Leistungs- und Skalierbarkeitsfeatures von Exchange Server 2003

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-02-16

Um die Leistung und Skalierbarkeit der Exchange-Organisation zu verbessern, bietet Microsoft® Exchange Server 2003 folgende neue bzw. verbesserte Features:

  • Neu in SP1: Verbesserte Unterstützung mehrerer Prozessoren
  • Neu in SP2: Verbesserte Leistung von Offlineadressbüchern
  • Verbesserte Zwischenspeicherung von Verteilergruppen
  • Unterdrückung von Abwesenheitsnachrichten für Mitglieder von Verteilergruppen
  • Verbesserte DNS-basierte Nachrichtenübermittlung über das Internet
  • Verbesserte Synchronisierungsleistung bei Microsoft Office Outlook®
  • Verbesserte Leistung von Outlook Web Access
  • Überwachung der Outlook-Clientleistung
  • Verbesserung des Verbindungsstatus
  • Verbesserung des virtuellen Adressraums
  • Ändern des Speicherortes des MTA-Dateiverzeichnisses über den Exchange-System-Manager
  • Ändern des Speicherortes des SMTP-Mailrootverzeichnisses über den Exchange-System-Manager
  • Abstimmung von Exchange Server 2003

In diesem Kapitel wird jedes der aufgeführten Themen genauer behandelt.

Informationen zu Verbesserungen der Zuverlässigkeit, einem eng mit diesem verbundenen Thema, finden Sie unter "Zuverlässigkeits- und Clusterbildungsfeatures von Exchange Server 2003."

Neu in SP1: Verbesserte Unterstützung mehrerer Prozessoren

Zuvor wurde die Leistung eines Exchange-Servers minimal gesteigert, wenn die Anzahl der Prozessoren auf Back-End-Servern über vier stieg. Bei mehr als acht Prozessoren stieg die Leistung bestenfalls sehr geringfügig und sank in einigen Fällen sogar. Der Abfall im Leistungszuwachs machte sich bei zusätzlichen Prozessoren in kürzlich hergestellten Computern deutlicher bemerkbar.

Bei Exchange Server 2003 Service Pack 1 (SP1) ist die Skalierbarkeit mit zusätzlichen Prozessoren deutlich verbessert. Wenn das Hyperthreading aktiviert ist, bieten Server mit acht Prozessoren nun eine Leistungssteigerung von 50 % gegenüber Servern mit 4 Prozessoren. Die Verwendung von acht Prozessoren für Back-End-Server ist nun in vielen Szenarios angemessen. Für Front-End-Server werden weiterhin Server mit zwei Prozessoren empfohlen.

Neu in SP2: Verbesserte Leistung von Offlineadressbüchern

In Exchange Server 2003 SP2 wurde die Leistung von Offlineadressbüchern verbessert. Durch diese Verbesserungen können insbesondere die durch Benutzer verursachten Auswirkungen auf das Netzwerk minimiert werden, die auf das Herunterladen von Informationen zu Offlineadressbüchern zurückzuführen sind.

noteAnmerkung:
Damit die verbesserte Leistungsfähigkeit wirksam wird, muss auf den Exchange-Clients Microsoft® Office Outlook® 2003 Service Pack 2 (SP2) oder höher ausgeführt werden.

In der folgenden Liste werden einige der Verbesserungen beschrieben:

  • Es gibt weniger Situationen, in denen E-Mail-Clients das gesamte Offlineadressbuch herunterladen. Insbesondere durch die Änderungen in SP2 kann sichergestellt werden, dass Clients nur die Unterschiede und nicht die gesamte Offlineaddressliste herunterladen. Das Herunterladen der Unterschiede hat weniger Auswirkungen auf die Netzwerk- und Clientleistung als ein vollständiger Download.

