Planen des Prozesses für die Erstellung von Websites (SharePoint Foundation 2010)

 

Gilt für: SharePoint Foundation 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

In manchen Organisationen muss straff kontrolliert werden, wer Websites erstellen kann oder wann Websites erstellt werden. In anderen Organisationen genießen die Benutzer mehr Spielraum, sodass sie Websites bei Bedarf erstellen können. Anhand der Informationen in diesem Artikel können Sie herausfinden, welcher Prozess für die Erstellung von Websites für Ihre Organisation am besten geeignet ist und mit welcher Methode Sie diesen Prozess implementieren können.

Inhalt dieses Artikels

  • Festlegen, wer Websites erstellen kann und mit welcher Methode

  • Planen der Self-Service Site-Verwaltung

  • Planen von benutzerdefinierten Prozessen für die Websiteerstellung

  • Arbeitsblatt

Festlegen, wer Websites erstellen kann und mit welcher Methode

Standardmäßig können neue Websitesammlungen (und somit neue Websites auf oberster Ebene) nur mithilfe der Zentraladministration erstellt werden, also nur von Mitgliedern der Gruppe Farmadministratoren. Dies ist für Ihre Organisation möglicherweise geeignet, wenn Ihre Umgebung straff kontrolliert und gesteuert werden soll und nur wenige Personen berechtigt sein sollen, Websites auf oberster Ebene zu erstellen. Allerdings eignet sich diese Standardmethode u. U. für Ihre Organisation weniger gut, wenn Sie folgende Anforderungen haben:

  • Sie möchten, dass die Benutzer problemlos informelle, vielleicht sogar kurzlebige Websites auf oberster Ebene erstellen können, z. B. für Projekte mit kurzen Laufzeiten.

  • Sie möchten einen informellen Bereich für die Interaktion zwischen Team-, Gruppen- oder Community-Mitgliedern erstellen.

  • Websites auf oberster Ebene werden gehostet (intern oder extern), und Sie möchten, dass der Prozess für das Anfordern und Erhalten einer Website auf oberster Ebene möglichst schnell und kostengünstig ist.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Benutzern die Berechtigung zum Erstellen von eigenen Websites zu geben und dennoch ein gewisses Maß an Kontrolle über die Umgebung zu behalten. Überlegen Sie, welche der folgenden Methoden für Ihre Organisation am besten geeignet ist.

  • Self-Service Site-Verwaltung   In der Zentraladministration können Sie die Self-Service Site-Verwaltung deaktivieren, um Benutzern die Möglichkeit zu geben, Websitesammlungen unter dem Pfad /sites (oder einem anderen von Ihnen angegebenen Pfad) innerhalb einer bestimmten Webanwendung zu erstellen. Diese Methode ist zu empfehlen, wenn Gruppen oder Communitys Websites erstellen können sollen. Ebenfalls ist diese Methode geeignet, wenn Websites gehostet werden und Benutzer Websites erstellen können sollen, ohne auf einen komplizierten Prozess warten zu müssen. Die Anmeldeseite für die Self-Service Site-Verwaltung lässt sich anpassen oder aber durch eine Seite ersetzen, die alle Informationen enthält, die z. B. für die Integration mit einem Abrechnungssystem oder zum Erfassen von benutzerdefinierten Metadaten über die Website zum Erstellungszeitraum benötigt werden. Weniger geeignet ist diese Methode, wenn eine große Anzahl von Benutzern Zugriff auf viele Websites benötigt. Da mit der Self-Service Site-Verwaltung Websitesammlungen erstellt werden, für die separate Berechtigungen gelten, müssen Sie die Benutzer den unterschiedlichen Websitesammlungen eindeutig zuordnen. Wenn Sie stattdessen Unterwebsites verwenden, können die Benutzer von der übergeordneten Website in der Websitesammlung geerbt werden. Die Suche funktioniert innerhalb einer bestimmten Websitesammlung. Wenn die Benutzer Inhalte in mehreren Websites finden können sollen, machen Sie daher die Websites zu Unterwebsites innerhalb einer Websitesammlung.

  • Unterwebsites von vorhandenen Websites   Sie können eine Beschränkung dahin gehend festlegen, dass Benutzer nur Unterwebsites von vorhandenen Websites erstellen können und keine neuen Websitesammlungen oder Websites auf oberster Ebene. Jeder Benutzer, der die Berechtigungsstufe Vollzugriff oder Hierarchie verwalten für eine vorhandene Website hat, kann eine Unterwebsite erstellen. Diese Methode stellt die stärkste Beschränkung dar, weil Sie weiterhin steuern, wie viele Websitesammlungen es gibt. Weil die Websites immer Unterwebsites von anderen Websites sind, sind sie entweder leicht zu organisieren (wenn es nur wenige sind) oder sehr schwer zu organisieren und zu durchsuchen. (Wenn z. B. jeder Mitarbeiter in Ihrer Organisation eine Unterwebsite haben möchte und diese vielen Unterwebsites auf unterschiedlichen Ebenen in der Hierarchie der Websitesammlung erstellt werden, kann es sein, dass das Navigieren in der Websitesammlung schon bald sehr schwierig ist).

    Hinweis

    Wenn Sie den Benutzern diese Möglichkeit nicht geben möchten, können Sie die Berechtigung Unterwebsites erstellen aus den Berechtigungsstufen Vollzugriff und Hierarchie verwalten entfernen, entweder auf der Websitesammlungsebene oder auf der Webanwendungsebene.

Hinweis

Bedenken Sie, dass mit keiner dieser Methoden gesteuert werden kann, wie viel Speicherplatz jede Website in den Inhaltsdatenbanken beansprucht. Wenn Sie die Größe von Websites steuern möchten, verwenden Sie Kontingente und legen eine Größenbeschränkung für Websitesammlungen fest. Es ist nicht möglich, einzelne Größenbeschränkungen für Unterwebsites festzulegen. Weitere Informationen finden Sie unter Planen der Wartung und Verwaltung einer Website (SharePoint Foundation 2010).

Planen der Self-Service Site-Verwaltung

Mit der Self-Service Site-Verwaltung können Benutzer eigene Websites auf oberster Ebene erstellen und automatisch verwalten. Wenn Sie die Self-Service Site-Verwaltung für eine Webanwendung aktivieren, können Benutzer eigene Websites auf oberster Ebene unter einem bestimmten Pfad (standardmäßig /sites) erstellen. Ist diese Funktion aktiviert, bietet sie sich mit einer Ankündigung, die der Website auf oberster Ebene unter dem Stammpfad der Webanwendung hinzugefügt ist, selbst an, sodass Benutzer mit Berechtigung zum Anzeigen dieser Ankündigung dem Link folgen können.

Hinweis

Wenn Sie einen anderen Pfad als /sites für die Self-Service Site-Verwaltung verwenden möchten, müssen Sie den Pfad als Platzhalterinklusion hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie unter Planen von Websites für die Zusammenarbeit (SharePoint Foundation 2010).

Diese Funktion kann natürlich Auswirkungen auf die Sicherheit des Webservers haben. Self-Service Site-Verwaltung ist standardmäßig deaktiviert. Sie müssen das Feature also aktivieren, um es verwenden zu können. Die Self-Service Site-Verwaltung wird immer für jede Webanwendung einzeln aktiviert. Wenn Sie sie für alle Webanwendungen in Ihrer Serverfarm nutzen möchten, müssen Sie sie für jede Webanwendung einzeln aktivieren.

Berücksichtigen Sie Folgendes, wenn Sie die Self-Service Site-Verwaltung aktivieren:

  • Grundsätzlich sollten Sie festlegen, dass ein sekundärer Websitesammlungsadministrator benötigt wird. Administrative Warnungen, z. B. bei Überschreitung von Kontingenten oder beim Prüfen auf nicht verwendete Websites, gehen an den primären und an den sekundären Administrator. Wenn mehr als ein Kontakt vorhanden ist, wird der Arbeitsaufwand in Verbindung mit diesen Websites verringert, weil der sekundäre Kontakt die erforderlichen Aufgaben auch dann ausführen kann, wenn der primäre Kontakt nicht zur Verfügung steht.

  • Definieren Sie ein Speicherkontingent, und legen Sie es als Standardkontingent für die Webanwendung fest.

  • Überprüfen Sie die Anzahl der pro Inhaltsdatenbank erlaubten Websites. In Kombination mit Kontingenten können Sie damit die Größe der Datenbanken in Ihrem System begrenzen.

  • Aktivieren Sie Benachrichtigungen über nicht verwendete Websites, sodass Websites erkannt werden können, die in Vergessenheit geraten oder nicht mehr von Nutzen sind.

Da mit der Self-Service Site-Verwaltung neue Websites auf oberster Ebene in einer vorhandenen Webanwendung erstellt werden, entsprechen alle neuen Websites automatisch den Standardeinstellungen der Webanwendung für Kontingente und für Benachrichtigungen bei nicht mehr verwendeten Websites sowie anderen administrativen Richtlinien.

Planen von benutzerdefinierten Prozessen für die Websiteerstellung

Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, einen eigenen Prozess für die Websiteerstellung zu entwickeln. Dabei verwenden Sie ein benutzerdefiniertes Formular zum Anfordern einer Website, die mit einem Back-End-Abrechnungssystem, über das die Kreditkarte eines Kunden belastet wird, oder mit einer unternehmensinternen Kostenstelle integriert ist. Wenn Sie ein kompliziertes System oder einen Prozess haben, das bzw. der bei der Websiteerstellung mit einbezogen werden soll, erstellen Sie eine benutzerdefinierte Anwendung zum Aufrufen der Schnittstelle für die Websiteerstellung, und führen Sie dann die ggf. erforderlichen Schritte aus. Wenn Sie jedoch nur der Seite für die Websiteerstellung ein paar benutzerdefinierte Felder hinzufügen möchten (z. B. um zu verfolgen, welche Abteilung in Ihrem Unternehmen eine bestimmte Website anfordert), sollten Sie überlegen, ob Sie die Self-Service Site-Verwaltung nutzen und die Anmeldeseite so anpassen, dass sie die benötigten Informationen enthält. Sie können die Seite scsignup.aspx in der Websitedefinition so anpassen, dass sie die benötigten Metadaten enthält, ohne dass Sie eine ganze Anwendung entwickeln müssen.

Weitere Informationen zum Entwickeln von benutzerdefinierten Anwendungen oder Bearbeiten von Seiten in einer Websitedefinition finden Sie im SharePoint 2010-Entwicklerportal auf MSDN (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=178818&clcid=0x407).

Arbeitsblatt

Verwenden Sie zum Planen des Prozesses für die Websiteerstellung das folgende Arbeitsblatt: