Internes Nachrichtenrouting

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-08-21

In diesem Thema wird der Routingvorgang für die interne Nachrichtenzustellung beschrieben. Die interne Nachrichtenzustellung beinhaltet die Umleitung mittels Relay von E-Mails auf folgende Weisen:

  • Von einem Microsoft Exchange Server 2007-Hub-Transport-Server an einen Hub-Transport-Server an einem anderen Active Directory-Verzeichnisdienststandort

  • Von einem Hub-Transport-Server an einen Postfachserver, der sich am gleichen Active Directory-Standort befindet

  • Von einem Hub-Transport-Server an einen Server, auf dem Microsoft Exchange Server 2003 oder Exchange 2000 Server ausgeführt wird, für die Zustellung an ein Empfängerpostfach, das sich auf einem Exchange 2003- oder Exchange 2000-Computer befindet

Empfangen von E-Mails für das Routing

Eine Nachricht kann auf eine der folgenden Weisen auf einem Hub-Transport-Server ankommen:

  • Die E-Mail wird von einem SMTP-Server (Simple Mail Transfer Protocol) mit Anschluss an das Internet für die Zustellung an einen Empfänger in der Exchange-Organisation oder einen Empfänger in einer akzeptierten internen Relaydomäne empfangen.

  • Die E-Mail wird von einem anderen Hub-Transport-Server in der Exchange-Organisation für die Zustellung an ein Empfängerpostfach empfangen, das sich auf einem Postfachserver an diesem Active Directory-Standort befindet.

  • Die E-Mail wird von einem Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server für die Zustellung an ein Empfängerpostfach empfangen, das sich auf einem Exchange 2007-Postfachserver befindet.

  • Die E-Mail wird vom Hub-Transport-Server von einem Exchange 2007-Postfachserver angerufen.

Die Verarbeitung von E-Mails, die von einem Hub-Transport-Server zur Kategorisierung empfangen werden, beginnt in der Übermittlungswarteschlange.

Abrufen von Nachrichten von einem Postfachserver

In diesem Szenario benachrichtigt der Microsoft Exchange-Mailübergabedienst, der auf Postfachservern ausgeführt wird, einen Hub-Transport-Server, der sich am gleichen Active Directory-Standort befindet, an dem Nachrichten zum Abrufen aus dem Postausgang eines Absenders bereitstehen. Jeder Postfachserver verwaltet eine Liste mit Hub-Transport-Servern, die sich am gleichen Active Directory-Standort befinden. Diese Liste wird als Übermittlungsserverliste bezeichnet. Die Suche nach Servern wird alle 10 Minuten wiederholt, um die Liste stets auf aktuellem Stand zu halten.

Wenn sich mehrere Hub-Transport-Server am gleichen Active Directory-Standort wie der Postfachserver befinden, der die Benachrichtigung übermittelt, dass E-Mails zum Abrufen bereitstehen, findet der folgenden Auswahlprozess statt:

  • Wenn auf dem lokalen Postfachsserver auch die Serverfunktion Hub-Transport ausgeführt wird, wird der lokale Server benachrichtigt. Wenn der lokale Microsoft Exchange-Transportdienst nicht ausgeführt wird oder der lokale Hub-Transport-Server aufgrund von Rückstau keine neuen Nachrichtenübermittlungen verarbeiten kann, wird ein anderer verfügbarer Hub-Transport-Server benachrichtigt. Weitere Informationen zu Rückstau finden Sie unter Grundlagen der Rückstaufunktion.

  • Wenn auf dem lokalen Postfachsserver die Serverfunktion Hub-Transport nicht ausgeführt wird, werden Benachrichtigungen mithilfe von Roundrobin über einen Lastenausgleich auf mehrere Hub-Transport-Server verteilt.

  • Wenn mit dem ausgewählten Hub-Transport-Server keine Verbindung hergestellt werden kann, führt der Microsoft Exchange-Mailübergabedienst einen Failover auf einen anderen Hub-Transport-Server am gleichen Active Directory-Standort aus. Der ausgefallene Server wird als inaktiv gekennzeichnet, und der nächste Hub-Transport-Server in der Übermittlungsserverliste wird ausgewählt. Wenn am lokalen Active Directory-Standort keine Hub-Transport-Server verfügbar sind, ist die Übermittlungsserverliste leer. In diesem Fall wird ein Ereignis protokolliert, und die Mailübergabebenachrichtigungen werden vorübergehend ausgesetzt. Als inaktiv gekennzeichnete Hub-Transport-Server werden nach fünf Minuten wiederholt versucht.

Standardmäßig nimmt der Microsoft Exchange-Mailübergabedienst einen Lastenausgleich von Benachrichtigungsereignissen auf den Hub-Transport-Servern an einem Standort aus, sodass an jeden Hub-Transport-Server die gleiche Anzahl von Benachrichtigungsereignissen zur Verarbeitung verteilt wird. Unter bestimmten Umständen ist eine gleichmäßige Verteilung möglicherweise nicht die optimale Lösung. Nicht alle Hub-Transport-Server weisen die gleiche Kapazität auf, und manche Nachrichten erfordern einer weitere Verarbeitung. So dauert z. B. die Verarbeitung einer Nachricht mit einer großen Anlage oder vielen Empfängern auf einem Hub-Transport-Server länger als die einer kleinen Nachricht, die nur an einen Empfänger adressiert ist. Wenn Sie eine statische Liste mit Hub-Transport-Servern erstellen möchten, die von einem Postfachserver benachrichtigt werden sollen, können Sie dazu das Cmdlet Set-MailboxServer in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden. Verwenden Sie den Parameter SubmissionServerOverrideList, um eine Liste mit Hub-Transport-Servern anzugeben, die von dem lokalen Postfachserver benachrichtigt werden, wenn sich auf diesem Nachrichten zum Abrufen befinden. Weitere Informationen zum Konfigurieren dieser Einstellung finden Sie unter Set-MailboxServer

Wenn ein Hub-Transport-Server von einem Postfachserver eine Mailübergabebenachrichtigung empfängt, wird die Nachricht mithilfe des Speichertreibers aus der Postfachdatenbank abgerufen und in der Übermittlungswarteschlange auf dem Hub-Transport-Server gespeichert. Die Übertragung der Nachricht vom Postfachserver an den Hub-Transport-Server erfolgt mithilfe eines Exchange-Remoteprozeduraufrufs (Remote Procedure Call, RPC).

Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2007-Server

Wenn der Hub-Transport-Server eine Nachricht empfangen hat, wird die Nachricht der Übermittlungswarteschlange zugestellt. Nachrichten durchlaufen aus der Übermittlungswarteschlange das Kategorisierungsmodul. Wenn die Nachricht kategorisiert ist, wird die E-Mail-Adresse eines Empfängers in ein Objekt in Active Directory aufgelöst. Mit dieser Abfrage werden das Postfach, das dieser E-Mail-Adresse zugeordnet ist, und der Postfachserver bestimmt, auf dem sich das Postfach befindet. 

Nachdem die Informationen zum Empfänger aufgelöst sind, wird im nächsten Schritt der Postfachserver in einen Active Directory-Standort aufgelöst. Diese Active Directory-Standortinformationen werden als das Attribut NextHopSolutionKey auf die Nachricht gestempelt. Die Komponente Erweiterter DNS des Microsoft Exchange-Transportdiensts greift auf die Topologieinformationen zu, um zu bestimmen, welche Hub-Transport-Server sich am gleichen Standort wie der Zielpostfachserver befinden. Dann wird auf eine Liste mit Hub-Transport-Servern am Active Directory-Standort verwiesen, um zu bestimmen, wohin die Nachricht weitergeleitet werden soll. Wenn sich der Zielpostfachserver am gleichen Standort wie der abfragende Hub-Transport-Server befindet, speichert dieser Hub-Transport-Server die Nachricht für die lokale Zustellung in der Warteschlange. Wenn sich der Zielpostfachserver an einem anderen Standort befindet, speichert der lokale Hub-Transport-Server die Nachricht für die Remotezustellung an einen anderen Active Directory-Standort in der Warteschlange.

Eine Nachricht, die für die lokale Zustellung in einer Warteschlange gespeichert ist, wird mithilfe des Speichertreibers in den Zielpostfachspeicher übertragen. Die Übertragung der Nachricht vom Hub-Transport-Server an den Postfachserver erfolgt mithilfe eines Exchange-Remoteprozeduraufrufs.

