Arbeiten mit der Datenbankwarteschlange auf Transportservern

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-08-21

Eine Warteschlange ist ein temporärer Speicherort für Nachrichten, die auf den Eintritt in die nächste Verarbeitungsphase warten. Jede Warteschlange stellt einen logischen Satz von Nachrichten dar, die ein Exchange-Transportserver in einer bestimmten Reihenfolge verarbeitet. Warteschlangen sind nur auf Computern vorhanden, auf denen die Serverfunktion Hub-Transport oder Edge-Transport installiert ist.

Microsoft Exchange Server 2007 verwendet eine ESE-Datenbank (Extensible Storage Engine) für die Speicherung von Warteschlangennachrichten. ESE, früher als JET bezeichnet, ist ein Verfahren, das eine hardwarenahe API für die zugrunde liegenden Datenbankstrukturen in Exchange Server definiert.

Die folgenden Szenarien können dazu führen, dass der Hub-Transport-Server oder der Edge-Transport-Server, der über eine Warteschlangendatenbank mit nicht zugestellten Nachrichten verfügt, nicht mehr antwortet:

  • Ein Exchange-Transportserver fällt aus, wenn die Warteschlangen mehrere nicht zugestellte Nachrichten enthalten. Ferner können Sie den Server nicht rechtzeitig wieder online schalten.

  • Ein Exchange-Transportserver besitzt eine fragmentierte Warteschlangendatenbank, die so groß wird, dass der gesamte verfügbare Festplattenspeicherplatz belegt ist.

Sie können die Warteschlangendatenbank und die zugehörigen Transaktionsprotokolldateien an einen temporären Speicherort auf einem Exchange-Zieltransportserver verschieben, die vorhandene Warteschlangendatenbank reparieren, die vorhandene Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver ersetzen und dann die reparierte Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver starten. Dieser Exchange-Zieltransportserver kann sich in Ihrer Exchange-Organisation oder in einer anderen Gesamtstruktur des Active Directory-Verzeichnisdiensts befinden.

Bevor Sie beginnen

Damit Sie die folgenden Verfahren ausführen können, muss Folgendes an das verwendete Konto delegiert worden sein:

  • Exchange-Serveradministrator-Rolle

Um die folgenden Verfahren auf einem Computer ausführen zu können, auf dem die Serverfunktion Edge-Transport installiert ist, müssen Sie sich mit einem Konto anmelden, das Mitglied der lokalen Gruppe Administratoren auf diesem Computer ist.

Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Microsoft Exchange Server 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Wenn Sie Aufgaben für die Warteschlangendatenbank sowie ihre zugehörigen Dateien durchführen möchten, z. B. Verschieben der Warteschlangendatenbank auf den Zielserver oder Durchführen der Offlinereparatur und -defragmentierung, müssen Sie sicherstellen, dass Ihnen für das Verzeichnis, in dem die Warteschlangendatenbank liegt, die Berechtigungen aus der folgenden Liste zugewiesen sind:

  • Netzwerkdienst: Vollzugriff

  • System: Vollzugriff

  • Administratoren: Vollzugriff

Auf dem Exchange-Zieltransportserver, auf den die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank verschoben werden soll, sollten dieselben Service Packs und Sicherheitsupdates von Exchange 2007 installiert sein wie auf dem Exchange-Server.

Sofern dies möglich ist, sollte der Exchange-Zieltransportserver, auf den die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank verschoben wird, dieselbe Transportserverfunktion aufweisen wie der Quellserver. Wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft, kann dies zu unerwünschtem Verhalten bei der Nachrichtenübermittlung führen:

  • Sie haben die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank auf einem Exchange-Transportserver gestartet, dessen Serverfunktion nicht mit der des Quellservers übereinstimmt.

  • Sie haben die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank auf einem Exchange-Transportserver gestartet, der sich in einer anderen Active Directory-Gesamtstruktur befindet.

Nachrichten, die in einer Postfachzustellungswarteschlange auf ihre Zustellung warten, müssen jetzt möglicherweise über eine Remoteübermittlungswarteschlange zugestellt werden. Adressen, die ehemals Remoteadressen waren, können nun lokale Adressen sein und umgekehrt. Möglicherweise befinden sich Nachrichten in der Nicht erreichbar-Warteschlange. Unter Umständen müssen Sie Nachrichten über das Kategorisierungsmodul manuell erneut übermitteln. Informationen finden Sie unter Erneutes Übermitteln von Nachrichten in Warteschlangen.

Wiederherstellen einer Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver

Im Folgenden werden die grundlegenden Schritte der Wiederherstellung einer Warteschlangendatenbank aufgeführt:

  1. Verschieben Sie die Warteschlangendatenbank an einen temporären Speicherort auf dem Exchange-Zieltransportserver.

  2. Stellen Sie die Warteschlangendatenbank unter Verwendung der Exchange Server-Datenbankdienstprogramme (Eseutil.exe) wieder her.

  3. Führen Sie eine Offlinedefragmentierung der Warteschlangendatenbank mit Eseutil durch.

  4. Bereiten Sie die vorhandene Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver für die Ersetzung durch die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank vor.

  5. Starten Sie die reparierte Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver.

Verschieben der Warteschlangendatenbank an einen temporären Speicherort auf dem Zieltransportserver

Standardmäßig befinden sich die Warteschlangendatenbank und die Transaktionsprotokolle im Verzeichnis C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\TransportRoles\data\Queue. Die Speicherorte der Warteschlangendatenbank und der Transaktionsprotokolle werden in der Anwendungskonfigurationsdatei EdgeTransport.exe.config konfiguriert, die im Verzeichnis C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\Bin liegt. Der Parameter QueueDatabasePath bestimmt den Speicherort der Datenbankdateien, der Parameter QueueDatabaseLoggingPath den der Transaktionsprotokolldateien.

Die Warteschlangendatenbank besteht aus den folgenden Dateien:

  • Mail.que   Der Warteschlangendatenbank-Datei

  • Trn.chk   Der Prüfpunktdatei

Das Transaktionsprotokoll besteht aus den folgenden Dateien:

  • Trn.log   Der aktuellen Transaktionsprotokolldatei

  • Trntmp.log   Der als Nächstes bereitgestellten Transaktionsprotokolldatei, die im Voraus erstellt wird

  • Trnnnn.log   Weiteren Transaktionsprotokolldateien, die erstellt werden, wenn Trn.log die durch den Parameter QueueDatabaeLoggingFileSize in der Anwendungskonfigurationsdatei EdgeTransport.exe.config definierte Maximalgröße erreicht. Die Standardeinstellung ist 5 MB.

  • Trnres00001.jrs   Der Platzhalter-Protokolldatei

  • Trnres00002.jrs   Der Platzhalter-Protokolldatei

  • Temp.edb   Hierbei handelt es sich nicht um eine Transaktionsprotokolldatei, jedoch befindet sich diese Datei zur Überprüfung des Schemas der Warteschlangendatenbank an dem Speicherort der Transaktionsprotokolldateien.

So verschieben Sie die Warteschlangendatenbank auf den Hub- oder Edge-Transport-Server

  1. Beenden Sie den Microsoft Exchange-Transportdienst auf dem Exchange-Transportserver, auf dem sich die betroffene Warteschlangendatenbank befindet.

    • Geben Sie den folgenden Befehl an einer Eingabeaufforderung oder in der Exchange-Verwaltungsshell ein:

      Net Stop MSExchangeTransport
      
  2. Verschieben Sie alle Warteschlangendatenbank- und Transaktionsprotokolldateien in ein temporäres Verzeichnis auf dem Hub-Transport- oder Edge-Transport-Zielserver. In diesem Beispiel wird das folgende Verzeichnis verwendet: C:\QueueRecovery.

