Steuerungsfeatures (SharePoint Server 2010)

 

Gilt für: SharePoint Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

Microsoft SharePoint Server 2010 enthält Features, mit denen eine Organisation einen SharePoint Server 2010-IT-Dienst, die Informationsverwaltung eines Unternehmens oder die Informationsarchitektur eines Unternehmens steuern kann. Die Informationen, die Sie unter den Links zu verwandten Artikeln finden, helfen Ihnen, die einzelnen Features zu planen und einzusetzen.

Hinweis

Als Governance (Steuerung) wird ein Satz von Richtlinien, Rollen, Zuständigkeiten und Prozessen bezeichnet, die die Zusammenarbeit der Geschäftsbereiche und IT-Teams eines Unternehmens zur Umsetzung der Unternehmensziele anleiten, lenken und steuern. Weitere Informationen finden Sie unter Steuerung (Übersicht) (SharePoint Server 2010).

Inhalt dieses Artikels

  • Steuern der SharePoint-Installation in einem Unternehmen

  • Features für den IT-Dienst

  • Informationsverwaltung

  • Features für die Informationsarchitektur

Steuern der SharePoint-Installation in einem Unternehmen

Da Bereitstellungen von SharePoint auf Farmebene verwaltet werden, hat eine einzelne SharePoint-Bereitstellung keine Informationen über andere SharePoint-Bereitstellungen, die vielleicht im gleichen Unternehmen vorhanden sind. Administratoren benötigen diese Informationen, um alle Bereitstellungen im Unternehmen zu verwalten und zu steuern. Beispielsweise müssen Administratoren wissen, ob eine Bereitstellung im Einklang mit den Anforderungen der Organisation konfiguriert wurde oder wie viele nicht autorisierte Bereitstellungen im Unternehmen vorhanden sind. Microsoft SharePoint 2010-Produkte bietet die folgenden Möglichkeiten, nicht beabsichtigte Installationen von SharePoint Server zu sperren, zu beobachten oder sogar zu blockieren.

  • Mit dem folgenden Gruppenrichtlinienobjekt wird die Installation von SharePoint Server und zugehörigen Produkten deaktiviert:

    HKLM\Software\Policies\Microsoft\Shared Tools\Web Server Extensions\14.0\ SharePoint\DWORD DisableInstall

    Zum Blockieren der Installation legen Sie DWORD DisableInstall=00000001 fest.

    Wird dieser Registrierungsschlüssel festgelegt, erhalten Benutzer, die SharePoint Server zu installieren versuchen, die folgende Fehlermeldung: Installation von SharePoint ist in Ihrer Organisation blockiert. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrem Netzwerkadministrator.

  • Ein Marker in Active Directory-Domänendienste (AD DS) kennzeichnet die SharePoint-Server in einer Organisation. Dieser Marker enthält standardmäßig die URL für die Topologiedienstanwendung.

Weitere Informationen zum Festlegen des Gruppenrichtlinienobjekts und zum AD DS-Marker finden Sie unter Nachverfolgen oder Blockieren von SharePoint Server 2010-Installationen.

Features für den IT-Dienst

Ein SharePoint-Dienst ist ein IT-Dienst, der gehostete Websites und Portale basierend auf SharePoint Server anbietet. Ein IT-Dienst kann folgende Komponenten umfassen:

  • Websites und Portale in einem Bereich, z. B. eine Websitesammlung, eine Webanwendung oder eine Serverfarm

  • Sicherung und Wiederherstellung

  • Inhaltsspeicher

  • Unterstützung für Anpassungen

  • Sicherheit

  • Servicelevel, die auf Geschwindigkeit oder Verfügbarkeit basieren

In diesem Abschnitt werden Features in SharePoint Server 2010 beschrieben, die für die Wartung und Steuerung eines SharePoint Server-Diensts von Nutzen sind.

Websitevorlagen

Websitevorlagen sind ein Satz von Anpassungen, die auf eine Websitedefinition angewendet werden. Durch Verwendung einer Websitevorlage kann ein SharePoint Server-Dienst ein einheitliches Branding, eine konsistente Websitestruktur und ein durchgängiges Layout in den von Benutzern erstellten Websites fördern. Sie können benutzerdefinierte Websitevorlagen für die Bereitstellung von Websites erstellen und anstelle der Vorlagen verwenden, die in SharePoint Server als Teil eines SharePoint Server-Diensts enthalten sind.