Eine Nachricht, die für die Zustellung an einen Active Directory-Remotestandort in einer Warteschlange gespeichert ist, wird mithilfe von SMTP übertragen. Bevor die Nachricht mittels Relay umgeleitet wird, muss die Routingkomponente des Kategorisierungsmoduls den kostengünstigsten Routingpfad auswählen.

Auswählen des kostengünstigsten Routingpfads

Der kostengünstigste Routingpfad zum Active Directory-Remotestandort wird durch Berechnung aller Kosten ermittelt, die den Active Directory-IP-Standortverknüpfungen zugeordnet sind, die zwischen den beiden Standorten bestehen. Die Verknüpfungen werden überbrückt, sodass eine Direktverbindung entsteht. Exchange 2007-Hub-Transport-Server wählen stets einen einzelnen, deterministischen kostengünstigsten Routingpfad aus. Die Verfügbarkeit der zugrunde liegenden Verbindung oder des Zielservers wird bei der Auswahl des Routingpfads nicht berücksichtigt; auch alternative Routingpfade werden nicht berücksichtigt. 

Die Berechnung des kostengünstigsten Routingpfads wird zum Bestimmen eines Backoffpfads verwendet, wenn ein Fehler bei der Nachrichtenzustellung an den nächsten Hop auftritt. Backoff ist in Exchange 2007 ein Mechanismus, der zum Übermitteln von Nachrichten an einen Zwischenhop im kostengünstigsten Routingpfad verwendet wird, wenn aus einem bestimmten Grund ein Fehler beim direkten Relay auftritt, z. B. aufgrund von Netzwerkproblemen oder weil Server offline geschaltet werden. Die Routingkomponente versucht, die Nachrichten mithilfe des Backoffmechanismus Hop für Hop entlang des kostengünstigsten Routingpfads so nah wie möglich an das Ziel zu übermitteln, bis eine Verbindung hergestellt werden kann. Zuerst wird ein Verbindungsversuch mit jedem Hub-Transport-Server am Active Directory-Zielstandort unternommen. Wenn keiner der Hub-Transport-Server am Active Directory-Standort antwortet, wird der kostengünstigste Routingpfad überprüft, um zu bestimmen, wie das Backoff vom Zustellungsstandort begonnen werden kann. Das Ziel besteht darin, die Nachricht so nah wie möglich an den Zielstandort zu übermitteln und auf einem Hub-Transport-Server an diesem Active Directory-Standort in einer Warteschlange zu speichern.

Die folgende Logik wird zum Auswählen des kostengünstigsten Routingpfads verwendet:

  • Zuerst wird der kostengünstigste Routingpfad berechnet, indem die Kosten der IP-Standortverknüpfungen addiert werden, die zum Erreichen des Ziels durchlaufen werden müssen. Wenn mehrere Routingpfade möglich sind, wird nur der Routingpfad mit den geringsten Gesamtkosten verwendet.

  • Wenn mehrere Routingpfade die gleichen Gesamtkosten aufweisen, wird die Anzahl von Hops in jedem Routingpfad ausgewertet, und der Routingpfad mit der geringsten Anzahl von Hops wird verwendet.

  • Wenn dann immer noch mehrere Routingpfade zur Verfügung stehen, wird entweder der Name berücksichtigt, der den Active Directory-Standorten zugeordnet ist, oder es werden die Routinggruppenconnectors vor dem Ziel herangezogen. Es wird dann der Routingpfad verwendet, bei dem der Active Directory-Standort, der dem Ziel am nächsten ist, in der alphanumerischen Reihenfolge am niedrigsten ist. Wenn der Standort in größter Nähe zum Ziel für alle ausgewerteten Routingpfade identisch ist, wird ein früherer Standortname berücksichtigt.

Die folgende Abbildung zeigt die Routingtopologie für eine Exchange-Organisation. Diese Topologie wird in den folgenden Beispielen verwendet, um die Logik zu veranschaulichen, die vom Routingalgorithmus zum Auswählen des kostengünstigsten Routingpfads verwendet wird.

