Empfehlungen zum Konfigurieren von Speichergruppen und Datenbanken

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-01-16

Dieses Thema enthält Empfehlungen für die folgenden Microsoft Exchange Server 2007-Speichergruppen- und -Datenbankkonfigurationen:

  • Datenbankgröße

  • Datenbanken pro Speichergruppe

  • Datenträgerkonfiguration

Empfohlene Datenbankgröße

Für das Bestimmen der optimalen Datenbankgröße müssen zahlreiche Faktoren ausgewertet werden. Kleinere Datenbanken sind im Allgemeinen besser geeignet, weil sie schneller als große Datenbanken gesichert und wiederhergestellt werden können. Für die Datenbankgröße sollten jedoch auch andere Faktoren, insbesondere Kapazität und Komplexität, berücksichtigt werden. Wenn Sie sofort die maximale Anzahl von Datenbanken bereitstellen, wird das System möglicherweise unnötig komplex. Eine solche Vorgehensweise kann dazu führen, dass Sie eine größere Anzahl von Datenbanken und LUNs (Logical Unit Numbers) als erforderlich verwalten müssen.

Es wird empfohlen, für Exchange-Datenbanken eine Größe von ungefähr 50 GB zu wählen. Für Datenbanken in Speichergruppen, die nicht für fortlaufende Replikation aktiviert sind, empfehlen wir eine maximale Datenbankgröße von 100 GB. Für Datenbanken in Speichergruppen, die für fortlaufende Replikation aktiviert sind, empfehlen wir eine maximale Datenbankgröße von 200 GB. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Datenträgerspeicher.

Empfohlene Anzahl von Datenbanken pro Speichergruppe

Es wird empfohlen, jede neue Datenbank in einer neuen Speichergruppe zu speichern, bis die maximale Anzahl von Speichergruppen erreicht wird. Diese Empfehlung bietet mehrere Vorteile:

  • Wenn Sie diese Empfehlung befolgen, können Sie die Auslastung von Postfächern auf so viele Datenbanken und Speichergruppen wie möglich verteilen.

  • Außerdem wird auf diese Weise eine Exchange-Speichertopologie erstellt, die einfacher zu verwalten ist.

  • Es sind kleinere Datenbanken möglich.

  • Die Protokolldateien und der Protokolldatenverkehr werden nicht von mehreren Datenbanken gemeinsam verwendet.

  • Die Eingabe/Ausgabe (E/A) des Laufwerks kann einfacher verwaltet werden.

  • Die Wiederherstellbarkeit wird verbessert.

  • Es wird eine höhere Gesamtprüfpunkttiefe pro Benutzer bereitgestellt.

Datenbanken in einer Speichergruppe sind nicht vollkommen unabhängig voneinander, weil sie Transaktionsprotokolldateien gemeinsam verwenden. Wenn die Anzahl der Datenbanken in einer Speichergruppe zunimmt, wird während des normalen Betriebs eine größere Anzahl von Transaktionsprotokolldateien erstellt. Diese größere Anzahl von Transaktionsprotokolldateien erfordert zusätzlichen Zeitaufwand bei der Transaktionsprotokollwiedergabe während der Wiederherstellungsverfahren. Ein größerer Zeitaufwand bei der Transaktionsprotokollwiedergabe führt zwangsläufig zu einem größeren Zeitaufwand bei der Wiederherstellung.

Weitere Informationen zur Transaktionsprotokollierung finden Sie unter Informationen zur Transaktionsprotokollierung. Weitere Informationen zur Wiederherstellung finden Sie unter Strategien zur Wiederherstellung.

Für fortlaufende Replikation aktivierte Speichergruppen

Alle Speichergruppen, die für fortlaufende Replikation aktiviert sind, sind auf eine einzige Datenbank pro Speichergruppe beschränkt. Hierzu gehören alle Speichergruppen in einer Umgebung mit fortlaufender Clusterreplikation (CCR) sowie alle Speichergruppen, die für fortlaufende lokale Replikation (LCR) und/oder fortlaufende Standbyreplikation (SCR) aktiviert sind. Sie können eine Speichergruppe mit mehreren Datenbanken nicht nicht für LCR oder SCR aktivieren. Außerdem können Sie einer Speichergruppe, nachdem sie für die fortlaufende Replikation aktiviert wurde, keine zweite oder nachfolgende Datenbanken hinzufügen.

Empfohlene Datenträgerkonfigurationen

Da die Protokolldatei-E/A sequenziell und die Datenbank-E/A zufällig erfolgt, wird für eine bessere Leistung empfohlen, die Protokolldateien auf einem anderen Datenträger als die Datenbankdateien zu speichern. Durch Verwenden einer Protokolldatei für mehrere Datenbanken können Sie die Anzahl der erforderlichen Datenträger verringern. Dieser Ansatz bringt jedoch zwei Nachteile mit sich:

  • Bei einem Ausfall des Datenträgers, der die Protokolldateien enthält, werden mehrere Datenbanken anstatt nur einer fehlerhaft oder gehen verloren.

  • Die Wiederherstellung aus Protokolldateien dauert länger, weil die Protokolle Daten für eine größere Anzahl von Datenbanken wiedergeben.

Ausführliche Anleitungen zum Entwerfen und Überprüfen einer Speicherlösung für Exchange 2007 finden Sie unter Planen von Datenträgerspeicher.

Für maximale Leistung und Zuverlässigkeit wird empfohlen, selbst bei vergleichsweise einfachen Systemen wie etwas Systemen, die nur eine Speichergruppe enthalten, die Protokolldateien und Datenbankdateien auf separaten Datenträgern zu speichern.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Verwalten von Speichergruppen und Datenbanken in Exchange 2007 finden Sie unter Verwalten von Speichergruppen und Datenbanken.

Weitere Informationen zum Verwalten von Öffentlichen Ordnern finden Sie unter Verwalten von Öffentlichen Ordnern.

Weitere Informationen zum Verwalten von Postfachdatenbanken finden Sie unter Verwalten von Postfachdatenbanken.

Weitere Informationen zu Speicher in Exchange 2007 finden Sie unter Speicherentwurf für Transport-Server und Planen von Datenträgerspeicher.

Eine Liste der Cmdlets der Exchange-Verwaltungsshell zum Verwalten von Speichergruppen und Datenbanken finden Sie unter Speichergruppen- und Datenbank-Cmdlets.