Filtern von Warteschlangen

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Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-05-24

Sie können Warteschlangen mithilfe der grafischen Benutzeroberfläche der Exchange-Warteschlangeanzeige oder über Befehle in der Microsoft Exchange-Verwaltungsshell in Microsoft Exchange Server 2007 verwalten. Je nach aktuellem Nachrichtenfluss kann die Liste der Warteschlangen sehr lang sein. Außerdem kann sich die Liste der Warteschlangen häufig ändern, wenn Nachrichten auf dem Server eingehen oder diesen verlassen. Durch Filtern von Warteschlangen können Sie Ihre Suche mithilfe von Kriterien eingrenzen und Warteschlangen mit einem Nachrichtenflussproblem ermitteln. Sie können anschließend Schritte ausführen, die den Status dieser Warteschlangen ändern.

Szenarien bei der Warteschlangenfilterung

Durch die Filterung werden unterschiedliche Ansichten der Warteschlangen generiert. Sie können die Warteschlangeneigenschaften als Filteroptionen verwenden. Durch die Angabe von Filterkriterien können Sie Warteschlangen schnell ermitteln und auf diese Aktionen anwenden. Die folgenden Szenarien zeigen beispielhaft, wie Sie den Nachrichtenfluss mithilfe der Warteschlangenfilterung verwalten können:

  • Sie erhalten eine Meldung von Microsoft Operations Manager (MOM), die besagt, dass die Länge einer Warteschlange den festgelegten Grenzwert überschritten hat. Sie möchten herausfinden, ob ein serverweites Nachrichtenflussproblem vorliegt.

    Sie können einen Filter erstellen, um alle Warteschlangen mit einer Nachrichtenanzahl anzuzeigen, die den typischen Grenzwert überschreitet. Liegt ein Nachrichtenflussproblem vor, können Sie alle Warteschlangen in den Filterergebnissen auswählen und diese anhalten, während Sie Ihre Untersuchung fortsetzen.

  • Sie halten mehrere Warteschlangen an, um die Ursache von Nachrichtenflussproblemen zu ermitteln. Sie stellen fest, dass das Problem von einer nicht ordnungsgemäßen Connectorkonfiguration verursacht wurde und nun behoben ist.

    Sie können einen Filter erstellen, um alle Warteschlangen mit dem Status Angehalten anzuzeigen, und anschließend alle Warteschlangen in den Filterergebnissen auswählen und die Warteschlangen wieder aktivieren.

Beim Filtern von Warteschlangen zu verwendende Warteschlangeneigenschaften

Mithilfe der Warteschlangeneigenschaften können Sie einen Filter erstellen und Warteschlangen ermitteln, welche die angegebenen Kriterien erfüllen. Tabelle 1 enthält die Warteschlangeneigenschaften, nach denen Sie filtern können, und die gültigen Werte dieser Eigenschaften.

Tabelle 1   Warteschlangeneigenschaften

Warteschlangeneigenschaft in der Warteschlangenanzeige Warteschlangeneigenschaft in der Exchange-Verwaltungsshell Eigenschaftstyp Wert

Übermittlungstyp

DeliveryType

Enumeration

Dieser Wert wird von der Auswahl des nächsten Hops bestimmt. Die Auswahl des nächsten Hops bestimmt, wo zu übermittelnde Nachrichten in Warteschlangen abgelegt werden. Um die Übermittlungstypeigenschaft in einem Filter anzugeben, müssen Sie die Konstantenwerte verwenden, die dem jeweiligen Typ zugewiesen sind. Der Übermittlungstyp kann einen der folgenden Werte aufweisen:

  • DNSConnectorDelivery   Die an einen externen Empfänger zu übermittelnden Nachrichten werden mithilfe eines SMTP-Connectors (Simple Mail Transfer Protocol) in einer Warteschlange abgelegt, der sich auf dem lokalen Server befindet und für die Verwendung von DNS (Domain Name System) für die Routingauflösung konfiguriert ist.

  • NonSmtpGatewayDelivery   Die an einen externen Empfänger zu übermittelnden Nachrichten werden mithilfe eines Nicht-SMTP-Connectors auf dem lokalen Server in einer Warteschlange abgelegt.

  • SmartHostConnectorDelivery   Die an einen externen Empfänger zu übermittelnden Nachrichten werden mithilfe eines SMTP-Connectors in einer Warteschlange abgelegt, der sich auf dem lokalen Server befindet und für die Verwendung eines Smarthosts für die Routingauflösung konfiguriert ist.

  • SmtpRelayWithinAdSitetoEdge   Die an einen externen Empfänger zu übermittelnden Nachrichten werden mithilfe eines SMTP-Connectors in einer Warteschlange abgelegt, der sich auf einem Edge-Transport-Server befindet, der für die Verwendung des lokalen Active Directory-Standorts konfiguriert ist.

  • MapiDelivery   Die Nachrichten werden zur Übermittlung an Empfänger in einer Warteschlange abgelegt, deren Postfächer sich auf einem Postfachserver befinden, der sich am lokalen Active Directory-Standort befindet.

  • SmtpRelayWithinAdSite   Die Nachrichten werden zur Übermittlung an einen Hub-Transport-Server in einer Warteschlange abgelegt, der sich am selben lokalen Active Directory-Standort wie der lokale Server befindet. Der Zielserver kann der Quellserver eines SMTP-Connectors, der Quellserver eines Routinggruppenconnectors oder ein Server für die Aufgliederung der Verteilerlisten sein.

  • SmtpRelaytoRemoteAdSite   Die Nachrichten werden zur Übermittlung an einen Server in einer Warteschlange abgelegt, der sich an einem Active Directory-Remotestandort befindet. Der Zielserver kann der Quellserver eines Connectors, der für den Transport von Nachrichten an externe Empfänger konfiguriert ist, ein Server für die Aufgliederung der Verteilerlisten oder ein Hub-Transport-Server sein, der an Postfachempfänger adressierte Nachrichten übermittelt, die sich am Active Directory-Remotestandort befinden.

  • SmtpRelaytoTiRg   Die Nachrichten werden zur Übermittlung an eine Exchange Server 2003-Routinggruppe in einer Warteschlange abgelegt. Der Zielserver kann der Quellserver eines Connectors, der für den Transport von Nachrichten an externe Empfänger konfiguriert ist, ein Server für die Aufgliederung der Verteilerlisten oder ein Exchange Server 2003-Bridgeheadserver sein, der an Postfachempfänger adressierte Nachrichten übermittelt, die sich in der Routinggruppe befinden.

  • Nicht definiert   Die Nachrichten befinden sich in der Übermittlungswarteschlange, und das Ziel des nächsten Hops wurde noch nicht aufgelöst.

  • Nicht erreichbar   Die Nachrichten befinden sich in der Nicht erreichbar-Warteschlange, und eine Route zum nächsten Empfänger konnte nicht bestimmt werden.

Identität

Identity

QueueIdentity

Dieser Wert gibt die Identität der Warteschlange an. Geben Sie die Warteschlangenidentität in der Form "Server\Ziel" ein, wobei "Ziel" für eine Remotedomäne, einen Postfachserver, den Namen einer beständigen Warteschlange oder die ganze Zahl steht, mit der diese Warteschlange in der Warteschlangendatenbank identifiziert wird.

Letzter Fehler

LastError

String

Eine Textzeichenfolge mit dem letzten für eine Warteschlange aufgezeichneten Fehler.

Zeitpunkt der letzten Wiederholung

LastRetryTime

DateTime

Dieser Wert gibt den Zeitpunkt des letzen Verbindungsversuchs für eine Warteschlange mit dem Status Wiederholen an.

Anzahl Nachrichten

MessageCount

Ulong

Dieser als ganze Zahl ausgedrückte Wert gibt die Anzahl der Elemente in der Warteschlange an.

Nächster Hopconnector

NextHopConnector

GUID

Dieser Wert wird als System-GUID ausgedrückt und ist die GUID des Connectors, der zum Erstellen der Warteschlange verwendet wurde.

Nächste Hopdomäne

NextHopDomain

String

Dieser Wert gibt das nächste Ziel einer Übermittlungswarteschlange an. Die nächste Hopdomäne kann wie folgt ausgedrückt werden:

  • Name der SMTP-Remotedomäne

  • Name des Servers mit Exchange

  • Connectorname

  • Routinggruppe

  • Name des Active Directory-Standorts

  • Vollqualifizierter Domänenname (FQDN) des Postfachservers

Zeitpunkt der nächsten Wiederholung

NextRetryTime

DateTime

Dieser Wert gibt den Zeitpunkt des nächsten Verbindungsversuchs für eine Warteschlange mit dem Status Wiederholen an.

Status

Status

Enumeration

Der aktuelle Warteschlangenstatus. Eine Warteschlange kann einen der folgenden Statuswerte haben:

  • Aktiv

  • Angehalten

  • Bereit

  • Wiederholen

Zum Filtern von Warteschlangen zu verwendende Operatoren

Wenn Sie einen Warteschlangenfilter erstellen, müssen Sie einen Operator für den abzugleichenden Eigenschaftswert hinzufügen. Tabelle 2 zeigt die Vergleichsoperatoren für Filterausdrücke und die Funktionsweise der Operatoren.