Eine Exchange 2007-Routingtopologie

Auswahl der kostengünstigsten Route für Exchange-Routing

Beispiel 1   Eine Nachricht, die mittels Relay von Standort A an Standort D weitergeleitet wird, kann zwei möglichen Routingpfaden folgen: Standort A - Standort B - Standort D und Standort A - Standort C - Standort D. Die den IP-Standortverknüpfungen in jedem Routingpfad zugewiesenen Kosten werden addiert, um die Gesamtkosten für das Routing der Nachricht zu ermitteln. In diesem Beispiel besitzt der Routingpfad Standort A - Standort B - Standort D die Gesamtkosten von 20. Der Routingpfad Standort A - Standort C - Standort D weist Gesamtkosten von 10 auf. Das Routing wählt den Routingpfad Standort A - Standort C - Standort D aus.

Beispiel 2   Eine Nachricht wird mittels Relay von Standort B an Standort D weitergeleitet. Es gibt drei mögliche Routingpfade: Standort B - Standort D mit Kosten von 15, Standort B - Standort E - Standort C - Standort D mit Kosten von 15 und Standort B - Standort A - Standort C - Standort D mit Kosten von 15. Da mehrere Routingpfade die gleichen Kosten aufweisen, wählt das Routing den Routingpfad Standort B - Standort D aus. Dieser weist die niedrigste Anzahl von Hops auf.

Beispiel 3   Eine Nachricht wird mittels Relay von Standort A an Standort E weitergeleitet. Es gibt zwei mögliche Routingpfade: Standort A - Standort B - Standort E mit Kosten von 10 und Standort A - Standort C - Standort E mit Kosten von 10. Beide Routingpfade weisen die gleichen Kosten und die gleiche Anzahl von Hops auf. Die alphanumerische Reihenfolge der Active Directory-Standorte unmittelbar von Standort E wird verglichen. Standort B besitzt einen niedrigeren alphanumerischen Wert als Standort C. Daher wählt das Routing den Routingpfad Standort A - Standort B - Standort E aus.

Nachdem der kostengünstigste Routingpfad bestimmt wurde, berücksichtigt die Exchange 2007-Routingkomponente keine alternativen Routingpfade.

Ein Active Directory-Standort, an dem keine Hub-Transport-Server bereitgestellt wurden, wird vom Routing nicht erkannt und nimmt nicht an der Exchange-Topologie teil. Wenn ein solcher Standort jedoch entlang des kostengünstigsten Routingpfads zwischen Standorten vorhanden ist, an denen Hub-Transport-Server bereitgestellt wurden, werden die IP-Standortverknüpfungskosten der Verknüpfungen, die diesen Standort mit anderen Standorten verbinden, bei der Berechnung des kostengünstigsten Routingpfads berücksichtigt.

Nachdem der kostengünstigste Routingpfad ausgewählt wurde, bestimmt das Routing, ob ein Hub-Standort in diesem Routingpfad vorhanden ist. Hub-Standorte setzen eine Direktverbindung außer Kraft und erzwingen die Verarbeitung von Nachrichten durch die Hub-Transport-Server am Hub-Standort. Verwenden Sie den Befehl Set-AdSite in der Exchange-Verwaltungsshell, um einen Active Directory-Standort als Hub-Standort zu konfigurieren.

Diese Konfiguration ist hilfreich, wenn aufgrund von Konnektivität ggf. das direkte SMTP-Relay zwischen Standorten verhindert wird. Wenn entlang des kostengünstigsten Routingpfads für die Nachrichtenzustellung ein Hub-Standort vorhanden ist, werden die Nachrichten in einer Warteschlange gespeichert und dann von den Hub-Transport-Servern am Hub-Standort verarbeitet, bevor sie mittels Relay an ihr Endziel weitergeleitet werden. Wenn in kostengünstigsten Routingpfad mehrere Hub-Standorte vorhanden sind, werden die Nachrichten an jedem Hub-Standort im Routingpfad angehalten. Weitere Informationen zum Konfigurieren eines Hub-Standorts finden Sie unter Konfigurieren eines Hub-Standorts.