    Wichtig

    Obwohl Exchange Server angibt, dass das Herunterladen der Unterschiede effizienter ist, kann Exchange Server möglicherweise in einigen Fällen keine Differenzdatei für Clients generieren, auf denen Outlook 2003 SP2 und älter ausgeführt wird. In älteren Versionen als Exchange Server 2003 SP2 wird immer dann das Herunterladen des gesamten Offlineadressbuchs erzwungen, wenn keine Differenzdatei generiert werden kann. Wenn dies jedoch bei einem Server der Fall ist, auf dem Exchange Server 2003 SP2 ausgeführt wird, protokolliert Exchange Server stattdessen ein Ereignis, das angibt, dass keine Differenzdatei erstellt werden konnte und dass keine vollständige Offlineadressbuch-Datei erstellt wird. In diesem Fall erhalten die Benutzer erst dann Offlineadressbuch-Aktualisierungen, wenn das Problem behoben wurde. Mit der Beschreibung im Ereignis wird angegeben, welche Änderungen in dem für das Problem verantwortliche Verzeichnis vorgenommen wurden. Wenn Sie feststellen, dass die im Verzeichnis vorgenommene Änderung beabsichtigt war, können Sie das Standardverhalten des Offlineadressbuch-Servers ändern, sodass vollständige Offlineadressbuch-Downloads generiert werden, wenn kein Differenzdownload generiert werden kann. Zum Ändern dieser Einstellung müssen Sie, wie in der Ereignisprotokollmeldung angegeben, die Windows-Registrierung ändern. Informationen zum Konfigurieren dieser Einstellung finden Sie in „Generieren einer vollständigen Downloaddatei des Offlineadressbuchs, wenn keine Datei mit Unterschieden generiert werden kann“ der Onlinehilfe zu Exchange Server 2003 SP2. Bei Clients, auf denen Outlook 2003 SP2 oder höher ausgeführt wird, löst die Änderung im Offlineadressbuch-Format die Probleme, die den Server vom Generieren einer Differenzdatei abhalten könnten. Der Server versucht einen vollständigen Offlineadresbuch-Download nie dadurch zu erzwingen, dass keine Differenzdatei für Clients generiert wird, die das neue Offlineadressbuch-Format verwenden. Dennoch führen Clients möglicherweise einen vollständigen Download durch, wenn die Größe der Differenzdateien größer ist als ein voreingestellter Teil der gesamten Offlineadressbuch-Größe.

  • Vollständige Offlineadressbuch-Downloads sind deutlich kleiner als auf einem Server ohne SP2. Diese Verbesserungen wurden durch die Einführung optimierter Mechanismen für die Offlineadressbuch-Datei ermöglicht.

  • Die Indizierung des Offlineadressbuchs beruht auf den Gebietsschemaeinstellungen (Sprache und Land/Region) des Clients. Dadurch können Benutzer auf demselben Server (mit verschiedenen Gebietsschemaeinstellungen) das Offlineadressbuch korrekt anzeigen, da es gemäß den jeweiligen Gebietsschemaeinstellungen und denen des Servers sortiert wird.

  • Durch die Verbesserungen beim Diagnoseprotokoll können beim Herunterladen von Offlineadressbüchern möglicherweise auftretende Probleme leichter erkannt werden. Insbesondere wurden Ereignisse hinzugefügt, die Sie beim Überwachen der folgenden Probleme unterstützen.

    • Ein Warnereignis wird protokolliert, wenn mindestens ein Attribut wegen Überschreitung der Größenbeschränkung aus dem Offlineadressbuch entfernt wird.
    • Ein Informationsereignis wird jedes Mal protokolliert, wenn ein Datensatz geändert wird, weil ein Attribut die Größenbeschränkung überschreitet.
    • Ein Fehlerereignis wird protokolliert, wenn ein Fehler beim Erstellen des differenziellen Downloads auftritt.
  • Sie können für bestimmte Eigenschaftentypen die Größe in Offlineadresslisten-Downloaddateien beschränken. Dies ermöglicht die Verwaltung der Größe von Offlineadressbuch-Downloaddateien. Dafür geben Sie in der Registrierung die maximale Größe in Byte für einzelne Eigenschaftentypen an. Ereignisse werden im Anwendungsprotokoll protokolliert, damit Sie die Änderungen an diesen Einstellungen verfolgen können. Weitere Informationen zum Verwalten der Größe von Offlineadressbuch-Downloaddateien finden Sie in der Onlinehilfe zu Exchange Server 2003 SP2 unter „Verwalten der Größe von Offlineadressbuch-Dateien“.

