Datenbankportierbarkeit

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-07-01

Mithilfe des Microsoft Exchange Server 2007-Features Datenbankportabilität können Sie eine Postfachdatenbank auf jedem Server innerhalb einer Organisation bereitstellen. In früheren Versionen von Exchange konnte eine Datenbank nur an den folgenden Orten bereitgestellt werden:

  • Speichergruppe für die Wiederherstellung

  • Server mit demselben Namen wie der Server, von dem die Datenbank stammt

  • Ein anderer Server in derselben administrativen Gruppe

    Hinweis

    In Exchange Server 2003 und Exchange 2000 Server mussten beim Verschieben einer Datenbank auf einen anderen Server innerhalb derselben administrativen Gruppe verschiedene Punkte berücksichtigt werden.

Durch das Feature Datenbankportabilität werden die früheren Einschränkungen und die damit verbundenen Probleme aufgehoben. Datenbankportabilität wurde aus den folgenden Gründen implementiert:

  • Die Zuverlässigkeit wird verbessert, indem auf fehleranfällige manuelle Schritte bei den Wiederherstellungsprozessen verzichtet werden kann.

  • Bei Verlust eines Postfachclusterservers musste der Postfachclusterserver wiederhergestellt werden, bevor Clients auf Exchange-Datenbanken zugreifen konnten.

  • Exchange-Postfachdaten sind nicht serverspezifisch, der Zugriff auf diese Daten sollte also ebenfalls nicht serverspezifisch sein.

  • Die Datenbankportabilität reduziert die End-to-End-Wiederherstellungszeiten für verschiedene Wiederherstellungsszenarien nach Datenverlust.

Auf ESE-Ebene (Extensible Storage Engine) sind Exchange-Datenbanken portierbar. In Exchange Server 2003 gelten jedoch bestimmte Beschränkungen, bevor eine Datenbank an einem anderen Standort online geschaltet wird. Diese Beschränkungen verhindern das Portieren von Datenbanken. Die Datenbankportabilität beseitigt alle diese Beschränkungen bis auf eine: Die Datenbank muss aus derselben Exchange-Organisation stammen. Eine portierbare Datenbank ist ohne Nutzen, wenn die Clients nicht zu den Postfachdaten auf dem alternativen Standort umgeleitet werden können. Mit dem AutoErmittlungsdienst von Exchange 2007 und Microsoft Office Outlook 2007 werden Clients auf den neuen Server umgeleitet, wenn sie versuchen, eine Verbindung herzustellen.

Hinweis

Datenbankportabilität steht nur für Exchange 2007-Postfachdatenbanken zur Verfügung. Öffentliche Ordner-Datenbanken sind nicht portierbar. Der Grund hierfür besteht darin, dass die Replikation zwischen Öffentlichen Ordner-Datenbanken von jeder einzelnen Datenbank gesteuert wird, die mit einem bestimmten Server verknüpft ist und auf die über einen bestimmten Server zugegriffen wird. Die bevorzugte Methode, Öffentliche Ordner zwischen Servern zu verschieben, besteht darin, sie zu replizieren anstatt die Datenbankdateien auf einen anderen Server zu kopieren. Wenn Sie eine Öffentliche Ordner-Datenbank auf einen anderen Server kopieren, wird sie nicht mehr zusammen mit den anderen Datenbanken repliziert.

Weitere Informationen über die Durchführung einer Datenbankwiederherstellung unter Verwendung des Features Datenbankportabilität finden Sie unter Wiederherstellen einer Postfachdatenbank auf einem neuen Server mit Datenbankportabilität.

Betriebssystem- und Exchange-versionsübergreifendes Verwenden der Datenbankportabilität

Postfachdatenbanken aus früheren Versionen von Microsoft Exchange können nicht auf einen Postfachserver verschoben werden, der Exchange 2007 ausführt. Datenbankportabilität steht nur für Exchange 2007-Postfachdatenbanken zur Verfügung.

Datenbankportabilität zwischen Exchange RTM und SP1

Mithilfe der Datenbankportabilität können Sie eine Postfachdatenbank von einem Server, der die RTM-Version (Release to Manufacturing) von Exchange Server 2007 ausführt, auf einen Server, der Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) ausführt, verschieben. Sie können aber nicht mithilfe der Datenbankportabilität (oder einer anderen Methode) eine Datenbank von Exchange 2007 SP1 nach Exchange 2007 RTM verschieben. Tabelle 1 illustriert die unterstützten Einsatzweisen der Datenbankportabilität

Tabelle 1   Kompatibilitätsmatrix für Datenbankportabilität

Quellpostfachserver Unterstützte Zielpostfachserver

Exchange 2007 RTM unter Windows Server 2003

Exchange 2007 RTM unter Windows Server 2003

Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2003

Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008

Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2003

Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2003

Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008

Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008

Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008

Windows Server-versionsübergreifende Datenbankportabilität

Wie bei früheren Versionen von Microsoft Exchange führt die Aktualisierung des Betriebssystems eines Servercomputers mit Exchange zur Aktualisierung des Werts von OS Version (Betriebssystemversion) in der Datenbankkopfzeile. Diese Aktualisierung löst die Neuerzeugung von internen Datenbankindizes aus. Wenn eine Datenbank mithilfe der Datenbankportabilität von einem Postfachserver unter Windows Server 2003 auf einen Postfachserver mit Windows Server 2008 verschoben wird, erkennt Extensible Storage Engine (ESE) die Betriebssystemaktualisierung und führt folgende Aktionen aus:

  • Während des ersten Bereitstellungsvorgangs für die Datenbank werden alle sekundären Indizes verworfen. Ein sekundärer Index wird verwendet, um eine bestimmte Ansicht der Postfachdaten zu präsentieren (z. B. die Sortierung von Nachrichten in einem E-Mail-Ordner mithilfe von Outlook im Onlinemodus). Die Datenbank wird erst bereitgestellt und für Clients verfügbar, wenn dieser anfängliche Vorgang abgeschlossen ist. Der Zeitraum zum Abschließen dieses Vorgangs ist in hohem Maße von der Größe der Datenbank abhängig. Je größer die Datenbank ist, desto länger dauert der Bereitstellungsvorgang.

  • Sekundäre Indizes werden auf Anforderung neu erstellt, wenn Outlook-Benutzer Ihre Ansichten im Onlinemodus sortieren. In Umgebungen mit großen oder sehr großen Datenbanken führt die Neuerzeugung von Indizes auf Anforderung anfänglich zu erhöhter Prozessor- und Datenträgernutzung.

Während der Indexneuerzeugung protokolliert ESE folgendes Ereignis im Anwendungsereignisprotokoll:

Ereignistyp: Informationen

Ereignisquelle: ESE

Ereigniskategorie: Tabellen/Spalten/Index-Definition

Ereignis-ID: 611

Beschreibung:

MSExchangeIS (6568) <ServerName>_<SpeicherGruppenName>: Database '<PfadzurDatenbankDatei>': Der sekundäre Index '<Index-GUID>' wird als Vorsichtsmaßnahme nach Aktualisierung der Windows-Version auf diesem System neu erstellt. Diese Meldung dient nur zu Informationszwecken und und weist nicht auf Probleme der Datenbank hin.