Planen der globalen unternehmensweiten Suche

Inhalt dieses Artikels:

  • Empfohlene Sucharchitekturen

  • Zentrale Suche

  • Regionale SSPs mit synchronisierten Inhalten

  • Zentrale und verteilte Suche

  • Verteilte Suche

  • Verbundsuche

Empfohlene Sucharchitekturen

Wenn Sie mehrere Serverfarmen mit Microsoft Office SharePoint Server 2007 geografisch verteilt bereitstellen möchten, stehen mehrere Sucharchitekturen zur Verfügung, die für WAN-Umgebungen (Wide Area Network, Fernnetz) geeignet sind. In diesem Artikel werden diese Architekturen beschrieben. Das folgende Modell in Postergröße bietet eine Übersicht der unterstützten globalen Lösungen und der empfohlenen Sucharchitekturen: Bereitstellen von Microsoft Office SharePoint Server an mehreren geografisch verteilten Standorten (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=110982&clcid=0x407). Dieses Modell wurde in Microsoft Office Visio erstellt. Wenn Sie Visio nicht installiert haben, können Sie einen kostenlosen Viewer herunterladen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=73526&clcid=0x407). Zum Drucken dieser Datei verwenden Sie am besten einen Plotter.

Hinweis

Dieses Poster steht noch nicht mit aktualisierten Informationen zur Architektur der Verbundsuche zur Verfügung.

Beim Planen einer Sucharchitektur müssen die folgenden Anforderungstypen basierend auf den Prioritäten der Organisation erwogen werden:

  • Benutzerfreundlichkeit beim Suchen von Inhalten mithilfe von Suchabfragen. Dies umfasst folgende Aspekte:

    • Leistungsprobleme beim Ausgeben einer Abfrageanforderung und Empfangen der Suchergebnisse

    • Relevanz und Vollständigkeit der zurückgegebenen Ergebnisse

  • Leistungsprobleme beim Crawlen von Inhalten über ein WAN

  • Verwaltungskosten für eine globale Suchumgebung

In einigen Fällen hilft ein gutes Verständnis der Sucharchitekturoptionen in einer WAN-Umgebung dabei, zu ermitteln, welche der unterstützten globalen Lösungen für Ihre Organisation am besten geeignet sind. Weitere Informationen zu diesen Lösungen finden Sie unter Unterstützte globale Lösungen für Office SharePoint Server.

In diesem Artikel wird nicht auf die Leistungsmerkmale beim Ausgeben von Suchabfragen oder beim Crawlen von Inhalten über das WAN eingegangen. Allerdings ist es wichtig, zu wissen, wie gut Ihre WAN-Umgebung derartige Vorgänge unterstützt, um eine globale Umgebung zu planen. Weitere Informationen zur Leistung von Microsoft Office SharePoint Server 2007 in einem WAN finden Sie unter Planen der Bandbreitenanforderungen.

Zentrale Suche

Bei der zentralen Sucharchitektur werden die Inhalte sämtlicher regionaler Farmen vom Suchdienst der zentralen Farm gecrawlt. Suchabfragen der regionalen Benutzer werden an die zentrale Farm gesendet.

In der folgenden Abbildung ist die zentrale Sucharchitektur dargestellt.

Zentrale Architektur – globale Bereitstellung der Suche

Sofern die WAN-Verbindungen das Crawlen von Inhalten an regionalen Standorten unterstützen, ist dies die empfohlene Architektur, da Benutzer dadurch ein einheitliches Sucherlebnis erhalten. Dies umfasst die folgenden Aspekte:

  • Der Zugriff auf die Suche erfolgt immer über die zentrale Farm.

  • Die Suchrelevanz wird in den Suchergebnissen beibehalten.

  • Sämtliche Inhalte innerhalb der Organisation können durchsucht werden, für die die Benutzer über Berechtigungen zum Anzeigen verfügen.

Ein Nachteil dieser Architektur ist jedoch, dass keine Möglichkeit zum Priorisieren oder Unterscheiden lokaler Inhalte in den Suchergebnissen besteht, es sei denn, ein Suchbereich wird basierend auf dem Farmspeicherort des Inhalts erstellt. Das heißt, wenn ein Benutzer an einem regionalen Standort ein Dokument sucht, das am regionalen Standort gespeichert ist, gibt es keine einfache Möglichkeit, festzustellen, wo sich Dokumente befinden, die in den Suchergebnissen aufgeführt sind.

Bei einer schlechten WAN-Leistung können durch diese Architektur mehrere Risiken entstehen. Durch das Crawlen von Inhalten kann eine WAN-Verbindung überlastet werden, wodurch die Leistung bei der Verarbeitung von Benutzeranforderungen sinkt. Bei einer großen Datenmenge mit hohen Änderungsraten können Indizierungsaufträge die Änderungen möglicherweise nicht zeitnah verarbeiten. Es gibt jedoch Möglichkeiten, um Microsoft Office SharePoint Server 2007 für das Crawlen von Inhalten über ein WAN zu optimieren. Diese Optimierungen können die Dauer und den Netzwerkdatenverkehr während der Indizierung reduzieren. Weitere Informationen finden Sie unter "Optimieren für das Crawlen von Inhalten" in Optimieren von Office SharePoint Server für WAN-Umgebungen.

WAN-Verbindungen beeinflussen zwar, ob Inhalte remote gecrawlt werden können – und damit auch, ob die Verwendung der zentralen Sucharchitektur überhaupt möglich ist –, langsame WAN-Verbindungen spielen möglicherweise aber auch eine Rolle dabei, wie praktikabel die Suche für regionale Benutzer ist. Langsame WAN-Verbindungen können Benutzer davor zurückschrecken lassen, Abfragen auszugeben. Sie können die WAN-Leistung während der Geschäftszeiten optimieren, indem Sie das Crawlen von Inhalten und andere Vorgänge, die die Leistung verringern können, außerhalb der Spitzenzeiten planen. Doch selbst, wenn Sie diese Optimierungsmöglichkeiten nutzen, sollten Sie ermitteln, wie gut die zentrale Sucharchitektur den Anforderungen der regionalen Benutzer über die vorhandenen WAN-Verbindungen gerecht wird.

In vielen Fällen lässt sich Microsoft Office SharePoint Server 2007 durch eine zentrale Sucharchitektur besser für die Bereitstellung von Diensten für regionale Benutzer skalieren.

In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile der zentralen Sucharchitektur zusammengefasst.

Vorteile Nachteile

Beibehalten der Suchrelevanz.

Zentrale Verwaltung des Anbieters für gemeinsame Dienste (Shared Service Provider, SSP).

Bandbreitenverbrauch durch das Crawlen von Inhalten über das WAN.

Schwierige Aktualisierung von Indizes in Umgebungen mit großen Datenmengen und hohen Änderungsraten.

Abhängigkeit der Abfrageleistung von der Leistung der WAN-Verbindungen.

Regionale SSPs mit synchronisierten Inhalten

Wenn die WAN-Verbindungen die zentrale Sucharchitektur nicht unterstützen und Sie regionalen Standorten die Suche als Dienst zur Verfügung stellen möchten, können Sie an jedem regionalen Standort einen SSP hosten.

Es gibt mehrere unterschiedliche Sucharchitekturen, bei denen SSPs an regionalen Standorten gehostet werden. Bei der ersten dieser Architekturen werden Inhalte im gesamten Unternehmen synchronisiert, sodass jeder regionale Standort über eine Kopie aller Inhalte verfügt, die von Mitarbeitern an diesem regionalen Standort benötigt werden. Dieses Konzept zum Verwalten von Inhalten in einer globalen Organisation wird in Entwerfen der globalen Informationsarchitektur und der Steuerung beschrieben. Da Inhalte synchronisiert werden, besteht keine Notwendigkeit, Inhalte remote über das WAN zu crawlen.

In der folgenden Abbildung ist diese Architektur dargestellt.

Synchronisierte Sucharchitektur

Aus der Abbildung geht Folgendes hervor:

  • Projekte, die zur Freigabe in der Organisation bereit sind, werden am zentralen Standort veröffentlicht, unabhängig davon, wo die Inhalte erstellt werden.

  • Nachdem die Inhalte am zentralen Standort veröffentlicht wurden, werden schreibgeschützte Versionen der Projekte an alle Standorte synchronisiert.

  • Der Suchdienst der einzelnen Farmen crawlt nur die Inhalte innerhalb der Farm.

Firmeninformationen werden ebenfalls auf die gleiche Weise innerhalb der Organisation synchronisiert, wie in der folgenden Abbildung dargestellt.

Globales SSP-Suchszenario

Obwohl bei dieser Architektur die Notwendigkeit entfällt, Inhalte über das WAN zu crawlen, erfordert sie doch die Verwendung von WAN-Verbindungen zum Synchronisieren der Inhalte in der Umgebung. Um die Auswirkungen auf die WAN-Leistung zu minimieren, können Sie diese Vorgänge außerhalb der Spitzenzeiten planen. Der Hauptvorteil liegt darin, dass regionale Benutzer mithilfe des lokalen Suchdiensts lokal auf Inhalte zugreifen können. Bei dieser Architektur wird die Verwendung von WAN-Verbindungen geplant und verwaltet, und Benutzer werden nicht durch die Leistung von WAN-Verbindungen beim Ausführen ihrer Aufgaben behindert.

In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile dieser Sucharchitektur zusammengefasst.

Vorteile Nachteile

Lokales Crawlen von Inhalten.

Keine Abhängigkeit der Suchabfrageleistung von der Leistung der WAN-Verbindungen.

Beibehalten der Suchrelevanz innerhalb der einzelnen Farmen.

Höhere Verwaltungskosten durch mehrere SSPs.

Höhere Komplexität der Lösung durch Synchronisieren von Inhalten in der Organisation.

Zentrale und verteilte Suche

Sie können eine Sucharchitektur entwerfen, in der die zentrale und die verteilte Suche kombiniert werden. Bei dieser Architektur werden sämtliche Inhalte innerhalb einer Region vom entsprechenden Suchdienst und Inhalte aller Farmen in der Organisation von der zentralen Farm gecrawlt.

Bei dieser Architektur können regionale Benutzer lokale Inhalte ohne WAN-Verbindung durchsuchen. Regionale Benutzer können in der globalen Organisation suchen, indem sie Abfragen an die zentrale Serverfarm ausgeben.

In der folgenden Abbildung wird die kombinierte Architektur mit zentraler und verteilter Suche veranschaulicht.

Farmkonfiguration für verteilte und zentrale Suche

Aus dem Diagramm geht Folgendes hervor:

  • In jeder Farm wird ein SSP gehostet. Der vom lokalen SSP bereitgestellte Suchdienst crawlt lokale Inhalte der jeweiligen regionalen Farm.

  • Der vom SSP in der zentralen Farm bereitgestellte Suchdienst crawlt ebenfalls Inhalte der regionalen Farmen.

Der Hauptvorteil dieser Architektur besteht darin, dass die Abfrageleistung für lokale Inhalte optimiert wird, während die globale Suche als Option bereitgestellt wird. Diese Architektur eignet sich besonders gut unter folgenden Umständen:

  • Regionale Mitarbeiter verwenden die Suche hauptsächlich für den Zugriff auf lokale Inhalte.

  • Die WAN-Verbindungen unterstützen das Crawlen von Inhalten an regionalen Standorten.

Ähnlich wie bei der zentralen Sucharchitektur werden allerdings auch bei dieser Architektur die WAN-Verbindungen für das Crawlen von Inhalten stark beansprucht. Da die lokale Suche optional möglich ist, spielt die globale Suche in der gesamten Sucharchitektur jedoch eine weniger wichtige Rolle, was bei Crawlzeitplänen und Vereinbarungen zum Servicelevel (Service Level Agreement, SLA) entsprechend berücksichtigt werden kann.

In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile dieser Sucharchitektur zusammengefasst.

Vorteile Nachteile

Optimierte Abfrageleistung für lokale Inhalte.

Deutlich weniger Abfragen über das WAN im Vergleich zum zentralen Suchmodell.

Optimierte Suchrelevanz für den Suchbereich (lokal oder global).

Höhere Verwaltungskosten durch mehrere SSPs.

Bandbreitenverbrauch durch das Crawlen von Inhalten über das WAN.

Abhängigkeit der Abfrageleistung von der Leistung der WAN-Verbindungen für regionale Benutzer, die globale Abfragen ausführen.

Verteilte Suche

Wenn die WAN-Verbindungen das Synchronisieren von Inhalten in einer globalen Umgebung oder das Crawlen von Remoteinhalten in regionalen Farmen nicht unterstützen, können Sie die Suche nur auf Ebene der regionalen Farmen bereitstellen. Bei der verteilten Sucharchitektur wird in jeder regionalen Farm ein eigener SSP gehostet. Von den durch die einzelnen regionalen SSPs bereitgestellten Suchdiensten werden nur lokale Inhalte gecrawlt.

In der folgenden Abbildung ist die verteilte Sucharchitektur dargestellt.

Globale SSP-Suche in verteilter Architektur

Sie sollten eine verteilte Sucharchitektur unter den folgenden Umständen implementieren:

  • Regionale Standorte verfügen nicht über leistungsstarke WAN-Verbindungen.

  • Regionale Standorte sind von anderen regionalen Standorten autonom.

  • Regionale Standorte sind nicht auf eine Verbindung zum zentralen Standort angewiesen (z. B. Unternehmen mit autonomen Zweigstellen).

  • Es gibt zahlreiche regionale Standorte, und das Geschäftsmodell und die WAN-Verbindungen unterstützen kein zentrales Modell (z. B. Organisationen mit zahlreichen Zweigstellen, die nicht über leistungsstarke WAN-Verbindungen verfügen).

In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile der verteilten Sucharchitektur zusammengefasst.

Vorteile Nachteile

Beibehalten der Suchrelevanz.

Kein Crawlen von Inhalten über WAN-Verbindungen.

Keine unternehmensweite Suche.

Verbindung mit der zentralen Farm notwendig für die Suche nach dort gespeicherten Inhalten.

Verbundsuche

Bei der Verbundsuche handelt es sich um ein Feature, das beim Infrastrukturaktualisierung für Microsoft Office Server hinzugefügt wurde. Diese Feature ist ebenfalls in Microsoft Search Server 2008 enthalten. Mit der Verbundsuche wird es Benutzern ermöglicht, eine Abfrage zu erstellen, mit der zahlreiche Quellen durchsucht werden und bei der die Ergebnisse in separaten Webparts auf einer einzigen Suchergebnisseite angezeigt werden. Bei den Quellen kann es sich um Inhaltsrepositorys eines Unternehmens handeln, um andere Suchmodule oder um Teile des Suchserverindex. Die Verwendung eines Verbunds ermöglicht Ihnen das Bereitstellen von weitaus komplexeren Abfrageergebnissen für Benutzer, ohne dafür Serverressourcen zum Crawlen oder Indizieren von Inhalt zu reservieren.

In einer verteilten Umgebung mit Serverfarmen in verschiedenen Regionen kann die Verbundsuche für jede Region konfiguriert werden, sodass jede Region als eigener Standort im Verbund angesehen wird. Der Benutzer kann die Suchergebnisse aus jeder Region in einem Webpart anzeigen, das die Suchergebnisse aus dem Verbund beinhaltet. Die Ergebnisse können umgehend nach ihrem Erhalt angezeigt werden. Die Suchergebnisse aus der lokalen Serverfarm z. B. werden möglicherweise eher angezeigt als jene, die über eine WAN-Verbindung eingehen.

Im folgenden Diagramm wird der Einsatz der Verbundsuche in einer geografisch verteilten Umgebung veranschaulicht, in der Microsoft Office SharePoint Server für jede Region bereitgestellt ist.

Verbundsuchverbindung zu einer Remotefarm

Aus dem Diagramm geht Folgendes hervor:

  • Ein Benutzer der regionalen Farm 2 sendet eine Abfrage.

  • Der Abfragedatenverkehr wird an einen Webserver der lokalen Farm gesendet. Der Webserver leitet die Abfrage an die Standorte der Verbundsuche weiter.

  • Bei den Abfragen A und B handelt es sich um Abfragen an die Standorte im Verbund, die an die geographisch verteilten Farmen gesendet werden.

  • Bei der Abfrage C wird eine lokale Suche ausgelöst, die von der lokalen Farm bearbeitet wird.

  • Die Suchergebnisse werden auf einer Webseite in separaten Webparts angezeigt.

Konfigurieren einer Verbundsuche in verteilten Umgebungen

Mit der Verbundsuche crawlt jede Serverfarm eigenen Inhalt. Für Serverfarmen mit Office SharePoint Server ist SSP für jede regionale Farm erforderlich. Sie können eine Verbundverbindung mit einer Remoteserverfarm mit Office SharePoint Server herstellen, indem Sie (an der lokalen Serverfarm) einen OpenSearch-Verbundstandort erstellen. Der OpenSearch-Verbundstandort muss auf einen RSS-Feed einer Suchergebnisseite in einem Suchcenter der Remotefarm zeigen. Sie können die lokale Farm in die Verbundsuche einschließen, indem Sie eine Art Verbundstandort mit “lokalem Suchindex” erstellen. Konfigurieren Sie zum Implementieren der Verbundsuche in einer verteilten Umgebung jede Farm mit Verbundstandorten zu anderen Farmen.

Im folgenden Diagramm wird die Verbindung einer Verbundsuche mit einer Remotefarm detaillierter veranschaulicht.

Verbundsuche, geografisch verteilt; jede Region mit eigener Bereitstellung

Aus dem Diagramm geht Folgendes hervor:

  • Auf der zentralen Farm ist der Websitesammlung Firmeninformationen ein Suchcenter hinzugefügt. Das Suchcenter ist so konfiguriert, dass es Benutzern ermöglicht wird, über die Farm zu suchen. Im Suchcenter ist eine Suchergebnisseite enthalten. Ein RSS-Feed ist für diese Seite aktiviert.

  • Auf der regionalen Farm ist die Verbindung einer Verbundsuche (Legende A) so konfiguriert, dass eine Verbindung mit der Suchergebnisseite der zentralen Farm hergestellt wird. Dies ermöglicht den lokalen Benutzern der regionalen Farm, Inhalt über die zentrale Farm zu durchsuchen.

In vielen Umgebungen mit mehreren Serverfarmen ist nicht jeder Inhalt in einer Serverfarm für Benutzer relevant, die Nachbarfarmen angehören. So z. B. ist es möglich, dass die Unternehmensrichtlinien einer bestimmten Region nur für diese Region gelten. Wenn Ihnen bekannt ist, dass eine Teilmenge des Inhalts auch für Benutzer anderer Regionen von Bedeutung ist, dann können Sie den Suchbereich auf der Farm entsprechend so erweitern, dass die Teilmenge des Inhalts von ihnen durchsucht werden kann. Beim Erstellen einer Verbundverbindung mit einer Remotefarm stellen Sie eine Verbindung mit dem gleichen RSS-Feed der Suchergebnisseite her, fügen jedoch noch den Bereich als URL-Parameter hinzu. Zum Beispiel: https://server/searchcenter/_layouts/srchrss.aspx?k={searchTerms}&s=<yourcustomscope>

Weitere Informationen zum Implementieren eines Suchcenters finden Sie in folgenden Artikeln:

Nach Abschluss der Erstellung und Konfiguration der Verbundstandortsuche müssen Sie jeden Standort an einen Webpart mit den Verbundsuchergebnissen verbinden, sodass den Benutzern die lokalen Ergebnisse in einem Suchcenter angezeigt werden. Konfigurieren Sie für jede Farm einen Webpart mit Verbundsuchergebnissen. Wenn Sie die Eigenschaften eines Webparts mit Verbundsuchergebnissen konfigurieren, stellen Sie sicher, dass die Option zum asynchronen Rendern (Standardeinstellung) auswählen. Aufgrund dieser Einstellung werden die Ergebnisse bei Erhalt sofort angezeigt, und die Benutzer müssen nicht auf eine langsamere Verbindung zum Anzeigen der Ergebnisse warten. Wenn die Option zum asynchronen Rendern nicht ausgewählt ist, dann werden die Ergebnisse standardmäßig so lange nicht gerendert, bis jeder Verbundstandort entweder Ergebnisse zurückgegeben hat, oder es ist ein Timeout für einen Standort aufgetreten. Das Zeitlimit ist auf 90 Sekunden festgelegt und kann nicht geändert werden.

Ein wichtiger Aspekt beim Bewerten der Verbundsuche ist die Einschränkung der Suchergebnisse aus Sicherheitsgründen. Standardmäßig werden die Verbundsuchergebnisse bei dieser Art der Einschränkung folgendermaßen beschränkt:

  • Lokale Suchindexstandorte (die lokale Serverfarm).

  • OpenSearch-Standorte, die allgemeine Anmeldeinformationen verwenden (eine einzelne Gruppe von Anmeldeinformationen für all Benutzer).

  • OpenSearch-Standorte, die die Kerberos-Authentifizierung pro Benutzer verwenden.

Die Benutzeranmeldeinformationen werden jedoch nicht automatisch für die Authentifizierungsprotokolle verwendet; dies geschieht nur bei Kerberos. Um sicherzustellen, dass die Ergebnisse der Einschränkung aus Sicherheitsgründen für den aktuellen Benutzer in diesen Szenarien entsprechen, erweitern Sie das Webpart für die Verbundsuchergebnisse, um die Benutzeranmeldeinformationen zu sammeln. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen eines benutzerdefinierten Webparts für Verbundsuchergebnisse mithilfe einer Benutzeroberfläche für Anmeldeinformationen (in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=121779&clcid=0x407).

Berücksichtigen Sie auch die Verwendung des Webparts für die häufigsten Verbundsuchergebnisse, das die besten Treffer der verschiedenen Verbundstandorte anzeigt. Dieses Webpart ist jedoch so konfiguriert, dass die Ergebnisse synchron angezeigt werden. Die Einstellung kann nicht geändert werden. Aufgrund dessen entspricht die Seitenladezeit dem langsamsten Standort, der für das Webpart mit den häufigsten Suchergebnissen konfiguriert ist. Wird die Kerberos-Authentifizierung nicht verwendet, müssen Sie ebenfalls diesen Webpart so erweitern, dass die Benutzeranmeldeinformationen gesammelt werden, wenn Sie sicherstellen möchten, dass die Suchergebnisse für die OpenSearch-Standorte (alle Standorte, außer der lokalen Farm) für jeden Benutzer den Einschränkungen aus Sicherheitsgründen entsprechen.

Da die Verbundsuche den Benutzern einen Einblick in verschiedene Suchquellen gibt, sind die Benutzer auf die Standardsuchoptionen beschränkt. Die Optionen für die erweiterte Suche können nicht für die Verbundsuche verwendet werden.

Verwenden der Verbundsuche in Farmen mit Windows SharePoint Services

Zum Verwenden der Verbundsuche in einer Farm mit Windows SharePoint Services, müssen Sie die Windows SharePoint Services-Farm auf Search Server 2008 Express oder auf Search Server 2008 upgraden. Das Upgrade bietet den Vorteil einer farmweiten Suche innerhalb der Windows SharePoint Services-Farm statt einer Suche, die nur auf den Bereich der Inhaltsdatenbank bezogen ist. Zudem ist Search Server erforderlich, um die RSS-Feeds für die Ergebnisse bereitzustellen. RSS wird benötigt, um einen OpenSearch-Verbundstandort für die Ergebnisse einer Remotefarm zu erstellen, damit diese auf der aggregierten Seite angezeigt werden.

Mit dem folgenden Diagramm wird eine geographisch verteilte Umgebung mit Windows SharePoint Services-Farmen veranschaulicht, die an den regionalen Standorten auf Search Server 2008 geupgradet wurden.

Geo. verteilte Umgebung; Farmen werden an regionalen Standorten aktualisiert

Auswertung der Verbundsuche

Es gibt zahlreiche Vorteile, die Verbundsuche in einer geographischen Bereitstellung zu verwenden. Mit der Verbundsuche erübrigt sich das Crawlen von Inhalt über WAN-Verbindungen, auch ist es nicht mehr erforderlich, den Inhalt über WAN-Verbindungen zu synchronisieren. Das Anzeigen der Ergebnisse in separaten Webparts hilft den Benutzern dabei, zu unterscheiden, wo der Inhalt gespeichert ist, sodass das Identifizieren von lokalem Inhalt erleichtert wird. Das Wissen um den lokalen Standort unterstützt die Benutzer dabei, die für sie relevanten Ergebnisse schnell zu erfassen.

Es gibt jedoch einige Nachteile bei dieser Architektur. Erstens werden die Suchergebnisse keine unternehmensweite Bedeutung erreichen. Die Bedeutung der Suchergebnisse ist auf jeden Verbundstandort begrenzt. Zweitens ist die Abfrageleistung der Remotestandorte abhängig von WAN-Links. Typischerweise erhalten die Benutzer aber die Suchergebnisse für ihre lokale Farm sehr schnell.

In der folgenden Tabelle sind die Vor- und Nachteile der zentralen Verbundsucharchitektur zusammengefasst..

Vorteile Nachteile

Unternehmensweite Suche möglich.

Unbegrenzte Anzahl von Dokumenten oder Elementen durchsuchbar.

Crawlen oder Synchronisieren über WAN-Links nicht erforderlich.

Optimierte Abfrageleistung für lokalen Inhalt bei gleichzeitiger Bereitstellung der Ergebnisse von Remoteinhalt.

Durchsuchen verschiedener Standorte, ohne eine Verbindung mit jedem einzelnen herzustellen.

Separate Verwaltung von Inhaltsspeicher.

Verwendung von Windows SharePoint Services mit Search Server 2008 in regionalen Farmen statt einer Verwendung von Office SharePoint Server.

Die Einschränkung aus Sicherheitsgründen ist der lokalen Farm und den Remotefarmen vorbehalten, sofern die Kerberos-Authentifizierung verwendet wird.

Keine unternehmensweise Suchrelevanz. Die Bedeutung ist auf jede Inhaltsquelle beschränkt.

Kostensteigerung im Verwaltungsbereich, da viele SSPs oder Bereitstellungen von Search Server 2008 verwaltet werden.

Die Abfrageleistung der Remotestandorte ist abhängig von WAN-Links.

Da der Inhalt nicht über die Umgebung synchronisiert wird, werden Benutzer zu Spitzenzeiten aufgrund der Bandbreitenauslastung Dokumente über WAN-Links herunterladen.

Keine erweiterten Suchoptionen für Benutzer.

Wird kein Kerberos verwendet, erfordert die Einschränkung für die Suchergebnisse aus Sicherheitsgründen erweiterte Webparts für die Verbundsuche.

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Dieses Thema wurde zum leichteren Lesen und Ausdrucken in das folgende Buch zum Herunterladen aufgenommen:

Die vollständige Liste der verfügbaren Bücher finden Sie unter Bücher zum Herunterladen für Office SharePoint Server 2007.

Siehe auch

Konzepte

Unterstützte globale Lösungen für Office SharePoint Server
Entwerfen der globalen Informationsarchitektur und der Steuerung
Planen der Bandbreitenanforderungen