System Center

Echte Kontrolle mit Virtual Machine Manager 2007

Edwin Yuen

 

Kurz zusammengefasst:

  • Hauptfeatures von System Center Virtual Machine Manager 2007
  • Vorgehensweise zum Installieren von VMM
  • Konvertieren physischer oder virtueller Computer zu VMs

System Center Virtual Machine Manager 2007 ist eine neue Lösung, die eine gemeinsame Schnittstelle für die Verwaltung Ihrer gesamten virtuellen Infrastruktur bereitstellt.Virtual Machine Manager (VMM)

kann vorhandene Microsoft® Virtual Server 2005-Installationen verwalten und darüber hinaus Virtual Server 2005 R2 SP1 auf neuen virtuellen Computerhosts (VM-Hosts) installieren.Mit VMM lassen sich die herkömmlichen Virtual Server 2005-Verwaltungsaufgaben über eine zentralisierte Schnittstelle mit Verwaltungsmöglichkeiten für mehrere Virtual Server-Installationen wesentlich effizienter durchführen.

Darüber hinaus stellt VMM neue Funktionen für Virtual Server bereit, z. B. P2V-Konvertierungen (physisch zu virtuell), die V2V-Konvertierung (virtuell zu virtuell) von VMware-VMDK (Virtual Machine Disk Format)-Datenträger zu Virtual Server-VHDs (Virtual Hard Disks) und schnelle VM-Bereitstellungen anhand von Vorlagen und vorkonfigurierten VHDs über eine zentralisierte Bibliothek virtueller Infrastrukturobjekte.

Auf den nächsten Seiten werden VMM sowie die leistungsfähigen Features untersucht, die VMM IT-Administratoren bietet.Es folgt eine Erläuterung der Anforderungen und Schritte zum Erstellen einer VMM-Installation.Zum Schluss befasst sich der Artikel eingehender mit einigen der interessanteren Features von VMM und stellt Ihnen eine Reihe nützlicher Tipps zu den ersten Schritten zur Verfügung.

Einführung in Virtual Machine Manager 2007

System Center Virtual Machine Manager 2007 ist eine eigenständige Anwendung, die Unternehmen eine zentralisierte Verwaltung für unter Microsoft Virtual Server 2005 ausgeführte virtuelle Computer bereitstellt. Als Bestandteil der System Center-Produktfamilie lässt sich Virtual Machine Manager mit den anderen System Center-Produkten integrieren, um eine umfassende physische und virtuelle Infrastrukturverwaltung zu ermöglichen.Abbildung 1 zeigt die verschiedenen Komponenten von Virtual Machine Manager und veranschaulicht die Beziehung zwischen VMM und einem Virtual Server-Host.

Im Kasten auf der linken Seite ist der VMM-Server dargestellt, auf der rechten Seite ein virtueller Computerhost.Die VMM-Komponenten können bei Bedarf auch auf separaten Servern installiert werden, um Leistung und Skalierbarkeit zu erhöhen.In diesem Artikel wird das in Abbildung 1 gezeigte Modell verwendet, in dem alle wichtigen VMM-Komponenten auf einem einzigen Computer installiert sind.Das Kernstück des VMM-Produkts ist der Virtual Machine Manager-Dienst, der links in der Mitte zu sehen ist.Darüber befinden sich die drei verschiedenen Schnittstellen zu diesem Dienst:die Windows PowerShellTM-Schnittstelle, die Verwaltungskonsole und das Self-Service-Portal mit delegierter Bereitstellungsverwaltung.Unterstützt wird VMM durch eine Microsoft SQL Server® 2005-Datenbank (Sie können entweder eine volle Installation von SQL Server oder die SQL Server 2005 Express Edition verwenden) und die zentralisierte Bibliothek, bei der es sich um eine Dateifreigabe für virtuelle Infrastrukturkomponenten handelt.

Abbildung 1 Architektur von System Center Virtual Machine Manager 2007

Abbildung 1** Architektur von System Center Virtual Machine Manager 2007 **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Auf der rechten Seite von Abbildung 1 ist ein virtueller Virtual Server 2005 R2-Computerhost dargestellt, der von VMM verwaltet wird.Unten ist das Hostbetriebssystem zu sehen, bei dem es sich in diesem Fall um Windows Server® 2003 R2 handelt.VMM installiert auf dem virtuellen Computerhost einen Agent, der die Kommunikation zwischen VMM und Virtual Server 2005 R2 erleichtert.Dabei handelt es sich um eine einzige Installation auf dem physischen Host ohne jede Installation in den VMs oder dem Gastbetriebssystem.Wenn Virtual Server nicht auf dem Hostcomputer installiert ist, kann VMM automatisch die Installation durchführen, sobald der Host der Liste der verwalteten Server hinzugefügt wird.

Als Bestandteil der System Center-Produktfamilie verwendet Virtual Machine Manager die neue (Outlook® -artige) System Center-Schnittstelle für die Verwaltungskonsole (im Gegensatz zum herkömmlichen MMC-Snap-In).Die VMM-Verwaltungskonsole (siehe Abbildung 2) ist unter Verwendung von Microsoft .NET Framework 2.0 auf Windows PowerShell 1.0 aufgebaut.Jede in der Verwaltungskonsole durchgeführte Aktion ruft im Grunde den entsprechenden Windows PowerShell-Befehl auf.Daher können alle Befehle oder Funktionen, auf die in der Verwaltungskonsole zugegriffen wird, auch direkt über die Befehlszeile in Windows PowerShell aufgerufen werden.

Abbildung 2 VMM-Administratoroberfläche mit verwalteten virtuellen Computern

Abbildung 2** VMM-Administratoroberfläche mit verwalteten virtuellen Computern **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Jeder Assistent der Verwaltungskonsole besitzt eine Schaltfläche namens „View Script“ (Skript anzeigen), über die das mit dem auszuführenden Befehl verknüpfte Windows PowerShell-Skript angezeigt wird. Dies bietet einen hervorragenden Ausgangspunkt dafür, die Beziehung zwischen Windows PowerShell und VMM zu erläutern.Wenn Sie sich erst einmal an die Verwendung von Windows PowerShell mit VMM gewöhnt haben, sind Sie in der Lage, Skripts zu erstellen, um große Mengen an Aktionen über VMM abzuwickeln.

Virtual Machine Manager wurde dafür entwickelt, IT-Administratoren drei Hauptvorteile zu bieten:VMM ermöglicht Ihnen, Ressourcen zu maximieren, eine höhere Flexibilität zu erzielen und vorhandene Fähigkeiten zu nutzen.Diese Vorteile stellt VMM über mehrere Features und Funktionen bereit.Zunächst hilft Ihnen VMM bei der Maximierung Ihrer Ressourcen, indem eine Methode bereitgestellt wird, um physische Server in virtuelle Computer zu konvertieren. Dieser Prozess wird als P2V-Konvertierung bezeichnet und ermöglicht Ihnen, vorhandene physische Computer ohne Neuinstallation zu virtuellen Computern zu konsolidieren.Dies ist vor allem beim Konvertieren von Computern wichtig, deren Hardware nur wenig genutzt wird, denn es können mehrere Computer dieser Art auf einem einzigen physischen Hardwaregerät zusammengefasst werden.Besonders nützlich ist dies bei Computern mit älterer Software, die selten verwendet wird, aber beibehalten werden muss, weil sie einmal im Jahr ausgeführt wird (zum Beispiel gesetzlich vorgeschriebene Buchhaltungssoftware).Wenn VMM in Verbindung mit System Center Operations Manager 2007 verwendet wird, lässt sich mithilfe von VMM ein Bericht über Serverkonsolidierungskandidaten generieren, um zu überprüfen, welche Computer in der physischen Infrastruktur gute Kandidaten für die P2V-Konvertierung sind.

Wenn Sie bereits über virtuelle Computer im VMDK-Format von VMware verfügen, ermöglicht Ihnen VMM, eine V2V-Konvertierung durchzuführen, um Ihre vorhandenen VMDKs in das VHD-Format zu übersetzen.Dadurch können Sie Ihre Virtual Server 2005-Umgebung schnell aufbauen und in Betriebsbereitschaft versetzen.

Als Bestandteil jeder neuen oder durch Konvertierung gestarteten Bereitstellung verwendet VMM einen als „Intelligent Placement“ (Intelligente Platzierung) bezeichneten Prozess, um die VMs auf den virtuellen Computerhosts bereitzustellen.Über Intelligent Placement fragt VMM alle von VMM verwalteten virtuellen Computerhosts ab, ruft verschiedene Parameter zur Ressourcenverfügbarkeit dieser Hosts ab und gibt dann eine gewichtete Liste von Hosts zurück, die für die Bereitstellung des VM empfohlen werden.Wie Sie in Abbildung 3 sehen, hat der Administrator dann die Wahl, die Empfehlung zu akzeptieren, den Algorithmus an spezielle Anforderungen anzupassen oder den VM einfach auf dem Server seiner Wahl bereitzustellen.Intelligent Placement vereinfacht durch eine kompakte Ansicht der virtuellen Infrastruktur und durch Hostempfehlungen die VM-Bereitstellung beträchtlich.