  3. Nachdem der betroffene Exchange 2007-Transportserver wiederhergestellt wurde, wird eine neue Datenbank erstellt, wenn der Microsoft Exchange-Transportdienst neu gestartet wird. Dies ist jederzeit möglich, nachdem Sie das Kopieren der Warteschlangendatenbank-Dateien auf den Zieltransportserver beendet haben.

Weitere Informationen zu Warteschlangendatenbank-Dateien finden Sie unter Verwalten der Warteschlangendatenbank.

Wiederherstellen der Warteschlangendatenbank mit Eseutil

Bevor Sie die Warteschlangendatenbank auf dem Zieltransportserver starten, sollten Sie mit Eseutil eine Datenbankwiederherstellung durchführen. Da die Warteschlangendatenbank die Umlaufprotokollierung verwendet, können alte Transaktionsprotokolle nicht mit dem Eseutil /C-Wiederherstellungsmodus wieder in die Datenbank eingespielt werden. Es ist jedoch möglich, mit dem Eseutil /R-Wiederherstellungsmodus eine Datenbankwiederherstellung durchzuführen. Sie können Eseutil für die Offlinewartung und -reparatur der Warteschlangendatenbank verwenden.

Hinweis

Eseutil befindet sich im Verzeichnis C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\Bin. Dieses Verzeichnis ist im Pfad definiert. Daher können Sie den Befehl ohne Angabe des vollständigen Pfads eingeben.

Der Wiederherstellungsprozess liest die Prüfpunktdatei und übergibt die nicht durchgeführten Transaktionen aus dem Transaktionsprotokoll an die Warteschlangendatenbank. Wenn keine Prüfpunktdatei vorhanden ist, beginnt das Einspielen mit dem ältesten Protokolldateieintrag, der im Transaktionsprotokoll verfügbar ist.

So führen Sie die Wiederherstellung einer Warteschlangendatenbank mit Eseutil durch

  1. Öffnen Sie an einer Eingabeaufforderung oder in der Exchange-Verwaltungsshell das Verzeichnis C:\QueueRecovery.

  2. Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Eseutil /r Trn /d. /8
    

    Trn gibt den aus 3 Zeichen bestehenden Basisnamen der Protokolldatei an. /8 legt die Größe der Datenbankseiten für eine schnelle Wiederherstellung auf 8 Kilobytes fest. /d. gibt an, dass sich die wiederherzustellende Datenbank im aktuellen Verzeichnis befindet.

    Hinweis

    Bei einer großen Warteschlangendatenbank kann die Datenbankwiederherstellung längere Zeit dauern.

Weitere Informationen zur Datenbankwiederherstellung mit Eseutil finden Sie unter Eseutil /R - Wiederherstellungsmodus.

Durchführen einer Offlinedefragmentierung der Warteschlangendatenbank mit Eseutil

Nach Wiederherstellung der Warteschlangendatenbank sollte ebenfalls eine Offlinedefragmentierung der Datenbank mit dem Eseutil /D-Defragmentierungsmodus durchgeführt werden, um die Stabilität und Leistungsfähigkeit der Warteschlangendatenbank zu gewährleisten. Bei der Offlinedefragmentierung einer ESE-Datenbank wird freier Speicherplatz in der Datenbank wieder zur Verfügung gestellt und u. U. die Größe der Datenbankdateien verringert.

So führen Sie eine Offlinedefragmentierung der Warteschlangendatenbank mit Eseutil durch

  1. Öffnen Sie an einer Eingabeaufforderung oder in der Exchange-Verwaltungsshell das Verzeichnis C:\QueueRecovery.

  2. Führen Sie den folgenden Befehl aus:

    Eseutil /d mail.que
    

    Hinweis

    Bei einer großen Warteschlangendatenbank kann die Offlinedefragmentierung längere Zeit dauern.

Weitere Informationen zur Verwendung von Eseutil für die Offlinedefragmentierung von Datenbanken finden Sie unter Eseutil /D-Defragmentierungsmodus.