Verbesserte Zwischenspeicherung der Mitgliedschaft in Verteilergruppen

In Exchange 2000 Server und Exchange Server 2003 wird die Mitgliedschaft in Verteilergruppen vor dem Senden der Nachrichten mit einem Regelcache überprüft. Der Regelcache wurde für Exchange 2003 optimiert. Die Verarbeitungszeit bei der Überprüfung von Mitgliedschaften konnte so reduziert werden. Diese neue Funktion verbessert die Leistung, indem durch einen Neuentwurf des Caches Such- und Einfügevorgänge sowie Gültigkeitsüberprüfungen effizienter durchgeführt werden, wodurch auch eine Verringerung der auf Verteilergruppen bezogenen Abfragen des Active Directory®-Verzeichnisdiensts um 60 Prozent erreicht wurde.

Im Netzwerk wirkt sich der verbesserte Cache in Form einer geringfügig verringerten Active Directory-Auslastung positiv aus. (Die Suche in Verteilergruppen stellt nur einen kleinen Prozentsatz aller Suchvorgänge in Active Directory dar.)

Unterdrücken von Abwesenheitsnachrichten für Mitglieder von Verteilergruppen

In früheren Versionen von Exchange gingen Abwesenheitsnachrichten an alle Mitglieder der Verteilergruppen, die in den Zeilen An oder Cc angegeben wurden. In Exchange 2003 werden Abwesenheitsnachrichten nicht mehr an alle Mitglieder von Verteilergruppen in den Zeilen An und Cc gesendet. Stattdessen erhalten nur die in den Zeilen An und Cc einzeln aufgeführten Empfänger einer eingehenden Nachricht eine Abwesenheitsnachricht.

Diese Änderung wurde eingeführt, da Benutzer, die E-Mail-Nachrichten an Verteilergruppen senden, häufig keine Abwesenheitsnachrichten von Mitgliedern der Verteilergruppe erhalten möchten. Diese Änderung bedeutet eine geringe Leistungsverbesserung für Exchange-Server. Insbesondere die CPU-Auslastung wird geringfügig reduziert.

Verbesserte DNS-basierte Nachrichtenübermittlung über das Internet

In Exchange 2003 wurde der Lastenausgleich bei der DNS-basierten (Domain Name System) Nachrichtenübermittlung über das Internet optimiert. Außerdem bietet Exchange 2003 eine höhere Toleranz in Bezug auf nicht verfügbare Netzwerke oder Hosts und externe DNS-Serverfehler.

Diese Änderung bedeutet eine Leistungsverbesserung für Exchange-Server. Die DNS-basierte Nachrichtenübermittlung über das Internet wird somit zuverlässiger.

Optimierte Synchronisierungsleistung bei Outlook

Mit Exchange 2003 wird die Anwenderfreundlichkeit von Outlook 2003 verbessert.

Die Kommunikation zwischen Exchange Server 2003 und Outlook 2003 wurde in den folgenden Punkten verbessert:

  • Die Anzahl der Änderungsbenachrichtigungen wurde verringert.
  • Exchange 2003 erkennt das systemeigene Format zu synchronisierender Nachrichten (z. B. HTTP) und sendet Nachrichten ausschließlich in diesem Format an den Client.
  • Verbesserte Anforderungsbedingungen für Outlook-Clients, die Synchronisierungen mit geschachtelten Ordnerhierarchien anfordern.
  • Benutzer erhalten ab jetzt eine Nachricht, die die Anzahl und Größe der herunterzuladenden Nachrichten angibt.
  • Um die Menge der Informationen zu verringern, die zwischen Outlook 2003-Clients und Exchange 2003-Servern ausgetauscht werden, führt Exchange 2003 eine Datenkomprimierung durch.
  • Exchange 2003 verringert die Gesamtzahl der Informationsanforderungen, die bei der Verwendung von Outlook 2003 zum Exchange-Server gesendet und von diesem empfangen werden.

Exchange 2003 verbessert die Outlook-Synchronisierungsleistung für Benutzer, die im Exchange-Cachemodus arbeiten.

