Aktivieren von standortübergreifenden Verbindungen für POP3- und IMAP4-Clients

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-06-16

POP3- und IMAP4-Verbindungen zwischen einem Clientzugriffsserver in einem Active Directory-Standort und einem Postfachserver in einem anderen Active Directory-Standort sind standardmäßig nicht aktiviert. Der Clientzugriffsserver hindert Benutzer daran, sich mithilfe von POP3 oder IMAP4 bei ihren Postfächern anzumelden, wenn sich diese Postfächer auf einem Postfachserver in einem anderen Active Directory-Standort befinden.

In diesem Thema wird erläutert, wie Microsoft Exchange Server 2007 konfiguriert werden muss, damit standortübergreifende Verbindungen für Ihre POP3- und IMAP4-Clients aktiviert sind.

Beachten Sie folgende Aspekte, bevor Sie standortübergreifende Verbindungen für POP3- und IMAP4-Clients aktivieren:

  • Ihr Messagingsystem ist möglicherweise sicherer, wenn Sie auf die Aktivierung verzichten.

  • Es kann zu Leistungsproblemen nach der Aktivierung kommen. Wenn diese Einstellung aktiviert wird, stellt der Clientzugriffsserver eine direkte RPC-Verbindung mit dem Postfachserver des Benutzers im anderen Standort her, statt die Verbindung zurückzuweisen. RPC-Verbindungen vom Clientzugriffsserver in dem einen Active Directory-Standort mit dem Postfachserver in einem anderen Active Directory-Standort belasten in hohem Maße die Bandbreite und die Ressourcen, wenn dabei WAN-Links passiert werden.

Wenn ein Benutzer versucht, sich standortübergreifend anzumelden, obwohl standortübergreifende Verbindungen nicht aktiviert sind, werden die Ereignisse "MSExchangePOP3 1008" oder "MSExchangeIMAP4 1008" im Anwendungsprotokoll des Clientzugriffsservers protokolliert. Die Ereignisbeschreibung für diese Ereignisse lautet wie folgt:

  • Es wurde verhindert, dass der Benutzer "<Benutzername>" eine Verbindung mit seinem Postfach herstellt, weil sich der Postfachserver an einem anderen Active Directory-Standort (Name des Active Directory-Standorts) als der Clientzugriffsserver (<Name des Clientzugriffsservers>), mit dem eine Verbindung hergestellt wurde, befindet. Platzieren Sie den Clientzugriffsserver und den Postfachserver am gleichen Standort, oder ändern Sie die Konfigurationseinstellung von "AllowCrossSiteSessions" auf TRUE.

Bei einer Aktualisierung auf Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1) wird die Einstellung für standortübergreifende Verbindungen auf den Standardwert festgelegt. Wenn Sie standortübergreifende Verbindungen aktiviert haben und diese Einstellung im Anschluss an eine Aktualisierung auf Exchange 2007 SP1 nicht neu konfigurieren möchten, können Sie Ihre POP3- und IMAP4-Konfiguration sichern, bevor Sie auf Exchange 2007 SP1 aktualisieren, und im Anschluss an die Aktualisierung diese Konfiguration wiederherstellen. Informationen hierzu finden Sie unter Beim Aktualisieren auf Exchange Server 2007 SP1 funktionieren POP3 und IMAP4 eventuell nicht erwartungsgemäß.

Bevor Sie beginnen

Um die folgenden Verfahren auf einem Exchange 2007-Clientzugriffsserver ausführen zu können, auf dem der POP3- oder IMAP4-Dienst aktiviert ist, müssen Sie ein Konto verwenden, an das die Exchange Server-Administratorrolle delegiert wurde und das Mitglied der Gruppe Lokale Administratoren für den Zielserver ist.

Weitere Informationen zu Berechtigungen, zum Delegieren von Rollen und zu den Rechten, die für die Verwaltung von Exchange Server 2007 erforderlich sind, finden Sie unter Überlegungen zu Berechtigungen.

Dieses Verfahren muss für jedes Protokoll durchgeführt werden, für das der standortübergreifende Zugriff aktiviert werden soll.

Verfahren

So aktivieren Sie standortübergreifende Verbindungen für POP3- und IMAP4-Clients

  1. Suchen Sie auf dem Clientzugriffsserver die POP3- und IMAP4-Konfigurationsdateien. Diese befinden sich standardmäßig in C:\Programme\Microsoft\Exchange Server\ClientAccess\PopImap, wobei C:\ das Installationsverzeichnis von Exchange Server 2007 ist.

  2. Öffnen Sie die Konfigurationsdatei für das Protokoll, für das standortübergreifende Verbindungen aktiviert werden sollen, mit einem Text-Editor wie z. B. Editor. Die beiden Konfigurationsdateien sind:

    • Microsoft.Exchange.Pop3.exe.Config

    • Microsoft.Exchange.Imap4.exe.Config

  3. Suchen Sie den Schlüssel AllowCrossSiteSessions. Standardmäßig lautet die Zeile in der Konfigurationsdatei wie folgt:

    <add key="AllowCrossSiteSessions" value="false" />
    
  4. Bearbeiten Sie die Zeile in der Konfigurationsdatei wie folgt.

    <add key="AllowCrossSiteSessions" value="true" />
    
  5. Wiederholen Sie die Schritte dieses Verfahrens für jedes Protokoll, für das der standortübergreifende Zugriff aktiviert werden soll.

  6. Starten Sie die Dienste für jede Konfigurationsdatei, die zur Aktivierung standortübergreifender Verbindungen aktualisiert wurde, neu. Die Namen der Dienste lauten "Microsoft Exchange IMAP4" und "Microsoft Exchange POP3".

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Verwalten des POP3- und IMAP4-Zugriffs für Exchange 2007 finden Sie unter Verwalten von POP3 und IMAP4.

Informationen zum Planen von Clientzugriffsservern finden Sie unter Planung der Serverfunktion ClientAccess.