Bereitstellungstopologien für Reporting Services im integrierten SharePoint-Modus

Sie können einen Berichtsserver zur Ausführung innerhalb einer Bereitstellung eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie konfigurieren und die Features für Zusammenarbeit und zentrale Dokumentverwaltung von MicrosoftWindows SharePoint Services 3.0 oder Office SharePoint Server 2007 mit Reporting Services verwenden. Wenn Sie die Technologien gleichzeitig verwenden möchten, beginnen Sie mit separaten Installationen von Reporting Services und einem SharePoint-Produkt oder einer SharePoint-Technologie. Installieren und konfigurieren Sie erst anschließend Add-In- und Front-End-Komponenten, die integrierte Vorgänge unterstützen.

Wenn Sie eine Bereitstellung planen, die SQL Server 2005 Reporting Services oder höhere Versionen sowie SharePoint-Produkte und -Technologien einschließt, können Sie eine Topologie entwerfen, die von einem einzelnen Server bis hin zu mehreren Servern für hoch skalierbare Bereitstellungen reicht. Die folgende Liste bietet eine Übersicht über andere Bereitstellungsszenarios, die Sie verwenden können:

  • Eigenständige Serverbereitstellungen, die alle Serverkomponenten auf einem einzelnen Computer platzieren.

  • Verteilte Serverbereitstellungen, die eine einzelne Instanz einer Serverkomponente auf verschiedenen Computern platzieren. So können sich z. B. ein Webanwendungs-Front-End auf einem Computer und Reporting Services sowie die Back-End-Datenbanken auf einem zweiten Computer befinden.

  • Skalierbare Bereitstellungskonfigurationen, die mehrere Instanzen derselben Serverkomponenten zur Unterstützung einer großen Anzahl Benutzer verwenden. So kann sich z. B. eine Serverfarm mit Web-Front-Ends auf zwei Computern befinden. Auf einem dritten Computer wird der Anwendungsserver gehostet. Auf wiederum anderen Computern wird ein Berichtsserver durch horizontales Skalieren ausgeführt, und auf zwei Computern werden gespiegelte oder Cluster-Datenbankserver gehostet.

In diesem Thema werden die unterschiedlichen Bereitstellungsszenarios beschrieben und anhand von Abbildungen diejenigen Komponenten gezeigt, die dafür jeweils benötigt werden. Weitere Informationen zu Reporting Services für den SharePoint-Integrationsmodus finden Sie unter Konfigurieren von Reporting Services für die Integration in SharePoint 3.0.

Übersicht über unterstützte und nicht unterstützte Konfigurationen

Nicht alle Mehrfachinstanz- oder Multiserverkonfigurationen werden unterstützt. Prüfen Sie bei der Planung einer Bereitstellung folgende Konfigurationen, um zu ermitteln, ob der gewünschte Implementierungsentwurf umgesetzt werden kann.

Topologie

Unterstützbarkeit

Bereitstellung für horizontales Skalieren mit Serverfarm.

Dies wird nach wie vor unterstützt. Details über diese Konfiguration werden in diesem Thema beschrieben.

Bereitstellung für horizontales Skalieren mit Serverfarm, wo Instanzen nicht die gleiche Version oder Edition aufweisen.

Nicht unterstützt. Alle Berichtsserverinstanzen in einer Bereitstellung für dezentrales Skalieren müssen dieselbe Version und Edition (z. B. SQL Server 2008 Enterprise) aufweisen. Alle Instanzen in einer Serverfarm müssen dasselbe Produkt aufweisen (z. B. entweder alle Windows SharePoint Services oder alle Office SharePoint Server ).

Parallele Installationen von Reporting Services und SharePoint-Produkten und -Technologien auf demselben Computer, jedoch nicht für die Integration konfiguriert.

