Migrieren von Exchange 2007 unter Windows Server 2003 nach Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-05-23

Von Scott Schnoll

Microsoft Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) enthält zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen gegenüber der RTM-Version (Release to Manufacturing) von Exchange 2007. Eine neue Verbesserung ist die Unterstützung für das Betriebssystem Windows Server 2008, das erst kürzlich zur Veröffentlichung freigegeben wurde. Zwar kann die RTM-Version von Exchange 2007 nicht unter Windows Server 2008 installiert werden, doch die Installation von Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 wird unterstützt. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Zusammenfassung welche Betriebssysteme von Exchange 2007 RTM und SP1 unterstützt werden.

Exchange Server 2007 (Produktversion) Windows Server 2003-Unterstützung Windows Server 2008-Unterstützung

Exchange 2007 RTM

Windows Server 2003 SP1 oder höhere Versionen

Windows Server 2003 R2

Nicht unterstützt

Exchange 2007 SP1

Windows Server 2003 SP2

Windows Server 2008 RTM

Weitere Informationen zu Microsoft Exchange (einschließlich früherer Versionen) und Windows Server 2008 finden Sie im Exchange-Teamblogartikel Exchange Server und Windows Server 2008 (in englischer Sprache).

Hinweis

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Für die Migration eines Computers, der Exchange 2007 ausführt, auf das Betriebssystem Windows Server 2008 ist eine sorgfältige Planung erforderlich, da keine direkte Aktualisierung des Betriebssystems von Windows Server 2003 auf Windows Server 2008 durchgeführt werden kann. Stattdessen muss entweder ein neuer Server aufgesetzt werden, auf den Sie dann die Daten migrieren, oder Sie erhalten die Daten und bauen den vorhandenen Server ganz neu auf.

Wenn Ihre Organisation Dokumentation zum Serveraufbau sowie Aufzeichnungen und Protokolle zur Verwaltung von Änderungen daran erstellt und pflegt, empfiehlt es sich, diese Materialien während der in diesem Thema behandelten Verfahren heranzuziehen. Wenn Ihre Organisation keine solchen Materialien erstellt bzw. pflegt, empfehlen wir Ihnen dringend, solche anzulegen.

Nicht unterstützte Migrationsprozesse

Wie bereits im Exchange-Teamblogartikel Mission Impossible: Direktes Aktualisieren von Microsoft Exchange Server 2007 von Windows Server 2003 auf Windows Server 2008 (englischsprachig) dargelegt, kann das Betriebssystem bei einer vorhandenen Installation von Exchange 2007 (RTM oder SP1) auf einem Computer nicht direkt aktualisiert werden. Hierfür gibt es verschiedene technische Gründe. Zusammengefasst sind dies folgende:

  • Bei einem vorhandenen Servercomputer mit Exchange 2007 (RTM oder SP1), der unter Windows Server 2003 ausgeführt wird, kann keine direkte Aktualisierung des Betriebssystems auf Windows Server 2008 ausgeführt werden.

  • Wegen der signifikanten Änderungen, die bei Windows Server 2008-Failoverclustern eingeführt wurden, können Failovercluster mit Postfachclusterservern nicht mehr reibungslos von Windows Server 2003 auf Windows Server 2008 aktualisiert werden.

  • Bei der Aktualisierung eigenständiger Server wird die Aktualisierung des Betriebssystems auf Windows Server 2008 mit anschließender Aktualisierung von Exchange 2007 auf SP1 nicht mehr unterstützt. Darüber hinaus wird auch eine Aktualisierung von Exchange 2007 auf SP1 mit anschließender Aktualisierung des Betriebssystems auf Windows Server 2008 nicht unterstützt.

  • In Setup wird die Verwendung sämtlicher Serverwiederherstellungsfunktionen für alle Betriebssysteme nicht unterstützt. Das von einem Servercomputer mit Exchange verwendete Betriebssystem kann nicht mit Setup /m:RecoverServer und Setup /RecoverCMS geändert werden. So können Sie beispielsweise nicht Setup /m:RecoverServer unter Windows Server 2008 verwenden, um einen Servercomputer mit Exchange wiederherzustellen, auf dem Windows Server 2003 ausgeführt wurde.

Unterstützte Migrationsprozesse

Für die Migration eines Computers, auf dem Exchange 2007 oder Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2003 ausgeführt wird, nach Windows Server 2008 stehen zwei unterstützte Prozesse zur Verfügung: Installieren eines neuen Servers mit anschließender Migration der Daten und vollständiger Neuaufbau des vorhandenen Servers mit Migration oder Wiederherstellung der Daten.

Installieren eines neuen Servers oder Clusters

Dieser Prozess beinhaltet den Aufbau eines neuen Servers oder Clusters mit anschließender Verwendung von Datenmigrationsmechanismen wie dem Verschieben von Postfächern und der Replikation Öffentlicher Ordner zum Migrieren der Daten vom alten Server auf den neuen Server. Verschieben von Postfächern bedeutet im Allgemeinen, dass das Desktopmessagingprofil der Benutzer nicht manuell geändert werden muss. In einigen Umgebungen kann jedoch die Verwendung der Datenbankportabilität anstelle des Prozesses zum Verschieben von Postfächern die Ausfallzeit für Benutzer verkürzen. Wenn der Speicher, der die Datenbanken enthält, vom ursprünglichen Server getrennt und am neuen Server wieder angeschlossen werden kann, bietet sich die Datenbankportabilität als deutlich schnellere Variante mit kürzerer Ausfallzeit an als ein Postfachverschiebevorgang. Letztendlich muss natürlich jede Organisation für sich selbst entscheiden, welcher Datenmigrationsprozess den eigenen Anforderungen am besten genügt.

Vollständiger Neuaufbau des vorhandenen Servers oder Clusters

Bei einem eigenständigen Server umfasst dieser Prozess das Erhalten der vorhandenen Daten, das Entfernen aller Anwendungen von Drittanbietern, das Deinstallieren von Exchange und Windows PowerShell, das Aktualisieren von Windows Server 2003 auf Windows Server 2008, das Installieren der PowerShell sowie weiterer Voraussetzungen für Windows Server 2008, das Installieren von Exchange 2007 SP1, das Verwenden der Datenbankportabilität bzw. das Sichern und Wiederherstellen zum Migrieren der Daten, das Neukonfigurieren des Servers sowie schließlich die Neuinstallation der Anwendungen von Drittanbietern.

In diesem Prozess hängt die Art, in der die Daten erhalten werden, von der Anzahl Ihrer Server ab. In einer Umgebung mit mehreren Postfachservern können Sie alle Postfächer und Daten auf einen anderen Server verschieben und dann Exchange deinstallieren. In einer Einzelserverumgebung können Sie alle Postfächer deaktivieren und dann Exchange deinstallieren.

Bei einem Postfachclusterserver umfasst dieser Prozess das Deinstallieren von Exchange und Windows PowerShell auf einem passiven Knoten im Cluster und das anschließende Entfernen dieses Knotens aus dem Cluster. Nachdem der Knoten entfernt wurde, können Sie eine Neuinstallation von Windows Server 2008 ausführen, die Voraussetzungen installieren und dann einen neuen Failovercluster mit diesem Knoten erstellen.

Migrieren von Serverfunktionen von Windows Server 2003 nach Windows Server 2008

Das Verschieben der einzelnen Serverfunktionen von Windows Server 2003 nach Windows Server 2008 ist für alle Funktionen sehr ähnlich, aber es gibt spezifische Aufgaben, die für jede Serverfunktion einzigartig sind. In den folgenden Abschnitten wird der Prozess für das Verschieben der einzelnen Serverfunktionen nach Windows Server 2008 erläutert.