Steuern der IP-Standortverknüpfungskosten

Wenn Sie feststellen, dass die Active Directory-IP-Standortverknüpfungskosten und die Übermittlungsmuster für Exchange 2007 nicht optimal sind, können Sie die von Microsoft Exchange ermittelten Kosten anpassen. Als Exchange-Administrator können und sollten Sie die einer IP-Standortverknüpfung zugeordneten Kosten nicht mit Active Directory-Tools ändern. Verwenden Sie stattdessen das Cmdlet Set-AdSiteLink in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden, um dem IP-Standortlink Exchange-spezifische Kosten zuzuweisen. Um z. B. andere Kosten für die IP-Standortverknüpfung SITELINKAB zu Nachrichtenroutingzwecken festzulegen, führen Sie den folgenden Befehl in der Exchange-Verwaltungsshell aus:

Set-AdSiteLink -Identity SITELINKAB -ExchangeCost 25

Wenn einer IP-Standortverknüpfung Exchange-Kosten zugewiesen werden, setzen die Exchange-Kosten die Active Directory-Kosten für Nachrichtenroutingzwecke außer Kraft, und das Routing berücksichtigt nur die Exchange-Kosten, wenn der kostengünstigste Routingpfad ermittelt wird. Andernfalls werden die Active Directory-Replikationskosten verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter Festlegen von Exchange-Kosten für einen Active Directory IP-Standortlink.

Neues in Exchange 2007 Service Pack 1

Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) unterstützt die Konfiguration einer maximalen Nachrichtengröße für eine Active Directory-IP-Standortverknüpfung. Standardmäßig wendet Exchange 2007 keine maximale Nachrichtengröße für Nachrichten an, die mittels Relay zwischen Hub-Transport-Servern an verschiedenen Active Directory-Standorten weitergeleitet werden. Wenn Sie mit dem Cmdlet Set-AdSiteLink eine maximale Nachrichtengröße für einen Active Directory-IP-Standortlink konfigurieren, wird beim Routing ein Unzustellbarkeitsbericht (NDR, Non-Delivery Report) für alle Nachrichten generiert, deren Größe die für den Active Directory-Standortlink auf dem kostengünstigsten Routingpfad konfigurierte, maximal zulässige Nachrichtengröße überschreitet. Alternative Routingpfade werden nicht berücksichtigt. Diese Konfiguration ist nützlich, um die Größe von Nachrichten zu beschränken, die über Verbindungen mit niedriger Bandbreite an Active Directory-Remotestandorte gesendet werden. Wenn Sie eine Nachrichtengrößenbeschränkung für eine Active Directory-Standortverknüpfung konfigurieren, sollten Sie auch höhere Exchange-Kosten für diese Standortverknüpfung konfigurieren, um zu verhindern, dass das Routing einen in der Größe beschränkten Routingpfad einem Routingpfad vorzieht, für den keine Größenbeschränkungen gelten. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Nachrichtengrößenbeschränkungen für das interne Routing.

Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server

Eine Nachricht, die mittels Relay von einem Hub-Transport-Server an einen Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server für die Zustellung an ein Empfängerpostfach umgeleitet wird, das sich auf einem Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server befindet, muss über einen Routinggruppenconnector umgeleitet werden. Alle Exchange 2007-Server werden mittels einer einzelnen Routinggruppe namens Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) zum Zweck des Routings an frühere Versionen von Exchange Server zugeordnet, wenn Exchange 2007 in der gleichen Organisation mit Exchange 2003 oder Exchange 2000 verwendet wird. Das Platzieren von Exchange 2007 und früheren Versionen von Exchange Server in der gleichen Routinggruppe wird nicht unterstützt. Daher trennt mindestens ein Routinggruppenconnector stets Exchange 2007-Server von Exchange 2003- oder Exchange 2000-Servern.

CautionAchtung:
Verschieben Sie keine Server mit Exchange 2007 aus der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR), und benennen Sie die Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) nicht mithilfe eines Low-Level-Verzeichnis-Editors um. Exchange 2007 muss diese Routinggruppe für die Kommunikation mit früheren Versionen von Exchange Server verwenden. Das Verschieben von Servern mit Exchange 2007 aus der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) sowie das Umbenennen der Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) wird nicht unterstützt.

