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Bereitstellen mit vom Datenbankadministrator erstellten Datenbanken (Windows SharePoint Services)

Inhalt dieses Artikels:

  • Bereitstellen mit vom Datenbankadministrator erstellten Datenbanken

  • Erforderliche Hardware und Software für Datenbanken

  • Erforderliche Konten

  • Erstellen und Konfigurieren der Datenbanken

Die Informationen im vorliegenden Artikel beziehen sich auf Microsoft Windows Server 2003. Wenn eine Windows Server 2008-Umgebung vorliegt, müssen Sie andere Schritte ausführen, um Internetinformationsdienste (Internet Information Services, IIS), Microsoft .NET Framework, Version 3.0, und Windows SharePoint Services 3.0 zu installieren und zu konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Bereitstellen einer einfachen Serverfarm unter dem Betriebssystem Windows Server 2008 (Windows SharePoint Services).

Bereitstellen mit vom Datenbankadministrator erstellten Datenbanken

In vielen IT-Umgebungen werden Datenbanken von Datenbankadministratoren (DBA) erstellt und verwaltet. In Sicherheitsrichtlinien und anderen Richtlinien der Organisation kann gefordert werden, dass die von Windows SharePoint Services 3.0 benötigten Datenbanken von Datenbankadministratoren erstellt werden. Im vorliegenden Artikel wird erläutert, wie diese Datenbanken von Datenbankadministratoren erstellt und von Farmadministratoren verwaltet werden.

In diesem Artikel wird beschrieben, wie Windows SharePoint Services 3.0 in einer Umgebung bereitgestellt wird, in der Datenbanken von Datenbankadministratoren erstellt und verwaltet werden. Die Bereitstellung umfasst alle erforderlichen Datenbanken und eine Portalwebsite. Die Erläuterungen beziehen sich nur auf Serverfarmen, für die Microsoft SQL Server 2000 mit dem aktuellen Service Pack oder der Microsoft SQL Server 2005-Datenbanksoftware verwendet wird.

Einige Vorgänge in diesem Artikel werden mit den Befehlszeilentools Psconfig und Stsadm ausgeführt. Diese Tools befinden sich im folgenden Ordner: Programme\Gemeinsame Dateien\Microsoft Shared\Web Server Extensions\12\Bin.

Hinweis

In diesem Artikel wird nicht das Erstellen und Konfigurieren von Datenbanken mithilfe der grafischen Benutzeroberfläche von Windows SharePoint Services 3.0 beschrieben. Weitere Informationen zum Erstellen und Konfigurieren von Datenbanken mit Tools der grafischen Benutzeroberfläche von Windows SharePoint Services 3.0 finden Sie unter Bereitstellen in einer einfachen Serverfarm (Windows SharePoint Services).

Anhand der Anleitungen in diesem Artikel können Datenbankadministratoren und Farmadministratoren die folgenden Datenbanken und Komponenten in der folgenden Reihenfolge erstellen und konfigurieren:

  1. Konfigurationsdatenbank (nur jeweils eine pro Serverfarm).

  2. Inhaltsdatenbank für die Zentraladministration (nur jeweils eine pro Serverfarm).

  3. Webanwendung für die Zentraladministration (nur jeweils eine pro Serverfarm, erstellt von Setup).

  4. Windows SharePoint Services-Suchdatenbank (nur jeweils eine pro Serverfarm).

  5. Inhaltsdatenbanken für Webanwendungen (optional). Für jede Webanwendung ist eine Inhaltsdatenbank vorhanden. Zum Erweitern einer Webanwendung ist keine zusätzliche Inhaltsdatenbank erforderlich.

  6. Webanwendungen (optional).

    Hinweis

    Im Rahmen der Erstellen der Website und des Anwendungspools wird auch eine Webanwendung in Internetinformationsdienste (Internet Information Services, IIS) erstellt. Beim Erweitern einer Webanwendung wird eine zusätzliche Website in IIS erstellt, jedoch kein zusätzlicher Anwendungspool.

