Grundlegendes zur Verwaltung von Journalberichten

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-10-13

Bei Verwendung von Microsoft Exchange Server 2010 zur Bereitstellung der Journalfunktion können sich die folgenden Faktoren auf die Übermittlung und Verfügbarkeit von Journalberichten auswirken, die generiert werden, wenn ein Empfänger oder Absender Nachrichten empfängt oder sendet, für die ein Journal erstellt wird:

  • Größe des Journalpostfachs   Sie müssen die Größe des Postfachkontingents für Journalpostfächer festlegen.

  • Alternatives Journalpostfach   Sie sollten berücksichtigen, wie sich die Konfiguration eines alternativen Journalpostfachs auf die Übermittlung von Journalberichten auswirkt.

Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zu Journalen.

Möchten Sie wissen, welche Verwaltungsaufgaben es im Zusammenhang mit der Journalfunktion gibt? Siehe Verwalten von Journalen.

Größe des Journalpostfachs

Wenn Sie ein Journalpostfach für das Akzeptieren von Journalberichten konfigurieren, müssen Sie dessen maximale Größe festlegen. Wie bei allen anderen Postfächern hängt die maximale Größe von den im Postfach zu speichernden Daten, den verfügbaren Hardwareressourcen und den Wiederherstellungsanforderungen des Servers ab, auf dem sich das Journalpostfach befindet. Zusätzlich zu diesen Aspekten müssen Sie auch berücksichtigen, was geschehen soll, wenn ein Journalpostfach das konfigurierte Postfachkontingent überschreitet.

Wenn Sie die Speicherkontingentoption Senden und Empfangen verbieten ab (KB) für ein Journalpostfach konfigurieren, akzeptiert das Postfach Journalberichte so lange, bis das festgelegte Speicherkontingent erreicht ist. Wird das festgelegte Speicherkontingent überschritten, akzeptiert das Journalpostfach keine Journalberichte mehr.

Im Gegensatz zu normalen Nachrichten sendet Exchange Journalberichte nicht an den ursprünglichen Absender zurück. Stattdessen werden die unzustellbaren Journalberichte in einer Nachrichtenwarteschlange aufbewahrt. Die Zustellung wird so lange erneut versucht, bis sie erfolgreich ist. Wenngleich Exchange dadurch in der Lage ist, letztlich alle generierten Journalberichte zuzustellen, kann dies in Organisationen mit hohem Nachrichtenverkehr problematisch werden, da die Nachrichtenwarteschlangen auf den betroffenen Hub-Transport-Servern schnell anwachsen können.

Um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass Ihr Journalpostfach Journalberichte zurückweist, weil das konfigurierte Speicherkontingent erreicht wurde, wird Folgendes empfohlen: Konfigurieren Sie das Speicherkontingent der Option Senden und Empfangen verbieten ab (KB) mit der maximalen Größe, die von Ihren Hardwareressourcen und Wiederherstellungsfunktionen unterstützt wird.

Wichtig

Wenn Sie Journalpostfächer ohne Speicherkontingente konfigurieren, muss der Postfachserver überwacht werden, um sicherzustellen, dass die Postfachgröße den verfügbaren Hardwareressourcen und Wiederherstellungsfunktionen entspricht.

Wenn Sie die Speicherkontingentoption Senden und Empfangen verbieten ab (KB) für ein Journalpostfach konfigurieren müssen und erwarten, dass das konfigurierte Speicherkontingent ggf. überschritten wird, können Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren. Weitere Informationen zu alternativen Journalpostfächern finden Sie unter "Alternatives Journalpostfach" weiter unten in diesem Thema. Wird ein Journalbericht von einem Journalpostfach zurückgewiesen, wird die Ereignis-ID 8010 im Ereignisprotokoll Anwendung protokolliert. Durch das Überwachen des Ereignisprotokolls Anwendung auf dieses Ereignis können Sie bei einem möglichen Problem mit dem Journalpostfach gewarnt werden und dieses Problem rasch beheben.

Informationen zur Konfiguration von Speicherkontingenten für ein Journalpostfach finden Sie unter Konfigurieren von Speicherkontingenten für ein Postfach.