Dies wird nach wie vor unterstützt. Sie können mit einem SharePoint-Produkt oder einer SharePoint-Technologie parallel einen Berichtsserver im systemeigenen Modus ausführen. Je nach der von Ihnen durchgeführten URL-Konfiguration auf dem Webserver müssen Sie eine nicht standardmäßige URL für die Reporting Services-Serveranwendungen auswählen. Weitere Informationen finden Sie unter Gleichzeitiges Bereitstellen von Reporting Services und Internetinformationsdiensten.

Mehrere Instanzen von Reporting Services auf demselben Computer, wobei eine Instanz im integrierten SharePoint-Modus und die andere Instanz im systemeigenen Modus ausgeführt wird.

Dies wird unterstützt, aber Sie müssen alle Berichtsserverinstanzen auf der gleichen Ebene ausführen. Wenn Sie z. B. SQL Server 2008 verwenden, müssen alle Berichtsserverinstanzen SQL Server 2008 sein. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Reporting Services für die Integration in SharePoint 3.0.

Bereitstellung für horizontales Skalieren, wobei jede Berichtsserverinstanz der horizontalen Skalierung mit einer unabhängigen Instanz eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie integriert ist.

Nicht unterstützt. Wenn Sie den integrierten SharePoint-Modus für eine Bereitstellung für horizontales Skalieren konfigurieren, muss die gesamte horizontale Skalierung entweder mit einer Serverfarm oder derselben einzelnen Instanz eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie integriert werden.

Das folgende Szenario wird z. B. nicht unterstützt: zwei unabhängige Installationen von Windows SharePoint Services 3.0, jeweils integriert mit einer lokalen Berichtsserverinstanz, wobei beide Berichtsserverinstanzen dieselbe Berichtsserver-Datenbank verwenden.

Sie können nicht zwei oder mehrere Berichtsserverinstanzen integrieren, die dieselbe Berichtsserver-Datenbank mit unterschiedlichen eigenständigen Serverbereitstellungen von Windows SharePoint Services 3.0 oder Office SharePoint Server 2007 gemeinsam nutzen. Dies würde zu Datenbeschädigungen in der Back-End-Berichtsserver-Datenbank führen.

Eigenständige Serverbereitstellungen

Sie können alle Serverkomponenten und Anwendungsdatenbanken für beide Technologien auf einem einzelnen Computer installieren. Diese Bereitstellungskonfiguration ist sinnvoll, wenn Sie die Software auswerten oder benutzerdefinierte Anwendungen entwickeln, die Reporting Services im integrierten SharePoint-Modus umfassen.

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Diese Bereitstellung ist die am einfachsten zu konfigurierende. Da alle Komponenten auf demselben Computer installiert werden, verwendet sie auch am wenigsten Lizenzen. Ausdrücklich können Reporting Services und der Database Engine (Datenbankmodul) als einzelne lizenzierte Kopie von SQL Server installiert sein. Außerdem kann Reporting Services direkt eine Verbindung mit der lokalen Instanz des SharePoint-Produkts oder der SharePoint-Technologie herstellen. Weitere Informationen zu dieser Bereitstellungskonfiguration finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren der SharePoint-Integration auf einem eigenständigen Server.

Verteilte Serverbereitstellungen

Eine verteilte Serverbereitstellung verwendet mehrere Computer, wobei jeder Computer eine einzelne Serverkomponente hostet. Sie können diese Bereitstellungskonfiguration verwenden, wenn Sie zur Verarbeitung komplexer Berichte oder großer Datasets für ein kleines Unternehmen oder eine Arbeitsgruppe eine höhere Leistung wünschen.

Diese Bereitstellungskonfiguration erfordert eine vorausschauende Planung. Sie müssen entscheiden, welche Konten für welche Dienste verwendet werden sollen und wie die Verbindungen konfiguriert werden. Eventuell müssen Sie auch zusätzliche Kopien der Software erwerben, wenn Sie Serverkomponenten auf mehreren Computern installieren möchten.

Weitere Informationen über die Nutzung von Dienstkonten finden Sie unter Planen von Administrator- und Dienstkonten (Windows SharePoint Services) (möglicherweise in englischer Sprache) auf MSDN, und unter Vorgehensweise: Konfigurieren eines Dienstkontos für Reporting Services. Anweisungen zum Konfigurieren einer verteilten Serverbereitstellung finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren der SharePoint-Integration auf mehreren Servern.

Bereitstellung auf zwei Computern

In der folgenden Abbildung werden Komponenten für eine Bereitstellung auf zwei Computern dargestellt.

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Der erste Computer hostet eine Instanz eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie. Das Reporting Services-Add-In ist auf diesem Computer installiert.

Der zweite Computer hostet SQL ServerReporting Services und Database Engine (Datenbankmodul). Die Installation von Reporting Services und Database Engine (Datenbankmodul) auf demselben Computer ist sinnvoll, wenn die Vorteile einer Ausführung beider Komponenten als Einzellizenzinstallation gegenüber Leistungsaspekten überwiegen. Weitere Informationen über die SQL Server-Lizenzierung finden Sie unter Erwerben von Microsoft SQL Server auf der Microsoft-Website.

Beachten Sie jedoch, dass bei der Ausführung von Reporting Services und des SharePoint-Produkts oder der SharePoint-Technologie auf unterschiedlichen Computern auf dem Berichtsserver eine minimale Installation desselben SharePoint-Produkts oder derselben SharePoint-Technologie vorhanden sein muss. Dies bedeutet: Wenn Sie MicrosoftOffice SharePoint Server auf dem ersten Computer installiert haben, müssen Sie auf dem zweiten Computer ein Web-Front-End von Office SharePoint Server installieren. Die minimale Installation bietet ein Web-Front-End, mit dem Sie der Instanz des SharePoint-Produkts oder der SharePoint-Technologie eine Berichtsserverinstanz hinzufügen können.

Bereitstellung auf drei Computern

In der folgenden Abbildung werden Komponenten für eine Bereitstellung auf drei Computern dargestellt.

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Der erste Computer hostet eine Instanz eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie. Der zweite Computer hostet SQL ServerReporting Services. Der dritte Computer hostet eine Instanz von Database Engine (Datenbankmodul).

Beachten Sie in der Abbildung, dass für Database Engine (Datenbankmodul) keine lokale Installation eines Berichtsservers oder keine Instanz eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie erforderlich ist.

Wenn Sie einen Remote-Datenbankserver mit einer Bereitstellung eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie verwenden möchten, wählen Sie für die Installation einer Instanz eines SharePoint-Produkts oder einer SharePoint-Technologie die Installationsoption Erweitert. Oder verwenden Sie die Zentraladministration, um die Einstellung des Datenbankservers zu ändern. Um einen Remote-Datenbankserver für Reporting Services auszuwählen, verwenden Sie das Reporting Services-Konfigurationstool. Weitere Informationen zu den Editions- und Verbindungsanforderungen an die Berichtsserver-Datenbank finden Sie unter Erstellen einer Berichtsserver-Datenbank und unter Vorgehensweise: Erstellen einer Berichtsserver-Datenbank für den integrierten SharePoint-Modus (Reporting Services-Konfiguration).

Skalierbare Serverbereitstellungen

Eine skalierbare Serverbereitstellung kombiniert einen Berichtsserver für horizontales Skalieren mit einer SharePoint-Farm. In einem sehr großen Unternehmen, in dem möglicherweise Tausende von Benutzern Zugriff auf die Berichte auf einer SharePoint-Site benötigen, sollten Sie in Erwägung ziehen, eine Berichtsserverbereitstellung für horizontales Skalieren mit einer Serverfarm zu kombinieren.

Für dieses Szenario besteht das Ziel darin, die Bereitstellung für interaktive Berichterstellung zu optimieren. Wenn nicht eine große Anzahl von Benutzern gleichzeitig Zugriff auf die Berichte benötigt oder wenn der Großteil der Berichtsverarbeitung in Zeitabständen geplant werden kann, die Sie steuern können, ist eine verteilte Serverbereitstellung eventuell eine bessere Wahl, da sie relativ einfach bereitzustellen und zu verwalten ist. Empfehlungen für bewährte Vorgehensweisen zur Einschätzung der Kapazitätsanforderungen finden Sie unter Planning for Scalability and Performance with Reporting Services auf der Microsoft-Website.

Definition einer Bereitstellung für horizontales Skalieren

Eine Berichtsserverbereitstellung für horizontales Skalieren besteht aus mindestens zwei Berichtsservern, die gemeinsam eine einzelne Berichtsserver-Datenbank nutzen. In der folgenden Abbildung wird eine Bereitstellung für horizontales Skalieren dargestellt.

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Falls Sie eine Bereitstellung für horizontales Skalieren konfigurieren, damit Sie die Kapazität für interaktive Berichtsverarbeitung erhöhen können, müssen Sie eine Lastenausgleichslösung (Hardware oder Software) für die Verteilung der Verarbeitung über beide Server hinweg verwenden. Sie müssen auch eine virtuelle Server-URL in Ihrer Domäne registrieren, um einen einzelnen Eintrittspunkt für beide Server zu erhalten. Wie Sie diese Aufgaben durchführen, richtet sich nach der von Ihnen verwendeten Lastenausgleichslösung. Anweisungen zum Registrieren eines virtuellen Servernamens erhalten Sie bei Ihrem Netzwerkadministrator.

Um Datenverlust zu vermeiden und die Serververfügbarkeit zu maximieren, können Sie die Berichtsserver-Datenbank in einem Failovercluster ausführen. Sie müssen den Failovercluster installieren, bevor Sie die Berichtsserver-Datenbank erstellen. Wählen Sie für die Verwendung des Failoverclusters den Clusternamen als Datenbankserver aus, wenn Sie die Berichtsserver-Datenbank erstellen.

Definition einer Serverfarm

Eine SharePoint-Farm schließt Features ein, die Ihnen ermöglichen, ihre Serverkomponenten über mehrere Computern bereitzustellen. Im folgenden Diagramm werden zwei Front-End-Webserver, ein für Excel-Dienste und Zentraladministration verwendeter Anwendungsserver sowie zwei Datenbankserver zum Hosten der Back-End-Datenbanken dargestellt.

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Wenn Sie eine Serverfarm mit einer Bereitstellung für horizontales Skalieren kombinieren, sieht die resultierende Konfiguration möglicherweise wie folgt aus:

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Für die Bereitstellung für horizontales Skalieren muss ein Lastenausgleich durchgeführt werden. Außerdem muss darauf über eine virtuelle Server-URL zugegriffen werden, die einen einzelnen Eintrittspunkt bietet. So können Sie eine einzelne URL für die Berichtsserverinstanzen angeben, wenn Sie Serverintegrationsfeatures in SharePoint 3.0-Zentraladministration konfigurieren.

Sie müssen eine separate Hardware- oder Softwarelösung für den Lastenausgleich verwenden. Reporting Services bietet keine Lastenausgleichsfunktionalität oder die Möglichkeit, eine virtuelle Server-URL zu konfigurieren.

Falls die einzelnen Berichtsserverinstanzen in der Bereitstellung für horizontales Skalieren unter einem anderen Dienstkonto ausgeführt werden, muss jedes Dienstkonto über die Berechtigung zum Zugriff auf die SharePoint-Konfigurationsdatenbank verfügen. Sie müssen den Befehl Datenbankzugriff erteilen für jedes Dienstkonto wiederholen, um den Zugriff zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Konfigurieren der SharePoint-Integration auf mehreren Servern.