Erforderliche Hardware und Software für Datenbanken

Stellen Sie vor dem Installieren und Konfigurieren der Datenbanken sicher, dass auf den Datenbankservern die empfohlene Hardware und Software vorhanden ist. Weitere Informationen zu diesen Anforderungen finden Sie unter Bestimmen von Hardware- und Softwareanforderungen (Windows SharePoint Services).

Wenn Sie SQL Server 2005-Datenbanksoftware verwenden, müssen die Oberflächeneinstellungen vom Datenbankadministrator so konfiguriert werden, dass für lokale und Remoteverbindungen ausschließlich TCP/IP verwendet wird. Für alle von Windows SharePoint Services 3.0 geforderten Datenbanken wird die Sortierung Latin1_General_CI_AS_KS_WS verwendet. Allen Datenbanken muss das Setup-Benutzerkonto als Datenbankbesitzer (oder dbo) zugewiesen sein. Weitere Informationen zu den Sicherheitsanforderungen für diese Datenbanken finden Sie unter Planen von Administrator- und Dienstkonten (Windows SharePoint Services).

Erforderliche Konten

Der Datenbankadministrator muss SQL Server-Anmeldungen für die Konten erstellen, mit denen auf die Datenbanken für Windows SharePoint Services 3.0 zugegriffen wird, und diese Konten müssen bestimmten Rollen hinzugefügt werden. Weitere Informationen zu erforderlichen Konten, einschließlich der für diese Konten jeweils erforderlichen Berechtigungen und Benutzerrechte, finden Sie unter Planen von Administrator- und Dienstkonten (Windows SharePoint Services).

In der folgenden Tabelle werden die Konten beschrieben, mit denen auf die Datenbanken für Windows SharePoint Services 3.0 zugegriffen wird.

Konto Zweck Anforderungen

SQL Server-Dienstkonto

Das Konto wird als das Dienstkonto für die folgenden SQL Server-Dienste verwendet:

  • MSSQLSERVER

  • SQLSERVERAGENT

Sofern Sie nicht die Standardinstanz verwenden, werden diese Dienste wie folgt angezeigt:

  • MSSQL$*Instanzname*

  • SQLAgent$*Instanzname*

SQL Server erfordert das Konto während des Setups von SQL Server. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Zuweisen eines der integrierten Systemkonten (Lokales System, Netzwerkdienst oder Lokaler Dienst) zur Anmeldung für die konfigurierbaren SQL Server-Dienste. Weitere Informationen zu diesen Konten und Sicherheitsüberlegungen finden Sie unter Einrichten von Windows-Dienstkonten (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=121664&clcid=0x407) in der SQL Server-Dokumentation.

  • Zuweisen eines Domänenbenutzerkontos zur Anmeldung für den Dienst. Wenn Sie diese Option verwenden, müssen Sie allerdings zusätzliche Schritte zum Konfigurieren von Dienstprinzipalnamen (SPNs) in Active Directory ausführen, damit die von SQL Server verwendete Kerberos-Authentifizierung unterstützt wird.

Setup-Benutzerkonto

Das Setup-Benutzerkonto wird zum Ausführen der folgenden Komponenten verwendet:

  • Setup auf jedem Server

  • Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte und -Technologien

  • Befehlszeilentool PSConfig

  • Befehlszeilentool Stsadm

  • Domänenbenutzerkonto

  • Mitglied der Administratorengruppe auf jedem Server, auf dem das Setup ausgeführt wird

  • SQL Server-Anmeldung auf dem Computer mit SQL Server

  • Mitglied der folgenden SQL Server-Sicherheitsrollen:

    • Feste Serverrolle securityadmin

    • Feste Serverrolle dbcreator

Wenn Sie Befehle des Befehlszeilentools Stsadm ausführen, mit denen aus einer Datenbank gelesen oder in diese geschrieben wird, muss das Konto Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner für die Datenbank sein.

Serverfarmkonto/Datenbankzugriffskonto

Das Serverfarmkonto wird für Folgendes verwendet:

  • Als Anwendungspoolidentität für den Anwendungspool der SharePoint-Zentraladministration.

  • Ausführen des Windows SharePoint Services-Timerdiensts.

  • Domänenbenutzerkonto.

  • Wenn die Serverfarm eine untergeordnete Farm mit Webanwendungen ist, die freigegebene Dienste von einer größeren Farm nutzen, muss das Konto Mitglied der festen Datenbankrolle db_owner für die Konfigurationsdatenbank der größeren Farm sein.

Für das Konto werden auf Webservern und Anwendungsservern, die einer Serverfarm hinzugefügt werden, automatisch zusätzliche Berechtigungen erteilt.

Das Konto wird automatisch als SQL Server-Anmeldung auf dem Computer mit SQL Server sowie den folgenden SQL Server-Sicherheitsrollen hinzugefügt:

  • Feste Serverrolle dbcreator

  • Feste Serverrolle securityadmin

  • Feste Datenbankrolle db_owner für alle Datenbanken in der Serverfarm

Hinweis

Wenn Sie die Sicherheit mit dem Prinzip der geringsten Rechte erhöhen, verwenden Sie für jede Webanwendung ein separates Konto für die einzelnen Dienste, Prozesse und Anwendungspoolidentitäten.

Erstellen und Konfigurieren der Datenbanken

Führen Sie die Vorgänge in diesem Abschnitt aus, um die erforderlichen Datenbanken zu erstellen und den entsprechenden Konten die Mitgliedschaft in den Datenbanksicherheitsgruppen oder -Rollen zuzuweisen.

Die Vorgänge schließen Aufgaben des Datenbankadministrators und des Setup-Benutzerkontos ein. Die einzelnen Schritte sind mit [DBA] bzw. [Setup] gekennzeichnet, um anzugeben, welche Rolle die jeweilige Aktion ausführt.

Die Serverfarm verfügt über lediglich eine Konfigurationsdatenbank und eine Inhaltsdatenbank für die Zentraladministration. Der folgende Vorgang wird einmal für jede Serverfarm ausgeführt.

Erstellen und Konfigurieren der Konfigurationsdatenbank, der Inhaltsdatenbank für die Zentraladministration und der Webanwendung für die Zentraladministration

  1. [DBA] Erstellen Sie die Konfigurationsdatenbank und die Inhaltsdatenbank für die Zentraladministration mit der Sortierreihenfolge LATIN1_General_CI_AS_KS_WS, und legen Sie als Datenbankbesitzer (dbo) das Setup-Benutzerkonto fest.

  2. [Setup] Führen Sie Setup auf jedem Windows SharePoint Services 3.0-Servercomputer aus. Sie müssen Setup auf mindestens einem dieser Computer mit der Installationsoption Web-Front-End ausführen.

  3. [Setup] Auf dem Computer, für den Sie die Installationsoption Web-Front-End ausgewählt haben, darf nach Abschluss von Setup nicht der Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte und -Technologien ausgeführt werden. Öffnen Sie stattdessen das Befehlszeilenfenster, und führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Datenbanken zu konfigurieren:

    Psconfig –cmd configdb –create –server <SQL Server-Name> –database <SQL-Datenbankname> –user <Domänenname\Benutzername> –password <Kennwort> –admincontentdatabase <Name der SQL-Admin-Inhaltsdatenbank>

    Hinweis

    *SQL-Datenbankname* ist die Konfigurationsdatenbank. *Domänenname\Benutzername* ist das Serverfarmkonto. *Name der SQL-Admin-Inhaltsdatenbank* ist die Inhaltsdatenbank der Zentraladministration.

  4. [Setup] Nachdem die Ausführung des Befehls abgeschlossen ist, führen Sie den Konfigurations-Assistenten für SharePoint-Produkte und -Technologien aus, und legen Sie die restlichen Einstellungen für die Konfiguration des Servers fest. Dadurch wird die Webanwendung für die Zentraladministration erstellt, und weitere Setup- und Konfigurationsaufgaben werden ausgeführt.

Der folgende Vorgang muss für die Serverfarm nur einmal ausgeführt werden. Die Serverfarm verfügt nur über eine Windows SharePoint Services-Suchdatenbank.

Erstellen und Konfigurieren der Windows SharePoint Services-Suchdatenbank und Starten des Windows SharePoint Services-Suchdiensts

  1. [DBA] Erstellen Sie eine Datenbank für die Windows SharePoint Services-Suchdatenbank mit der Sortierreihenfolge LATIN1_General_CI_AS_KS_WS, und legen Sie als Datenbankbesitzer (dbo) das Setup-Benutzerkonto fest.

  2. [Setup] Öffnen Sie das Befehlszeilenfenster, und führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Datenbank zu konfigurieren und den Windows SharePoint Services-Suchdienst zu starten:

    stsadm -o spsearch -action start -farmserviceaccount <Domänenname\Benutzername> -farmservicepassword <Kennwort> -farmcontentaccessaccount <Domänenname\Benutzername> -farmcontentaccesspassword <Kennwort> -databaseserver <Server\Instanz> -databasename <Datenbankname>

Hinweis

farmserviceaccount ist das Serverfarmkonto. farmcontentaccessaccount ist das Konto des Windows SharePoint Services-Suchdiensts. Für databaseserver müssen Sie bei Verwendung der Standardinstanz von SQL Server nur den Namen des Computers angeben, auf dem SQL Server ausgeführt wird. databasename ist die Windows SharePoint Services-Suchdatenbank.

Informationen zum Ausführen dieses Verfahrens mithilfe des Befehlszeilentools Stsadm finden Sie unter Spsearch: Stsadm-Vorgang (Windows SharePoint Services).

Der folgende Vorgang wird einmal für jede Portalwebsite in der Serverfarm ausgeführt.

Erstellen und Konfigurieren der Webanwendung und Inhaltsdatenbank für die Portalwebsite

  1. [DBA] Erstellen Sie die Webanwendungs-Inhaltsdatenbank der Portalwebsite mit der Sortierreihenfolge LATIN1_General_CI_AS_KS_WS, und legen Sie als Datenbankbesitzer (dbo) das Setup-Benutzerkonto fest.

  2. [DBA] Fügen Sie mithilfe von SQL Server Management Studio der Gruppe db_owner und der Rolle db_owner für die Inhaltsdatenbank der Webanwendung das Anwendungspool-Verarbeitungskonto hinzu.

  3. [Setup] Öffnen Sie ein Befehlszeilenfenster, und führen Sie anschließend den folgenden Befehl aus, um die Webanwendung zu erstellen und die Webanwendungs-Inhaltsdatenbank für die Portalwebsite zu konfigurieren:

    stsadm.exe -o extendvs -url <URL> -donotcreatesite -exclusivelyusentlm -databaseserver <Datenbankservername> -databasename <Datenbankname> -apidtype configurableid -description <IIS-Websitename> -apidname <Anwendungspoolname> -apidlogin <Domänenname\Benutzername> -apidpwd <Kennwort>

    Hinweis

    url ist die URL (im Format http://*Hostname:Port*) der Webanwendung für die Portalwebsite. databasename ist die Inhaltsdatenbank für die Webanwendung der Portalwebsite. description ist der Name, den Sie der Website in IIS zuweisen. apidname ist der Name, den Sie dem Webanwendungspool in IIS zuweisen. apidlogin ist die Identität für den Anwendungspool in IIS. Dies ist das Anwendungspool-Verarbeitungskonto.

    Wichtig

    Dieser Befehl muss auf dem Computer ausgeführt werden, der im url-Parameter angegeben ist. Dabei handelt es sich um den Computer, auf dem die Webanwendung für die Portalwebsite ausgeführt wird. Mit der Kombination aus Hostname und Port darf keine Webanwendung beschrieben werden, die bereits vorhanden ist. Andernfalls wird ein Fehler ausgegeben, und die Webanwendung wird nicht erstellt.

Informationen zum Ausführen dieses Verfahrens mithilfe des Befehlszeilentools Stsadm finden Sie unter Extendvs: Stsadm-Vorgang (Windows SharePoint Services).

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