Wenn Sie einzelne Serverfunktionen migrieren, ist die Reihenfolge, in der die Funktionen migriert werden, von Bedeutung, insbesondere, weil die Migration nach Windows Server 2008 immer die Überführung von Exchange 2007 RTM zu Exchange 2007 SP1 beinhaltet, es sei denn, Sie haben bereits Exchange 2007 SP1 in der gesamten Organisation bereitgestellt. Somit müssen Sie die Serverfunktionen in derselben Reihenfolge migrieren, in der Sie SP1 in Ihrer Umgebung bereitstellen: ClientAccess, Hub-Transport, Edge-Transport, UnifiedMessaging und Mailbox.

Entsprechend müssen Sie Ihre Windows Server 2008-Bereitstellung unter Berücksichtigung der Anforderungen von Exchange 2007 SP1 planen. Die Bereitstellung von Exchange 2007 SP1 mit Windows Server 2008 auf einem Computer kann sich auf die Bereitstellung von Exchange 2007 SP1 mit Windows Server 2008 auf anderen Computern auswirken bzw. diese veranlassen. Die Ursachen hierfür werden in den folgenden Abschnitten näher erläutert.

Transportserver und Edge-Synchronisierung

Alle Transportserver, die an einem EdgeSync-Prozess beteiligt sind, müssen dieselbe Version von Exchange 2007 ausführen (z. B. alle RTM oder alle SP1). Deshalb müssen Sie im Anschluss an die Migration des ersten Hub-Transport-Servers nach Windows Server 2008 alle anderen Hub-Transport-Server im selben Active Directory-Standort sowie alle Edge-Transport-Server, die den Active Directory-Standort abonniert haben, innerhalb von 15 Tagen nach der ersten Aktualisierung eines beliebigen Transportservers, der am EdgeSync-Prozess teilnimmt, auf Exchange 2007 SP1 aktualisieren. Dies bedeutet nicht, dass diese Server ebenfalls nach Windows Server 2008 migriert werden müssen. Es bedeutet aber, dass sie auf Exchange 2007 SP1 aktualisiert werden müssen.

Funktionen ohne betriebssystemübergreifende Unterstützung

Einige Funktionen von Exchange 2007 verfügen nicht über betriebssystemübergreifende Unterstützung, nämlich die fortlaufende Standbyreplikation (Standby Continuous Replication, SCR) und die Verwaltung von Failoverclustern in sowohl Einzelkopieclusterumgebungen (Single Copy Cluster, SCC) als auch Umgebungen mit fortlaufender Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR):

  • Wenn Sie SCR verwenden, muss auf dem SCR-Quellcomputer und allen seinen SCR-Zielcomputern dasselbe Betriebssystem ausgeführt werden. Deshalb müssen Sie vor dem Migrieren eines vorhandenen SCR-Quell- oder -Zielcomputers zuerst SCR für den zu migrierenden Computer deaktivieren.

  • Windows Server 2008 stellt einen klaren Schnitt gegenüber den Cluster-APIs dar, die in früheren Versionen von Windows Server enthalten waren. Sie können die Exchange-Verwaltungstools nicht für die Remoteverwaltung von Failoverclustern zwischen verschiedenen Betriebssystemen verwenden, da dies der Clusterdienst nicht zulässt. So können Sie beispielsweise folgende Aufgaben nicht ausführen:

    • Verwalten eines Postfachclusterservers, der unter Windows Server 2008 ausgeführt wird, von einem Computer aus, der Windows Server 2003 oder Windows XP ausführt.

    • Verwalten eines Postfachclusterservers, der unter Windows Server 2003 ausgeführt wird, von einem Computer aus, der Windows Server 2008 ausführt.

    Zusätzlich zu den vorangehenden Einschränkungen können Sie keine verschiedenen Betriebssystemversionen der Clusterverwaltungstools auf demselben Computer installieren. Wenn Sie daher mehrere Betriebssysteme für Clients und Server in der Exchange-Umgebung ausführen, müssen Sie möglicherweise alternative Methoden verwenden, z. B. RDP-Tools (Remote Desktop Protocol), um einige oder alle Exchange-Server zu verwalten.

Hinweis

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments sind die Remoteserver-Verwaltungstools für Windows Vista noch nicht verfügbar. Diese Tools müssen unter Windows Vista installiert sein, damit die Remoteverwaltung von Failoverclustern, die Windows Server 2008 ausführen, aktiviert ist.

Verfahren für die Migration einzelner Serverfunktionen

Die in diesem Thema behandelten Verfahren zeigen, wie einzelne Serverfunktionen von Exchange 2007 (RTM oder SP1) unter Windows Server 2003 nach Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 migriert werden. Ausführliche Informationen zum Migrieren einer Einzelserverumgebung von Windows Server 2003 nach Windows Server 2008 finden Sie weiter unten in diesem Thema im Abschnitt "Verfahren für Einzelserverumgebungen".

Serverfunktion "ClientAccess"

Clientzugriffsserver speichern ihre Konfigurationsdaten an mehreren Stellen.

  • Active Directory wird verwendet, um Konfigurationsinformationen zu speichern, die sich auf den Verfügbarkeitsdienst, Exchange ActiveSync und virtuelle Outlook Web Access-Verzeichnisse beziehen.

  • Die IIS-Metabase (Internetinformationsdienste) speichert außerdem Konfigurationsinformationen für Exchange ActiveSync sowie für die AutoErmittlung und die Exchange-Webdienste.

  • In lokalen Konfigurationsdateien wie den Web.config-Dateien und in der Windows-Registrierung werden Konfigurationsdaten gespeichert, die sich auf Outlook Web Access, IMAP, POP3, den Verfügbarkeitsdienst und Exchange ActiveSync beziehen sowie Informationen, die von Exchange Setup verwendet werden.

Der Migrationsprozess für Clientzugriffsserver ist primär ein manueller Prozess, weil die Konfigurationseinstellungen nicht programmgesteuert von einem Clientzugriffsserver auf einen anderen migriert werden können. Um jedoch einen großen Teil des Sammlungsprozesses der Konfigurationseinstellungen zu automatisieren, können Sie ein Exchange-Verwaltungsshellskript namens ExportCASConfig.ps1 verwenden. Dieses Skript können Sie im Exchange-Teamblogbeitrag Wollten Sie schon einmal Ihre Einstellungen der Serverfunktion "ClientAccess" exportieren? (in englischer Sprache) herunterladen.

Hinweis

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Mithilfe von ExportCASConfig.ps1 können virtuelle Verzeichnisinformationen für Outlook Web Access, Exchange ActiveSync, Unified Messaging, Webdienste, Offlineadressbücher, POP3 und IMAP4 exportiert werden. Das Skript kann außerdem Installations- und Skriptpfadeinstellungen für einen Clientzugriffsserver exportieren. Das Skript exportiert die gesammelten Informationen in eine XML-Datei, die dann bei der manuellen Neuerstellung der erfassten Einstellungen auf dem neu aufgebauten Clientzugriffsserver als Referenz verwendet wird.

Die Migration eines Clientzugriffsservers von einem Server, der Windows Server 2003 ausführt, auf einen neuen Server, der Windows Server 2008 ausführt, kann mit folgenden Schritten ausgeführt werden.

Hinweis

Wenn der nach Windows Server 2008 zu migrierende Clientzugriffsserver Teil eines Windows-Netzwerklastenausgleich-Clusters (Network Load Balancing, NLB) ist, wird empfohlen, diesen Server vorübergehend aus dem NLB-Cluster zu entfernen, während der Migrationsprozess ausgeführt wird. Während der Migration verfügt ein NLB-Cluster gleichzeitig über Windows Server 2003- und Windows Server 2008-Knoten im selben NLB-Cluster. Diese Bereitstellung im gemischten Modus wird unterstützt, während die Aktualisierungsinstallation ausgeführt wird, und sollte nicht für einen längeren Zeitraum während der Bereitstellung verwendet werden. Weitere Informationen zum Aktualisieren eines NLB-Clusters von Windows Server 2003 auf Windows Server 2008 finden Sie unter Upgrading an existing Network Load Balancing Cluster (englischsprachig).

  1. Sammeln und dokumentieren Sie alle benutzerdefinierten Konfigurationseinstellungen. Dies ist ein zweiphasiger Prozess, der teilweise automatisch (Phase 1) und teilweise manuell (Phase 2) ist.

    1. Laden Sie das Skript ExportCASConfig.ps1 herunter, und führen Sie es aus, um die weiter oben beschriebenen Konfigurationsinformationen in einer XML-Datei zu erfassen.

    2. Sammeln Sie die verbleibenden Konfigurationseinstellungen manuell, die vom Skript nicht erfasst werden, indem Sie Informationen in den Web.config-Dateien und in der Windows-Registrierung untersuchen und dokumentieren. Zusätzlich müssen Sie die IIS-Konfigurationen und -Einstellungen manuell sammeln und dokumentieren, die nicht im Rahmen des Exportprozesses erfasst werden, wie z. B. die Einstellung SSL erforderlich, Websitebindungen, Zertifikate und Zertifikatzuordnungen sowie HTTP-Umleitungen.

  2. Bauen Sie den neuen Clientzugriffsserver auf, der Exchange 2007 SP1 und Windows Server 2008 ausführt, und konfigurieren Sie ihn. Ausführliche Anleitungen zum Installieren der Serverfunktion ClientAccess finden Sie unter Deploying Server Roles. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch von Microsoft Update, um alle kritischen und empfohlenen Updates für den neuen Server herunterzuladen.

  3. Führen Sie das Skript ExportCASConfig.ps1 auf dem neuen Server aus, um dessen Konfigurationsinformationen in einer zweiten XML-Datei zu sammeln.

  4. Vergleichen Sie die zwei XML-Dateien mithilfe von Microsoft WinDiff (Windiff.exe). Dieses Programm ist sowohl im Lieferumfang von Windows Server 2003 als auch von Windows Server 2008 enthalten. WinDiff vergleicht Dateien und Verzeichnisse und zeigt die Ergebnisse grafisch an. Beispielsweise werden Informationen in einer Datei, die in der verglichenen Datei fehlen, in Rot hervorgehoben und Informationen in einer Datei, die sich in der verglichenen Datei unterscheiden, in Gelb hervorgehoben usw. Weitere Informationen zur Verwendung von WinDiff finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 159214 Verwenden des Dienstprogramms "Windiff.exe". Indem Sie die auf jedem System erfassten Konfigurationsdateien vergleichen, lassen sich Änderungen und fehlende Einstellungen leichter erkennen, die dann auf dem neuen Server manuell neu konfiguriert werden können.

  5. Nachdem Sie die Einstellungen für die gesammelten Konfigurationsinformationen auf dem neuen Server manuell neu konfiguriert haben, müssen Sie die verbleibenden Einstellungen, die von dem Skript nicht erfasst werden, manuell neu konfigurieren, einschließlich:

    • Informationen in der Datei Web.config

    • SSL-Einstellungen

    • Websitebindungen

    • Zertifikate und Zertifikatzuordnungen

    • HTTP-Umleitungen

    Sie können Windiff verwenden, um die Web.config-Dateien auf dem Ursprungs- und dem neuen Server zu vergleichen.

    Wenn der private Schlüssel für die SSL-Zertifikate auf dem ursprünglichen Server als exportierbar gekennzeichnet ist, können Sie die Zertifikate exportieren und dann auf dem neuen Server importieren. Ausführliche Anleitungen zum Exportieren eines Zertifikats aus IIS 6.0 finden Sie unter Exportieren eines Serverzertifikats (IIS 6.0) (in englischer Sprache). Ausführliche Anleitungen zum Importieren eines Zertifikats in IIS 7.0 finden Sie unter IIS 7.0: Importieren eines Serverzertifikats (englischsprachig).

    Sammeln Sie alle verbleibenden benutzerdefinierten Einstellungen manuell, und erstellen Sie diese dann auf dem neuen Server erneut.

  6. Nachdem die Active Directory-Replikation den neuen Server und seine Konfigurationseinstellungen in die gesamte Organisation repliziert hat, können Sie die Serverfunktion ClientAccess vom ursprünglichen Server deinstallieren. Ausführliche Anleitungen zum Deinstallieren von Exchange 2007 finden Sie unter Vollständiges Entfernen von Exchange 2007 von einem Server.

Serverfunktion "Hub-Transport"

Der Migrationsprozess für eine Serverfunktion Hub-Transport ist einer der einfachsten Migrationsvorgänge für Serverfunktionen. Es gibt zwei Konfigurationselemente, die manuell gesammelt und dokumentiert und dann auf dem neuen Server neu erstellt werden müssen: Empfangsconnectors und Edge-Abonnements. Empfangsconnectors und Edge-Abonnements können nicht zwischen Systemen migriert werden. Deshalb müssen sie manuell neu erstellt werden. Zusätzlich müssen Sie, wenn der Hub-Transport-Server, der außer Betrieb genommen wird, als Quelltransportserver für einen Sendeconnector oder einen fremden Connector angegeben ist, den alten Hub-Transport-Servernamen aus der Quellserverliste des Connectors entfernen und den neuen Hub-Transport-Server dieser Quellserverliste hinzufügen. Sie können den folgenden Befehl verwenden, um Informationen zum Sendeconnector zu sammeln:

Get-SendConnector |  where { $_.SourceTransportServers -match <NameofHubTransportServer> }

Der Migrationsprozess kann unter Verwendung der folgenden Schritte durchgeführt werden:

  1. Installieren Sie einen neuen Exchange 2007-Hub-Transport-Server, der Exchange 2007 SP1 und Windows Server 2008 ausführt. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch von Microsoft Update, um alle kritischen und empfohlenen Updates für den neuen Server herunterzuladen. Ausführliche Anleitungen zum Installieren der Serverfunktion Hub-Transport unter Windows Server 2008 finden Sie unter Deploying Server Roles.

  2. Der neue Hub-Transport-Server umfasst zwei Empfangsconnectors: einen Clientconnector und einen Standardconnector.

    1. Alle benutzerdefinierten Änderungen, die auf dem ursprünglichen Hub-Transport-Server am Clientconnector und am Standardconnector vorgenommen wurden, müssen auf dem neuen Hub-Transport-Server manuell neu erstellt werden.

    2. Alle benutzerdefinierten Connectors, die auf dem ursprünglichen Hub-Transport-Server erstellt wurden, müssen ebenfalls auf dem neuen Hub-Transport-Server manuell neu erstellt werden.

  3. Führen Sie den EdgeSync-Prozess auf dem neuen Server aus, um den neuen Hub-Transport-Server von den Edge-Transport-Servern abonnieren zu lassen. Sie müssen den Edge-Transport-Server für denselben Active Directory-Standort abonnieren, für den er ursprünglich abonniert war. Das ursprüngliche Edge-Abonnement muss nicht zuerst entfernt werden. Durch den Prozess des Abonnierens wird das vorhandene Edge-Abonnement außer Kraft gesetzt. Gehen Sie zum Abonnieren eine Edge-Transport-Servers wie folgt vor:

    1. Exportieren Sie die eine neue XML-Datei auf dem Edge-Transport-Server.

    2. Importieren Sie die XML-Datei auf dem neuen Hub-Transport-Server.

    Weitere Informationen zum EdgeSync-Prozess finden Sie unter Abonnieren der Exchange-Organisation durch den Edge-Transport-Server.

  4. Konfigurieren Sie Sendeconnectors gegebenenfalls neu. Ausführliche Anleitungen zum Neukonfigurieren eines Sendeconnectors finden Sie unter Ändern der Konfiguration eines Sendeconnectors.

  5. Wenn der neue Hub-Transport-Server konfiguriert und abonniert ist, können Sie das Edge-Abonnement vom ursprünglichen Hub-Transport-Server entfernen und anschließend die Serverfunktion Hub-Transport deinstallieren. Ausführliche Anleitungen zum Entfernen des Edge-Abonnements finden Sie unter Entfernen eines Edge-Abonnements. Ausführliche Anleitungen zum Deinstallieren von Exchange 2007 finden Sie unter Vollständiges Entfernen von Exchange 2007 von einem Server.

Serverfunktion "Mailbox"

Der Migrationsprozess für Postfachserver umfasst das Verschieben von Postfächern oder das Verwenden der Datenbankportabilität zum Verschieben von Postfachdaten, das Erfassen und Migrieren von benutzerdefinierten Konfigurationseinstellungen und Öffentlichen Ordner-Inhalten, das Verschieben des Generierungsprozesses für das Offlineadressbuch (OAB) und das Entfernen von Exchange 2007 vom ursprünglichen Postfachserver.

Hinweis

Inhaltsindizes können nicht zwischen Servern migriert werden. Nach Abschluss des Migrationsprozesses werden die Datenbanken auf dem neuen Server neu indiziert.

Der Migrationsprozess kann unter Verwendung der folgenden Schritte durchgeführt werden:

  1. Installieren Sie einen neuen Exchange 2007-Postfachserver oder -Postfachclusterserver, der Exchange 2007 SP1 und Windows Server 2008 ausführt. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch von Microsoft Update, um alle kritischen und empfohlenen Updates für den neuen Server herunterzuladen. Ausführliche Anleitungen zum Installieren der Serverfunktion Mailbox oder eines Postfachclusterservers unter Windows Server 2008 finden Sie unter folgenden Themen:

  2. Konfigurieren Sie den neuen Server mit allen benutzerdefinierten Einstellungen, die auf dem alten Server verwendet wurden. Mithilfe des Exchange Server-Tools Best Practices Analyzer können Sie verschiedene Konfigurationseinstellungen für den Server sammeln. Darüber hinaus können Sie mithilfe der folgenden Befehle in der Exchange-Verwaltungsshell Serverkonfigurationseinstellungen sammeln:

    Get-ExchangeAdministrator OriginalServerName | FL
    Get-MailboxServer OriginalServerName | FL
    Get-ExchangeServer OriginalServerName | FL
    Get-StorageGroup -Server OriginalServerName | FL
    Get-MailboxDatabase -Server OriginalServerName | FL
    Get-PublicFolderDatabase -Server OriginalServerName | FL
    

    Sie können außerdem die Ausgabe jedes dieser Befehle in eine einzelne Datei umleiten, indem Sie die folgenden Befehle ausführen:

    Get-ExchangeAdministrator OriginalServerName | FL > C:\OriginalServerName.txt
    Get-MailboxServer OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-ExchangeServer OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-StorageGroup -Server OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-MailboxDatabase -Server OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-PublicFolderDatabase -Server OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    
  3. Wenn sich auf dem ursprünglichen Server eine Öffentliche Ordner-Datenbank befunden hatte, können Sie Öffentliche Ordner auf den neuen Server verschieben. Weitere Informationen zum Verschieben von Replikaten Öffentlicher Ordner von einem Server auf einen anderen finden Sie unter Verschieben von Inhalten Öffentlicher Ordner aus einer Öffentliche Ordner-Datenbank in eine andere Öffentliche Ordner-Datenbank.

  4. Verschieben Sie den OAB-Generierungsprozess (Offlineadressbuch) auf den neuen Server. Ausführliche Anleitungen hierzu finden Sie unter Verschieben des Offlineadressbuch-Generierungsprozesses auf einen anderen Server.

  5. Sobald die Öffentlichen Ordner und der OAB-Generierungsprozess verschoben wurden, können Sie eine Migrationsmethode für die Postfachdatenbank auswählen.

    1. Sie können alle Postfächer auf den neuen Server verschieben, indem Sie den Task "Postfach verschieben" verwenden. Weitere Informationen zum Verschieben von Postfächern finden Sie unter Verschieben von Postfächern.

    2. Alternativ können Sie mithilfe der Datenbankportabilität Postfachdatenbanken vom alten auf den neuen Server verschieben. Weitere Informationen zum Verwenden der Datenbankportabilität finden Sie unter Datenbankportierbarkeit.

    Wenn auf dem ursprünglichen Postfachserver Speichergruppen für die fortlaufende lokale Replikation (Local Continuous Replication, LCR) oder die kontinuierliche Standbyreplikation (Standby Continuous Replication, SCR) aktiviert sind, müssen Sie LCR/SCR deaktivieren, bevor das erste Postfach mithilfe von "Postfach verschieben" oder der Datenbankportabilität auf den neuen Postfachserver verschoben wird.

  6. Nachdem die Postfächer auf den neuen Server verschoben wurden, können Sie LCR oder SCR für eine oder mehrere Speichergruppen auf dem neuen Server aktivieren. Beachten Sie aber, dass das Betriebssystem bei Verwendung von SCR auf allen SCR-Zielen mit dem Betriebssystem auf der SCR-Quelle übereinstimmen muss. Da der neue Postfachserver jetzt Windows Server 2008 ausführt, muss auf allen SCR-Zielen, die von Speichergruppen auf dem neuen Postfachserver verwendet werden, ebenfalls Windows Server 2008 ausgeführt werden.

  7. Um den ursprünglichen Server stillzulegen, stellen Sie zuerst sicher, dass alle Daten, einschließlich der Postfächer, Öffentlichen Ordner, der OAB-Generierung und aller Anwendungen von Drittanbietern erfolgreich auf den neuen Server migriert wurden. Nach Abschluss der Überprüfung kann Exchange deinstalliert werden. Ausführliche Anleitungen zum Deinstallieren von Exchange 2007 finden Sie unter Vollständiges Entfernen von Exchange 2007 von einem Server. Weitere Informationen zum Deinstallieren des ersten Servercomputers mit Exchange 2007 in einer gemischten Organisation finden Sie unter Entfernen des ersten Servercomputers mit Exchange in einem Koexistenzszenario.

Serverfunktion "Edge-Transport"

Der Migrationsprozess für einen Edge-Transport-Server ist bei Weitem der einfachste der Migrationsvorgänge für Serverfunktionen. Die Konfigurationsinformationen der Serverfunktion Edge-Transport werden unter Windows Server 2003 in ADAM (Active Directory Application Mode) und unter Windows Server 2008 in AD LDS (Active Directory Lightweight Directory Services) gespeichert. Exchange 2007 und Exchange 2007 SP1 enthalten Skripts namens ExportEdgeConfig.ps1 und ImportEdgeConfig.ps1, mit deren Hilfe Konfigurationseinstellungen von Edge-Transport-Servern aus der ADAM-Instanz auf dem einem Server exportiert und diese Einstellungen anschließend in die ADAM-Instanz auf einem anderen Edge-Transport-Server importiert werden können. Diese Skripts wurden umfangreich getestet und werden für die betriebssystemübergreifende Verwendung unterstützt. Beispielsweise kann mit diesen Skripts die Migration von Exchange 2007 unter Windows Server 2003 nach Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 ausgeführt werden. Weitere Informationen zu diesen Skripts finden Sie unter Verwenden der geklonten Edge-Transport-Server-Konfiguration.

Der Migrationsprozess kann unter Verwendung der folgenden Schritte durchgeführt werden:

  1. Installieren Sie einen neuen Exchange 2007-Edge-Transport-Server, der Exchange 2007 SP1 und Windows Server 2008 ausführt. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch von Microsoft Update, um alle kritischen und empfohlenen Updates für den neuen Server herunterzuladen. Ausführliche Anleitungen zum Installieren der Serverfunktion Edge-Transport unter Windows Server 2008 finden Sie unter Deploying Server Roles. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch von Microsoft Update, um alle kritischen und empfohlenen Updates für den neuen Server herunterzuladen.

  2. Führen Sie einen geklonten Konfigurationsprozess aus, indem Sie die zuvor beschriebenen Export- und Importskripts verwenden. Ausführliche Anleitungen zum Ausführen des geklonten Konfigurationsprozesses finden Sie unter Konfigurieren der Serverfunktion Edge-Transport mithilfe geklonter Konfigurationsaufgaben.

    Wichtig

    Der geklonte Konfigurationsprozess überprüft nicht, ob benutzerdefinierte Berechtigungseinstellungen vorhanden sind, und migriert diese auch nicht. Diese Einstellungen müssen manuell gesammelt und auf dem neuen Edge-Transport-Server neu erstellt werden. Darüber hinaus werden im Rahmen des geklonten Konfigurationsprozesses die Edge-Abonnementeinstellungen eines Servers nicht dupliziert. Die vom Microsoft Exchange-EdgeSync-Dienst verwendeten Zertifikate werden nicht geklont. Sie müssen den EdgeSync-Prozess gesondert für jeden neuen Edge-Transport-Server durchführen. Der EdgeSync-Dienst überschreibt alle Einstellungen, die sowohl in den geklonten Konfigurationsinformationen als auch in den EdgeSync-Replikationsinformationen enthalten sind.

  3. Wenn die Konfigurationsinformationen vom ursprünglichen Edge-Transport-Server exportiert werden, wird das Transportkonfigurationsobjekt nicht in die XML-Datei geschrieben. Daher werden die Konfigurationsinformationen für dieses Objekt nicht auf den neuen Edge-Transport-Server geklont. Die Einstellungen des Transportkonfigurationsobjekts definieren serverweite E-Mail-Transporteinstellungen für einen Edge-Transport-Server. Nachdem Sie die XML-Zwischendatei auf den Zielserver importiert haben, besitzen die Einstellungen des Transportkonfigurationsobjekts Standardwerte. Um die Einstellungen des Transportkonfigurationsobjekts auf dem Edge-Transport-Server nach Abschluss des Importvorgangs wiederherzustellen, müssen Sie die Einstellungen mithilfe der folgenden Schritte konfigurieren.

    1. Führen Sie das Cmdlet Get-TransportConfig für den ursprünglichen Server aus, um die Transportkonfigurationseinstellungen zu sammeln.

    2. Führen Sie das Cmdlet Set-TransportConfig für den neuen Server aus, um die Einstellungen des ursprünglichen Servers auf dem neuen Server neu zu erstellen.

  4. Aktualisieren Sie gegebenenfalls Ihre DNS-Einträge (Domain Name System). Beispielsweise sollten Sie die IP-Adresse des ursprünglichen Edge-Transport-Servers aus dem MX-Eintrag (Mail Exchanger) entfernen und diesem stattdessen die IP-Adresse des neuen Edge-Transport-Servers hinzufügen.

  5. Stellen Sie sicher, dass alle Nachrichtenwarteschlangen leer sind. Wenn noch Nachrichten in Warteschlangen vorhanden sind, müssen die Warteschlangen geleert werden, bevor Sie diesen Prozess fortsetzen. Mithilfe des folgenden Befehls können Sie die Anzahl der Nachrichten in jeder Nachrichtenwarteschlange bestimmen:

    Get-Queue -Server OriginalServerName | fl Identity,MessageCount
    

    Ein Wert von "0" für MessageCount zeigt eine leere Warteschlange an. Enthält noch eine Warteschlange Nachrichten, die zugestellt werden müssen, können Sie diese Warteschlangen leeren, indem Sie alle Empfangsconnectors auf dem Server deaktivieren, indem Sie das Cmdlet Set-ReceiveConnector verwenden. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Server neue Verbindungen akzeptiert. Ausführliche Anleitungen zum Deaktivieren eines Empfangsconnectors finden Sie unter Aktivieren oder Deaktivieren eines Empfangsconnectors. Warte Sie im Anschluss an die Deaktivierung aller Empfangsconnectors darauf, dass sich die Warteschlangen leeren.

  6. Entfernen Sie das Edge-Abonnement von dem abonnierten Hub-Transport-Server, indem Sie das Cmdlet Remove-EdgeSubscription verwenden. Ausführliche Anleitungen zum Entfernen eines Edge-Abonnements finden Sie unter Entfernen eines Edge-Abonnements.

  7. Führen Sie den EdgeSync-Prozess auf dem neuen Server aus, um die unidirektionale Replikation von Empfänger- und Konfigurationsinformationen von Active Directory zur Active Directory-Lightweight-Verzeichnisdiensteinstanz auf dem neuen Edge-Transport-Server einzurichten. Weitere Informationen zum EdgeSync-Prozess finden Sie unter Abonnieren der Exchange-Organisation durch den Edge-Transport-Server.

  8. Wenn der neue Edge-Transport-Server konfiguriert und abonniert ist, können Sie die Serverfunktion Edge-Transport vom ursprünglichen Server deinstallieren. Ausführliche Anleitungen zum Deinstallieren von Exchange 2007 finden Sie unter Vollständiges Entfernen von Exchange 2007 von einem Server.

Serverfunktion "UnifiedMessaging"

Der Migrationsprozess für einen Unified Messaging-Server (UM) umfasst das Verschieben der Dateifreigabe für Telefonansagen vom ursprünglichen auf den neuen Server. Weitere UM-Konfigurationseinstellungen, wie z. B. aufgezeichnete Namen und persönliche Begrüßungstexte für UM-aktivierte Benutzer werden in Active Directory bzw. in Benutzerpostfächern gespeichert. Daher müssen Sie diese Daten nicht migrieren.

Benutzerdefinierte Begrüßungen für Wählpläne und automatische Telefonzentralen werden auf der UM-Standarddateifreigabe für Ansagen veröffentlicht, und jeder UM-Server in einem Wählplan erhält von dort eine eigene Kopie. Standardmäßig befindet sich die Dateifreigabe für Telefonansagen für einen Wählplan auf dem ersten UM-Server, der einem Wählplan zugeordnet wird. Den Speicherort der Dateifreigabe für Telefonansagen können Sie mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell bestimmen. Beispielsweise können Sie bei einem Wählplan namens "DialPlan1" folgende Befehle in der Exchange-Verwaltungsshell ausführen, um den Pfad für die Dateifreigabe für Telefonansagen zu ermitteln:

$dp = Get-UMDialPlan DialPlan1
$dp.PromptPublishingPoint

Die Ausgabe erfolgt in Form eines UNC-Pfads (Universal Naming Convention), der den vollqualifizierten Domänennamen (Fully Qualified Domain Name, FQDN) des ersten UM-Servers enthält, der "DialPlan1" zugeordnet wird. Wenn also beispielsweise der erste UM-Server, der "DialPlan1" zugeordnet wird, "UMSVR1" heißt und sich in der Domäne "fabrikam.com" befindet, sieht die Ausgabe wie folgt aus:

\\umsvr1.fabrikam.com\ExchangeUM

Soll "UMSVR1" nach der Migration weiterhin UM-Dienste bereitstellen, können Sie alles belassen, wie es ist. Soll "UMSVR1" jedoch außer Betrieb genommen werden, obwohl weiterhin benutzerdefinierte Ansagen für Wählpläne und automatische Telefonzentralen aktualisiert werden müssen, müssen Sie die Dateifreigabe für Telefonansagen an einen anderen Ort verschieben. Der neue Speicherort muss sich zwar nicht auf einem UM-Server befinden, doch es muss sich dabei um einen Computer handeln, der immer verfügbar ist, wenn Ansagen veröffentlicht werden. Angenommen, Sie möchten die Dateifreigabe für Telefonansagen in die Domäne "newserv.fabrikam.com" verschieben. Hierzu würden Sie die folgenden Schritte ausführen:

  1. Bauen Sie den neuen Unified Messaging-Server auf, der Exchange 2007 SP1 und Windows Server 2008 ausführt, und konfigurieren Sie ihn. Ausführliche Anleitungen zum Installieren der Serverfunktion UnifiedMessaging finden Sie unter Deploying Server Roles. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch von Microsoft Update, um alle kritischen und empfohlenen Updates für den neuen Server herunterzuladen.

  2. Konfigurieren Sie den neuen Unified Messaging-Server für den Beitritt zu den Wählplänen, zu denen der vorhandene Unified Messaging-Server gehört.

  3. Kopieren Sie alle Inhalte der alten Dateifreigabe für Telefonansagen auf die neue Dateifreigabe für Telefonansagen, indem Sie folgenden Befehl verwenden:

    xcopy \\umsvr1\ExchangeUM \\newserv\ExchangeUM /s /e
    
  4. Führen Sie auf dem neuen Unified Messaging-Server das Cmdlet Update-FileDistributionService aus, wodurch ein sofortiger Kopiervorgang der Dateien erzwungen wird.

  5. Aktualisieren Sie die Wählplankonfiguration so, dass sie auf die neue Dateifreigabe für Telefonansagen verweist.

    $dp = Get-UMDialPlan MyDP
    $dp.PromptPublishingPoint = \\newserv.fabrikam.com\ExchangeUM
    $dp | Set-UMDialPlan
    
  6. Nachdem die Active Directory-Replikation diese Änderung in die gesamte Organisation repliziert hat, können Sie die Serverfunktion UnifiedMessaging vom ursprünglichen Server deinstallieren. Ausführliche Anleitungen zum Deinstallieren von Exchange 2007 finden Sie unter Vollständiges Entfernen von Exchange 2007 von einem Server.

Verfahren für Einzelserverumgebungen

Obwohl die zuvor dargelegten Verfahren zum Verschieben der fünf Serverfunktionen in einer Umgebung mit mehreren Servern sehr gut funktionieren, sind sie aus offenkundigen Gründen nicht für eine Umgebung mit einem einzigen Computer geeignet, der Exchange 2007 ausführt und auf dem die Serverfunktionen Hub-Transport, ClientAccess und Mailbox installiert sind und wo keine Hardware vorhanden ist, um einen neuen Server aufzubauen. Daher müssen in einer Einzelserverumgebung die vorhandenen Daten erhalten werden, während der vorhandene Server vollständig neu aufgebaut wird.

Wichtig

Wenn in diesem Artikel von Einzelserverumgebung die Rede ist, ist damit ein einzelner Mitgliedsserver gemeint, auf dem mehrere Serverfunktionen ausgeführt werden. Wenn es sich bei Ihrer Einzelserverumgebung um einen Verzeichnisserver handelt, auf dem mehrere Serverfunktionen ausgeführt werden, der zudem noch der einzige Verzeichnisserver in Ihrer Umgebung ist, sollten Sie keine Neuinstallation von Windows Server 2008 ausführen. Führen Sie stattdessen eine direkte Aktualisierung des Betriebssystems aus, bei der Ihre Einstellungen und Daten des Verzeichnisservers erhalten bleiben. Weitere Informationen zum Aktualisieren von Active Directory von Windows Server 2003 auf Windows Server 2008 finden Sie unter Active Directory-Domänendienste.
Wenn im Verlauf dieses Prozesses Ihre Benutzerkonteninformationen verloren gehen, können Sie Konten in Active Directory auf Grundlage der Benutzerinformationen in Ihren Postfachdatenbanken neu erstellen. Weitere Informationen zum Erstellen von Benutzerkonten auf Grundlage von Informationen in Postfachdatenbanken finden Sie unter Generieren von Active Directory-Konten mithilfe der Postfachinformationen in der Postfachdatenbank.
Darüber hinaus enthält die in diesem Artikel zugrunde gelegte Einzelserverumgebung keine Edge-Transport-Server. Wenn Ihre Einzelserverumgebung einen Edge-Transport-Server enthält, müssen Sie den Edge-Transport-Server im Anschluss an die Migration des Servers mit mehreren Serverfunktionen migrieren. Weiter oben in diesem Artikel finden Sie unter "Serverfunktion Edge-Transport" eine Beschreibung des Migrationsprozesses für die Serverfunktion Edge-Transport.

Für die Migration eines Computers, der Exchange 2007 unter Windows Server 2003 ausführt, nach Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 ist eine grundsätzliche Neukonfiguration eines vollständig neuen Servers erforderlich. Hierbei ermöglicht Ihnen die Datenbankportabilität die einfache Migration der Postfachdaten vom ursprünglichen Server auf den neu aufgebauten Server.

Der Prozess für die Migration einer Einzelserverumgebung, die die Serverfunktionen ClientAccess, Hub-Transport, Mailbox und UnifiedMessaging enthält, von Windows Server 2003 nach Windows Server 2008 gestaltet sich wie folgt:

  1. Erstellen Sie mithilfe von Windows-Sicherung (auch als NTBackup.exe bekannt) eine vollständige Sicherung des Systems. Wenn sich auf dem Server eine Öffentliche Ordner-Datenbank befindet, ist es besonders wichtig, eine Offlinekopie der Öffentlichen Ordner-Datenbank mit den dazugehörigen Protokolldateien zu erstellen, weil diese später im Verlauf des Verfahrens auf den neu aufgebauten Server kopiert werden.

  2. Sammeln Sie so viele Konfigurationsinformationen wie möglich vom vorhandenen Server. Sie können mithilfe der folgenden Befehle in der Exchange-Verwaltungsshell Serverkonfigurationseinstellungen sammeln:

    Get-ExchangeAdministrator OriginalServerName | FL
    Get-MailboxServer OriginalServerName | FL
    Get-ExchangeServer OriginalServerName | FL
    Get-StorageGroup -Server OriginalServerName | FL
    Get-MailboxDatabase -Server OriginalServerName | FL
    Get-PublicFolderDatabase -Server OriginalServerName | FL
    Get-SendConnector |  where { $_.SourceTransportServers -match <NameofHubTransportServer> } | FL
    

    Sie können außerdem die Ausgabe jedes dieser Befehle in eine einzelne Datei umleiten, indem Sie die folgenden Befehle ausführen:

    Get-ExchangeAdministrator OriginalServerName | FL > C:\OriginalServerName.txt
    Get-MailboxServer OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-ExchangeServer OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-StorageGroup -Server OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-MailboxDatabase -Server OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-PublicFolderDatabase -Server OriginalServerName | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    Get-SendConnector |  where { $_.SourceTransportServers -match <NameofHubTransportServer> } | FL >> C:\ OriginalServerName.txt
    

    Um einen großen Teil des Sammlungsprozesses der Konfigurationseinstellungen für die Serverfunktion ClientAccess zu automatisieren, können Sie ein Exchange-Verwaltungsshellskript namens ExportCASConfig.ps1 verwenden. Dieses Skript können Sie im Exchange-Teamblogbeitrag Wollten Sie schon einmal Ihre Einstellungen der Serverfunktion "ClientAccess" exportieren? (in englischer Sprache) herunterladen.

    Sammeln Sie außerdem die verbleibenden Konfigurationseinstellungen manuell, die von ExportCASConfig.ps1 nicht erfasst werden, indem Sie Informationen in den Web.config-Dateien und in der Windows-Registrierung untersuchen und dokumentieren. Zusätzlich müssen Sie die IIS-Konfigurationen und -Einstellungen manuell sammeln, die nicht erfasst werden, wie z. B. die Einstellung SSL erforderlich, Websitebindungen, Zertifikate und Zertifikatzuordnungen sowie HTTP-Umleitungen.

    Wenn auf dem Server die Serverfunktion UnifiedMessaging ausgeführt wird, empfehlen wir, alle Dateien der vorhandenen Dateifreigabe für Telefonansagen an einen sicheren Speicherort zu kopieren. Mit dem folgenden Beispiel können Sie beispielsweise alle Dateien der vorhandenen Dateifreigabe für Telefonansagen auf dem Server namens "Server1" auf eine Freigabe mit dem Namen "UMSave" auf dem Server "Server2" kopieren:

    xcopy \\Server1\ExchangeUM \\Server2\UMSave /s /e
    
  3. Nachdem die Sammlung von Konfigurationsinformationen für den Server fertig gestellt ist, kopieren Sie alle Dateien, die die gesammelten Konfigurationseinstellungen enthalten (z. B. OriginalServerName.txt) an einen sicheren Speicherort.

  4. Wenn für Speichergruppen auf dem Server LCR aktiviert ist, muss LCR durch Ausführen des folgenden Befehls deaktiviert werden, bevor der Server neu aufgebaut wird:

    Get-StorageGroup -Server <ServerName> | Disable-StorageGroupCopy -Confirm:$False
    
  5. Deaktivieren Sie alle Benutzerpostfächer in den Postfachdatenbanken auf dem Server. Dazu können Sie den folgenden Befehl in der Exchange-Verwaltungsshell ausführen:

    Get-Mailbox -Server <ServerName> | Disable-Mailbox -Confirm:$False
    
  6. Wenn der Server eine Öffentliche Ordner-Datenbank enthält, entfernen Sie diese, indem Sie die folgenden Befehle ausführen:

    Get-PublicFolder -Server <ServerName> "\" -Recurse -ResultSize:Unlimited | Remove-PublicFolder -Server <ServerName> -Recurse -ErrorAction:SilentlyContinue
    Get-PublicFolder -Server <ServerName> "\Non_Ipm_Subtree" -Recurse -ResultSize:Unlimited | Remove-PublicFolder -Server <ServerName> -Recurse -ErrorAction:SilentlyContinue
    
  7. Heben Sie die Bereitstellung alle Postfachdatenbanken auf, und beenden Sie anschließend den Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst (sowie alle abhängigen Dienste), indem Sie die folgenden Befehle ausführen:

    Get-MailboxDatabase -Server <ServerName> | Dismount-Database -Confirm:$False
    net stop msexchangeis /y
    
  8. Sobald der Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst beendet ist, kopieren Sie die Speichergruppenordner, die die Postfachdatenbanken und Protokolldateien enthalten, an einen sicheren Speicherort. Kopieren Sie anschließend die Speichergruppe, die die Öffentliche Ordner-Datenbank mit den dazugehörigen Protokolldateien enthält, ebenfalls an einen sicheren Speicherort.

  9. Deinstallieren Sie alle Exchange-integrierten Anwendungen gemäß der Anleitungen des Anwendungsherstellers zu deren Entfernung. Wenn der Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst für das Entfernen einer Exchange-integrierten Anwendung erforderlich ist, kann er nun unter Verwendung von net start msexchangeis neu gestartet werden.

  10. Deinstallieren Sie Exchange vom Server. Ausführliche Anleitungen zum Deinstallieren von Exchange 2007 finden Sie unter Vollständiges Entfernen von Exchange 2007 von einem Server.

  11. Nachdem Exchange Setup den Entfernungsprozess abgeschlossen hat, starten Sie den Computer neu und melden sich bei diesem unter Verwendung eines Kontos mit lokalen Administratorberechtigungen an.

  12. Wenn Sie eine direkte Aktualisierung des Betriebssystems beabsichtigen, müssen Sie zuerst die Windows PowerShell vom Server deinstallieren. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

    1. Öffnen Sie die Windows-Systemsteuerung, und wechseln Sie zu Software.

    2. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Updates anzeigen.

    3. Führen Sie in der Liste der installierten Anwendungen und Updates einen Bildlauf nach unten durch, wählen Sie das Update Update for Windows Server 2003 (KB926139) aus, und klicken Sie auf Entfernen.

    Hinweis

    Wenn der Eintrag für Update for Windows Server 2003 (KB926139) nicht vorhanden ist, weist dies wahrscheinlich darauf hin, dass das Service Pack 2 für Windows Server 2003 nach der Installation der Windows PowerShell installiert wurde. In diesem Fall müssen Sie das Service Pack 2 für Windows Server 2003 zuerst deinstallieren, damit die Windows PowerShell deinstalliert werden kann.

    Hinweis

    Es können weitere Anwendungen oder Windows-Komponenten vorhanden sein, die deinstalliert werden müssen, bevor Windows Server 2003 direkt auf Windows Server 2008 aktualisiert werden kann. Während der Installation von Windows Server 2008 wird eine Kompatibilitätsprüfung durchgeführt, als deren Ergebnis angegeben wird, ob zusätzliche Anwendungen oder Komponenten entfernt werden sollten.

  13. An dieser Stelle können Sie mit einer direkten Aktualisierung des Betriebssystems fortfahren oder den Datenträger neu formatieren und eine Neuinstallation von Windows Server 2008 vornehmen. Empfohlen wird eine Neuinstallation von Windows Server 2008 anstelle einer direkten Aktualisierung. Es werden jedoch beide Szenarien unterstützt.

    Hinweis

    Wenn Sie eine Neuinstallation durchführen, empfiehlt sich die Verwendung des ursprünglichen Servernamens für den neuen Server. Darüber hinaus müssen Sie, wenn der ursprüngliche Server eine Öffentliche Ordner-Datenbank enthält, die auf dem neuen Server wiederhergestellt wird, den neuen Server unter Verwendung des ursprünglichen Servernamens aufbauen. Andernfalls kann die Öffentliche Ordner-Datenbank auf dem neuen Server nicht wieder bereitgestellt werden.

  14. Nachdem Windows Server 2008 installiert wurde, können Sie die notwendigen Voraussetzungen für die Ausführung von Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 installieren. Ausführliche Anleitungen zum Installieren der Voraussetzungen für jede Serverfunktion finden Sie unter Installieren der Voraussetzungen für Exchange 2007 SP1 und SP2 unter Windows Server 2008 bzw. Windows Vista.

  15. Nachdem Voraussetzungen für die Ausführung von Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 installiert wurden, können Sie die Exchange 2007-Serverfunktionen installieren. Ausführliche Anleitungen zum Installieren mindestens einer Serverfunktion finden Sie unter Deploying Server Roles. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Besuch von Microsoft Update, um alle kritischen und empfohlenen Updates für den neuen Server herunterzuladen.

  16. Nachdem die erforderlichen Serverfunktionen installiert und das System neu gestartet wurde, können Sie mit der Neukonfiguration der Einstellungen für die einzelnen Serverfunktionen fortfahren sowie mit der erneuten Bereitstellung der Datenbanken im Produktionsbetrieb. Bei der Neuerstellung von Konfigurationseinstellungen müssen Sie sicherstellen, dass Sie auf die Datei OriginalServerName.txt verweisen, die in Schritt 2 dieses Verfahrens erstellt wurde.

    ClientAccess (Serverfunktion):

    1. Führen Sie das Skript ExportCASConfig.ps1 auf dem neuen Server aus, um dessen Konfigurationsinformationen in einer zweiten XML-Datei zu sammeln.

    2. Vergleichen Sie die zwei XML-Dateien mithilfe von Microsoft WinDiff (Windiff.exe). Dieses Programm ist sowohl im Lieferumfang von Windows Server 2003 als auch von Windows Server 2008 enthalten. Weitere Informationen zur Verwendung von WinDiff finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 159214 Verwenden des Dienstprogramms "Windiff.exe". Indem Sie die auf jedem System erfassten Konfigurationsdateien vergleichen, lassen sich Änderungen und fehlende Einstellungen leichter erkennen, die dann auf dem neuen Server manuell neu konfiguriert werden können.

    3. Nachdem Sie die Einstellungen für die gesammelten Konfigurationsinformationen auf dem neuen Server manuell neu konfiguriert haben, müssen Sie die verbleibenden Einstellungen, die von dem Skript nicht erfasst werden, manuell neu konfigurieren, einschließlich Informationen in der Datei Web.config, SSL-Einstellungen, Websitebindungen, Zertifikaten und Zertifikatzuordnungen sowie HTTP-Umleitungen.

    4. Wenn der private Schlüssel für die SSL-Zertifikate auf dem ursprünglichen Server als exportierbar gekennzeichnet ist, können Sie die Zertifikate exportieren und dann auf dem neuen Server importieren. Ausführliche Anleitungen zum Exportieren eines Zertifikats aus IIS 6.0 finden Sie unter Exportieren eines Serverzertifikats (IIS 6.0) (in englischer Sprache). Ausführliche Anleitungen zum Importieren eines Zertifikats in IIS 7.0 finden Sie unter IIS 7.0: Importieren eines Serverzertifikats (englischsprachig).

    Hub-Transport (Serverfunktion):

    1. Alle benutzerdefinierten Änderungen, die auf dem ursprünglichen Hub-Transport-Server am Clientconnector und am Standardconnector vorgenommen wurden, müssen auf dem neuen Hub-Transport-Server manuell neu erstellt werden.

    2. Alle benutzerdefinierten Connectors, die auf dem ursprünglichen Hub-Transport-Server erstellt wurden, müssen ebenfalls auf dem neuen Hub-Transport-Server manuell neu erstellt werden.

    3. Konfigurieren Sie Sendeconnectors gegebenenfalls neu. Ausführliche Anleitungen zum Neukonfigurieren eines Sendeconnectors finden Sie unter Ändern der Konfiguration eines Sendeconnectors.

    Mailbox (Serverfunktion):

    1. Konfigurieren Sie die Speichergruppen nach Bedarf neu, sodass sie den vom ursprünglichen Server verwendeten Speichergruppen entsprechen.

    2. Migrieren Sie die Postfachdaten mithilfe der Datenbankportabilität in die neue Produktionsumgebung. Weitere Informationen zur Datenbankportabilität finden Sie unter Datenbankportierbarkeit.

    3. Wenn alle Postfachdatenbanken mithilfe der Datenbankportabilität migriert wurden, müssen sie bereitgestellt werden, damit Sie die Benutzer wieder mit ihren Postfächern verbinden können. Sie können die Postfachdatenbanken mithilfe des Cmdlets Mount-Database bereitstellen. Weitere Informationen zum Cmdlet Mount-Database finden Sie unter Mount-Database.

    4. Stellen Sie zu allen Postfächer in allen Postfachdatenbanken wieder eine Verbindung her. Sie können mithilfe der Exchange-Verwaltungsshell Unterbrechungsstatistiken für eine bestimmte Datenbank abrufen und diese Ergebnisse dann per Pipeline an das Cmdlet Connect-Mailbox übergeben. Verwenden Sie zum Beispiel folgenden Befehl, um eine Verbindung mit allen Postfächern wiederherzustellen, die in der Postfachdatenbank "MBX1" in der Speichergruppe "SG1" auf dem Server "Server01" gespeichert sind:

      Get-MailboxStatistics | Where {$_.DisconnectDate -ne $null} | Connect-Mailbox -Database "Server01\SG1\MBX1"
      
    5. Erstellen Sie eine neue Speichergruppe und Öffentliche Ordner-Datenbank, indem Sie dieselben Speichergruppen- und Datenbanknamen sowie Pfade verwenden, die auf dem ursprünglichen Postfachserver verwendet wurden. Nachdem die neue Öffentliche Ordner-Datenbank erstellt wurde, heben Sie deren Bereitstellung auf und löschen alle Dateien in den Öffentlichen Ordner-Speichergruppen- und -Datenbankordnern. Kopieren Sie die ursprüngliche Öffentliche Ordner-Datenbank mit den zugehörigen Protokolldateien an die entsprechenden Speichergruppen- und Datenbankspeicherorte für die Öffentliche Ordner-Datenbank.

    6. Nachdem die Öffentliche Ordner-Datenbank mit ihren Protokolldateien in die entsprechenden Zielordner kopiert wurde, kann die Datenbank mithilfe des Cmdlets Mount-Database bereitgestellt werden.

    UnifiedMessaging (Serverfunktion):

    1. Erstellen Sie alle Wählpläne nach Bedarf neu, und konfigurieren Sie den Server für den Beitritt zu dem neuen Wählplan.

    2. Kopieren Sie alle Dateien für die Dateifreigabe für Telefonansagen von dem sicheren Speicherort auf die ExchangeUM-Freigabe auf dem UM-Server. So können Sie beispielsweise mit dem folgenden Befehl alle Dateien der vorhandenen Dateifreigabe für Telefonansagen von "UMSave" auf dem Server "Server2" auf den neu aufgebauten Server "Server1" kopieren:

      xcopy \\Server2\UMSave \\Server1\ExchangeUM /s /e
      
    3. Führen Sie auf dem neuen Unified Messaging-Server das Cmdlet Update-FileDistributionService aus, wodurch ein sofortiger Kopiervorgang der Dateien erzwungen wird.

    4. Aktualisieren Sie die Wählplankonfiguration so, dass sie auf die neue Dateifreigabe für Telefonansagen verweist. Wenn zum Beispiel "Server1" in "domain.com" die Dateifreigabe für Telefonansagen enthält, führen Sie folgenden Befehl aus:

      $dp = Get-UMDialPlan MyDP
      $dp.PromptPublishingPoint = \\server1.domain.com\ExchangeUM
      $dp | Set-UMDialPlan
      
  17. Nachdem alle Serverfunktionen auf dem neuen Server neu erstellt wurden, aber noch bevor der Server wieder in den Produktionsbetrieb eingegliedert wird, empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

    1. Führen Sie das Exchange Server-Tool Best Practices Analyzer aus, und überprüfen Sie die Ausgabe auf Konfigurationswarnungen oder -fehler.

    2. Erstellen Sie eine vollständige Sicherung des Servers.

    Hinweis

    Windows Server-Sicherung in Windows Server 2008 unterstützt keine Exchange-abhängigen Sicherungen und Wiederherstellungen mehr. Im Gegensatz zu früheren Versionen von Windows-Sicherung können Sie mithilfe von Windows Server-Sicherung keine Datenstromsicherungen mehr von Exchange erstellen oder wiederherstellen. Sie müssen daher zum Sichern und Wiederherstellen von Exchange 2007 SP1 unter Windows Server 2008 eine Exchange-abhängige Anwendung verwenden, die den VSS-Writer (Volume Shadow Copy Service, Volumeschattenkopie-Dienst) für Exchange 2007 unterstützt, wie z. B. Microsoft System Center Data Protection Manager, eine Exchange-abhängige, VSS-basierte Anwendung von Drittanbietern oder eine Exchange-abhängige Anwendung von Drittanbietern, die die Datenstromsicherungs-APIs lokal auf dem Servercomputer mit Exchange verwendet, um eine lokale Sicherung auf dem Servercomputer mit Exchange zu erstellen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Exchange 2007 SP1 und Windows Server 2008 finden Sie unter den folgenden Links und Ressourcen:

c3bb668a-52ea-48e3-9baf-651eeeb86f99 Scott Schnoll - Leitender Technische Autor, Microsoft Exchange Server