Gewusst wie: Installieren eines Service Packs auf einem System mit minimaler Ausfallzeit für gespiegelte Datenbanken

In diesem Thema wird beschrieben, wie die Ausfallzeit für gespiegelte Datenbanken minimiert werden kann, wenn Sie Service Packs und Hotfixes installieren. Dieser Prozess schließt das sequenzielle Aktualisieren der Instanzen von MicrosoftSQL Server 2005 ein, die an der Datenbankspiegelung teilnehmen. Bei dieser Form der Aktualisierung, die auch als paralleles Update bezeichnet wird, wird die Ausfallzeit auf nur einen einzigen Failover reduziert. Beachten Sie, dass bei Sitzungen im Hochleistungsmodus, bei denen der Spiegelserver geografisch von dem Prinzipalserver entfernt ist, ein paralleles Update möglicherweise nicht geeignet ist.

Ein paralleles Update ist ein mehrstufiger Prozess, der aus den folgenden Phasen besteht:

  • Schützen Sie Ihre Daten.
  • Wenn die Sitzung einen Zeugen einschließt, wird empfohlen, dass Sie den Zeugen entfernen. Andernfalls ist die Verfügbarkeit der Datenbank bei der Aktualisierung der Spiegelserverinstanz von dem Zeugen abhängig, der immer noch mit der Prinzipalserverinstanz verbunden ist. Nachdem Sie einen Zeugen entfernt haben, können Sie die Aktualisierung jederzeit während des Prozesses des parallelen Updates durchführen, ohne dass das Risiko einer Datenbankausfallzeit besteht.
    Bb497962.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
    Weitere Informationen finden Sie unter Quorum: Auswirkungen eines Zeugen auf die Datenbankverfügbarkeit.
  • Wenn eine Sitzung im Hochleistungsmodus ausgeführt wird, ändern Sie den Betriebsmodus in den Modus für hohe Sicherheit.
  • Aktualisieren Sie jede Serverinstanz, die an der Datenbankspiegelung beteiligt ist. Ein paralleles Update umfasst die Aktualisierung der Serverinstanz, die derzeit der Spiegelserver ist, ein manuelles Failover für jede der gespiegelten Datenbanken sowie die Aktualisierung der Serverinstanz, die zuerst der Prinzipalserver war (und jetzt der neue Spiegelserver ist). An diesem Punkt müssen Sie die Spiegelung fortsetzen.
    Bb497962.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
    Bevor Sie ein paralleles Update starten, wird empfohlen, dass Sie für mindestens eine Ihrer Spiegelungssitzungen ein manuelles Failover durchführen.
  • Stellen Sie den Hochleistungsmodus wieder her, falls erforderlich.
  • Fügen Sie den Zeugen erneut zu der Spiegelungssitzung hinzu, falls erforderlich.

Die Verfahren für diese Phasen werden nachfolgend beschrieben.

Bb497962.note(de-de,SQL.90).gifWichtig:
Eine Serverinstanz kann in gleichzeitigen Spiegelungssitzungen unterschiedliche Spiegelungsrollen ausführen (Prinzipalserver, Spiegelserver oder Zeuge). In diesem Fall müssen Sie den grundlegenden Prozess des parallelen Updates entsprechend anpassen. Weitere Informationen finden Sie unter Datenbank-Spiegelungssitzungen.

So schützen Sie Ihre Daten vor dem Ausführen einer Aktualisierung (bewährte Methode)

  1. Führen Sie eine vollständige Datenbanksicherung für jede Prinzipaldatenbank aus.

    So sichern Sie eine Datenbank

  2. Führen Sie den Befehl DBCC CHECKDB für jede Prinzipaldatenbank aus.

So entfernen Sie einen Zeugen aus einer Sitzung

  1. Wenn eine Spiegelungssitzung einen Zeugen umfasst, wird empfohlen, dass Sie den Zeugen entfernen, bevor Sie ein paralleles Updates durchführen.

    So entfernen Sie den Zeugen

So ändern Sie den Modus einer Sitzung vom Hochleistungsmodus in den Modus für hohe Sicherheit

  1. Wenn eine Spiegelungssitzung im Hochleistungsmodus ausgeführt wird, ändern Sie vor dem Durchführen eines parallelen Updates den Betriebsmodus in den Modus für hohe Sicherheit ohne automatisches Failover. Verwenden Sie eine der folgenden Methoden:

So führen Sie das parallele Update aus

  1. Zur Reduzierung der Ausfallzeit wird Folgendes empfohlen: Starten Sie das parallele Update, indem Sie alle Spiegelungspartner aktualisieren, die derzeit in allen Spiegelungssitzungen der Spiegelserver sind. Möglicherweise müssen Sie an diesem Punkt mehrere Serverinstanzen aktualisieren.

    Bb497962.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
    Ein Zeuge kann zu jedem Zeitpunkt während des Prozesses des parallelen Updates aktualisiert werden. Wenn eine Serverinstanz beispielsweise ein Spiegelserver in Sitzung 1 und ein Zeuge in Sitzung 2 ist, können Sie die Serverinstanz jetzt aktualisieren.

    Die zu aktualisierende Serverinstanz ist zunächst wie folgt von der aktuellen Konfiguration Ihrer Spiegelungssitzungen abhängig:

    • Wenn eine Serverinstanz bereits der Spiegelserver in allen Spiegelungssitzungen ist, installieren Sie das Service Pack oder den Hotfix auf dieser Serverinstanz.
    • Wenn all Ihre Serverinstanzen derzeit der Prinzipalserver in allen Spiegelungssitzungen sind, wählen Sie eine Serverinstanz aus, die zuerst aktualisiert werden soll. Führen Sie dann ein manuelles Failover für jede Prinzipaldatenbank aus, und aktualisieren Sie diese Serverinstanz, indem Sie das Service Pack oder den Hotfix installieren.

    Nach der Aktualisierung nimmt eine Serverinstanz automatisch wieder an ihren Spiegelungssitzungen teil.

    So führen Sie ein manuelles Failover aus

    Weitere Informationen zur Funktionsweise eines manuellen Failovers finden Sie unter Manuelles Failover.

  2. Warten Sie bei jeder Spiegelungssitzung, deren Spiegelserverinstanz gerade aktualisiert wurde, auf die Synchronisierung der Sitzung. Stellen Sie dann eine Verbindung mit der Prinzipalserverinstanz her, und führen Sie ein manuelles Failover für die Sitzung aus. Beim Failover wird die aktualisierte Serverinstanz der Prinzipalserver für diese Sitzung, und der frühere Prinzipalserver wird der Spiegelserver.

    Ziel dieses Schritts ist es, dass eine weitere Serverinstanz die Rolle des Spiegelservers in jeder Spiegelungssitzung übernimmt, in der sie Partner ist.

  3. Nachdem Sie ein Failover ausgeführt haben, wird empfohlen, dass Sie den Befehl DBCC CHECKDB für die Prinzipaldatenbank ausführen.

  4. Installieren Sie das Service Pack oder den Hotfix auf jeder Serverinstanz, die nun in allen Spiegelungssitzungen, in der Sie Partner ist, die Rolle des Spiegelservers übernimmt. Möglicherweise müssen Sie an diesem Punkt mehrere Server aktualisieren.

    Bb497962.note(de-de,SQL.90).gifWichtig:
    Möglicherweise übernehmen manche Serverinstanzen in einer komplexen Spiegelungskonfiguration nach wie vor die Rolle des ursprünglichen Prinzipalservers in einer oder mehreren Spiegelungssitzungen. Wiederholen Sie Schritte die 2 bis 4 für diese Serverinstanzen, bis alle beteiligten Instanzen aktualisiert sind.
  5. Setzen Sie die Spiegelungssitzung fort.

    Bb497962.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
    Das automatische Failover funktioniert erst, wenn der Zeuge aktualisiert wurde.
  6. Installieren Sie die Service Packs oder Hotfixes auf allen verbleibenden Serverinstanzen, die die Rolle des Zeugen in allen Spiegelungssitzungen übernehmen. Nachdem ein aktualisierter Zeuge wieder an einer Spiegelungssitzung teilnimmt, wird das automatische Failover wieder möglich. Möglicherweise müssen Sie an diesem Punkt mehrere Server aktualisieren.

So ändern Sie eine Sitzung zurück in den Hochleistungsmodus

  1. Kehren Sie optional mit einer der folgenden Methoden in den Hochleistungsmodus zurück:

    • In SQL Server Management Studio: Ändern Sie die Option Betriebsmodus in Hohe Leistung (asynchron), indem Sie die Spiegelungsseite des Dialogfelds Datenbankeigenschaften verwenden.
    • In Transact-SQL: Verwenden Sie ALTER DATABASE, um die Transaktionssicherheit auf OFF festzulegen.

So fügen Sie einen Zeugen erneut zu einer Spiegelungssitzung hinzu

  1. Stellen Sie den Zeugen im Modus für hohe Sicherheit optional für jede Spiegelungssitzung wieder her.

    So fügen Sie einen Zeugen erneut hinzu

Siehe auch

Aufgaben

Vorgehensweise: Starten des Datenbankspiegelungs-Monitors
Vorgehensweise: Anzeigen des Status einer gespiegelten Datenbank (SQL Server Management Studio)

Konzepte

Asynchrone Datenbankspiegelung (Modus für hohe Leistung)
Datenbank-Spiegelungssitzungen
Erzwungener Dienst (mit möglichem Datenverlust)
Übersicht über die Datenbankspiegelung
Rollenwechsel während einer Datenbank-Spiegelungssitzung
Synchrone Datenbankspiegelung (Modus für hohe Sicherheit)

Andere Ressourcen

ALTER DATABASE (Transact-SQL)
BACKUP (Transact-SQL)
Vorgehensweisen zur Datenbankspiegelung

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005