Nachfolgend werden Verbesserungen aufgeführt, die bei Outlook-Clients im Exchange-Cachemodus erreicht wurden:

  • Die Anzahl der Änderungsbenachrichtigungen wurde verringert.
  • Exchange 2003 erkennt das systemeigene Format zu synchronisierender Nachrichten (z. B. HTTP) und sendet Nachrichten ausschließlich in diesem Format an den Client.
  • Verbesserte Anforderungsbedingungen für Outlook-Clients, die Synchronisierungen mit geschachtelten Ordnerhierarchien anfordern.
  • Benutzer erhalten ab jetzt eine Nachricht, die die Anzahl und Größe der herunterzuladenden Nachrichten angibt. Anschließend können die Nachrichten ausgewählt werden, die heruntergeladen werden sollen.
  • Um die Menge der Informationen zu verringern, die zwischen Outlook 2003-Clients und Exchange 2003-Servern ausgetauscht werden, führt Exchange 2003 eine Datenkomprimierung durch.
  • Exchange 2003 verringert die Gesamtzahl der Informationsanforderungen zwischen Client und Server, unabhängig davon, ob der Outlook 2003-Client im Cachemodus arbeitet, und verbessert so die Kommunikation von Client und Server.

Durch diese Änderungen wird die CPU-Auslastung auf dem Exchange-Server verringert. Insbesondere verringert sich aufgrund der geringeren Anzahl und Intensität der Anforderungen von Outlook-Clients die Verarbeitungslast des Servers.

Verbesserte Leistung von Outlook Web Access

Exchange Server 2003 verbessert die Anwenderfreundlichkeit für Outlook Web Access-Benutzer durch eine Verringerung der Informationsmenge, die zwischen dem Computer, auf dem Outlook Web Access ausgeführt wird, und dem Exchange-Server ausgetauscht wird.

Die Leistung des Outlook Web Access-Clients wird durch Exchange 2003 optimiert. So wird beispielsweise der Posteingang in Outlook Web Access schneller geladen. Auch sind die Reaktionszeiten, insbesondere bei langsamen Verbindungen, bei der Ausführung von Aufgaben kürzer. Ein Hauptgrund dafür besteht darin, dass in Exchange 2003 eine geringere Anzahl von Bytes vom Server an den Browser gesendet werden muss.

Überwachen der Outlook-Clientleistung

In früheren Versionen von Exchange konnte die Leistung von Outlook bei der Ausführung von Aufgaben durch den Endbenutzer nicht überwacht werden. Mit Exchange 2003 und Outlook 2003 können Administratoren nun die Leistung für die einzelnen Benutzer analysieren.

Exchange 2003-Server registrieren sowohl RPC-Wartezeiten als auch Verarbeitungsfehler bei der Ausführung von Outlook 2003 auf Client-Computern. Administratoren können anhand dieser Informationen die Verfügbarkeit für Benutzer analysieren und den Exchange-Server auf Fehler überwachen.

Die Outlook-Clients übermitteln diese RPC-Daten (z. B. Wartezeiten oder Fehlercodes) mit einem der nächsten erfolgreichen RPC-Aufrufe an den Exchange 2003-Server.

noteAnmerkung:
Die Übermittlung von RPC-Daten vom Clientcomputer an den Exchange-Server ist nur ein Hilfsverfahren, das neben anderen Verfahren zur Erkennung einzelner Echtzeitfehler herangezogen wird.

In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auflistung der RPC-Vorgänge, die mit dem Microsoft Operations Manager überwacht werden können. Informationen zur Verwendung von Microsoft Operations Manager finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=16198 and https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=18176.