Hinweis

Sie müssen das Cmdlet New-RoutingGroupConnector in der Exchange-Verwaltungsshell verwenden, um einen Routinggruppenconnector zu erstellen, der einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server als Quell- oder Zielserver einbezieht. Verwenden Sie das Cmdlet Set-RoutingGroupConnector, um die Konfiguration eines Routinggruppenconnectors zu ändern, der die Exchange 2007-Routinggruppe mit früheren Versionen von Exchange Server verbindet. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Routinggruppenconnectors von Exchange 2007 zu Exchange Server 2003.

Bei der Bestimmung des kostengünstigsten Routingpfads zu einer früheren Version von Exchange Server wertet die Routingkomponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts zuerst die möglichen Routingpfade zum Erreichen des Exchange 2003-Zielservers aus, wobei nur die Gesamtkosten aller Routinggruppenconnectors berücksichtigt werden, die zum Erreichen dieses Ziels durchlaufen werden müssen. Danach werden die Kosten zum Erreichen des ersten Routinggruppenconnectors im ausgewählten Routingpfad mithilfe des im Abschnitt "Auswählen des kostengünstigsten Routingpfads" weiter oben in diesem Thema beschriebenen Algorithmus ermittelt. Es wird stets der kostengünstigste Routingpfad über Routinggruppenconnectors verwendet. Zudem werden die Kosten zum Erreichen des ersten Routinggruppenconnectors nur berücksichtigt, wenn zwei Routingpfade über Routinggruppenconnectors die gleichen Kosten aufweisen.

Der folgende Algorithmus wird verwendet, um den kostengünstigsten Routingpfad zu einem Computer auszuwählen, auf dem eine frühere Version von Exchange Server ausgeführt wird:

  1. Untersuchen Sie alle möglichen Routingpfade über Routinggruppenconnectors, und wählen Sie den Routingpfad mit den geringsten Gesamtkosten aus.

  2. Wenn mindestens zwei Routingpfade die gleichen Kosten aufweisen, untersuchen Sie alle möglichen Routingpfade über IP-Standortverknüpfungen zum Erreichen des ersten Routinggruppenconnectors, und wählen Sie den Routingpfad mit den niedrigsten Gesamtkosten für die IP-Standortverknüpfung aus.

  3. Wenn mindestens zwei Routingpfade die gleichen Routinggruppenkosten und die gleichen IP-Standortverknüpfungskosten aufweisen, wählen Sie den Routingpfad mit der geringsten Anzahl von Hops aus.

  4. Wenn mindestens zwei Routingpfade die gleichen Routinggruppenkosten, die gleichen IP-Standortverknüpfungskosten und die gleiche Anzahl von Hops aufweisen, wählen Sie den Routingpfad, in dem der Name des letzten Active Directory-Standorts vor dem Zielstandort den niedrigsten alphanumerischen Wert aufweist.

In der folgenden Abbildung wird ein Beispiel für eine Routingtopologie dargestellt, in der Exchange 2007 und Exchange 2003 koexistieren.

Routingtopologie, in der Exchange 2007 und Exchange 2003 koexistieren

Routenauswahl – Exchange 2007 zu Exchange 2003

In diesem Beispiel wird eine Nachricht von einem Hub-Transport-Server an Standort A an einen Exchange 2003-Server weitergeleitet, der sich in Routinggruppe 2 befindet. Zum Erreichen von Routinggruppe 2 sind zwei mögliche Routingpfade verfügbar:

  • Option 1: Vom Routinggruppenconnector A3 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 2-3 mit Kosten von 20. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 30 auf.

  • Option 2: Vom Routinggruppenconnector C1 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 1-2 mit Kosten von 10. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 20 auf.

In diesem Beispiel weist Option 2 niedrigere Routinggruppenconnector-Gesamtkosten aus, und die Nachricht wird vom Hub-Transport-Server an Standort A an einen Hub-Transport-Server an Standort C weitergeleitet, wo sie für die Zustellung mithilfe des Routinggruppenconnectors C1 in einer Warteschlange gespeichert wird.

In der folgenden Abbildung sind die Kosten für Routinggruppenconnector 2-3 in 10 geändert worden.

