Aktivieren der clientseitigen Überwachung

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-04-22

Microsoft Office Outlook 2003 und höhere Versionen enthalten zusätzliche, clientseitige Überwachungsfunktionen. Clientseitige Überwachung wird verwendet, um Clientfehler und Wartezeitenprobleme aufzuspüren. Sie können die clientseitige Überwachung auf einem Servercomputer mit Exchange aktivieren, indem Sie die Registrierung des Servers bearbeiten. Wenn Sie den Registrierungsschlüssel ClientMonitoringReportLevel mit einem Wert von 1 oder 2 aktivieren, senden Outlook 2003 und höhere Versionen Daten an den Server. Die an den Server gesendeten Daten zeigen den Status und Zustand der Netzwerkverbindung an und enthalten ferner Informationen zu fehlerhaften RPC-Anforderungen und Fehlerzuständen. Der Server sammelt diese Informationen und stellt sie in Ereignisprotokolleinträgen zur Verfügung. Diese Clientüberwachungsinformationen werden vom Server erfasst, der dann die vom Client gemeldeten Wartezeiten mithilfe des Systemmonitors (Perfmon.msc) darstellen kann.

Der Registrierungsschlüssel ClientMonitoringReportLevel wird von Exchange-Setup nicht standardmäßig erstellt. Das Standardverhalten in Microsoft Exchange Server 2007 ist, dass Leistungsdaten nur von allen Outlook-Clients erfasst werden, die über Hochgeschwindigkeitsnetzwerkverbindungen verfügen. Dieses Standardverhalten ist funktional identisch mit einem Wert des Registrierungsschlüssels ClientMonitoringReportLevel von 1. Das Festlegen des Werts des Registrierungsschlüssels ClientMonitoringReportLevel auf 2 führt zur Erfassung von Leistungsdaten von Outlook 2003 und allen höheren Versionen, unabhängig von der Geschwindigkeit der jeweiligen Netzwerkverbindung.

Es ist wichtig, die Leistung zu beurteilen, wenn der Wert des Registrierungsschlüssels ClientMonitoringReportLevel mit 2 konfiguriert wird. Da die RPC-Berichtdaten das Datenpaket um 14 Bytes vergrößern, kann die Auswirkung auf die Leistung bei langsamen Netzwerkverbindungen signifikant sein. Da außerdem Servername und -informationen angegeben werden, erhöht dies den Netzwerkdatenverkehr um weitere 37 Bytes.

  • 14 Bytes, wie zuvor beschrieben

  • 6 Bytes zum Identifizieren des Servers (EXCHANGEPERF_DEFINE_SERVERINFO)

  • 17 Bytes zum Identifizieren des Clients (EXCHANGEPERF_DEFINE_CLIENTINFO)

Damit die Protokollierung von Clientüberwachungsdaten im Ereignisprotokoll aktiviert wird, müssen Sie Clientüberwachung unter dem Objekt MSExchangeIS auf Minimum festlegen.

Nach Aktivierung der Protokollierung werden folgende Ereignisse generiert:

  • 9640 – Client: Der Prozentsatz erfolgreicher RPCs liegt unter dem angegebenen Schwellenwert.

  • 9641 – Client: Die durchschnittliche RPC-Wartezeit liegt über dem angegebenen Schwellenwert.

  • 9642 – Client: Die Anzahl der RPC-Fehler und Wartezeitwarnungen liegt über dem angegebenen Schwellenwert.

Outlook 2003 und spätere Versionen verfügen ebenfalls über einige Leistungsindikatoren, die bei der Behandlung von Clientleistungsproblemen nützlich sein können. Eine Liste dieser Leistungsindikatoren finden Sie unter Leistungsindikatorobjekte, die in Outlook 2003 eingeschlossen werden.

Bevor Sie beginnen

Das folgende Verfahren muss mithilfe eines Kontos ausgeführt werden, dem die Exchange-Administrator-Rolle zugewiesen wurde. Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Microsoft Exchange Server 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Beachten Sie, bevor Sie das in diesem Thema beschriebene Verfahren anwenden, dass das Verfahren Informationen zum Bearbeiten der Registrierung enthält.

CautionAchtung:
Eine fehlerhafte Bearbeitung der Registrierung kann zu schwerwiegenden Problemen führen, die eine Neuinstallation des Betriebssystems erforderlich machen kann. Durch fehlerhafte Bearbeitung der Registrierung verursachte Probleme können unter Umständen nicht mehr behoben werden. Sichern Sie alle wichtigen Daten, bevor Sie die Registrierung bearbeiten.

Hinweis

Durch die Aktivierung der clientseitigen Überwachung kann es zu Leistungseinbußen auf der Serverseite kommen. Ursache hierfür sind die zusätzlichen Daten, die von den Outlook-Clients auf dem Servercomputer mit Exchange erfasst werden. Es empfiehlt sich, die clientseitige Überwachung nur zu aktivieren, wenn Probleme mit der Clientleistung behandelt werden sollen.

Verfahren

So ändern Sie die clientseitigen Überwachungsgrade für Outlook 2003-Clients und Clients höherer Versionen

  1. Starten Sie auf dem Server, auf dem Exchange ausgeführt wird und der die Clientpostfächer enthält, den Registrierungs-Editor, z. B. Regedit.exe oder Regedt32.exe.

  2. Navigieren Sie zu folgendem Schlüssel: HKLM\System\CurrentControlSet\Services\MSExchangeIS\ParametersSystem

  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ParametersSystem, und klicken Sie auf Neu | DWORD-Wert.

  4. Geben Sie dem neuen DWORD-Wert den Namen ClientMonitoringReportLevel.

  5. Doppelklicken Sie auf ClientMonitoringReportLevel.

  6. Geben Sie in das Feld Wert den entsprechenden Wert ein:

    1. 0 = keine Daten von Outlook 2003-Clients und Clients höherer Versionen sammeln

    2. 1 = nur Leistungsdaten von Outlook 2003-Clients und Clients höherer Versionen mit hoher Bandbreite sammeln (Standardwert)

    3. 2 = Leitungsdaten von allen Outlook 2003-Clients und Clients höherer Versionen sammeln

  7. Schließen Sie den Registrierungs-Editor. Der Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst erkennt die Änderungen automatisch innerhalb von Minuten. Sie müssen weder den Computer noch Dienste neu starten.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Ändern von Protokollierungsgraden für Exchange-Prozesse finden Sie unter Ändern der Protokolliergrade für Exchange-Prozesse.