Clientseitige Leistungsüberwachung mit dem Microsoft Operations Manager

Leistungsindikator Beschreibung

Client: versuchte RPCs

Die Gesamtanzahl der von den Benutzern versuchten RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde)

Client: erfolgreiche RPCs

Die Gesamtanzahl der vom Outlook-Client gesendeten, erfolgreichen RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde)

Client: Fehler bei RPCs

Die Gesamtanzahl fehlgeschlagener RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde)

Client: Fehler bei RPCs: Server nicht verfügbar

Die Anzahl fehlgeschlagener RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde) mit dem RPC-Fehler „Server nicht verfügbar“

Client: Fehler bei RPCs: Server überlastet

Die Anzahl fehlgeschlagener RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde) mit dem RPC-Fehler „Server überlastet“

Client: Fehler bei RPCs: andere Fehler

Die Anzahl fehlgeschlagener RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde) mit einem anderen RPC-Fehler

Client: versuchte RPCs pro Sekunde

Die Rate der RPC-Anforderungen, die vom Benutzer versucht wurden.

Client: erfolgreiche RPCs pro Sekunde

Die Rate erfolgreicher RPC-Anforderungen

Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde

Die Rate fehlgeschlagener RPC-Anforderungen

Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde: Server nicht verfügbar

Die Rate fehlgeschlagener RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde) mit dem RPC-Fehler „Server nicht verfügbar“

Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde: Server überlastet

Die Anzahl fehlgeschlagener RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde) mit dem RPC-Fehler „Server überlastet“

Client: Fehler bei RPCs pro Sekunde: andere Fehler

Die Rate fehlgeschlagener RPC-Anforderungen (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde) mit einem anderen RPC-Fehler

Client: gemeldete Gesamtwartezeit

Die Gesamtwartezeit für alle RPC-Anforderungen in Sekunden (seit der Exchange-Informationsspeicher gestartet wurde)

Client: RPC-Wartezeit > 2 Sekunden

Die Rate erfolgreicher RPC-Anforderungen mit Wartezeiten über 2 Sekunden.

Client: RPC-Wartezeit > 5 Sekunden

Die Rate erfolgreicher RPC-Anforderungen mit Wartezeiten über 5 Sekunden.

Client: RPC-Wartezeit > 10 Sekunden

Die Rate erfolgreicher RPC-Anforderungen mit Wartezeiten über 10 Sekunden.

Verbesserung des Verbindungsstatus

Mit Exchange 2003 wird der Umfang der Übermittlung von Verbindungsstatusinformationen verringert, indem diese Informationen unterdrückt werden, wenn entweder kein anderer Pfad vorhanden ist oder eine Verbindung oszilliert. (Eine oszillierende Verbindung ist eine Verbindung, die in kurzen Abständen verfügbar und dann wieder nicht verfügbar ist.) In beiden Fällen bleibt der Verbindungsstatus verfügbar. Dadurch wird der Umfang der übermittelten Verbindungsstatusinformationen verringert.

Weitere Informationen zu Verbesserungen des Verbindungsstatus finden Sie unter "Verbesserungen des Verbindungsstatus" in Transport- und Nachrichtenflussfeatures in Exchange Server 2003.

Verbesserung des virtuellen Adressraums

Mit Exchange 2000 traten in seltenen Fällen Probleme bei der Verwaltung des virtuellen Adressraums auf. Exchange 2003 bietet zur Vermeidung dieser Probleme folgende Verbesserungen:

  • Mehrere Verbesserungen, die die bisherige Reservierung vieler kleiner Speicherblöcke durch Exchange-Komponenten verhindern.

  • Mehrere Verbesserungen, die effektive Speicherzuweisungen gewährleisten. So wird beispielsweise ein 32 KB-Puffer anstelle eines 17 KB-Puffers angefordert und dieser zusätzliche Speicherplatz sinnvoll in die Speicherverwaltung einbezogen.

  • Statt zu Beginn einen kleinen Speicherblock anzufordern und je nach Bedarf weitere Speicheranforderungen auszugeben, fordert Epoxy nun beim Start einen 190 MB großen, zusammenhängenden Speicherblock an. Diese Speicherreservierung durch Epoxy können Sie mithilfe der DSAccess-Einstellungen ändern.

  • Die Stapelgröße für den Prozessthread Store.exe wurde von 512 KB auf 256 KB verringert.

