Problembehandlung bei Nachrichtenzustellungsfehlern in Exchange 2007

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-07-23

In diesem Thema werden die Schritte zur Problembehandlung bei Nachrichtenzustellungsfehlern in Microsoft Exchange Server 2007 erläutert.

Bevor Sie beginnen

Damit Sie die nachstehenden Verfahren ausführen können, muss Folgendes an das verwendete Konto delegiert worden sein:

  • die Rolle Exchange-Organisationsadministrator

Um die folgenden Verfahren auf einem Computer ausführen zu können, auf dem die Serverfunktion Edge-Transport installiert ist, müssen Sie sich mit einem Konto anmelden, das Mitglied der lokalen Gruppe Administratoren auf diesem Computer ist.

Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Exchange 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Verfahren

So behandeln Sie Nachrichtenzustellungsfehler in Exchange 2007

  1. Um zu ermitteln, wo die Nachrichtenzustellung fehlgeschlagen ist oder wo ein Unzustellbarkeitsbericht (Non-Delivery Report, NDR) generiert wurde, führen Sie einen oder mehrere der folgenden Schritte aus:

    1. Verwenden Sie das Tool Nachrichtenübermittlungs-Problembehandlung. Das Tool erleichtert den Zugriff auf verschiedene Datenquellen, die für die Behandlung von Problemen bei der Nachrichtenübermittlung erforderlich sind, z. B. Unzustellbarkeitsberichte, Warteschlangenrückstaus und langsame Übermittlungen. Anschließend untersucht das Tool automatisch die abgerufenen Daten, nennt mögliche Hauptursachen und schlägt Aktionen zur Beseitigung des Problems vor. Weitere Informationen zum Tool Nachrichtenübermittlungs-Problembehandlung finden Sie unter Übersicht: Microsoft Exchange-Analyseprogramme.

    2. Verwenden Sie die Warteschlangenanzeige auf einem Hub-Transport-Server oder Edge-Transport-Server, um zu ermitteln, wo die Nachrichtenzustellung fehlgeschlagen ist. Die Nachricht kann sich z. B. in einer Zustellungswarteschlange im Status Wiederholen oder in der Nicht erreichbar-Warteschlange befinden. Weitere Informationen zur Warteschlangenanzeige und zu Nachrichtenwarteschlangen finden Sie unter Verwalten von Warteschlangen.

    3. Überprüfen Sie die DSN-Codes (Delivery Status Notification, Benachrichtigung über den Übermittlungsstatus) im Unzustellbarkeitsbericht, und ermitteln Sie, welcher Server und welche Komponente den Unzustellbarkeitsbericht generieren. Weitere Informationen über DSNs finden Sie unter Verwalten von Benachrichtigungen über den Übermittlungsstatus.

  2. Stellen Sie mithilfe des Cmdlets Test-ServiceHealth in der Exchange-Verwaltungsshell sicher, dass auf dem Transportserver, auf dem die Zustellung fehlgeschlagen ist, und auf dem Transportserver, der den Unzustellbarkeitsbericht generiert hat, alle erforderlichen Exchange-Dienste ausgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Test-ServiceHealth.

  3. Vergewissern Sie sich, dass das Festplattenlaufwerk, auf dem die Nachrichtenwarteschlangen-Datenbank gespeichert ist, über ausreichenden freien Speicherplatz verfügt. Die Nachrichtenwarteschlangen-Datenbank wird standardmäßig unter <Exchange-Installationslaufwerk>\Programme\Microsoft\ExchangeServer\TransportRoles\data\Queue gespeichert. Dieser Speicherort wird über den Parameter QueueDatabasePath in der Anwendungskonfigurationsdatei EdgeTransport.exe.config gesteuert.

    In der RTM-Version von Exchange 2007 muss die Festplatte, auf der die Nachrichtenwarteschlangen-Datenbank gespeichert ist, standardmäßig über mindestens 4 GB freien Speicherplatz verfügen.

    In Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) muss die Festplatte, auf der die Nachrichtenwarteschlangen-Datenbank gespeichert ist, standardmäßig über mindestens 500 MB freien Speicherplatz verfügen.

    Entspricht der verfügbaren Speicherplatz nicht dem erforderlichen Mindestwert, wird die gesamte Nachrichtenzustellung angehalten. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlagen der Rückstaufunktion.

  4. Vergewissern Sie sich, dass die erforderlichen Connectors auf dem Transportserver, auf dem die Nachrichtenzustellung fehlgeschlagen ist, und auf dem Transportserver, der den Unzustellbarkeitsbericht generiert hat, aktiviert und richtig konfiguriert sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter den folgenden Themen:

  5. Überprüfen Sie in der Windows-Ereignisanzeige die Ereignisse im Anwendungsereignisprotokoll auf den Hub-Transport-, Edge-Transport- und Postfachservern, die an der Zustellung der Nachrichten beteiligt sind. Sie können den Protokolliergrad für Exchange-Prozesse, die Fehler generieren, erhöhen. Weitere Informationen finden Sie unter Diagnoseprotokollierung von Exchange-Vorgängen.

  6. Überprüfen Sie die im Unzustellbarkeitsbericht enthaltenen DSN-Fehlercodes. Die Fehlercodes können nützlich sein, um die Ursache des Problems zu ermitteln. Ein Fehlercode kann z. B. auf ein Problem mit dem Domänennamendienst (DNS) oder der Netzwerkverbindung hindeuten. Weitere Informationen zu den DSN-Fehlercodes finden Sie unter Informationen zu Unzustellbarkeitsberichten.

  7. Verwenden Sie das ADSI-Bearbeitungstool (Active Directory Service Interfaces Edit), um sicherzustellen, dass die folgende Liste von Active Directory-Attributwerten für das Empfängerobjekt korrekt ist:

    • Legacyexchangedn

    • Homemdb

    • Homemta

    • mailNickname

    • proxyAddresses

    • msExchHomeServerName

    • msExchMailboxSecurityDescriptor

    • msExchMailboxGuid

      Hinweis

      Sie müssen die Empfängerobjekt-Attributwerte auf demselben globalen Katalogserver überprüfen, der vom Transportserver verwendet wird, auf dem die Nachrichtenzustellung fehlgeschlagen ist. Welcher globale Katalogserver von einem Transportserver verwendet wird, erfahren Sie über die Transportserver-Eigenschaftenseite in der Exchange-Verwaltungskonsole. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Transportservereigenschaften.

  8. Vergleichen Sie die in Schritt 7 abgerufenen Active Directory-Attributwerte für das Empfängerobjekt mit den Empfängerobjekt-Attributwerten auf dem globalen Katalogserver, auf den der Postfachserver verweist, der das Empfängerpostfach enthält. Wenn Werte voneinander abweichen, führen Sie einen oder mehrere der folgenden Schritte aus:

    1. Vergewissern Sie sich, dass die Replikation zwischen den globalen Katalogservern funktioniert.

      Hinweis

      Mit dem Befehl Nslookup.exe können Sie Ihre DNS-Konfiguration testen. DNS-Konfigurationsprobleme sind häufig die Ursache für Replikationsprobleme.

    2. Wenn sich in der Organisation Server befinden, auf denen Exchange Server 2003 oder Exchange 2000 Server ausgeführt wird, überprüfen Sie, ob die entsprechenden Routinggruppenconnectors und Bridgeheadserver ordnungsgemäß funktionieren. Weitere Informationen finden Sie unter Nachrichtenrouting in einer Koexistenzumgebung.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie unter Tools für die Problembehandlung.