Vorbereiten der vorhandenen Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver für die Ersetzung durch die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank

Sie könnten die Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver mit der wiederhergestellten Warteschlangendatenbank überschreiben. Hierbei würden jedoch sämtliche vorhandenen Nachrichten in den Warteschlangen auf dem Exchange-Zieltransportserver gelöscht. Um die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank sicher zu starten, müssen Sie auf dem Exchange-Zieltransportserver zunächst die folgenden Schritte ausführen:

  1. Beenden Sie die Übermittlung der neuen Nachrichten in die Warteschlangen, und ermöglichen Sie die Zustellung der vorhandenen Nachrichten.

  2. Überwachen Sie die Postfachzustellungswarteschlangen und Remoteübermittlungswarteschlangen bis alle Nachrichten zugestellt worden sind.

  3. Übermitteln Sie zu speichernde Nachrichten in der Nicht erreichbar-Warteschlange erneut, bzw. halten Sie sie an, oder exportieren Sie sie.

  4. Setzen Sie zu speichernde Nachrichten in Warteschlangen für nicht verarbeitete Nachrichten fort, oder exportieren Sie sie.

  5. Ändern Sie das Ablauftimeout für Nachrichten auf dem Exchange-Transportserver so, dass die Nachrichten in der wiederhergestellten Warteschlangendatenbank beibehalten werden.

So beenden Sie die Übermittlung der neuen Nachrichten in die Warteschlangen auf dem Exchange-Zieltransportserver und ermöglichen die Zustellung der vorhandenen Nachrichten

  • Führen Sie an einer Eingabeaufforderung oder in der Exchange-Verwaltungsshell den folgenden Befehl aus:

    Net Pause MSExchangeTransport
    

So überwachen Sie die Postfachzustellungswarteschlangen und Remoteübermittlungswarteschlangen auf dem Exchange-Transportserver, bis alle Nachrichten zugestellt worden sind

  • Verwenden Sie die Warteschlangenanzeige oder das Cmdlet Get-Queue in der Exchange-Verwaltungsshell, um die Zustellungswarteschlangen auf dem Exchange-Zieltransportserver zu überwachen. Warten Sie, bis keine Zustellungswarteschlangen auf dem Server mehr Nachrichten enthält. Dies wird durch die Nachrichtenanzahl 0 angegeben.

So übermitteln Sie zu speichernde Nachrichten in der Nicht erreichbar-Warteschlange auf dem Exchange-Zieltransportserver erneut bzw. halten sie an oder exportieren sie

  1. Um in der Nicht erreichbar-Warteschlange enthaltene Nachrichten erneut zu übermitteln, führen Sie den folgenden Befehl in der Exchange-Verwaltungsshell auf dem Exchange-Zieltransportserver aus:

    Retry-Queue -Identity "Unreachable" -Resubmit $True
    
  2. Verwenden Sie die Warteschlangenanzeige, um Nachrichten anzuhalten, die aus der Nicht erreichbar-Warteschlange exportiert werden sollen.

  3. Um alle angehaltenen Nachrichten aus der Nicht erreichbar-Warteschlange in ein Verzeichnis zu exportieren (bei der automatischen Benennung von Nachrichtendateien wird das Format InternalMessageID.eml verwendet), führen Sie in der Exchange-Verwaltungsshell den folgenden Befehl aus:

    Get-Message -Queue "Unreachable" | Export-Message -Path "<ExistingLocalDirectory>"
    

Weitere Informationen zum erneuten Übermitteln von Nachrichten finden Sie unter Erneutes Übermitteln von Nachrichten in Warteschlangen.

Weitere Informationen zum Anhalten von Nachrichten finden Sie unter Anhalten von Nachrichten.

Weitere Informationen zum Exportieren von Nachrichten finden Sie unter Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen.