Weitere Informationen finden Sie unter Arbeiten mit Websitevorlagen und -definitionen (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=184756&clcid=0x407).

Kontingente

Ein Kontingent gibt einen Grenzwert für den Speicherplatz an, der von einer Websitesammlung belegt werden kann. Dadurch wird verhindert, dass Benutzer Inhalte hinzufügen, wenn der Grenzwert erreicht ist. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Kontingentverwaltung (SharePoint Server 2010).

Sperren

Sperren verhindern entweder, dass Benutzer Inhalte zu einer Websitesammlung hinzufügen oder dass Benutzer die Websitesammlung überhaupt verwenden können. Beispielsweise können Sie eine Website sperren, die gegen eine Verwendungsrichtlinie verstößt oder ein Kontingent überschreitet. Weitere Informationen finden Sie unter Sperren oder Entsperren von Websitesammlungen (SharePoint Server 2010).

Workflows

Workflows sind Programme, die Geschäftsprozesse für Benutzer einer SharePoint Server-Website implementieren. Sie sind Elementen auf der Website zugeordnet, z. B. Dokumenten, Formularen oder Listenelementen. Workflows umfassen zahlreiche Anwendungen als Teil eines IT-Diensts. Beispielsweise können Sie einen Workflow verwenden, um eine neue Website bereitzustellen, ein Supportproblem zu dokumentieren oder bei Überschreiten des Kontingents einer Websitesammlung geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Workflows (SharePoint Server 2010).

Features

Ein Feature ist ein Container mit verschiedenen definierten Erweiterungen für SharePoint Server 2010 und SharePoint Foundation 2010. Er setzt sich aus mehreren XML-Dateien zusammen, die auf Webservern bereitgestellt werden. Sie können ein Feature als Teil einer Websitedefinition oder eines Lösungspakets bereitstellen, und Sie können ein Feature einzeln aktivieren.

Ein Websiteadministrator kann die Funktionalität einer SharePoint-Website durch Ein- oder Ausschalten eines Features auf der Benutzeroberfläche transformieren. Features erleichtern das Aktivieren oder Deaktivieren von Funktionen während einer Bereitstellung, und sie helfen Administratoren, die Vorlage oder Definition einer Website problemlos zu transformieren. Features können auch verborgen werden. Dadurch wird verhindert, dass Websitebenutzer sie manuell deaktivieren.

Wenn Sie neue Websitefunktionen als Features implementieren, erleichtern Sie den Administratoren die Steuerung der Websites und die Umsetzung eines Steuerungsplans. Mit einer Technik namens Anheftung von Features können Sie ein Feature an alle neuen Instanzen von Websites, die eine gegebene Websitedefinition verwenden, anfügen, ohne die Websitedefinition selbst zu ändern. Dadurch können Sie steuern, auf welche Features die Benutzer des Diensts zugreifen können. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von Features(https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=183450&clcid=0x407)

Self-Service Site Creation

Mit dem Feature Self-Service Site Creation können Benutzer ihre eigenen Websitesammlungen erstellen. Eine wichtige Entscheidung bei der Steuerung der Self-Service Site Creation besteht darin, festzulegen, mit welchem Servicelevel dieses Feature unterstützt wird. Standardmäßig ist diese Berechtigung in SharePoint Server 2010 für alle authentifizierten Benutzer aktiviert.

Weitere Informationen finden Sie unter Aktivieren oder Deaktivieren von Self-Service Site Creation (SharePoint Server 2010).

Berechtigungen und Richtlinien für Webanwendungen

Berechtigungen für eine Webanwendung sind umfassende Einstellungen, die für alle Benutzer und Gruppen für alle Websitesammlungen innerhalb einer Webanwendung gelten. Sie können Benutzeraktionen steuern, indem Sie die entsprechende Berechtigung für die Webanwendung aktivieren oder deaktivieren. Wenn Sie beispielsweise nicht möchten, dass Benutzer einer Website Seiten hinzufügen, können Sie die Berechtigung Seiten hinzufügen und anpassen, eine der Berechtigungen für Websites, deaktivieren. Nachdem Sie eine bestimmte Berechtigung für eine Webanwendung deaktiviert haben, kann die Berechtigung keinem Benutzer einer Website für die Webanwendung erteilt werden. Sie können den Zugriff auf eine bestimmte URL oder Zone steuern. Außerdem können Sie die Zugriffsstufe für anonyme Benutzer angeben. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Berechtigungen für eine Webanwendung (SharePoint Server 2010).