Tabelle 2   Filterausdruckoperatoren

Operator Wert in der Exchange-Verwaltungsshell Funktion Exchange-Verwaltungsshell - Codebeispiel

Gleich

-eq

Mit diesem Operator wird angegeben, dass die Ergebnisse exakt mit dem im Ausdruck angegebenen Eigenschaftswert übereinstimmen müssen.

So zeigen Sie eine Liste aller Warteschlangen mit dem Status Wiederholen an:

Get-queue -filter {status -eq "retry"}

Ungleich

-ne

Mit diesem Operator wird angegeben, dass die Ergebnisse nicht mit dem im Ausdruck angegebenen Eigenschaftswert übereinstimmen dürfen.

So zeigen Sie eine Liste aller Warteschlangen an, die nicht den Status Aktiv haben:

Get-queue -filter {status -ne "active"}

Größer als

-gt

Dieser Operator wird bei Eigenschaften verwendet, deren Wert als ganze Zahl ausgedrückt wird. Die Filterergebnisse enthalten nur Warteschlangen, bei denen der Wert der angegebenen Eigenschaft größer als der im Ausdruck angegebene Wert ist.

So zeigen Sie eine Liste aller Warteschlangen mit mehr als 1000 Nachrichten an:

Get-queue -filter {messagecount -gt 1000}

Größer als oder gleich

-ge

Dieser Operator wird bei Eigenschaften verwendet, deren Wert als ganze Zahl ausgedrückt wird. Die Filterergebnisse enthalten nur Warteschlangen, bei denen der Wert der angegebenen Eigenschaft größer gleich dem im Ausdruck angegebenen Wert ist.

So zeigen Sie eine Liste aller Warteschlangen mit mindestens 1000 Nachrichten an:

Get-queue -filter {messagecount -ge 1000}

Kleiner als

-lt

Dieser Operator wird bei Eigenschaften verwendet, deren Wert als ganze Zahl ausgedrückt wird. Die Filterergebnisse enthalten nur Warteschlangen, bei denen der Wert der angegebenen Eigenschaft kleiner als der im Ausdruck angegebene Wert ist.

So zeigen Sie eine Liste aller Warteschlangen mit weniger als 1000 Nachrichten an:

Get-queue -filter {messagecount -lt 1000}

Kleiner als oder gleich

-le

Dieser Operator wird bei Eigenschaften verwendet, deren Wert als ganze Zahl ausgedrückt wird. Die Filterergebnisse enthalten nur Warteschlangen, bei denen der Wert der angegebenen Eigenschaft kleiner gleich dem im Ausdruck angegebenen Wert ist.

So zeigen Sie eine Liste aller Warteschlangen mit höchstens 1000 Nachrichten an:

Get-queue -filter {messagecount -le 1000}

Enthält

-like

Dieser Operator wird bei Eigenschaften verwendet, deren Wert als Textzeichenfolge ausgedrückt wird. Die Filterergebnisse enthalten nur Warteschlangen, bei denen der Wert der angegebenen Eigenschaft die im Ausdruck angegebene Textzeichenfolge enthält. Sie können das Platzhalterzeichen "*" in einem -like-Ausdruck angeben, der für ein Textzeichenfolgenfeld gilt, nicht jedoch für ein Feld vom Typ "Enumeration".

So zeigen Sie eine Liste mit Übermittlungswarteschlangen an, deren Ziel eine beliebige SMTP-Domäne ist, die auf "Contoso.com" endet:

Get-queue -filter {identity -like "*Contoso.com"}

Sie können mehrere Ausdrücke in Ihrem Warteschlangenfilter angeben, indem Sie den Operator -and in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden oder in der Warteschlangenanzeige mehrere Ausdrücke hinzufügen. Warteschlangen müssen alle Kriterien erfüllen, um dem Resultset hinzugefügt zu werden. Beispiel: Die Ergebnisse des folgenden Befehls enthalten eine Liste der Warteschlangen, deren Ziel eine beliebige auf "Contoso.com" endende SMTP-Domäne ist, und die gegenwärtig mehr als 500 Nachrichten enthält:

Get-queue -Filter {Identity -like "*Contoso.com*" -and MessageCount -gt 500}

Um weitere Informationen zur Verwendung von Vergleichsoperatoren in der Exchange-Verwaltungsshell anzuzeigen, führen Sie in der Exchange-Verwaltungsshell den folgenden Befehl aus:

Help about_comparison_operator

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Verwalten und Filtern von Warteschlangen finden Sie unter den folgenden Themen: