Optimieren von Speichersystemen für Exchange Server 2003

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-08-16

Planen Sie die Bereitstellung von Microsoft® Exchange Server 2003? Kommt es Ihnen auf Verfügbarkeit, Fehlertoleranz und Leistung an? Wenn ja, sollten Sie unabhängig von der Größe der Organisation unbedingt wissen, wie das Speichersystem für Exchange Server 2003 optimiert wird.

Leistungsprobleme werden häufiger durch Engpässe im Datenträgersubsystem verursacht als durch eine unzureichende CPU oder einen zu gering bemessenen Arbeitsspeicher. Wenn das Datenträgersubsystem schlecht konzipiert ist, können Hardwarefehler in der Organisation auftreten. Eine schwache Leistung des Datenträgersubsystems kann sich folgendermaßen bemerkbar machen:

  • Die durchschnittliche Latenz bei Lese- und Schreibvorgängen beträgt über 20 ms.
  • Latenzspitzenwerte über 50 ms treten innerhalb eines Zeitraums von mehreren Sekunden auf.

Eine hohe Datenträgerlatenz ist gleichbedeutend mit geringer Leistung. Zur Reduzierung kostenintensiver Datenträgerlatenzprobleme sollten Sie mindestens folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Investieren Sie in Hochleistungsdatenträger und -spindles   Es ist besser, Datenträger mit geringerer Kapazität zu verwenden, sodass die Leistung der einzelnen Spindles ausgeschöpft werden kann, als wenige Spindles mit großer Kapazität zu verwenden. Ein schnelles Speichersystem mit einer ausreichenden Anzahl von Spindles ist eine der wichtigsten Investitionen in die Messaginginfrastruktur.
  • Legen Sie mehr Wert auf Leistung als auf Kapazität   Wenn Sie die Kapazität zum wichtigsten Maßstab für die Skalierung des Speichersystems erklären, führt dies häufig zu einer schlechten Leistung des Datenträgersubsystems. Die meisten Administratoren entscheiden sich z. B. für eine RAID-5-Lösung, um die Auslastung des Speichersystems zu optimieren. Für eine angemessene Skalierung der Spindleleistung müssen Sie bei RAID-5 allerdings in der Regel mehr physikalische Datenträger verwenden als bei RAID-1+0.
  • Richten Sie die Datenträger aus   Verwenden Sie Diskpart, um zu überprüfen, ob die Sektoren der Datenträgerspuren ausgerichtet sind. Wenn Sie mit Diskpart ausgerichtete Partitionen erstellen (im Unterschied zu nicht ausgerichteten Partitionen, die mit der Datenträgerverwaltung erstellt werden), können Sie die Datenträgerleistung um 20 Prozent erhöhen. Detaillierte Schritte finden Sie unter Anpassen der Exchange-E/A-Vorgänge an die Speichernachverfolgungsgrenzen. Diskpart kann nur mit Basisfestplatten verwendet werden. Mit dynamischen Festplatten kann Diskpart nicht verwendet werden. Diskpart ist ein im Windows Server 2003 Service Pack 1 enthaltenes Tool. Diskpart ersetzt die Funktionen, die von Diskpar ausgeführt wurden, einem Tool aus dem Windows 2000 Server-Resource Kit.

Diese Themen werden weiter unten in dieser Anleitung ausführlich erläutert. Zur Optimierung des Speichersystems und zur Vermeidung von Problemen aufgrund einer hohen Datenträgerlatenz müssen Sie mit folgenden Aspekten vertraut sein:

  • Gründe für die Datenträger-E/A von Exchange
  • Berechnen der Anforderungen an die Datenträger-E/A
  • Optimieren der für das System spezifischen Speicherarchitektur
  • Überprüfen der Leistung des Speichersystems
noteAnmerkung:
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Für wen ist dieses Handbuch gedacht?

Dieses Handbuch richtet sich an IT-Experten, die für die Planung und den Entwurf eines Exchange-Messagingsystems verantwortlich sind. In der folgenden Tabelle sind die jeweiligen Funktionen und Aufgaben dieser Experten aufgeführt:

Funktionen und Aufgaben der Zielgruppe

Funktion Aufgaben

Architekten von Speichersystemen

  • Entwurf der Speichersysteminfrastruktur
  • Entwickeln von Bereitstellungsstrategien und -richtlinien für Speichersysteme
  • Mitarbeit an der Konzipierung von Netzwerkverbindungen für Speichersysteme

Systemarchitekten

  • Entwurf der globalen Serverinfrastruktur
  • Entwickeln von Bereitstellungsstrategien und -richtlinien für Server
  • Mitarbeit an der Konzipierung von Netzwerkverbindungen

Systemadministratoren

  • Planen und Bereitstellen von Technologien für Server mit Microsoft Windows Server™ 2003 oder Windows® 2000 Server
  • Bewerten und Empfehlen neuer Technologielösungen

Messagingadministratoren

  • Implementieren und Verwalten des Messagingsystems der Organisation

Bevor Sie beginnen

Dieses Handbuch enthält Informationen über Speichersysteme, die Sie nur dann erfolgreich anwenden können, wenn Sie praktische Erfahrungen mit Komponenten von Datenträgersubsystemen haben. Andernfalls sollten Sie sich zunächst mit den Speicherkonzepten von Windows vertraut machen. Informationen zu den Speicherkonzepten von Windows finden Sie unter Disk Subsystem Performance Analysis for Windows.

Dieses Dokument enthält Verweise auf grundlegende Elemente der Exchange-Architektur, z. B. Speicher, Speichergruppen und Transaktionsprotokolle. Wenn Sie noch nicht mit diesen Elementen und deren Implementierung in Exchange vertraut sind, lesen Sie das Kapitel „Verwalten von Postfachspeichern und Informationsspeichern für Öffentliche Ordner“ im Exchange Server 2003-Administratorhandbuch.