Alternatives Journalpostfach

Wenn das Journalpostfach nicht verfügbar ist, möchten Sie eventuell nicht, dass zurückgewiesene Journalberichte in einer E-Mail-Warteschlange auf Hub-Transport-Servern gesammelt werden. Stattdessen können Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren, in dem diese Journalberichte gespeichert werden. Das alternative Journalpostfach empfängt die Journalberichte als Anlage zu den Unzustellbarkeitsberichten, die generiert werden, wenn das Journalpostfach bzw. der Server, auf dem es sich befindet, die Zustellung des Journalberichts zurückweist oder nicht länger verfügbar ist.

Sobald das Journalpostfach wieder verfügbar ist, können Sie die Funktion Erneut senden von Microsoft Office Outlook verwenden, um die an das Journalpostfach zu übermittelnden Journalberichte erneut zu senden.

Für die Zustellung von Journalberichten an verschiedene Journalpostfächer können unterschiedliche Postfachdatenbanken und Journalregeln konfiguriert werden. Bei Konfiguration eines alternativen Journalpostfachs werden jedoch alle Journalberichte, die innerhalb Ihrer gesamten Exchange 2010-Organisation zurückgewiesen oder nicht zugestellt werden, an das alternative Journalpostfach übermittelt. Sie müssen deshalb sicherstellen, dass das alternative Journalpostfach und der Postfachserver, auf dem es sich befindet, zahlreiche Journalberichte unterstützen können.

VorsichtAchtung:
Wenn Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren, müssen Sie das Postfach überwachen, damit seine Verfügbarkeit sichergestellt ist. Wenn das alternative Journalpostfach nicht verfügbar ist oder gleichzeitig Journalberichte zurückweist, gehen die zurückgewiesenen Journalberichte verloren und können nicht abgerufen werden. Dies ist ein wichtiger Aspekt, wenn die Verwendung eines alternativen Journalpostfachs in Betracht gezogen wird.

Nach der Konfiguration eines alternativen Journalpostfachs werden nur Journalberichte an dieses umgeleitet, die an Journalpostfächer übermittelt werden sollten, die nicht verfügbar sind. Journalberichte, die bereits einen Zustellungsfehler verursacht haben, bevor das alternative Journalpostfach konfiguriert wurde, werden nicht umgeleitet.

Durch die Konfiguration eines alternativen Journalpostfachs kann die Last der Hub-Transport- und Postfachserver reduziert werden. Exchange versucht nicht kontinuierlich, die Journalberichte an ein nicht verfügbares Journalpostfach zu übermitteln. Stattdessen leitet Exchange die Journalberichte an das alternative Journalpostfach um, in dem sie bis zum erneuten Senden an das Journalpostfach aufbewahrt werden können.

Da in dem alternativen Journalpostfach alle zurückgewiesenen Journalberichte der gesamten Exchange 2010-Organisation gesammelt werden, müssen Sie jedoch sicherstellen, dass dadurch nicht gegen Gesetze oder Vorschriften verstoßen wird, denen Ihre Organisation unterliegt. Falls Gesetze oder Vorschriften Ihrer Organisation untersagen, dass Journalberichte, die an verschiedene Journalpostfächer gesendet werden, im selben alternativen Journalpostfach gespeichert werden, können Sie ggf. kein alternatives Journalpostfach konfigurieren. Besprechen Sie sich mit Ihrer Rechtsabteilung, um festzustellen, ob Sie ein alternatives Journalpostfach verwenden dürfen.

Beim Konfigurieren des alternativen Journalpostfachs müssen dieselben Kriterien wie beim Konfigurieren des Journalpostfachs beachtet werden. Stellen Sie sicher, dass die folgenden Bedingungen erfüllt werden:

  • Autorisierte Zustellung   Nur autorisierte Konten sollten Journalberichte übermitteln dürfen.

  • Autorisierter Zugriff   Nur Benutzer, die für den Zugriff auf das Postfach autorisiert sind, erhalten Zugriff auf das Postfach.

  • Geeignetes Speicherkontingent   Das Speicherkontingent des Postfachs erfüllt Ihre Anforderungen für Daten, Hardware und Wiederherstellung.

Da das alternative Journalpostfach zurückgewiesene Journalberichte aller Journalpostfächer in Ihrer Exchange 2010-Organisation akzeptiert, sind die Anforderungen hinsichtlich Hardwareressourcen und Postfachspeicherkontingenten ggf. wesentlich höher als bei einem herkömmlichen Journalpostfach.

Weitere Informationen zum Konfigurieren eines alternativen Journalpostfachs finden Sie unter Konfigurieren oder Entfernen eines alternativen Journalpostfachs.

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