführen. Das Cmdlet gibt Details zu den einzelnen Elementen zurück, die nicht durchsucht werden konnten. Es gibt mehrere Gründe, aus denen ein Postfachelement nicht durchsucht werden kann; beispielsweise kann eine E-Mail-Nachricht einen Anlagendateityp enthalten, für den kein Suchfilter installiert ist. Wenn ein Suchfilter für diesen Dateityp verfügbar ist, können Sie ihn auf den Exchange-Servern installieren.

Wichtig

Von Microsoft bereitgestellte Suchfilter werden von Microsoft getestet und unterstützt. Sie sollten jegliche Suchfilter von Drittanbietern in einer Testumgebung testen, bevor Sie sie auf Exchange-Servern in einer Produktionsumgebung installieren.

Hinweis

Nachrichten, die eine Anlage in einem Dateiformat enthalten, das in der Liste sicherer Formate aufgeführt ist, werden nicht in der Liste der nicht durchsuchbaren Elemente zurückgegeben. Weitere Informationen finden Sie unter "Exchange-Suche und Anlagen" im Thema Grundlegendes zur Exchange-Suche.

Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Get-FailedContentIndexDocuments.

Problemdiagnose für die Exchange-Suche

Bevor Sie dieses Verfahren ausführen können, müssen Ihnen die entsprechenden Berechtigungen zugewiesen werden. Informationen zu den von Ihnen benötigten Berechtigungen finden Sie unter "Exchange-Suche" im Thema Postfachberechtigungen.

  1. Überprüfen des Dienststatus   Ist der Dienst für die Microsoft Exchange-Suchindizierung (MSExchangeSearch) auf dem Postfachserver gestartet? Ist dies der Fall, fahren Sie mit Schritt 2 fort. Andernfalls verwenden Sie wie folgt das MMC-Snap-In "Dienste", um zu überprüfen, ob der Dienst MSExchangeSearch ausgeführt wird:

    1. Klicken Sie auf Start, zeigen Sie auf Verwaltung, und klicken Sie anschließend auf Dienste.

    2. Überprüfen Sie unter Dienste, dass für Status für den Dienst Microsoft Exchange-Suchindizierung der Wert Gestartet aufgeführt ist.

  2. Überprüfen der Postfachdatenbank-Konfiguration   Ist der Parameter IndexEnabled für die Postfachdatenbank des Benutzers auf "True" festgelegt? Ist dies der Fall, fahren Sie mit Schritt 3 fort. Andernfalls führen Sie den folgenden Befehl in der Shell aus, um zu überprüfen, ob die Kennzeichnung IndexEnabled auf TRUE festgelegt wurde:

    Get-MailboxDatabase | Format-Table Name,IndexEnabled
    

    Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Get-MailboxDatabase.

  3. Überprüfen des Durchforstungsstatus der Postfachdatenbank   Wurde die Exchange-Datenbank durchforstet? Ist dies der Fall, fahren Sie mit Schritt 4 fort. Andernfalls verwenden Sie die Zuverlässigkeits- und Leistungsüberwachung, um den Leistungsindikator Status des vollständigen Durchforstungsmodus des Leistungsobjekts MSExchange-Suchindizes zu überprüfen. Führen Sie die folgenden Schritte aus:

    1. Öffnen Sie die Zuverlässigkeits- und Leistungsüberwachung (perfmon.exe).

    2. Klicken Sie in der Konsolenstruktur unter Überwachungsprogramme auf Systemmonitor.

    3. Klicken Sie im Systemmonitorbereich auf Hinzufügen (grünes Pluszeichen).

    4. Wählen Sie unter Leistungsindikatoren hinzufügen in der Liste Leistungsindikatoren auswählen von Computer den Server aus, auf dem sich die zu überwachende Postfachdatenbank befindet.

    5. Wählen Sie im nicht beschrifteten Feld unter der Liste Leistungsindikatoren auswählen von Computer das Leistungsobjekt MSExchange-Suchindizes aus.

    6. Wählen Sie im Feld Instanzen des ausgewählten Objekts die Instanz für die Postfachdatenbank des Benutzers aus.

    7. Klicken Sie auf Hinzufügen, und klicken Sie dann auf OK.

    Im Systemmonitorbereich wird das Leistungsobjekt MSExchange-Suchindizes in der Spalte Objekt aufgeführt, und die zugehörigen Leistungsindikatoren werden in der Spalte Leistungsindikator aufgeführt. Zeigen Sie den Leistungsindikator Status des vollständigen Durchforstungsmodus an. Während die Datenbank durchforstet wird, hat er den Wert 1. Wenn die Durchforstung abgeschlossen ist, ist der Wert 0.

    Um weitere relevante Suchleistungsindikatoren anzuzeigen, führen Sie mithilfe der vorstehenden Schritte a bis g die folgenden Leistungsobjekte hinzu:

    • MSExchange-Suchindizierung

    • MSFTESQL-Exchange:Catalogs

    • MSFTESQL-Exchange:FD

    • MSFTESQL-Exchange:Indexer

    • MSFTESQL-Exchange:Service

    Informationen zur Verwendung des Systemmonitors finden Sie unter Schrittweise Anleitung für die Leistungs- und Zuverlässigkeitsüberwachung in Windows Server 2008

  4. Statusüberprüfung der Indizierung für die Datenbankkopie   Ist der Inhaltsindex fehlerfrei? Verwenden Sie das Cmdlet Get-MailboxDatabaseCopyStatus, um den Status der Inhaltsindizierung für eine Datenbankkopie zu überprüfen.

    Get-MailboxDatabaseCopyStatus | Format-Table Identity,ActiveDatabaseCopy,ContentIndexState -Auto
    

    Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Get-MailboxDatabaseCopyStatus.

  5. Ausführung des Cmdlets "Test-ExchangeSearch"   Wenn die Postfachdatenbank bereits durchforstet wurde, können Sie das Cmdlet Test-ExchangeSearch für die Postfachdatenbank oder für ein bestimmtes Postfach ausführen.

    Test-ExchangeSearch -Identity AlanBrewer@contoso.com
    

    Ausführliche Informationen zu Syntax und Parametern finden Sie unter Test-ExchangeSearch.

  6. Überprüfung des Anwendungsereignisprotokolls   Überprüfen Sie mithilfe der Ereignisanzeige oder der Shell das Anwendungsereignisprotokoll auf Fehlermeldungen im Zusammenhang mit der Suche. Überprüfen Sie die Ereignisse Source: MSExchangeSearch Indexer und msftesql-Exchange. Weitere Informationen erhalten Sie, wenn Sie dem Link zum Ereignisprotokolleintrag folgen.

  7. Neustart des Microsoft Exchange-Suchindizierungsdiensts   Verwenden Sie das MMC-Snap-In "Dienste" oder die Shell, um den Microsoft Exchange-Suchindizierungsdienst (MSExchangeSearch) zu beenden und dann neu zu starten:

    1. Klicken Sie auf Start, zeigen Sie auf Verwaltung, und klicken Sie anschließend auf Dienste.

    2. Klicken Sie unter Dienste mit der rechten Maustaste auf Microsoft Exchange-Suchindizierung, und klicken Sie dann auf Beenden. Nachdem der Dienst beendet wurde, klicken Sie nochmals mit der rechten Maustaste auf den Dienst, und klicken Sie dann auf Starten.

  8. Ausführung eines erneuten Seedings für den Suchkatalog   In einigen Fällen, wie z. B. bei Beschädigung des Suchkatalogs, müssen Sie möglicherweise ein erneutes Seeding für den Katalog ausführen. Wenn ein erneutes Seeding für einen Suchkatalog erforderlich ist, werden Sie von der Exchange-Suche durch Protokollierung von Einträgen im Anwendungsereignisprotokoll benachrichtigt. Weitere Informationen zum erneuten Seeding des Suchkatalogs finden Sie unter Durchführen eines erneuten Seedings für den Suchkatalog.

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