So setzen Sie zu speichernde Nachrichten in Warteschlangen für nicht verarbeitete Nachrichten auf dem Exchange-Transportserver fort oder exportieren sie

  1. Um die Nachrichten in einer Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten fortzusetzen, führen Sie einen der folgenden Schritte aus:

    • Wählen Sie in der Warteschlangenanzeige die Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten aus, wählen Sie eine Nachricht aus, und wählen Sie im Aktionsbereich Fortsetzen aus.

    • Führen Sie in der Exchange-Verwaltungsshell den folgenden Befehl aus:

      Get-Message -Queue "Poison" | ft Identity
      Resume-Message <IdentityofPoisonMessage>
      
  2. Um alle angehaltenen Nachrichten aus der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten in ein Verzeichnis zu exportieren (bei der automatischen Benennung von Nachrichtendateien wird das Format InternalMessageID.eml verwendet), führen Sie in der Exchange-Verwaltungsshell den folgenden Befehl aus:

    Get-Message -Queue "Poison" | Export-Message -Path "<ExistingLocalDirectory>"
    

Hinweis

Die Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten enthält Nachrichten, die nach einem Serverausfall als schädlich für das Exchange 2007-System erkannt werden. Die Nachrichten können aufgrund ihres Inhalts oder Formats tatsächlich schädlich sein. Möglicherweise sind sie aber Opfer eines schlecht programmierten Agents, der den Ausfall des Exchange-Servers bei der Verarbeitung der angeblich schädlichen Nachrichten verursacht hat. Wenn Sie nicht von der Sicherheit der Nachrichten in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten überzeugt sind, exportieren Sie die Nachrichten in Dateien, sodass sie überprüft werden können. Wenn Sie die Nachrichten aus der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten entfernen möchten, entfernen Sie sie, ohne einen Unzustellbarkeitsbericht zu senden. Der Unzustellbarkeitsbericht kann den Inhalt der Originalnachricht enthalten. Nachrichten in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten befinden sich bereits im angehaltenen Zustand. Daher müssen Sie sie vor dem Exportieren nicht anhalten. Die Nachrichten in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten können mit dem Cmdlet Retry-Queue mit dem Parameter Resubmit nicht erneut übermittelt werden. Wenn Sie Nachrichten in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten erneut übermitteln möchten, setzen Sie die Nachrichten mit der Warteschlangenanzeige fort, oder verwenden Sie das Cmdlet Resume-Message.

Weitere Informationen zum Fortsetzen von Nachrichten finden Sie unter Fortsetzen von Nachrichten.

So ändern Sie das Ablauftimeout für Nachrichten auf dem Exchange-Zieltransportserver so, dass die Nachrichten in der wiederhergestellten Warteschlangendatenbank beibehalten werden

  • Führen Sie folgenden Befehl in der Exchange-Verwaltungsshell aus:

    Set-TransportServer -MessageExpirationTimeout <LongerTimeOutIntervalIndd.hh:mm:ssFormat>
    

    Standardmäßig werden nicht zugestellte Nachrichten mit einem Unzustellbarkeitsbericht an den Absender zurückgesendet und aus der Warteschlange gelöscht. Wenn eine der folgenden Bedingungen zutrifft, müssen Sie das Ablauftimeoutintervall für Nachrichten erhöhen:

    • Die Warteschlangendatenbank, die Sie wiederherstellen möchten, war mehr als zwei Tage offline.

    • Die Warteschlangendatenbank hat die Zustellung von Nachrichten nicht innerhalb von zwei Tagen nach ihrer Wiederherstellung abgeschlossen.

    So wird verhindert, dass die Nachrichten sofort gelöscht werden, nachdem die Warteschlangendatenbank gestartet wurde oder die neu gestartete Datenbank ihre alten Nachrichten zugestellt hat.

Weitere Informationen zum Nachrichtenablauf finden Sie unter Verwalten von Wiederholungsintervallen, Intervallen für die erneute Übermittlung und Ablaufintervallen für Nachrichten.

Starten der reparierten Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver

So starten Sie die reparierte Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver

  1. Führen Sie an einer Eingabeaufforderung oder in der Exchange-Verwaltungsshell den folgenden Befehl auf dem Exchange-Zieltransportserver aus:

    Net Stop MSExchangeTransport
    
  2. Überschreiben Sie alle vorhandenen leeren Warteschlangendatenbank- und Transaktionsprotokolldateien auf dem Exchange-Zieltransportserver mit allen Dateien aus dem Verzeichnis C:\QueueRecovery. Standardmäßig befinden sich die Warteschlangendatenbank und die Transaktionsprotokolle im Verzeichnis C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\TransportRoles\data\Queue.

  3. Führen Sie an einer Eingabeaufforderung oder in der Exchange-Verwaltungsshell den folgenden Befehl aus:

    Net Start MSExchangeTransport
    

Konfigurationsaufgaben nach der Wiederherstellung

Mit dem Start der wiederhergestellten Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver sollte die Nachrichtenübermittlung beginnen. In der folgenden Liste werden möglicherweise auftretende Probleme beschrieben:

  • Möglicherweise befinden sich Nachrichten in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten, wenn die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank von einem ausgefallenen Exchange 2007-Server stammte. Für jede einzelne Nachricht in dieser Warteschlange müssen Sie entscheiden, ob sie tatsächlich den Ausfall des Exchange 2007-Servers verursacht hat oder unnötigerweise in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten platziert wurde. Sie können die Nachricht fortsetzen oder zur Überprüfung exportieren. Wenn Sie nicht von der Sicherheit einer Nachricht in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten überzeugt sind, sollten Sie sie zur Überprüfung in eine Datei exportieren. Wenn Sie Nachrichten aus der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten entfernen möchten, entfernen Sie sie, ohne einen Unzustellbarkeitsbericht zu senden. Der Unzustellbarkeitsbericht kann den Inhalt der nicht verarbeiteten Nachricht enthalten.

  • Unter Umständen enthält die Nicht erreichbar-Warteschlange Nachrichten, oder Zustellungswarteschlangen bleiben im Status Wiederholen hängen. Diese Nachrichten müssen Sie manuell erneut übermitteln.

  • Wenn Sie Nachrichten entfernen möchten, bei denen Übermittlungsprobleme vorliegen, müssen Sie entscheiden, ob ein Unzustellbarkeitsbericht gesendet wird. Wenn Sie die Nachrichten entfernen und einen Unzustellbarkeitsbericht senden, müssen die Unzustellbarkeitsberichte selbst übermittelt werden. Darüber hinaus können auch bei diesen Berichten Zustellungsprobleme auftreten. Sie sollten die problematischen Nachrichten entfernen, ohne einen Unzustellbarkeitsbericht zu senden. Weitere Informationen zum Entfernen einer Nachricht finden Sie unter Entfernen von Nachrichten aus Warteschlangen.

  • Sie müssen entscheiden, ob die wiederhergestellte Warteschlangendatenbank auf dem Exchange-Zieltransportserver verbleiben oder durch eine neue Warteschlangendatenbank ersetzt werden soll, nachdem alle stecken gebliebenen Nachrichten zugestellt worden sind. Sobald die wiederhergestellte Wartenschlangendatenbank gestartet wird, werden im Rahmen der normalen Nachrichtenzustellungsaktivität des Exchange-Transportservers neue Nachrichten in die Warteschlangen aufgenommen. Wenn Sie die Warteschlangendatenbank durch eine neue Kopie ersetzen möchten, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:

    1. Halten Sie den Microsoft Exchange-Transportdienst an, damit zuerst alle vorhandenen Nachrichten verarbeitet werden. Während dieser Pause werden keine neuen Nachrichten akzeptiert.

    2. Beenden Sie den Microsoft Exchange-Transportdienst.

    3. Löschen Sie alle Warteschlangendatenbank- und Transaktionsprotokolldateien.

    4. Starten Sie den Microsoft Exchange-Transportdienst.

Weitere Informationen

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen: