Aktualisieren des Datenbankmoduls

Dieses Thema enthält die Informationen, die Sie zur Vorbereitung und zum Verständnis des Upgradeprozesses benötigen. Dazu gehören:

  • Bekannte Probleme beim Upgrade.

  • Tasks und Überlegungen im Vorfeld des Upgrades

  • Links zu Themen mit Verfahren für das Upgrade von Datenbankmodul

  • Links zu Themen mit Verfahren zum Migrieren von Datenbanken zu SQL Server.

  • Überlegungen zu Failoverclustern.

  • Tasks und Überlegungen im Anschluss an das Upgrade.

Bekannte Probleme bei Upgrades.

Lesen Sie vor dem Datenbankmodul-Upgrade Abwärtskompatibilität des SQL Server-Datenbankmoduls. Informationen zu unterstützten Szenarien und bekannten Problemen bei Upgrades finden Sie unter Unterstützte Versions- und Editionsupgrades. Informationen zur Abwärtskompatibilität anderer SQL Server-Komponenten finden Sie unter Abwärtskompatibilität.

Wichtiger HinweisWichtig

Bevor Sie eine Edition von SQL Server auf eine andere Edition aktualisieren, sollten Sie überprüfen, ob die derzeit verwendete Funktionalität in der Edition, die Ziel des Upgrades ist, unterstützt wird.

HinweisHinweis

Wenn Sie ein Upgrade auf SQL Server 2012 aus einer früheren Version von SQL Server Enterprise Edition durchführen, wählen Sie zwischen "Enterprise Edition: Core-basierte Lizenzierung" und "Enterprise Edition". Diese Enterprise Editionen unterscheiden sich nur im Hinblick auf den Lizenzierungsmodus. Weitere Informationen finden Sie unter Rechenkapazitätsgrenzen von bestimmten Editionen von SQL Server.

Prüfliste vor dem Upgrade

Das Setupprogramm von SQL Server unterstützt das Upgrade von einer früheren Version von SQL Server. Sie können auch Datenbanken von früheren Versionen von SQL Server migrieren. Die Migration kann von einer SQL Server-Instanz zu einer anderen auf demselben Computer oder zu einer SQL Server-Instanz auf einem anderen Computer erfolgen. Die Migrationsoptionen umfassen die Verwendung des Assistenten zum Kopieren von Datenbanken, die Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionalität, die Verwendung des SQL Server Integration Services-Import/Export-Assistenten und der Methoden zum Massenexport oder -import.

Bevor Sie das Datenbankmodul aktualisieren, sollten Sie unbedingt die folgenden Tasks ausführen:

Überprüfen Sie die folgenden Probleme, und nehmen Sie nach Bedarf Änderungen vor dem Upgrade auf SQL Server vor:

  • Wenn Sie Instanzen von SQL Server aktualisieren, wo SQL Server-Agent in MSX/TSX-Beziehungen eingetragen wird, aktualisieren Sie Zielserver vor den Masterservern. Wenn Sie Masterserver vor den Zielservern aktualisieren, kann SQL Server Agent keine Verbindung mit den Masterinstanzen von SQL Server herstellen.

  • Wenn Sie von einer 64-Bit-Edition von SQL Server auf eine 64-Bit-Edition von SQL Server 2012 aktualisieren, müssen Sie vor dem Upgrade von Datenbankmodul Analysis Services aktualisieren.

  • Sichern Sie alle SQL Server-Datenbankdateien der zu aktualisierenden Instanz, damit diese bei Bedarf wiederhergestellt werden können.

  • Führen Sie die entsprechenden Datenbank-Konsolenbefehle (Database Console Commands, DBCC) für die zu aktualisierenden Datenbanken aus, um deren Konsistenz sicherzustellen.

  • Schätzen Sie ab, wie viel Speicherplatz für das Upgrade von SQL Server-Komponenten sowie der Benutzerdatenbanken erforderlich ist. Informationen zum erforderlichen Speicherplatz für SQL Server-Komponenten finden Sie unter Hardware- und Softwareanforderungen für die Installation von SQL Server 2012.

  • Stellen Sie sicher, dass für vorhandene SQL Server-Systemdatenbanken – master, model, msdb und tempdb – die automatische Vergrößerung konfiguriert ist, und stellen Sie sicher, dass ausreichend Festplattenspeicherplatz verfügbar ist.

  • Stellen Sie sicher, dass alle Datenbankserver über Anmeldeinformationen in der master-Datenbank verfügen. Dies ist wichtig für das Wiederherstellen einer Datenbank, da sich die Systemanmeldeinformationen in der master-Datenbank befinden.

  • Deaktivieren Sie alle gespeicherten Startprozeduren, da im Rahmen des Upgradeprozesses auch Dienste auf der zu aktualisierenden SQL Server-Instanz beendet und gestartet werden. Der Upgradeprozess kann durch beim Start verarbeitete gespeicherte Prozeduren blockiert werden.

  • Beenden Sie die Replikation, und stellen Sie sicher, dass das Replikationsprotokoll leer ist.

  • Beenden Sie alle Anwendungen sowie alle Dienste mit Abhängigkeiten zu SQL Server. Wenn Verbindungen von lokalen Anwendungen mit der zu aktualisierenden Instanz bestehen, kann das Upgrade einen Fehler erzeugen.

  • Falls Sie die Datenbankspiegelung verwenden, finden Sie weitere Informationen unter Minimieren der Ausfallzeit von gespiegelten Datenbanken beim Aktualisieren von Serverinstanzen in der SQL Server-Onlinedokumentation.

Aktualisieren des Datenbankmoduls

Eine Installation von SQL Server 2005 oder höher kann durch ein Versionsupgrade überschrieben werden. Wenn bei der Ausführung des SQL Server-Setups eine frühere Version von SQL Server erkannt wird, werden alle früheren SQL Server-Programmdateien aktualisiert, und die in der früheren SQL Server-Instanz gespeicherten Daten werden beibehalten. Darüber hinaus bleiben auf dem Computer auch frühere Versionen der SQL Server-Onlinedokumentation intakt.

VorsichtshinweisVorsicht

Wenn Sie auf SQL Server aktualisieren, wird die frühere SQL Server-Instanz überschrieben und ist auf dem Computer folglich nicht mehr vorhanden. Sichern Sie vor dem Upgrade die SQL Server-Datenbanken und alle anderen der früheren SQL Server-Instanz zugeordneten Objekte.

Sie können Datenbankmodul aktualisieren, indem Sie den Installations-Assistenten für SQL Server verwenden.

Datenbank-Kompatibilitätsgrad nach dem Upgrade

Der Kompatibilitätsgrad der Datenbanken tempdb, model, msdb und Resource wird nach dem Upgrade auf jeweils 110 festgelegt. Die master-Systemdatenbank behält den Kompatibilitätsgrad von vor dem Upgrade bei.

War der Kompatibilitätsgrad einer Benutzerdatenbank vor dem Upgrade 90 oder 100, wird er nach dem Upgrade beibehalten. War der Kompatibilitätsgrad der aktualisierten Datenbank vor dem Upgrade 80, wird er auf 90 gesetzt, was dem niedrigsten unterstützten Kompatibilitätsgrad in SQL Server 2012 entspricht.

HinweisHinweis

Neue Benutzerdatenbanken erben den Kompatibilitätsgrad der model-Datenbank.

Migrieren von Datenbanken

Mithilfe der Sicherungs- und Wiederherstellungs- oder der Trennungs- und Anfügungsfunktionalitäten in SQL Server können Sie Benutzerdatenbanken in eine Instanz von SQL Server verschieben. Weitere Informationen finden Sie unter Kopieren von Datenbanken durch Sichern und Wiederherstellen oder Anfügen und Trennen von Datenbanken (SQL Server).

Wichtiger HinweisWichtig

Eine Datenbank mit identischem Namen auf dem Quell- und dem Zielserver kann nicht verschoben oder kopiert werden. In diesem Fall wird erkannt, dass die Datenbank "bereits vorhanden" ist.

Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden des Assistenten zum Kopieren von Datenbanken.

Nach Upgrade des Datenbankmoduls

Führen Sie nach dem Aktualisieren von Datenbankmodul die folgenden Aufgaben aus:

  • Registrieren Sie die Server neu. Weitere Informationen zum Registrieren von Servern finden Sie im Thema Registrieren von Servern der SQL Server-Onlinedokumentation.

  • Füllen Sie die Volltextkataloge wieder auf, um eine konsistente Semantik in Abfrageergebnissen zu gewährleisten.

    SQL Server 2012 installiert neue Wörtertrennungen, die von der Volltextsuche und semantischen Suche verwendet werden. Die Wörtertrennungen werden sowohl bei der Indizierung als auch bei Abfragen verwendet. Wenn Sie die Volltextkataloge nicht neu erstellen, sind die Suchergebnisse möglicherweise inkonsistent. Wenn Sie eine Volltextabfrage senden, die nach einem Ausdruck sucht, der von der Wörtertrennung in einer früheren SQL Server-Version und der aktuellen Wörtertrennung unterschiedlich getrennt wird, können Dokumente oder Zeilen, in denen der Ausdruck enthalten ist, möglicherweise nicht abgerufen werden. Das liegt daran, dass die indizierten Ausdrücke anhand einer anderen Logik getrennt wurden als der von der Abfrage verwendeten Logik. Die Lösung besteht darin, die Volltextkataloge mit den neuen Wörtertrennungen aufzufüllen (neu zu erstellen), damit das Verhalten bei der Indizierung und bei Abfragen gleich ist.

    Weitere Informationen finden Sie im Thema sp_fulltext_catalog (Transact-SQL) der SQL Server-Onlinedokumentation.

  • Führen Sie DBCC UPDATEUSAGE für alle Datenbanken aus, um falsche Werte für die Zeilen- oder Seitenanzahl zu korrigieren.

  • Konfigurieren Sie die SQL Server-Installation. Zum Reduzieren der Angriffsfläche eines Systems werden zentrale Dienste und Funktionen von SQL Server selektiv installiert und aktiviert.

  • Überprüfen oder entfernen Sie USE PLAN-Hinweise, die von SQL Server 2005 generiert werden und auf Abfragen auf partitionierte Tabellen und Indizes angewendet werden.

    SQL Server 2012 ändert die Art und Weise, wie Abfragen auf partitionierte Tabellen und Indizes verarbeitet werden. Abfragen von partitionierten Objekte, die den USE PLAN-Hinweis für einen von SQL Server 2005 generierten Plan verwenden, enthalten u. U. einen in SQL Server 2012 ungültigen Plan. Wir empfehlen die folgenden Prozeduren, nachdem Sie auf SQL Server 2012 aktualisiert haben.

    Wenn der USE PLAN-Hinweis direkt in einer Abfrage angegeben wird:

    1. Entfernen Sie den USE PLAN-Hinweis aus der Abfrage.

    2. Testen Sie die Abfrage.

    3. Wenn der Optimierer keinen geeigneten Plan auswählt, optimieren Sie die Abfrage, und geben Sie ggf. den USE PLAN-Hinweis mit dem gewünschten Abfrageplan ein.

    Wenn der USE PLAN-Hinweis in einer Planhinweisliste angegeben wird:

    1. Verwenden Sie die sys.fn_validate_plan_guide-Funktion, um die Gültigkeit der Planhinweisliste zu überprüfen. Alternativ können Sie auch mit dem Plan Guide Unsuccessful-Ereignis in SQL Server Profiler nach ungültigen Planhinweislisten suchen.

    2. Wenn die Planhinweisliste nicht gültig ist, verwerfen Sie sie. Wenn der Optimierer keinen geeigneten Plan auswählt, optimieren Sie die Abfrage, und geben Sie ggf. den USE PLAN-Hinweis mit dem gewünschten Abfrageplan ein.

    Ein ungültiger Plan führt nicht zu einem Abfragefehler, wenn der USE PLAN-Hinweis in einer Planhinweisliste angegeben ist. Stattdessen wird die Abfrage kompiliert, ohne den USE PLAN-Hinweis zu verwenden.

Datenbanken, die vor dem Upgrade als volltextfähig oder nicht volltextfähig gekennzeichnet wurden, behalten ihren Status auch nach dem Upgrade bei. Die Volltextkataloge werden bei volltextfähigen Datenbanken nach dem Upgrade neu erstellt und automatisch aufgefüllt. Dieser Vorgang ist sehr zeitaufwändig und ressourcenintensiv. Um die Volltextindizierung vorübergehend anzuhalten, führen Sie folgende Anweisung aus:

EXEC sp_fulltext_service 'pause_indexing', 1

Um die Auffüllung des Volltextindexes fortzusetzen, führen Sie folgende Anweisung aus:

EXEC sp_fulltext_service 'pause_indexing', 0

Siehe auch

Verweis

Unterstützte Versions- und Editionsupgrades

Konzepte

Verwenden mehrerer Versionen und Instanzen von SQL Server

Abwärtskompatibilität

Aktualisieren von replizierten Datenbanken