Berechtigungsrichtlinien stellen eine zentralisierte Methode zum Konfigurieren und Verwalten mehrerer Berechtigungen dar, die nur für eine Teilmenge der Benutzer oder Gruppen in einer Webanwendung gelten. Beispielsweise können Sie eine Berechtigungsrichtlinienstufe für die Benutzer einer Websitesammlung erstellen, denen es erlaubt ist, Elemente in einer Liste hinzuzufügen, zu bearbeiten oder zu löschen, eine Liste zu öffnen, Elemente und Listen anzuzeigen oder Seiten anzuzeigen. Vielleicht sollen dieselben Benutzer aber nicht die Möglichkeit haben, Listen zu erstellen oder zu löschen, wofür sie die Berechtigung Listen verwalten benötigen würden. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Berechtigungsrichtlinien für eine Webanwendung (SharePoint Server 2010).

SharePoint Designer

Sie können steuern, wie Microsoft SharePoint Designer 2010 entweder auf Webanwendungsebene oder auf Websitesammlungsebene in einer Organisation verwendet wird. Dazu steuern Sie die folgenden Typen von Zugriff auf SharePoint Designer 2010:

  • Aktivieren oder Deaktivieren der Verwendung von SharePoint Designer 2010 für eine gesamte Anwendung oder Websitesammlung.

    Wenn Sie sicherstellen wollen, dass alle Designer und Eigentümer in einer bestimmten Websitesammlung SharePoint Designer 2010 verwenden können, aktivieren Sie diese Einstellung auf Websitesammlungsebene.

  • Aktivieren oder Deaktivieren der Möglichkeit, Seiten aus der Websitedefinition zu trennen.

    Wenn Sie das Branding für alle Websites in einer Websitesammlung aufrecht erhalten möchten, sollten Sie unterbinden, dass Benutzer Änderungen vornehmen können, die eine Trennung der Seite aus der Websitedefinition zur Folge hätten.

  • Aktivieren oder Deaktivieren von Gestaltungsvorlagen und Seitenlayouts in SharePoint Designer 2010.

    Wenn den Benutzern keine Gestaltungsvorlagen und Seitenlayouts für eine Website angezeigt werden sollen, deaktivieren Sie diese Einstellung.

  • Aktivieren oder Deaktivieren der URL-Struktur der Website und deren Inhalte.

    Wenn Sie nicht möchten, dass Benutzer Dateien der Website anzeigen oder bearbeiten können, sollten Sie diese Einstellung deaktivieren.

Sandkastenlösungen

Ein Sandkasten ist eine eingeschränkte Ausführungsumgebung, die Programmen den Zugriff nur auf bestimmte Ressourcen ermöglicht und die verhindert, dass im Sandkasten auftretende Probleme das ordnungsgemäße Funktionieren der übrigen Serverumgebung beeinträchtigen. In einem Sandkasten bereitgestellte Lösungen werden als Sandkastenlösungen bezeichnet. Die Vorgänge, die von solchen Lösungen ausgeführt werden können, werden durch Codezugriffssicherheit (Code Access Security, CAS) begrenzt.

Ein Mitglied der Gruppe Farmadministratoren muss die Sandkastenumgebung implementieren, bevor eine Sandkastenlösung hochgeladen werden kann. Websitesammlungsadministratoren können Sandkastenlösungen hochladen und aktivieren. Wenn die Lösung keine Assembly enthält, kann sie auch von einem Benutzer mit Vollzugriff auf der Stammebene der Websitesammlung aktiviert werden.

Sie können die Isolation verstärken, indem Sie den Remotelastenausgleich verwenden und den Sandkastendienst nur auf bestimmten Servern ausführen. In einer Produktionsumgebung wird empfohlen, Remotelastenausgleich zu verwenden und für die Ausführung von Sandkastenlösungen einen dedizierten Server zu verwenden. Nur Mitglieder der Gruppe Farmadministratoren können Sandkastenlösungen sperren, Lastenausgleich konfigurieren und überschrittene Kontingente zurücksetzen.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Sandkastenlösungen (SharePoint Server 2010).

Automatische Löschung von Websitesammlungen

Mit der automatischen Löschung kann die Anzahl der nicht verwendeten Websites auf einem Server ohne Eingriff durch einen Administrator und ohne Sicherungsmechanismus gesteuert werden. Standardmäßig ist die Bestätigung des Löschvorgangs aktiviert. Die automatische Löschung von Websites kann auf Serverebene und auf Serverfarmebene oder auf Webanwendungsebene festgelegt werden.

Richtlinien für Benutzerprofile und "Meine Website"

Bei Richtlinien handelt es sich um Sätze von Regeln, die Administratoren des Benutzerprofildiensts Benutzern oder Gruppen zuweisen. Anhand dieser Regeln können Administratoren Benutzerprofileigenschaften angeben, mit denen nicht nur gesteuert wird, welche Websiteinhalte Benutzer sehen können, sondern auch, wie Benutzer mit diesen Inhalten interagieren können.

Standardmäßig sind die meisten Benutzerprofileigenschaften für jeden sichtbar. Vertrauliche Informationen können jedoch so konfiguriert werden, dass sie nicht von jedem gesehen werden können. Richtlinien mit weniger Einschränkungen lassen zu, dass mehr Benutzer öffentliche Profile häufiger anzeigen. Dies hat einen Einfluss auf die Häufigkeit notwendiger Aktualisierungen von Benutzerprofilen und Zielgruppenkompilierungen. In Organisationen mit vielen Benutzern können sich häufige Aktualisierungen auf die Leistung und die Kapazitätsplanung auswirken. Weitere Informationen finden Sie unter VERALTET Planen von Richtlinien für Benutzerprofile (SharePoint Server 2010).

Standardmäßig können alle authentifizierten Benutzer eine Website vom Typ Meine Website erstellen. Es empfiehlt sich, zum Verwalten der Berechtigungen für Websites vom Typ Meine Website Sicherheitsgruppen zu verwenden. In Meine Website-Features werden personenbezogene Informationen gespeichert oder verwendet. Deshalb sollten Sie vor dem Bereitstellen von Websites vom Typ Meine Website unbedingt festgelegt haben, wie das Verhalten dieser Features gesteuert werden soll – oder deaktivieren Sie diese Features –, damit die Vertraulichkeit dieser Informationen geschützt ist.

Standardmäßig können alle authentifizierten Benutzer Dokumenten, anderen SharePoint Server-Elementen und sonstigen Elementen, wie beispielsweise externen Webseiten und Blogbeiträgen, Bewertungen und thematische Kategorien hinzufügen. Außerdem können die Benutzer improvisierte Notizen auf Profilseiten einer Website vom Typ Meine Website oder jeder anderen SharePoint Server-Seite hinterlassen. Sie können die Berechtigung Features für das soziale Netzwerk verwenden mithilfe mindestens einer Sicherheitsgruppe einem begrenzten Benutzerkreis in einer Organisation erteilen.

Standardmäßig können alle authentifizierten Benutzer ihre Profile bearbeiten, Kollegen hinzufügen oder bearbeiten sowie Mitgliedschaften hinzufügen oder bearbeiten. Sie können die Berechtigung Persönliche Features verwenden mithilfe einer oder mehrerer Sicherheitsgruppen einem begrenzten Benutzerkreis in einer Organisation erteilen.

Die E-Mail-Analyse kann zwar in Outlook entweder für alle Benutzer oder mithilfe von Gruppenrichtlinien nur für bestimmte Benutzergruppen aktiviert werden, aber die Benutzer können dieses Feature deaktivieren. Wenn die E-Mail-Analyse für alle Benutzer deaktiviert ist, können einzelne Benutzer dieses Feature dennoch aktivieren.

Informationsverwaltung

Die Informationsverwaltung in SharePoint Server 2010 umfasst das Organisieren, Abrufen, Erfassen und Pflegen von Informationen.

In diesem Abschnitt werden die Features von SharePoint Server 2010 beschrieben, die Ihnen bei der Verwaltung von Dokumenten, Datensätzen und digitalen Objekten sowie bei der Planung von eDiscovery helfen.

Dokumentverwaltung

Mit der Dokumentverwaltung wird der Lebenszyklus von Dokumenten in einer Organisation gesteuert, angefangen beim Erstellen, Überprüfen und Veröffentlichen bis hin zur endgültigen Beseitigung oder Archivierung. Sie umfasst Richtlinien, mit denen die Überprüfung, Aufbewahrung und Kennzeichnung von Dokumenten sowie Barcodes implementiert werden (damit wird sichergestellt, dass gedruckter Inhalt den entsprechenden elektronischen Versionen zugeordnet werden kann). Richtlinien können implementiert werden, um eine Organisation bei der Einhaltung von gesetzlichen und behördlichen Auflagen zu unterstützen, etwa bei der Aufbewahrungspflicht für Datensätze. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Informationsverwaltungsrichtlinien (SharePoint Server 2010).

Eine Organisation, die sowohl das Microsoft Office System-Clientanwendungen als auch SharePoint Server 2010 verwendet, kann Richtlinien sowohl auf dem Server als auch in den Clientanwendungen durchsetzen.

Inhaltsgenehmigung

Der Inhaltsgenehmigungsprozess gibt Websitemitgliedern mit der Berechtigung einer genehmigenden Person die Kontrolle über die Veröffentlichung von Inhalten in die Hand. Ein Eigentümer einer Dokumentbibliothek kann die Inhaltsgenehmigung für eine Dokument- oder Webseitenbibliothek aktivieren und der Bibliothek optional einen Workflow für die Ausführung des Genehmigungsprozesses zuordnen.

Verwenden Sie die Inhaltsgenehmigung, um den Prozess des Verfügbarmachens von Inhalten für eine Zielgruppe zu formalisieren und zu steuern. So kann es z. B. sein, dass in ein Unternehmen, das Inhalte veröffentlicht, möglicherweise eine rechtliche Überprüfung und Genehmigung verlangt wird, bevor die Inhalte veröffentlicht werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Versionsverwaltung, der Inhaltsgenehmigung und des Auscheckens (SharePoint Server 2010).

Versionsverwaltung

Versionsverwaltung ist die Methode, mit der aufeinander folgende Iterationen eines Dokuments in SharePoint Server nummeriert und gespeichert werden. Als Steuerungstool verhindert die Versionsverwaltung, dass Benutzer mit Leseberechtigung Entwürfe von Dokumenten ansehen können.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Versionsverwaltung, der Inhaltsgenehmigung und des Auscheckens (SharePoint Server 2010).

Datensatzverwaltung

Datensatzverwaltung ist der Prozess, mit dem eine Organisation bestimmt, welche Typen von Informationen als Datensätze gelten, wie Datensätze verwaltet werden sollen, solange sie aktiv sind, und wie lange jeder Datensatztyp aufbewahrt werden soll. Die Datensatzverwaltung beinhaltet die Ausführung von datensatzbezogenen Aufgaben wie etwa das Löschen abgelaufener Datensätze oder das Auffinden und Schützen von Datensätzen, die mit externen Ereignissen im Zusammenhang stehen, z. B. Gerichtsverfahren.

Mit der Datensatzverwaltung haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Ein Datensatzarchiv zum Verwalten von Datensätzen nutzen oder Datensätze direkt verwalten.

  • Workflows zum Verschieben von Dokumenten in ein Datensatzarchiv erstellen.

  • Festlegen, ob E-Mail innerhalb von SharePoint Server oder in einer E-Mail-Anwendung verwaltet werden soll.

  • Bestimmen, wie Inhalte in sozialen Netzwerken, z. B. Blogs, Wikis oder Websites vom Typ "Meine Website", in Datensätze transformiert werden sollen.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Datensatzverwaltung (SharePoint Server 2010).

Digitale Objektbibliothek (Digital Asset Library)

Das Feature für digitale Objektbibliothek in SharePoint Server 2010 bietet ein spezialisiertes Repository zum Speichern und Verwalten von digitalen Objekten, z. B. Bildern, Audiodateien oder Videodateien. Mit einem zentralisierten Repository für die Verwaltung von digitalen Objekten kann eine Organisation markenrelevante Inhalte straffer kontrollieren und sicherstellen, dass den jeweiligen Benutzern nur genehmigte Inhalte für Produkte zur Verfügung gestellt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Versionsverwaltung, der Inhaltsgenehmigung und des Auscheckens (SharePoint Server 2010).

eDiscovery

Elektronische Erkennung oder eDiscovery umfasst das Auffinden und Verfügbarmachen von elektronischen Informationen bei Ereignissen wie etwa Gerichtsverfahren, Audits oder Ermittlungen. Wenn Sie Microsoft SharePoint Server 2010 zum Verwalten von elektronischen Informationen verwenden, sollten Sie beim Planen der SharePoint Server-Lösung den Einsatz von eDiscovery in Erwägung ziehen. Überlegungen hinsichtlich der Überwachung, Richtlinien zum Ablauf von Inhalten und Anforderungen in Bezug auf die Suche sollten dabei Teil Ihrer Planung sein. Diese sollte abgeschlossen sein, bevor die Notwendigkeit zum Einsatz von eDiscovery entsteht.

Es wird empfohlen, die Überwachungsrichtlinie in allen Websitesammlungen zu aktivieren, die aktive Dokumentbibliotheken enthalten. Ebenso empfiehlt sich die Implementierung einer Ablaufrichtlinie zum automatischen Löschen von Dokumenten, die nicht mehr benötigt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der eDiscovery (SharePoint Server 2010).

Informationsverwaltungsrichtlinien

Eine Informationsverwaltungsrichtlinie ist ein Satz von Regeln für einen Inhaltstyp oder für einen Speicherort, an dem Inhalte gespeichert sind. Jede Regel in einer Richtlinie stellt ein Richtlinienfeature dar. Beispielsweise kann ein Informationsverwaltungsrichtlinien-Feature angeben, wie lange ein bestimmter Typ von Inhalten aufbewahrt wird, oder es kann zur Implementierung der Dokumentüberwachung dienen. Mit Informationsverwaltungsrichtlinien können Sie steuern, welche Personen auf Unternehmensinformationen zugreifen können, welche Aktionen diese Personen mit diesen Informationen durchführen können und wie lange diese Informationen aufbewahrt werden müssen. Sie können eine Richtlinie einer Liste, einer Dokumentbibliothek oder einem Inhaltstyp zuordnen.

Wenn Sie eine Informationsverwaltungsrichtlinie konfigurieren, können Sie optional eine Richtlinienanweisung schreiben. Diese wird in Microsoft Office 2010-Clientprogrammen angezeigt und informiert die Autoren von Dokumenten darüber, welche Richtlinien für ein Dokument erzwungen werden. Diese Vorgehensweise ist eine empfohlene Best Practice.

SharePoint Server 2010 enthält die folgenden Features für Informationsverwaltungsrichtlinien:

  • Mit dem Richtlinienfeature Überwachung werden Ereignisse und Vorgänge zu Dokumenten und Listenelementen protokolliert. Sie können das Feature Überwachung so konfigurieren, dass Ereignisse wie etwa das Bearbeiten oder Anzeigen von Dokumenten oder das Ändern der Berechtigungsstufe für ein Dokument protokolliert werden.

  • Mit dem Richtlinienfeature Ablauf kann sichergestellt werden, dass Inhalte auf einheitliche, nachverfolgbare und transparente Weise beseitigt werden. Beispielsweise kann mit der entsprechenden Richtlinie festgelegt werden, dass ein Dokument gelöscht wird, oder eine Workflowaufgabe definiert werden, durch die das Dokument in SharePoint Server an die zuständige Stelle zur Genehmigung der Beseitigung geleitet wird.

  • Mit dem Richtlinienfeatures Beschriftung können Sie eine Beschriftung festlegen, die einem Dokument- oder Listenelementtyp zugeordnet wird. Beschriftungen sind durchsuchbare Textbereiche, die SharePoint Server basierend auf den von Ihnen angegebenen Metadateneigenschaften und Formatierungen generiert.

  • Mit dem Richtlinienfeature Barcode können Sie eine physische Kopie eines Dokument nachverfolgen. Sie erstellen einen Wert für einen eindeutigen Bezeichner für ein Dokument und fügen dann ein Barcodebild dieses Werts in das Dokument ein. Barcodes entsprechen standardmäßig dem allgemeinen Code 39-Standard (ANSI/AIM BC1-1995, Code 39), sodass Sie über das Richtlinienobjektmodell auch andere Barcodeanbieter integrieren können.

Mit Berichten zu Informationsverwaltungsrichtlinien können Sie überwachen, wie konsequent in Ihrer Organisation Richtlinien umgesetzt werden. Informationsverwaltungsrichtlinien werden oft implementiert, um Compliance (die Einhaltung von gesetzlichen und behördlichen Auflagen) sicherzustellen. Deshalb können Sie durch häufige Überwachung der Umsetzung der Richtlinien dazu beitragen, dass in Ihrer Organisation die einschlägigen Vorschriften eingehalten werden. Allgemeine Informationen zu Informationsverwaltungsrichtlinien finden Sie unter Planen von Informationsverwaltungsrichtlinien (SharePoint Server 2010).

Features für die Informationsarchitektur

Die Informationsarchitektur in SharePoint Server 2010 ist die Organisation von Informationen in einem Unternehmen – d. h. wie sind die Dokumente, Listen, Websites, Webseiten usw. in einem Unternehmen organisiert, um optimale Verwendbarkeit und Handhabbarkeit zu gewährleisten.

Die Informationsarchitektur einer Portalwebsite bestimmt, wie die Informationen auf dieser Website, ihre Unterwebsites, Webseiten, Dokumente, Listen und Daten, strukturiert sind und präsentiert werden. Ein Unternehmen kann die Investitionsrentabilität (Return on Investment, ROI) seines Portals steigern, indem es ein Steuerungsorgan einrichtet, das Standards und Richtlinien für die Informationsarchitektur entwickelt und durchsetzt. Ist eine gut gesteuerte Architektur vorhanden, sind die Informationen in einem Unternehmen einfach zu finden und zu verwenden und können problemlos gemeinsam genutzt werden.

In diesem Abschnitt werden Features von SharePoint Server 2010 beschrieben, die die Nutzung der Informationsarchitektur eines Unternehmens steuern.

Inhaltstypen

Anhand von Inhaltstypen können Unternehmen Inhalte auf einheitliche Weise organisieren, verwalten und verwenden. Inhaltstypen definieren die Attribute eines Typs von Listenelementen, Dokumenten oder Ordnern. In jedem Inhaltstyp können Metadateneigenschaften angegeben sein, die Elementen des betreffenden Typs, verfügbaren Workflows, Vorlagen und Informationsverwaltungsrichtlinien zugeordnet werden können. Setzen Sie Inhaltstypen ein, um konsistente Informationsverwaltungsrichtlinien, einheitliche Metadatenanforderungen und andere Richtlinien zu fördern. Zum Steuern von Inhaltstypen empfiehlt es sich u. U., Ereignisempfängern und Workflows die Formulare zuzuordnen, die zum Ändern der Inhaltstypen verwendet werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Inhaltstypen und Workflows (SharePoint Server 2010).

Die Seite "Websiteinhalt und -struktur"

Mit der Seite Websiteinhalt und -struktur auf der Website der obersten Ebene einer Websitesammlung steuern Sie Inhalt und Aufbau einer SharePoint-Websitesammlung. Da die Websitenavigation in SharePoint Server standardmäßig auf der Hierarchie der Websites und Unterwebsites basiert, können Sie mithilfe dieses Features auch die Websitenavigation konfigurieren. Beim Portieren einer Website zu SharePoint Server 2010 können Sie die Website über die Seite Websiteinhalt und -struktur entsprechend den Anforderungen Ihres Unternehmens neu strukturieren.

Verwaltung von Informationsrechten (Information Rights Management, IRM)

Mithilfe der Verwaltung von Informationsrechten (Information Rights Management, IRM) können Inhaltsersteller ihre Dokumente steuern und schützen. Die Inhalte von Dokumenten, für die IRM verwendet wird, sind verschlüsselt und werden mit einer Ausgabelizenz bereitgestellt, die bestimmte Beschränkungen in Bezug auf die Benutzer erzwingt.

SharePoint Server 2010 unterstützt IRM für Dokumente, die in Dokumentbibliotheken gespeichert sind. Für folgende Dateiformate kann IRM in SharePoint Server 2010 verwendet werden:

  • Microsoft InfoPath

  • Microsoft Word

  • Microsoft Excel

  • Microsoft PowerPoint

  • Word Open XML

  • Excel Open XML

  • PowerPoint Open XML

Sollen andere Dateitypen hinzugefügt werden, muss ein Administrator für jeden neuen Dateityp eine Schutzkomponente installieren. Dabei handelt sich um ein Programm, das die Verschlüsselung und Entschlüsselung von Dokumenten steuert, für die Rechteverwaltung verwendet wird.

Gesperrte Dateitypen

Sie können anhand der Dateinamenerweiterung verhindern, dass Dateien auf einen Server hochgeladen oder von einem Server heruntergeladen werden. Beispielsweise können Sie Dateien mit der Erweiterung EXE sperren. Diese Dateien können auf einem Clientcomputer ausgeführt werden und enthalten möglicherweise bösartige Software.

Viele Dateitypen sind standardmäßig gesperrt, darunter Dateitypen, die von Windows Explorer als ausführbare Dateien behandelt werden. Eine vollständige Liste der standardmäßig gesperrten Dateitypen finden Sie unter Verwalten von gesperrten Dateitypen (SharePoint Server 2010).

Web Content Management (Veröffentlichungssites)

In den meisten Szenarien zur Inhaltsbereitstellung befindet sich die Quellwebsitesammlung, aus der Inhalte bereitgestellt werden, in einer anderen Serverfarm als die Zielwebsitesammlung. Normalerweise sind die Sicherheitsvorkehrungen der Zielserverfarm (der "Produktionsfarm") strenger, um die in der Produktionsumgebung ausführbaren Aktionen auf ein Minimum zu beschränken. Es wird nicht davon ausgegangen, dass auf dem Produktionsserver Inhalte erstellt werden, da Änderungen an Inhalten auf dem Produktionsserver durch einen Inhaltsbereitstellungsauftrag überschrieben werden können. In den meisten Szenarien zur Inhaltsbereitstellung befinden sich die Quellserverfarm und die Produktionsserverfarm in unabhängigen AD DS-Domänen. Weitere Informationen zu Inhaltsbereitstellungstopologien finden Sie unter Entwerfen der Inhaltsbereitstellungstopologie.

Die Inhaltsbereitstellung ist ein unidirektionaler Vorgang: Inhalte werden aus einer Quellwebsitesammlung in einer Zielwebsitesammlung bereitgestellt. Die Synchronisierung von der Quelle zum Ziel und zurück wird vom Inhaltsbereitstellungsfeature nicht unterstützt. Durch das Erstellen von neuen Inhalten oder das Ändern vorhandener Inhalte in der Zielwebsitesammlung können bei Inhaltsbereitstellungsaufträgen Fehler auftreten. Aus diesem Grund sollten Sie eventuell die Berechtigungen für die Zielwebsitesammlung einschränken, damit Benutzer in dieser Websitesammlung gespeicherte Inhalte nicht direkt ändern können.

Die Berechtigungen für den Inhalt der Zielserverfarm unterscheiden sich normalerweise von den Berechtigungen für den Inhalt der Quellserverfarm. In vielen Veröffentlichungslösungen werden die Benutzer durch die Zielserverfarm mithilfe einer AD DS-Domäne authentifiziert, die sich von der in einer Erstellungs- oder Stagingumgebung verwendeten Domäne unterscheidet. Zwischen den beiden Domänen existiert möglicherweise keine Vertrauensstellung. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über die Inhaltsbereitstellung (SharePoint Server 2010).

Taxonomie und verwaltete Metadaten

Verwaltete Metadaten sind eine hierarchische Auflistung von zentral verwalteten Ausdrücken, die Sie definieren und dann als Attribute für Elemente in Microsoft SharePoint Server 2010 verwenden können. Die Rolle eines Benutzers bestimmt, auf welche Weise er mit verwalteten Metadaten arbeiten kann.

Die Benutzer sehen nur globale Ausdruckssätze und Ausdruckssätze, die lokal in der Websitesammlung des Benutzers vorhanden sind. Lokale Ausdruckssätze werden im Kontext einer Websitesammlung erstellt. Globale Ausdruckssätze werden außerhalb des Kontexts einer Websitesammlung erstellt. Wenn Ausdruckssätze vorhanden sind, die einigen Benutzern nicht angezeigt werden sollen, weisen Sie diese Ausdruckssätze separaten Gruppen zu. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Freigabe von Terminologie und Inhaltstypen.

Die Steuerungsrichtlinien einer Organisation können einen Einfluss darauf haben, wie Sie verwaltete Metadatendienste und -verbindungen entwerfen. Beispielsweise hat ein formaler Prozess für die Verwaltung von Ausdrücken und Ausdruckssätzen Auswirkungen darauf, wie Sie Verbindungsparameter festlegen. Wenn für jedes erstellte Dokument bestimmte Attribute vorhanden sein müssen, müssen Sie wahrscheinlich in mindestens einem Dienst einen Inhaltstyphub verwenden. Machen Sie sich mit dem Steuerungsplan der Organisation vertraut, bevor Sie die verwalteten Metadatendienste und -verbindungen bestimmen. Weitere Informationen finden Sie unter Informationen zur Metadatendienstanwendung.

See Also

Concepts

Steuerung (Übersicht) (SharePoint Server 2010)