  • Je nach Serverkonfiguration reserviert der Prozess Store.exe nun statt einem festen Wert eine geeignete ESE-Cachepuffergröße (Extensible Storage Engine). Bei Servern mit dem Parameter /3GB wird die Cachegröße auf 896 MB festgelegt (z. B. 28 Blöcke zu 32 MB). Wenn der Schalter /3GB nicht angegeben ist, wird die Cachegröße auf 576 MB festgelegt (z. B. 18 Blöcke zu 32 MB). Weitere Informationen zum Parameter /3GB finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 266096, „XGEN: Exchange 2000 erfordert Parameter /3GB bei mehr als 1 Gigabyte physikalischem RAM."

    noteAnmerkung:
    Verwenden Sie den Schalter /3GB nur auf Servern, die die folgenden Bedingungen erfüllen:
    noteAnmerkung:
    Der Server verwaltet Exchange 2003-Postfächer oder Öffentliche Ordner.
    noteAnmerkung:
    Auf dem Server ist mindestens 1 GB an physischem Speicher verfügbar.
  • Wenn der verfügbare virtuelle Speicher 32 MB erreicht, sendet Exchange 2003 eine einmalige Anforderung an den ESE-Cachepuffer, um den Speicher um 64 MB (Standard) zu vergrößern. Diese 64 MB stehen zusätzlich für die Nachrichtenverarbeitung zur Verfügung. Dem Administrator bleibt hierdurch mehr Zeit, bis der Prozess Store.exe ausgeführt werden muss.

  • Exchange überprüft die optimale Speicherkonfiguration beim Start des Exchange-Informationsspeicherprozesses. Wenn die Speichereinstellungen nicht optimal sind, wird in der Ereignisanzeige das Ereignis 9665 ausgegeben. Die Meldung wird in den folgenden Fällen ausgegeben:

    • Auf dem Server wird Microsoft Windows® 2000 Server ausgeführt, und der Registrierungswert SystemPages liegt nicht zwischen 24000 und 31000.
    • Der Server verfügt über mindestens 1 GB Speicher. Der Schalter /3GB wurde jedoch nicht angegeben.
    • Auf dem Server wird Microsoft Windows Server™ 2003 ausgeführt, es ist mindestens 1 GB Speicher verfügbar, und der Schalter /3GB wurde angegeben. Der Schalter /USERVA ist jedoch nicht vorhanden, oder der Wert liegt nicht zwischen 3030 und 2970.

    Wenn dieses Ereignis ausgegeben wird, überprüfen Sie die Einstellungen für SystemPages und HeapDeCommitFreeBlockThreshold in der Registrierung sowie den Parameter /3GB und die Einstellung /USERVA in der Datei boot.ini.

    noteAnmerkung:
    Sie können die Überprüfung der Speicherkonfiguration durch Einfügen des folgenden Registrierungsschlüssels deaktivieren.

    Pfad

    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\ParametersSystem\

    Parameter

    Suppress Memory Configuration Notification

    Typ

    REG_DWORD

    Einstellung

    1

Ändern des Speicherortes des MTA-Dateiverzeichnisses über den System-Manager

In der Standardeinstellung befinden sich die MTA-Datenbank und die MTA-Ausführungsverzeichnisse von Exchange in dem Ordner, in dem Exchange 2003 installiert wurde (<Laufwerk>:\Programme\Exchsrvr\ MTADATA). Auf einigen Servern, insbesondere bei der Verwendung von Exchange als Bridgeheadserver, können Sie die Leistung positiv beeinflussen, indem Sie die MTA-Datenbank auf ein schnelles Festplattenarray verschieben, z. B. eine RAID-Partition vom Typ 0+1.

noteAnmerkung:
Durch die Angabe eines neuen Warteschlangenverzeichnisses wird der MTA-Datenbankpfad geändert, und es werden nur die Datenbankdateien (DAT-Dateien) verschoben. Die Ausführungsdateien oder das Ausführungsverzeichnis werden nicht verschoben.
noteAnmerkung:
Ändern Sie das MTA-Ausführungsverzeichnis nicht, da dies die Leistung beeinträchtigen kann.

In Exchange 2003 können Sie nun mithilfe des Exchange-System-Managers den Speicherort der MTA-Datenbank ändern. Nehmen Sie hierzu auf der Registerkarte Allgemein im Dialogfeld X.400-Eigenschaften die gewünschten Einstellungen vor. Weitere Informationen zum Ändern des Speicherorts der MTA-Datenbank finden Sie unter „Verschieben der X.400 (MTA)- und SMTP-Warteschlangenverzeichnisse“ in Kapitel 6.

Ändern des Speicherorts des SMTP-Mailrootverzeichnisses über den System-Manager

In Exchange 2003 werden die Daten beim Empfang von Nachrichten über SMTP als NTFS-Datei (d. h. als EML-Datei) nach dem Microsoft Windows NT®-Dateisystem auf die Festplatte geschrieben. Diese Dateien werden in der Standardeinstellung in einem Verzeichnis auf derselben Festplattenpartition gespeichert (<Laufwerk>:\Programme\Exchsrvr\Mailroot), auf der auch die Binärdateien von Exchange 2003 installiert sind.

In einigen Fällen, z. B. beim Konfigurieren eines Bridgehead- oder Relayservers, kann sich das Verschieben des SMTP-Mailrootverzeichnisses auf eine schnellere Festplattenpartition günstig auf die Leistung auswirken.

Sie können das Mailrootverzeichnis in Exchange 2003 mit dem Exchange-System-Manager verschieben. Nehmen Sie hierzu auf der Registerkarte Nachrichten im Dialogfeld Eigenschaften von Virtueller SMTP-Server die entsprechenden Einstellungen vor. Weitere Informationen zum Verschieben des Mailrootverzeichnisses finden Sie unter „Verschieben der X.400 (MTA)- und SMTP-Warteschlangenverzeichnisse“ in Transport- und Nachrichtenflussfeatures in Exchange Server 2003.

Abstimmen von Exchange Server 2003

Bereits mit der Installation bietet Exchange 2003 ein sehr gutes Leistungsverhalten. Eine umfangreiche Anpassung und Konfiguration ist nicht erforderlich. In einigen Situationen kann jedoch eine geringfügige manuelle Abstimmung erforderlich werden, so z. B. bei einer Systemkonfiguration, die frühere Versionen von Exchange einschließt, oder bei der Implementierung sehr großer und datenintensiver Serversysteme mit Exchange 2003.

Auch wenn dieser Abschnitt nicht alle denkbaren Abstimmungsempfehlungen behandelt, so ist eine Änderung der Abstimmung besonders dann zu empfehlen, wenn Sie einen Exchange 2000-Server auf Exchange 2003 aktualisieren.

Entfernen der Exchange 2000-Abstimmungsparameter

Mehrere Exchange 2000-Abstimmungsparameter (wie sie in dem technischen Artikel Microsoft Exchange 2000 Internals: Quick Tuning Guide beschrieben werden) verlieren für Exchange 2003 ihre Gültigkeit. Einige dieser Parameter verursachen Fehler in Exchange 2003. Wenn Sie die Exchange 2000-Server bislang abgestimmt haben, indem Sie eine der in diesem Abschnitt aufgeführten Einstellungen hinzugefügt haben, müssen Sie diese manuell von den Servern entfernen, auf denen Exchange 2003 ausgeführt wird. Verwenden Sie dazu die folgenden Tools: Registrierungs-Editor, Internetinformationsdienste-Manager und ADSI-Bearbeitung. Weitere Informationen zur Verwendung des Registrierungs-Editors, des Internetinformationsdienste-Managers und von ADSI-Bearbeitung finden Sie in der Windows Server-Hilfe.

noteAnmerkung:
Die fehlerhafte Bearbeitung der Registrierung kann zu ernsthaften Problemen führen, die möglicherweise eine Neuinstallation des Betriebssystems erforderlich machen. Dadurch entstandene Probleme können unter Umständen nicht mehr behoben werden. Sichern Sie vor dem Ändern der Registrierung alle wichtigen Daten.

Anfänglicher Prozentsatz für die Speicherbelegung

Der Registrierungsschlüssel Initial Memory Percentage hat in Exchange 2003 keine Gültigkeit mehr. Verwenden Sie deshalb den Registrierungs-Editor, um die folgenden Registrierungsparameter zu löschen, wenn Exchange 2003 installiert ist.

Speicherort:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\ParametersSystem

Parameter:

Initial Memory Percentage (REG_DWORD)

Heaps (Extensible Storage System)

Die optimale Anzahl an Heaps wird jetzt in Exchange 2003 automatisch berechnet. Verwenden Sie deshalb den Registrierungs-Editor, um die folgenden Registrierungsparameter zu löschen, wenn Exchange 2003 installiert ist.

Speicherort:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\ESE98\Global\OS\Memory

Parameter:

MPHeap parallelism (REG_SZ)

DSAccess-Schlüssel „MaxMemoryConfig“

Wenn Sie bislang die DSAccess-Leistung durch Hinzufügen des Schlüssels MaxMemoryConfig abgestimmt haben, wird dieser Schlüssel nicht mehr empfohlen. Deshalb sollten Sie die folgenden Parameter mithilfe des Registrierungs-Editors entfernen, wenn Exchange 2003 installiert ist.

Speicherort:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\MSExchangeDSAccess\Instance0

Parameter:

MaxMemoryConfig (REG_DWORD)

Abstimmung des DSAccess-Speichercaches

Wenn Sie den Benutzercache in DSAccess abgestimmt haben, können Sie diese manuellen Abstimmungen rückgängig machen. In Exchange 2000 betrug die Standardgröße für den Benutzercache 25 MB. Exchange 2003 verwendet als Standard einen Cache mit 140 MB. Deshalb sollten Sie die folgenden Parameter mithilfe des Registrierungs-Editors entfernen, wenn Exchange 2003 installiert ist.

Speicherort:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\MSExchangeDSAccess\Instance0

Parameter:

MaxMemoryUser (REG_DWORD)

Gültigkeit von Inhalten in Outlook Web Access

Sie sollten den Gültigkeitsablauf für Inhalte für das virtuelle Verzeichnis \Exchweb nicht deaktivieren. Verwenden Sie bei allen Szenarios die Standardablaufeinstellung 1 Tag. Sie können diese Einstellung im Internetinformationsdienste-Manager anzeigen und ändern.

Protokollpuffer

Wenn Sie bislang den Parameter msExchESEParamLogBuffers manuell auf 9000 (Empfehlung für Exchange 2000 SP2) oder 500 (Empfehlung für Exchange 2000 SP3) festgelegt haben, machen Sie diese Änderung rückgängig. Für Exchange 2003 ist der Standardwert 500, bei Exchange 2000 war der Standardwert 84.

Um diese Einstellung auf die Standardeinstellung <Nicht eingerichtet> zurückzusetzen, öffnen Sie die folgenden Parameter in der ADSI-Bearbeitung, und klicken Sie dann auf Löschen.

Speicherort:

CN=Configuration/CN=Services/CN=Microsoft Exchange/CN=<Exchange-Organisationsname>/CN=Administrative Groups/CN=<Name der administrativen Gruppe>/CN=Servers/CN=<Servername>/CN=Information Store>/CN=<Name der Speichergruppe>

Parameter:

msExchESEParamLogBuffers

Maximale Anzahl geöffneter Tabellen

Wenn Sie die Parameter msExchESEParamMaxOpenTables manuell abgestimmt haben, sollten Sie die manuelle Abstimmung deaktivieren. Wenn der Wert des Parameters gelöscht wird, berechnet Exchange 2003 automatisch den korrekten Wert. Bei einem Server mit acht Prozessoren zum Beispiel wird der Wert 27600 verwendet.

Um diese Einstellung auf die Standardeinstellung <Nicht eingerichtet> zurückzusetzen, öffnen Sie die folgenden Parameter in der ADSI-Bearbeitung, und klicken Sie dann auf Löschen.

Speicherort:

CN=Configuration/CN=Services/CN=Microsoft Exchange/CN=<Exchange-Organisationsname>/CN=Administrative Groups/CN=<Name der administrativen Gruppe>/CN=Servers/CN=<Servername>/CN=Information Store>/CN=<Name der Speichergruppe>

Parameter:

msExchESEParamMaxOpenTables