Abbildung 3 Intelligent Placement liefert Empfehlungen zum besten Virtual Server-Host

Abbildung 3** Intelligent Placement liefert Empfehlungen zum besten Virtual Server-Host **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Zu weiteren Features von VMM, die enorme Vorteile bringen, zählen eine zentralisierte Bibliothek und ein Self-Service-Portal für die delegierte Bereitstellung.Die in Abbildung 4 dargestellte Bibliothek stellt einen zentralen Speicher für alle Komponenten bereit, die zum Aufbau einer virtuellen Infrastruktur erforderlich sind, z. B. bereits erstellte einsatzbereite VHDs, Vorlagen mit Betriebssystem- und Hardwarekonfigurationen, ISO-Dateien, Skripts und Profile.Anhand dieser Komponenten können neue VMs erstellt und bereitgestellt werden, und durch die Verwendung von Vorlagen und Profilen können über alle VMs hinweg sowohl Hardware- als auch Softwarekonfigurationen standardisiert werden.VMM unterstützt auch verteilte Bibliotheken, die es ermöglichen, die Komponenten an entfernten Standorten zu speichern und umfangreiche Dateiübertragungen auf dem entfernten Standort zu belassen, während die Komponenten weiterhin zentral verwaltet werden.

Abbildung 4 Die VMM-Bibliothek enthält alle Bausteine für eine virtuelle Infrastruktur

Abbildung 4** Die VMM-Bibliothek enthält alle Bausteine für eine virtuelle Infrastruktur **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Das Self-Service-Portal ist eine Website, die mit dem VMM-Dienst und einer IIS-Installation integriert wird.Das Portal gewährt den für Active Directory® autorisierten Benutzern und Gruppen Zugriff auf VMs, wobei die verfügbaren Funktionen von der für den jeweiligen Benutzer oder die jeweilige Gruppe erstellten Richtlinie abhängen.Diese Funktionen reichen von der Fähigkeit, die VMs anzuzeigen und auf sie zuzugreifen, über die Berechtigung zum Ausführen und Herunterfahren der VMs bis hin zur Möglichkeit, auf Grundlage bestimmter delegierter Ressourcen neue VMs zu erstellen.

Der Administrator erstellt eine Self-Service-Richtlinie, die Active Directory-Benutzern und -Gruppen, spezifischen virtuellen Computerhosts oder Hostgruppen sowie spezifischen VMs und Vorlagen bestimmte Funktionen gewährt.Das Self-Service-Portal ermöglicht dem Administrator, Funktionen sicher an Endbenutzer zu delegieren.Ohne diese Funktion müsste der Administrator den Endbenutzern entweder Zugriff auf die Verwaltungskonsole gewähren, damit sie ihre VMs verwalten können, oder von den Endbenutzern verlangen, jede Funktion eigens anzufordern, was einen enormen Aufwand an E-Mails und Telefonaten zur Folge hätte, um simple Aktionen wie Starts und Rücksetzungen von VMs durchzuführen.

Installation von Virtual Machine Manager

VMM verwaltet derzeit sowohl Installationen von Virtual Server 2005 (und höher) unter Windows Server 2003 SP1 (und höher) innerhalb einer Active Directory-Domäne (oder einer vertrauenswürdigen Domäne) als auch Nicht-Domänen-Hosts, wobei die Umkreisnetzwerkunterstützung von VMM genutzt wird.Virtual Server-Installationen auf Desktopbetriebssystemen wie Windows® XP werden nicht unterstützt.P2V-Vorgänge sind nur für physische Computer verfügbar, die sich innerhalb derselben Domäne (oder vertrauenswürdigen Domäne) wie der VMM-Server befinden.

Obwohl es empfehlenswert ist, in einer Produktionsumgebung jede VMM-Komponente auf einem separaten Server zu installieren, beziehen sich die im vorliegenden Artikel enthaltenen Anleitungen auf eine Einzelserverinstallation.Als Hardware für eine VMM-Server-Installation wird ein x86- oder x64-basierter Server mit 2,8 GHz oder höher und einem RAM von mindestens 2 GB empfohlen.Da es sich hier um eine Einzelserverinstallation mit einer lokalen SQL Server-Datenbank handelt, werden 7 GB Festplattenspeicher benötigt.Wenn stattdessen eine Remotedatenbank verwendet wird, genügt für die VMM-Installation bereits 1 GB Festplattenspeicher.Für die Installation der lokalen Bibliothek werden zusätzlich 80 GB Speicher auf der Festplatte empfohlen.

Ferner muss auf dem VMM-Server, auf allen virtuellen Computerhosts und auf allen von VMM verwalteten Bibliotheksservern WinRM 1.1 installiert sein.WinRM ist die Microsoft-Implementierung des WS-Management (Web Services for Management)-Protokolls.WinRM ist ein auf SOAP basierendes, firewallfreundliches Protokoll, über das Hardware und Software unterschiedlicher Anbieter ermöglicht wird, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu verwalten.VMM verwendet WinRM, um Aktionen zwischen dem VMM-Server, den virtuellen Computerhosts und den Bibliotheksservern durchzuführen.Sie können WinRM 1.1 von go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=103610 herunterladen.

Weitere Voraussetzungen für die Installation sind .NET Framework 2.0 und 3.0, Windows PowerShell 1.0 sowie IIS für das Self-Service-Portal.Alle weiteren Softwareanforderungen werden während der VMM-Softwareinstallation überprüft, wobei ggf. Links zu den entsprechenden Installationsprogrammen bereitgestellt werden.Wenn eine dieser Anforderungen nicht erfüllt ist, kann die Installation nicht fortgesetzt werden.

Wenn Sie die VMM-Installation starten, werden Ihnen im Hauptmenü drei Auswahloptionen angeboten:Virtual Machine Manager-Server, Verwaltungskonsole und Self-Service-Portal.In diesem Beispiel werden alle drei Komponenten, angefangen mit dem Server, auf einem einzigen Computer installiert.Auf den ersten Bildschirmen des Installationsvorgangs werden die Systemvoraussetzungen überprüft. Stellen Sie sicher, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, damit die Installation fortgesetzt werden kann.

Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, sollten Sie die Installationsoptionen überprüfen. Achten Sie dabei besonders auf die Optionen, die sich auf die SQL Server-Datenbank beziehen.Sie können für VMM entweder die Installation einer SQL Server 2005 Express Edition auswählen oder eine vorhandene SQL Server 2005-Datenbank verwenden.Im Beispiel für diesen Artikel wird die SQL Server 2005 Express Edition verwendet.

Im nächsten Schritt des VMM-Installationsassistenten legen Sie den Speicherort für die zentralisierte Bibliothek fest.Als Speicherort kann entweder ein lokales Verzeichnis auf dem VMM-Server (und eine für dieses Verzeichnis erstellte Freigabe) oder eine vorhandene Dateifreigabe verwendet werden.Der Standardspeicherort lautet „C:\Dokumente und Einstellungen\Alle Benutzer\Gemeinsame Dokumente\Virtual Machine Manager Library Files“.

Den nächsten Schritt bilden die Portzuweisungen.An dieser Stelle konfigurieren Sie den Port für die Verbindung der Verwaltungskonsole zum zentralen VMM-Serverdienst (Port 8100), den von WinRM für die Durchführung der Verwaltungsfunktionen verwendeten Port (Port 80, der standardmäßige HTTP-Port) und den Port, der vom intelligenten Hintergrundübertragungsdienst (Background Intelligent Transfer Service, BITS) dafür verwendet wird, die Dateien auf die virtuellen Computerhosts zu verschieben (Port 443, der standardmäßige HTTPS-Port).Wenn alle diese Informationen vorliegen, wird ein Übersichtsbildschirm angezeigt, und die Serverinstallation kann abgeschlossen werden.

Als Nächstes wird die Verwaltungskonsole installiert.Die Systemvoraussetzungen ähneln denen des VMM-Servers und erfordern .NET Framework 2.0 und 3.0 sowie Windows PowerShell 1.0.Die einzige Konfigurationsoption dient der Bestätigung des Kommunikationsports, der für die Verbindung zum zentralen VMM-Serverdienst verwendet wird.Dabei muss Port 8100 verwendet werden, der in der VMM-Server-Installation konfiguriert wurde.Am Ende der Installation haben Sie die Wahl, eine Desktopverknüpfung für die Verwaltungskonsole zu erstellen und im Anschluss an die Installation die Konsole zu öffnen.Ich schlage vor, beides auszuwählen.Wenn Sie die Verwaltungskonsole zum ersten Mal öffnen, werden Sie aufgefordert, die Serververbindungsinformationen einzugeben.Bei einer Einzelserverinstallation stellen Sie eine Verbindung zu „localhost“ auf Port 8100 her und drücken die Eingabetaste, um die Konsole zu starten.

Zum Schluss wird das Self-Service-Portal auf dem Server installiert.Die Voraussetzungen dafür sind IIS, .NET Framework 2.0 und 3.0 sowie Windows PowerShell 1.0.Während der Installation werden nur Konfigurationsoptionen für die vom Self-Service-Portal verwendeten Ports angeboten.Der erste dieser Ports ist Port 8100, der Port für die Verbindung zum wichtigsten VMM-Dienst, der mit dem für die Verwaltungskonsole verwendeten Port identisch ist.Der zweite Port ist der Port, auf dem das Portal ausgeführt werden soll.Als Standardeinstellung ist Port 80 vorgegeben, aber in vielen Konfigurationen ist dieser Port möglicherweise bereits vergeben.Ändern Sie ggf. den vorgegebenen Standardport in einen anderen freien Port, z. B. Port 81.

Das Installationsprogramm erstellt eine Website namens „Microsoft System Center Virtual Machine Manager 2007 Self-Service-Portal“, deren Konfiguration in IIS Manager geändert werden kann.Hier ist ein Tipp, mit dem Sie die Installation vereinfachen können:Öffnen Sie IIS Manager, und wählen Sie die Eigenschaften von Microsoft System Center Virtual Machine Manager 2007 Self-Service-Portal aus.Überprüfen Sie die ASP.NET-Konfiguration für die Website, und vergewissern Sie sich, dass die ASP.NET-Version auf 2.0 eingestellt ist.Das Self-Service-Portal funktioniert nicht, wenn ASP.NET auf Version 1.1 eingestellt ist, und diese Einstellungen können abhängig von der Installationsreihenfolge von IIS und den .NET Framework-Versionen variieren.

Wenn die IIS-Installation abgeschlossen ist, können Sie die Website öffnen, indem Sie in Internet Explorer® zu „https://localhost:81“ wechseln.Wenn Sie beim Öffnen der Website zur Authentifizierung aufgefordert werden, liegt dies an Ihren Internet Explorer-Sicherheitseinstellungen.Das Self-Service-Portal müsste im Intranetkontext in Internet Explorer ausgeführt werden. Möglicherweise müssen Sie den VMM-Server in Ihrer lokalen Konfiguration zur Liste der Intranet-Websites hinzufügen.Sobald diese Änderungen vorgenommen wurden, können Sie Self-Service-Richtlinien in VMM erstellen und verwenden.

Features von Virtual Machine Manager

VMM bietet viele interessante Features und Möglichkeiten, aber die beiden interessantesten Funktionen sind die P2V-Konvertierung und die V2V-Konvertierung, mit denen Sie physische zu virtuellen und virtuelle zu virtuellen Computern umfunktionieren können.Beide Funktionen werden aus der Verwaltungskonsole heraus unterstützt.Da die VMM-Verwaltungskonsole auf Windows PowerShell aufgebaut ist, können sämtliche Befehle auch über Windows PowerShell selbst ausgeführt werden.Für die Zwecke dieses Artikels wird der P2V-Prozess über die Verwaltungskonsole und der V2V-Prozess über Windows PowerShell untersucht.

Konvertierung von physischen zu virtuellen Computern

Zum Durchführen der P2V-Konvertierung wird die VMM-Verwaltungskonsole verwendet.Der physische Computer, der konvertiert werden soll, muss mehrere Voraussetzungen erfüllen.Erstens muss dieser Computer ein Mitglied der aktuellen Domäne oder einer vertrauenswürdigen Domäne sein.VMM stellt eine Verbindung zu diesem Computer her, um einen P2V-Agent zu installieren und die erforderlichen Informationen zu übertragen.Zweitens muss auf dem Quellcomputer ein unterstütztes Betriebssystem ausgeführt werden.P2V unterstützt die Betriebssysteme Windows Server 2003, Windows 2000 Server und Windows XP Professional.Wenn auf dem Quellcomputer Windows Server 2003 oder Windows XP ausgeführt wird, verwendet VMM den Volumeschattenkopie-Dienst (Volume Shadow Copy Service, VSS), um die Festplatten zusammenzuführen und die Datenströme auf virtuelle Festplatten zu leiten.Dadurch kann der Computer ohne Ausfallzeit konvertiert werden, sodass Sie für die Erstellung des P2V-Abbilds keine Ausfallzeit für den Server einplanen müssen.Bei Windows 2000 wird eine Windows PE-Systemstart-CD erstellt, um das Erstellen des P2V-Abbilds zu erleichtern.In diesem Beispiel wird ein Windows Server 2003-Ziel verwendet.

Der P2V-Prozess wird gestartet, indem unter „Actions“ (Aktionen) oben rechts in der Verwaltungskonsole die Option „Convert physical server“ (Physischen Server konvertieren) ausgewählt wird.Dies ruft den in Abbildung 5 dargestellten P2V-Assistenten auf.Auf der ersten Seite wird durch Angabe des zu konvertierenden Computers die Quelle ausgewählt.Geben Sie den DNS-Namen des Computers und die entsprechenden Domänenanmeldeinformationen ein, um eine Verbindung zu ihm herzustellen und ihn zu verwalten.Im nächsten Schritt können Sie dem resultierenden VM einen Namen zuweisen.

Abbildung 5 Die P2V-Funktion von VMM arbeitet auf Assistentenbasis und ist in die Administratoroberfläche integriert

Abbildung 5** Die P2V-Funktion von VMM arbeitet auf Assistentenbasis und ist in die Administratoroberfläche integriert **(Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)

Danach beginnt der Assistent, Informationen vom Quellcomputer abzurufen.Wenn Sie auf „Gather System Information“ (Systeminformationen sammeln) klicken, installiert VMM einen P2V-Agent, der die benötigten Informationen über das Betriebssystem, die Festplatte und die Netzwerkadapter des Quellcomputers abruft.Durch Klicken auf „Next“ (Weiter) gelangen Sie zu einem Überprüfungsbildschirm, um sicherzustellen, dass keine bekannten Probleme vorliegen, die die geplante Konvertierung verhindern könnten.Falls Probleme vorliegen, werden Lösungsmöglichkeiten angeboten.

Wenn die Konfigurationsinformationen abgerufen wurden, können Sie die Festplattenpartitionen auswählen, die konvertiert werden sollen.Standardmäßig wird die Startpartition ausgewählt- Alle anderen vorhandenen Partitionen werden verfügbar gemacht.Sie können auswählen, welche Partitionen als Bestandteil der Konvertierung beibehalten werden sollen.Der P2V-Prozess ist eine intelligenter Kopiervorgang, was bedeutet, dass lediglich die Daten auf den angegebenen Partitionen übertragen werden, nicht das Abbild und die Größe der gesamten Festplatte.

Zum Schluss führt der Assistent die Standardschritte der VMM-Bereitstellung einschließlich der Virtual Server-Startkonfigurationen und des bereits beschriebenen Intelligent Placement-Prozesses durch.Wenn der Assistent seine Arbeit abgeschlossen hat, wird das Fenster „Jobs“ (Aufgaben) angezeigt, in dem der gesamte Prozess und Verlauf der P2V aufgeführt ist.

Standardmäßig werden neu konvertierte VMs nicht automatisch gestartet (sie befinden sich nach der Konvertierung in einem angehaltenen Zustand). Außerdem wird durch den P2V-Prozess weder der Quellcomputer heruntergefahren noch sein Ausführungsstatus geändert.Dies ist ein zerstörungsfreier P2V-Prozess.Da der neue VM denselben Computernamen, dieselbe IP-Adresse und sogar dieselbe MAC-Adresse wie der Originalserver besitzt, muss der Originalserver heruntergefahren werden, bevor der VM gestartet werden kann.Wenn der Quellcomputer automatisch heruntergefahren oder der neu konvertierte VM automatisch gestartet werden soll, können Sie dies über die Windows PowerShell-Befehlszeile einrichten.Als Bestandteil des Prozesses empfiehlt es sich, den P2V-Prozess auszuführen und danach den resultierenden VM in einer Testumgebung auszuführen, um sicherzustellen, dass alle Bestandteile erfolgreich konvertiert wurden.

Konvertierung von virtuellen zu virtuellen Computern

Für den V2V-Prozess benötigen Sie sowohl einen virtuellen VMWare-Computer (in Gestalt einer VMDK-Datei) als auch eine gültige VMM-Installation mit einem als Ziel zugewiesenen virtuellen Computerhost.Das VMM V2V Windows PowerShell-Cmdlet „new-v2v“ unterstützt die folgenden vier VMDK-Dateiformate:monolithicSparse, monolithicFlat, twoGbMaxExtentSparse und twoGbMaxExtentFlat.Die meisten vorhandenen VMDK-Dateien zählen zu einer dieser Kategorien.

Der V2V-Prozess funktioniert nur bei VMDK-Dateien, die offline sind.Der P2V-Prozess dagegen kann dazu verwendet werden, virtuelle VMware-Computer zu konvertieren, die derzeit ausgeführt werden.Virtuelle VMware-Computer bestehen aus zwei Hauptkomponenten: den VMDK-Dateien, die die virtuellen Festplatten darstellen, auf denen die Daten gespeichert werden, und einer VMX-Datei, in der die Konfigurationsinformationen des virtuellen Computers enthalten sind.Die VMDK-Dateien und die zugeordnete VMX-Datei können in einem Bibliotheksspeicherort abgelegt werden, was Ihnen die Möglichkeit bietet, auf den virtuellen VMware-Computer zuzugreifen und ihn zu konvertieren, ohne einen Zugriff vom Ursprungsserver auf die Datei gewähren zu müssen.

Während des V2V-Prozesses wird die VMDK-Datei in eine VHD-Datei konvertiert, das Gastbetriebssystem für die Zusammenarbeit mit Virtual Server bereinigt und ein neuer virtueller Computer erstellt, der der ursprünglichen Konfiguration so weit wie möglich entspricht, wobei die Änderungen vorgenommen werden, die für die von Virtual Server unterstützte virtuelle Hardware erforderlich sind.Beachten Sie, dass dieser Teil des Konvertierungsvorgangs separat über Windows PowerShell verwaltet werden kann. Dies ermöglicht die Durchführung zahlreicher Formatkonvertierungen, bevor für die neuen virtuellen Computer Hosts zugewiesen werden.In diesem Beispiel soll jedoch die VHD-Datei konvertiert und bereitgestellt werden.

V2V kann über die Verwaltungskonsole und über Windows PowerShell durchgeführt werden. In diesem Beispiel wird Windows PowerShell verwendet.Um den V2V-Prozess in Gang zu setzen, starten Sie ein Windows PowerShell-Fenster, in dem die VMM-Cmdlets geladen sind.Klicken Sie dazu auf „Start“ | „Alle Programme“ | „Microsoft System Center“ | „Virtual Machine Manager 2007“ | „Windows PowerShell – Virtual Machine Manager“.

Das dadurch angezeigte Fenster müsste den Titel „Windows PowerShell – Virtual Machine Manager“ tragen.Ist dies nicht der Fall, wurden möglicherweise die VMM-Cmdlets nicht geladen.Wenn Windows PowerShell geöffnet ist, können Sie den Befehl „new-v2v“ durch Ausführen des folgenden Befehls überprüfen:

get-help new-v2v –full | more

Dadurch erhalten Sie die Syntax und Beispiele zur Durchführung eines V2V-Prozesses.In dem für diesen Artikel verwendeten Beispiel trägt der VMM-Server den Namen „vmmserver.contoso.com“, der virtuelle Zielcomputer heißt „vshost1.contoso.com“, und die VMDK-Datei steht auf einem Bibliotheksserver namens „vmmserver.contoso.com“ zur Verfügung.

Geben Sie zunächst mit dem Befehl „get-vmmserver“ den Kontext für den VMM-Server an, der zum Durchführen des V2V-Prozesses verwendet wird.Wie bei allen Windows PowerShell-Befehlen folgt der Befehl „get-vmmserver“ dem Verb-Nomen-Format, und zur Angabe der Parameter werden Gedankenstriche verwendet.Die folgende Zeile zeigt den Befehl, mit dem der VMM-Server angeben wird:

get-vmmserver –computername "vmmserver.contoso.com"

Dadurch wird als VMM-Serverkontext für die nachfolgenden Befehle „vmmserver.contoso.com“ eingestellt.Der oben angegebene Befehl liefert eine detaillierte Liste von Informationen über „vmmserver.contoso.com“. Wenn der Befehl fehlerhaft oder mit falscher Syntax eingegeben wurde, wird eine rote Fehlermeldung ausgegeben, in der das Problem beschrieben wird.

Im nächsten Schritt muss der als Ziel vorgesehene virtuelle Computerhost angegeben werden, also der Virtual Server-Host, dem die konvertierte VMDK/VHD-Datei zugewiesen werden soll.Um diesen Schritt vorzubereiten, weisen Sie in Windows PowerShell mit dem folgenden Befehl der Variable „$vmhost“ den Wert für den virtuellen Computerhost zu:

$vmhost = get-vmhost –computername 
"vshost1.contoso.com"

Dieser Befehl gibt kein Feedback im Befehlsfenster aus, aber Sie können leicht überprüfen, ob die Variable korrekt festgelegt wurde, indem Sie in der Windows PowerShell-Eingabeaufforderung „$vmhost“ eingeben und danach die Eingabetaste drücken.Dadurch werden die in $vmhost gespeicherten Informationen angezeigt (detaillierte Informationen über „vshost1.contoso.com“, die den Informationen ähneln, die an früherer Stelle beim VMM-Server verwendet wurden).

Zusätzlich zum virtuellen Computerhost müssen Sie auch den Bibliotheksserver angeben, auf dem sich die VMDK-Datei befindet.Der dazu erforderliche Befehl ähnelt dem Befehl, der an früherer Stelle für den virtuellen Computerhost verwendet wurde:

$library = get-libraryserver –computername 
"vmmserver.contoso.com"

Genau wie bei $vmhost werden durch die Eingabe von $library in der Befehlszeile die Informationen über den Bibliotheksserver angezeigt.

Geben Sie zum Schluss den Befehl ein, mit dem die V2V-Konvertierung durchgeführt wird.Verwenden Sie dazu den Befehl „new-v2v“ mit der Funktion „get-help“.Durch diesen Befehl geben Sie den Bibliotheksserver für die VMX/VMDK-Datei, den Zielhost, den Namen des resultierenden VM und den Pfad für die konvertierte VHD-Datei an.

In der Befehlszeile werden die meisten Verweisangaben aus der Perspektive des Zielhosts (in diesem Fall „vshost1.contoso.com“) angegeben, wobei der Installationspfad als lokaler Verweis für VSHOST1 angegeben wird.Der VMX-Pfad wird aus der Perspektive des Bibliotheksservers angegeben.Die resultierende Windows PowerShell-Befehlszeile lautet folgendermaßen:

new-v2v –LibraryServer $library –vmxpath 
"\\vmmserver.contoso.com\MSCVMMLibrary\VMDKS\ConvertMe.vmx" 
–vmhost $vmhost -name "DemoV2V" 
–path "C:\VHDs"

Dieser Befehl konvertiert also die VMX/VMDK-Datei für „\\vmmserver.contoso.com\MSCVMMLibrary\VMDKS\ConvertMe.vmx“ auf dem Bibliotheksserver „$library“ (VMMSERVER) und stellt sie über die Variable „$vmhost“ für den Host (VSHOST1) unter dem Namen „DemoV2V“ im Pfad C:\VHDs auf VSHOST1 bereit.

Nach Ausführung des Befehls empfiehlt es sich, in das Fenster „Jobs“ (Aufgaben) der VMM-Verwaltungskonsole zurückzukehren, um den Fortschritt zu überprüfen.Die VMX/VMDK-Datei wird konvertiert und anschließend auf VSHOST1 kopiert, wo die resultierende VHD-Datei der Liste der VMs unter dem Namen „DemoV2V“ hinzugefügt wird.Wenn der Prozess abgeschlossen ist, können Sie den neuen virtuellen Computer über VMM starten und die Ergebnisse überprüfen.

Schlussbemerkung

Wie Sie sehen, stellt System Center Virtual Machine Manager 2007 eine Reihe fantastischer neuer Features und Funktionen für Ihre virtuelle Infrastruktur bereit.Durch Aufzeigen des P2V- und des V2V-Prozesses haben Sie hoffentlich einen Eindruck erhalten, wie einfach Virtual Machine Manager in diesen Prozessen verwendet wird.

VMM ist so konzipiert, dass die Arbeit des IT-Administrators beim Erstellen, Bereitstellen und Verwalten von VMs erleichtert wird.Nach der Veröffentlichung von System Center Virtual Machine Manager 2007 sollten Virtual Server 2005-Administratoren die Möglichkeiten in Betracht ziehen, die ihnen Virtual Machine Manager für die Verwaltung virtueller Computerhosts bietet.Benutzern der neuen Windows Server-Virtualisierung in Windows Server 2008 wird in der nächsten Version von System Center Virtual Machine Manager, die nach der endgültigen Veröffentlichung der Windows Server 2008-Virtualisierung erhältlich sein wird, von Microsoft Unterstützung bereitgestellt.

Zusätzliche Informationen zu VMM sowie ein Demo zum Herunterladen finden Sie auf der Website microsoft.com/SCVMM.Weitere Informationen zu allen Virtualisierungsprodukten von Microsoft erhalten Sie auf der Website microsoft.com/virtualization.

Edwin Yuen arbeitet in der Abteilung Windows Enterprise Management als technischer Produktmanager für System Center Virtual Machine Manager.Edwin Yuen ist im Juli 2006 durch die Übernahme von Softricity zu Microsoft gestoßen.Er verfügt über 13 Jahre Erfahrung als technischer Berater in der Privatwirtschaft und bei Behörden.Er hat an der Johns Hopkins University einen Bachelor of Science in Elektrotechnik erworben.

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