Grundlagen der Verwaltung von Journalberichten

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-02-08

In diesem Thema werden verschiedene Faktoren behandelt, die Sie beim Verwenden von Microsoft Exchange Server 2007 zum Bereitstellen von Journalen berücksichtigen müssen. Die folgenden Faktoren können sich auf die Übermittlung und Verfügbarkeit von Journalberichten auswirken, die generiert werden, wenn ein Empfänger oder Absender Nachrichten empfängt oder sendet, für die ein Journal erstellt wird:

  • Größe des Journalpostfachs   Wie groß soll das Postfachkontingent für Journalpostfächer festgelegt werden?

  • Alternatives Journalpostfach   Wie wirkt sich die Konfiguration eines alternativen Journalpostfachs auf die Übermittlung von Journalberichten aus?

Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über Journale.

Größe des Journalpostfachs

Wenn Sie ein Journalpostfach für das Akzeptieren von Journalberichten konfigurieren, müssen Sie dessen maximale Größe festlegen. Wie bei allen anderen Postfächern hängt die maximale Größe von den im Postfach zu speichernden Daten, den verfügbaren Hardwareressourcen und den Wiederherstellungsfunktionen des Servers ab, auf dem sich das Journalpostfach befindet. Zusätzlich zu diesen Aspekten müssen Sie auch berücksichtigen, was geschehen soll, wenn ein Journalpostfach das konfigurierte Postfachkontingent überschreitet.

Wenn Sie die Speicherkontingentoption Senden und Empfangen verbieten ab (KB) für ein Journalpostfach konfigurieren, akzeptiert das Journalpostfach Journalberichte so lange, bis das festgelegte Speicherkontingent erreicht ist. Wird das festgelegte Speicherkontingent überschritten, akzeptiert das Journalpostfach keine Journalberichte mehr.

Im Gegensatz zu normalen Nachrichten sendet Microsoft Exchange Journalberichte nicht an den ursprünglichen Absender zurück. Stattdessen bewahrt Microsoft Exchange die unzustellbaren Journalberichte in einer Nachrichtenwarteschlange auf und versucht, diese so lange erneut zu übermitteln, bis die Zustellung Erfolg hat. Wenngleich Microsoft Exchange dadurch in der Lage ist, letztlich alle generierten Journalberichte zuzustellen, kann dies in Organisationen, die viele Journalberichte generieren, problematisch werden, da die Nachrichtenwarteschlangen auf den betroffenen Server schnell anwachsen können.

Um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass Ihr Journalpostfach Journalberichte zurückweist, da das konfigurierte Speicherkontingent erreicht wurde, wird Folgendes empfohlen: Konfigurieren Sie das Speicherkontingent der Option Senden und Empfangen verbieten ab (KB) mit der maximalen Größe, die von Ihren Hardwareressourcen und Wiederherstellungsfunktionen unterstützt wird.

Wichtig

Wenn Sie die Speicherkontingente von Journalpostfächern aufheben, richten Sie eine zuverlässige Überwachung ein, um sicherzustellen, dass die verfügbaren Hardwareressourcen oder Wiederherstellungsfunktionen nicht überlastet werden.

Wenn Sie die Speicherkontingentoption Senden und Empfangen verbieten ab (KB) für ein Journalpostfach konfigurieren müssen und erwarten, dass das konfigurierte Speicherkontingent ggf. überschritten wird, können Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren. Weitere Informationen zu alternativen Journalpostfächern finden Sie im Abschnitt "Alternatives Journalpostfach" weiter unten in diesem Thema. Wird ein Journalbericht von einem Journalpostfach zurückgewiesen, wird die Ereignis-ID 8010 im Ereignisprotokoll Anwendung protokolliert. Durch Überwachen des Ereignisprotokolls Anwendung auf dieses Ereignis können Sie bei einem möglichen Problem mit dem Journalpostfach gewarnt werden und dieses Problem rasch beheben.

Informationen zur Konfiguration von Speicherkontingenten für ein Journalpostfach finden Sie unter Konfigurieren der Speicherkontingente für ein Postfach.

Alternatives Journalpostfach

Sie möchten ggf. nicht, dass zurückgewiesene Journalberichte in einer E-Mail-Warteschlange gesammelt werden, wenn das Journalpostfach nicht verfügbar ist. Stattdessen können Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren, in dem diese Journalberichte gesammelt werden. Das alternative Journalpostfach empfängt die Unzustellbarkeitsberichte, die generiert werden, wenn das Journalpostfach bzw. der Server, auf dem sich das Journalpostfach befindet, die Zustellung des Journalberichts zurückweist. Sobald das Journalpostfach wieder verfügbar ist, können Sie die Funktion Erneut senden von Microsoft Office Outlook verwenden, um die an das Journalpostfach zu übermittelnden Journalberichte erneut zu senden.

Wenn Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren, wird dieses Postfach zum Sammeln aller Journalberichte genutzt, die in der gesamten Exchange 2007-Organisation zurückgewiesen werden. Wenn beliebige Journalpostfächer Journalberichte zurückweisen, werden diese Journalberichte an das einzelne alternative Journalpostfach gesendet. Sie müssen deshalb sicherstellen, dass das alternative Journalpostfach und der Postfachserver, auf dem es sich befindet, zahlreiche Journalberichte unterstützen können.

CautionAchtung:
Wenn Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren, müssen Sie das Postfach überwachen, damit seine Verfügbarkeit sichergestellt ist. Wenn das alternative Journalpostfach nicht verfügbar ist und Journalberichte zurückweist, gehen die zurückgewiesenen Journalberichte verloren und können nicht abgerufen werden. Beachten Sie dies, wenn Sie sich für ein alternatives Journalpostfach entscheiden und dieses konfigurieren.

Nur Journalberichte, die für die Zustellung an ein nicht verfügbares Journalpostfach übermittelt werden, nachdem ein anderes Journalpostfach konfiguriert wurde, werden an das andere Journalpostfach umgeleitet. Journalberichte, die bereits einen Zustellungsfehler verursacht haben, wenn ein anderes Journalpostfach aktiviert ist, werden nicht umgeleitet.

Wenn Sie ein alternatives Journalpostfach konfigurieren, können Sie die Belastung Ihrer Hub-Transport- und Postfachserver reduzieren. Exchange versucht nicht fortlaufend, die Journalberichte an ein nicht verfügbares Journalpostfach zu übermitteln. Stattdessen leitet Exchange die Journalberichte an das alternative Journalpostfach um, in dem die Journalberichte so lange verbleiben können, bis diese erneut an das Journalpostfach gesendet werden können.

Da in dem alternativen Journalpostfach alle zurückgewiesenen Journalberichte der gesamten Exchange 2007-Organisation gesammelt werden, müssen Sie sicherstellen, dass dadurch nicht gegen Gesetze oder Vorschriften verstoßen wird, denen Ihre Organisation unterliegt. Falls Gesetze oder Vorschriften Ihrer Organisation untersagen, dass Journalberichte, die an verschiedene Journalpostfächer gesendet werden, im selben alternativen Journalpostfach gespeichert werden, können Sie ggf. kein alternatives Journalpostfach konfigurieren. Besprechen Sie sich mit Ihrer Rechtsabteilung, um festzustellen, ob Sie ein alternatives Journalpostfach verwenden dürfen.

Beim Erstellen des alternativen Journalpostfachs müssen dieselben Kriterien wie beim Erstellen des Journalpostfachs beachtet werden. Sie müssen dafür sorgen, dass folgende Bedingungen vorliegen:

  • Nur Benutzer, die für den Zugriff auf das Postfach autorisiert sind, erhalten Zugriff auf das Postfach.

  • Das Speicherkontingent des Postfachs erfüllt Ihre Anforderungen für Daten, Hardware und Wiederherstellung.

  • Nur autorisierte Konten dürfen Journalberichte übermitteln.

Da das alternative Journalpostfach zurückgewiesene Journalberichte aller Journalpostfächer in Ihrer Exchange 2007-Organisation akzeptiert, sind die Anforderungen hinsichtlich Hardwareressourcen und Postfachspeicherkontingenten ggf. wesentlich höher als bei einem herkömmlichen Journalpostfach.

Weitere Informationen zum Konfigurieren eines alternativen Journalpostfachs finden Sie unter Konfigurieren eines anderen Journalpostfachs.