Routingtopologie, in der Exchange 2007 und Exchange 2003 mit überarbeiteten Kosten für den Routinggruppenconnector koexistieren

Geänderte Kosten für Route von Exchange 2007 zu Exchange 2003

Auch hier stehen zwei mögliche Routingpfade zum Erreichen von Routinggruppe 2 zur Verfügung:

  • Option 1: Vom Routinggruppenconnector A3 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 2-3 mit Kosten von 10. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 20 auf.

  • Option 2: Vom Routinggruppenconnector C1 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 1-2 mit Kosten von 10. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 20 auf.

In diesem Beispiel weisen die beiden Optionen die gleichen Routinggruppenconnector-Gesamtkosten auf. Das Routing wertet nun die Kosten der IP-Standortverknüpfungen aus, die zum Erreichen des ersten Routinggruppenconnectors durchlaufen werden müssen. Für Standort A betragen die IP-Standortverknüpfungskosten zum Erreichen von Routinggruppenconnector A3 0 (Null), und die Kosten zum Erreichen von Routinggruppenconnector C1 betragen 20. Daher wird der in Option 1 beschriebene Routingpfad ausgewählt.

Wichtig

Die RTM-Version (Release to Manufacturing) von Exchange 2007 bietet keine Unterstützung für das Festlegen einer maximalen Nachrichtengröße für Active Directory-Standortverknüpfungen oder Routinggruppenconnectors, in denen Exchange 2007-Hub-Transport-Server als Quell- oder Zielserver verwendet werden. Exchange 2007 RTM erkennt auch keine Nachrichtengrößenbeschränkungen, die für mit früheren Versionen von Exchange Server erstellte Routinggruppenconnectors festgelegt sind. Daher wertet der Exchange 2003- oder Exchange 2000-Server möglicherweise den Routingpfad neu aus, um Nachrichtengrößenbeschränkungen Rechnung zu tragen, wenn eine Nachricht, die von Exchange 2007 mittels Relay umgeleitet wird, von Exchange 2003 oder Exchange 2000 empfangen wird. Dies kann dazu führen, dass eine Nachricht zurück zu Exchange 2007 weiterleitet wird, wodurch eine Routingschleife entsteht. Diese Situation können Sie vermeiden, indem Sie alle Nachrichtengrößenbeschränkungen für Routinggruppenconnectors entfernen, wenn Sie Exchange 2007 in der Organisation einführen.

Neu in Exchange 2007 SP1

Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) unterstützt die Konfiguration einer maximalen Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector. Standardmäßig wendet Exchange 2007 keine maximale Nachrichtengröße für Nachrichten an, die mittels Relay zwischen Hub-Transport-Servern und Exchange 2003 oder Exchange 2000 umgeleitet werden. Wenn Sie mit dem Cmdlet Set-RoutingGroupConnector eine maximale Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector konfigurieren, wird beim Routing ein Unzustellbarkeitsbericht (Non-Delivery Report, NDR) für alle Nachrichten generiert, deren Größe die für den Routinggruppenconnector auf dem kostengünstigsten Routingpfad konfigurierte, maximal zulässige Nachrichtengröße überschreitet. Alternative Routingpfade werden nicht berücksichtigt.

Diese Konfiguration ist nützlich, um die Größe von Nachrichten zu beschränken, die über Verbindungen mit niedriger Bandbreite an Remoteroutinggruppen gesendet werden. Wenn Sie eine maximale Nachrichtengröße für einen Routinggruppenconnector konfigurieren, sollten Sie auch höhere Kosten für diesen Routinggruppenconnector konfigurieren, um zu verhindern, dass das Routing einen in der Größe beschränkten Routingpfad einem Routingpfad vorzieht, für den keine Größenbeschränkungen gelten. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Nachrichtengrößenbeschränkungen für das interne Routing.

Exchange 2007 RTM erkennt auch keinen Nicht-SMTP-Connector, der mit einer früheren Versionen von Exchange Server konfiguriert wurde, um eine Verbindung mit Routinggruppen herzustellen. Bei der Berechnung des kostengünstigsten Routingpfads für eine Exchange 2003- oder Exchange 2000-Routinggruppe wurden Nicht-SMTP-Connectors nicht berücksichtigt. Exchange 2007 SP1 ermöglicht das Erkennen von Nicht-SMTP-Connectors beim Berechnen des kostengünstigsten Routingpfads durch die Routingkomponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts.

Weitere Informationen

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen: