Microsoft-Supportrichtlinien und -Empfehlungen für Computer mit Exchange Server in Hardwarevirtualisierungsumgebungen

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-06-06

In diesem Thema werden die Microsoft-Supportrichtlinien zum Ausführen zurzeit unterstützter Versionen von Microsoft Exchange Server in der Produktion in einer Hardwarevirtualisierungsumgebung vorgestellt. In diesem Thema finden Sie außerdem Empfehlungen zum Ausführen von Exchange Server in der Produktion in einer Hardwarevirtualisierungsumgebung.

Hardwarevirtualisierungssoftware ermöglicht die gleichzeitige Ausführung mehrerer separater Betriebssystemen auf einem physikalischen Computer. Microsoft bietet die folgenden Softwareprodukte an, die Hardwarevirtualisierungsfunktionen zur Verfügung stellen:

  • Windows Server 2008 Hyper-V-Technologie/Microsoft Hyper-V Server   Windows Server 2008 stellt 64-Bit-Virtualisierungstechnologie unter dem Namen Hyper-V zur Verfügung. Hyper-V ist ein Hypervisor: eine Softwareschicht, die sich unmittelbar über der Hardware und unter mindestens einem Betriebssystem befindet. Weitere Informationen zu Hyper-V finden Sie unter Virtualization and Consolidation with Hyper-V.

  • Windows Server 2008 R2 Hyper-V Technologie/Microsoft Hyper-V Server   Windows Server 2008 R2 Hyper-V baut auf der Architektur und den Funktionen von Windows Server 2008 Hyper-V auf und fügt mehrere neue Features hinzu, die die Produktflexibilität optimieren. Weitere Informationen zu den Schlüsselfeatures von und Kernszenarien für Windows Server 2008 R2 Hyper-V finden Sie unter Virtualisierung mit Hyper-V: Übersicht.

  • Microsoft Virtual Server   Virtual Server ist Software, die Servervirtualisierungstechnologie zur Verfügung stellt, die für die Plattform Windows Server System konzipiert wurde (Windows Server 2003 und Windows Server 2003 R2). Weitere Informationen zu Microsoft Virtual Server finden Sie unter Virtual Server 2005 R2 SP1 Product Overview.

  • Microsoft Virtual PC   Virtual PC ist Software, mit der Sie separate virtuelle Computer auf dem Microsoft Windows-Desktop erstellen können, von denen jeder die Hardware eines physikalischen Computers virtualisiert. Weitere Informationen zu Virtual PC finden Sie unter Microsoft Virtual PC 2007 Product Information.

Drittanbieter stellen ebenfalls Hardwarevirtualisierungsfunktionen zur Verfügung. Einzelheiten zur Microsoft-Supportrichtlinie für Hardwarevirtualisierungssoftware von Drittanbietern finden Sie in den folgenden Dokumenten:

Wenden Sie sich an den Hersteller Ihrer Virtualisierungssoftware, um Entwurfs- und Skalierungsinformationen zu erhalten und sich über Empfehlungen und bewährte Methoden zum Ausführen von Exchange Server in der Produktion in unterstützten Hardwarevirtualisierungsumgebungen zu informieren, die nicht von Microsoft stammen.

In diesem Thema verwendete Terminologie

Die folgenden Begriffe werden in diesem Thema verwendet:

  • Hypervisor
    Eine Softwareschicht, die sich unmittelbar über der Hardware und unter mindestens einem Betriebssystem befindet.
  • Stamm
    Der physikalische Computer, der die Hardwarevirtualisierungssoftware ausführt. In einigen Hardwarevirtualisierungsumgebungen wird dieser Computer auch als übergeordneter oder Hostcomputer bezeichnet.
  • Gast
    Ein virtueller Computer, der als untergeordneter Computer einer Hardwarevirtualisierungsumgebung ausgeführt wird. Der virtuelle Computer wird normalerweise auf einer zweiten oder dritten Ebene über der Hardware im Hostcomputer ausgeführt.

Supportrichtlinie und Empfehlungen für Exchange Server 2007

Microsoft unterstützt Exchange Server 2007 in der Produktion mit Hardwarevirtualisierungssoftware nur, wenn die folgenden Bedingungen ausnahmslos erfüllt sind:

  • Die Hardwarevirtualisierungssoftware ist Windows Server 2008 mit Hyper-V-Technologie, Microsoft Hyper-V Server oder ein Hypervisor eines Drittanbieters, der gemäß dem Windows Server Virtualization Validation Program überprüft wurde.

  • Für den virtuellen Exchange Server-Gastcomputer gelten die folgenden Bedingungen:

    • Er führt Microsoft Exchange Server 2007 mit Service Pack 1 (SP1) oder eine höhere Version aus.

    • Er wird im Windows Server 2008 64-Bit-Betriebssystem bereitgestellt.

    • Auf ihm ist nicht die Serverfunktion UnifiedMessaging installiert. Alle Exchange 2007-Serverfunktionen mit Ausnahme der Funktion UnifiedMessaging werden in einer Virtualisierungsumgebung unterstützt.

    • Er erfüllt alle Anforderungen, die unter Exchange 2007 – Systemanforderungen genannt werden.

  • Der vom Exchange Server-Gastcomputer für die Speicherung von Exchange-Daten (z. B. Postfachdatenbanken oder Hub-Transport-Warteschlangen) verwendete Speicher kann virtueller Speicher mit einer festen Größe (z. B. feste VHDs [Virtual Hard Drives, virtuelle Festplattenlaufwerke] in einer Hyper-V-Umgebung), SCSI-Passthroughspeicher oder iSCSI-Speicher (Internet SCSI) sein. Passthroughspeicher ist auf Hostebene konfigurierter Speicher, der für einen Gastcomputer reserviert ist. Jeder Speicher, der von einem Exchange-Gastcomputer für die Speicherung von Exchange-Daten verwendet wird, muss Speicher auf Blockebene sein. Exchange 2010 unterstützt nicht die Verwendung von NAS-Volumes (Network Attached Storage). NAS-Speicher, der dem Gast mithilfe des Hypervisors als Speicher auf Blockebene angeboten wird, wird nicht unterstützt. Passthroughvolumes müssen der Hardwarevirtualisierungssoftware als Speicher auf Blockebene dargestellt werden. Dies hat den Grund, dass Exchange 2010 die Verwendung von NAS-Volumes (Network Attached Storage) nicht unterstützt. Die folgenden virtuellen Festplattenanforderungen gelten für Volumes, die zum Speichern von Exchange-Daten verwendet werden.

    Hinweis

    In einer Hyper-V-Umgebung muss jedes VHD kleiner als 2.040 GB sein. Wenn Sie unterstützte Hypervisors von Drittanbietern verwenden, setzen Sie sich mit dem betreffenden Hersteller in Verbindung, um sich zu informieren, ob Größenbeschränkungen hinsichtlich des Datenträgers bestehen.

    • Virtuelle Datenträger, die dynamisch erweitert werden, werden von Exchange nicht unterstützt.

    • Virtuelle Datenträger, die Differenzierungs- oder Deltamechanismen verwenden (z. B. differenzierende VHDs von Hyper-V oder Snapshots) werden nicht unterstützt.

  • Nur Verwaltungssoftware (z. B. Antivirussoftware, Sicherungssoftware, Software für die Verwaltung virtueller Computer usw.) kann auf dem physikalischen Stammcomputer bereitgestellt werden. Auf dem Stammcomputer dürfen keine anderen serverbasierten Anwendungen (z. B. Exchange Server, SQL Server, Active Directory oder SAP) installiert sein. Der Stammcomputer sollte für die Ausführung der virtuellen Gastcomputer reserviert sein.

  • Microsoft unterstützt Exchange-Clusterlösungen (fortlaufende Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR) und Einzelkopiecluster (Single Copy Clusters, SCC)) in Hardwarevirtualisierungsumgebungen, wenn die Virtualisierungsumgebungen keine hypervisorbasierte Cluster- oder Migrationslösungen (z. B. die Schnellmigration von Hyper-V oder VMware ESX vMotion) enthalten, die für automatischen Failover oder Verlagerung von als Gastcomputern ausgeführten Postfachclusterservern zwischen Stammservern konfiguriert sind.

  • Einige Hypervisors enthalten Funktionen zum Erstellen von Snapshots virtueller Computer. Snapshots virtueller Computer erfassen den Status eines virtuellen Computers, während dieser ausgeführt wird. Diese Funktion ermöglicht das Erstellen mehrerer Snapshots eines virtuellen Computers und das anschließende Zurücksetzen des virtuellen Computers auf einen vorherigen Status, indem der Snapshot auf den virtuellen Computer angewendet wird. Snapshots virtueller Computer sind jedoch nicht anwendungsaktiviert. Ihre Verwendung kann zu nicht beabsichtigten und unerwarteten Folgen für eine Serveranwendung führen, die Statusdaten verwaltet – wie z. B. Exchange Server. Aus diesem Grund wird das Erstellen von Snapshots eines virtuellen Exchange-Gastcomputers nicht unterstützt.

  • Bei vielen Hardwarevirtualisierungsprodukten können Sie die Anzahl der virtuellen Prozessoren angeben, die jedem virtuellen Gastcomputer zugewiesen werden sollen. Die virtuellen Prozessoren auf dem virtuellen Gastcomputer verwenden eine feste Anzahl logischer Prozessoren im physikalischen System gemeinsam. Exchange unterstützt ein Verhältnis von virtuellen zu logischen Prozessoren von maximal 2:1. Ein Dualprozessorsystem mit Quad-Core-Prozessoren enthält z. B. insgesamt 8 logische Prozessoren im Hostsystem. Weisen Sie in einem System mit dieser Konfiguration der Kombination aller virtuellen Gastcomputer nicht mehr als insgesamt 16 virtuelle Prozessoren zu.

Leistungs- und Skalierbarkeitserwägungen

Wenn Exchange 2007 SP1 auf einem virtuellen Gastcomputer ausgeführt wird, ändern sich die Exchange Server-Entwurfsanforderungen aus Anwendungssicht nicht. Die Größe des virtuellen Exchange Server-Gastcomputers muss ausreichen, um die Arbeitsauslastung verarbeiten zu können. Die Skalierung eines virtualisierten Servercomputers mit Exchange erfolgt analog zur Skalierung eines nicht virtualisierten Servercomputers mit Exchange. Die Serverfunktionen Mailbox, ClientAccess und Transport müssen immer unter Leistungs-, Kapazitäts- und Zuverlässigkeitsaspekten geplant werden. Außerdem müssen ihnen basierend auf den Auslastungsprofilen des Systems Ressourcen zugewiesen werden, die für die Verarbeitung der Systemlast ausreichend sind. Details zu und Anweisungen zum Skalieren der Exchange-Serverfunktionen finden Sie in den folgenden Dokumenten:

Überlegungen zur dynamischen Speicherbelegung

Zahlreiche Hypervisors beinhalten Funktionen zum dynamischen Anpassen der Arbeitsspeichermenge (RAM), die für einen oder mehrere virtuelle Computer verfügbar ist. Diese Funktion erlaubt dem Hypervisor die Belegung von RAM für virtuelle Computer auf Grundlage der aktuell vorliegenden RAM-Anforderungen der spezifischen virtuellen Computer.

Im Allgemeinen ist diese Funktionalität für Arbeitsauslastungen von virtuellen Computern geeignet, bei denen über kurze Zeiträume hinweg große Mengen von Arbeitsspeicher verwendet werden und anschließend ein normaler Betrieb wieder aufgenommen wird. In diesem Szenario kann der Hypervisor ausreichend Arbeitsspeicher belegen, um die Anforderungen der jeweiligen Arbeitsauslastung zu erfüllen, und anschließend den Arbeitsspeicher wieder abrufen, um ihn für andere virtuelle Computer zu belegen. Diese Funktionalität ist aber eventuell nicht für Arbeitsauslastungen geeignet, die darauf ausgelegt sind, fortwährend einen bestimmten Speicherpool zu verwenden.

Zahlreiche der Leistungsverbesserungen in den letzten Versionen von Exchange basieren auf der effizienten Nutzung einer angemessen bemessenen RAM-Belegung. Dies trifft insbesondere auf Verbesserungen zu, die im Zusammenhang mit Verringerungen von E/A-Vorgängen stehen. Die Leistungsoptimierungen basieren darauf, dass Daten von Exchange im RAM zwischengespeichert werden. Wird der verfügbare RAM nun dynamisch verringert, kann die erwartete Leistung des Systems nicht erzielt werden. In diesem Szenario kann es bei Exchange zu einer verringerten Leistung kommen bzw. Endbenutzer stellen beim Herstellen einer Verbindung mit Exchange eine verringerte Leistung fest. Daher ist es bei virtuellen Computern, die Exchange in einer Produktionsumgebung ausführen, am besten, zu hohe Reservierungen von Arbeitsspeicher oder die dynamische Speicherbelegung zu deaktivieren. Konfigurieren Sie stattdessen eine statische Arbeitsspeichergröße, die auf den für Exchange 2007 geeigneten Werten basiert.

Weitere Informationen zu Arbeitsspeichererwägungen finden Sie unter Planen von Speicherkonfigurationen. Weitere Informationen zur dynamischen Belegung von Arbeitsspeicher finden Sie im Whitepaper des Hyper-V-Teams unter Implementieren und Konfigurieren von dynamischem Arbeitsspeicher im Abschnitt „Überlegungen zu Anwendungen“.

Erwägungen für virtuelle Computer

Die folgenden Erwägungen beziehen sich auf virtuelle Exchange-Gastcomputer:

  • Wenn Sie die Gesamtanzahl der zugewiesenen virtuellen Prozessoren berechnen, müssen Sie die Anforderungen des Stammbetriebssystems berücksichtigen. Viele Hardwarevirtualisierungsprodukte (z. B. Hyper-V) weisen dem Betriebssystem des Stammcomputers virtuelle Prozessoren zu. Die Anzahl der verfügbaren virtuellen Prozessoren, die dem Stammcomputer zugewiesen werden, ist unterschiedlich und basiert auf der Anzahl der physikalischen Prozessoren und Cores im Stammcomputer sowie anderen Konfigurationseinstellungen. Im Fall von Hyper-V ist die Anzahl der dem Stammcomputer zugewiesenen virtuellen Prozessoren mit der Anzahl der physikalischen Prozessor-Cores im Stammcomputer identisch. Diese Anzahl stellt häufig einen Wert dar, der im Allgemeinen größer als in den meisten Exchange-Konfigurationen erforderlich ist.

  • Wenn Sie die Gesamtanzahl der virtuellen Prozessoren berechnen, die für den Stammcomputer erforderlich sind, müssen Sie E/A- und Betriebssystemanforderungen berücksichtigen. In den meisten Fällen ist die Anzahl der virtuellen Prozessoren, die im Stammbetriebssystem für ein System erforderlich sind, das virtuelle Exchange-Computer hostet, 2. Dieser Wert sollte als Basis für den virtuellen Prozessor des Stammbetriebssystems verwendet werden, wenn das Gesamtverhältnis von physikalischen Cores zu virtuellen Prozessoren berechnet wird. Wenn die Leistungsüberwachung des Stammbetriebssystems anzeigt, das eine größere Prozessorauslastung als das Äquivalent von 2 Prozessoren vorliegt, sollten Sie die Anzahl der virtuellen Prozessoren entsprechend verringern, die virtuellen Gastcomputern zugewiesen sind. Stellen Sie außerdem sicher, dass das Gesamtverhältnis von virtuellen Prozessoren zu physikalischen Cores nicht größer als 2:1 ist.

  • Das Speicher- und Netzwerkdesign des Exchange-Gastcomputers macht zusätzliche Erwägungen für den Stammcomputer erforderlich. Dies gilt insbesondere für die Auswirkungen der CPUs auf den Stammcomputer. In einigen Hardwarevirtualisierungsumgebungen (wie z. B. Hyper-V) werden alle E/A-Anforderungen, die von virtuellen Gastcomputern vorgenommen werden, durch den Stammcomputer verarbeitet. In diesen Umgebungen wird empfohlen, keine weiteren E/A-intensiven Anwendungen (z. B. Microsoft SQL Server) auf Gastcomputern bereitzustellen, die auf dem gleichen Stammcomputer wie Exchange Server-Gastcomputer gehostet werden.

  • Das Hinzufügen einer Virtualisierungsschicht zu einem Servercomputer mit Exchange (wobei Exchange einen virtuellen Gastcomputer ausführt) bedeutet, dass zusätzliche Komponenten vorhanden sind, die auf Leistung und Verfügbarkeit überwacht werden müssen. Die folgenden zusätzlichen Erwägungen sind beim Überwachen von Exchange in einer virtuellen Umgebung zu berücksichtigen:

    • CPU-Zyklen in einem virtuellen Gastcomputer treten relativ zu CPU-Zeitscheiben auf dem Stammcomputer auf. Dieses Verhalten bewirkt, dass die Werte für CPU-bezogene Leistungsindikatoren in einem virtuellen Gastcomputer von den vom Stammcomputer gemeldeten Werten abweichen. Die von den einzelnen Systemen gemeldeten Werte sind jedoch richtig, weil sie auf der Sicht des Systems und der Art und Weise basieren, auf die Prozessorressourcen von den Stamm- und Gastcomputern gemeinsam verwendet werden. Weitere Informationen zu diesem Sachverhalt in einer Hyper-V-Umgebung finden Sie unter Hyper-V: Clocks lie... which performance counters can you trust? (englischsprachig).

      Hinweis

      UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exBlog) 

    • Exchange-spezifische Leistungsindikatoren sind nur auf dem Gastcomputer verfügbar. Der Stammcomputer veröffentlicht nur Leistungsdaten für Ressourcen, die er direkt verwendet, sowie Leistungsindikatoren, die sich auf die Hostumgebung beziehen (z. B. die Leistungsindikatoren von Hyper-V). Der Stammcomputer veröffentlicht keine Exchange-spezifischen Leistungsdaten.

  • Virtuelle Gastcomputer auf einigen Hypervisors zeigen Prozessor-Core-Skalierbarkeitstrends an, die sich von Prozessorskalierbarkeitstrends unterscheiden, die von physikalischen Computern angezeigt werden. Es ist wichtig, die konfigurierten virtuellen Gastcomputer ausführlichen Belastungstests zu unterziehen, bevor diese in die Produktion übernommen werden.

  • Einige Hypervisors umfassen Ressourcensteuerungsfunktionen, die die gleichmäßige Verteilung von Ressourcen auf die Gastcomputer ermöglichen. In einer Hyper-V-Umgebung können Sie z. B. einen Prozentsatz der Prozessorressourcen angeben, der für jeden Gastcomputer reserviert ist. Dieser Prozentsatz wird als Reserve des virtuellen Computers bezeichnet. Sie können auch einen maximalen Prozentsatz von Prozessorressourcen angeben, der von jedem Gastcomputer verwendet werden kann. Dieser Prozentsatz wird als Grenzwert des virtuellen Computers bezeichnet. Außerdem können Sie jedem Gastcomputer eine relative Gewichtung zuweisen, die vorschreibt, wie Ressourcen zugewiesen werden sollen, wenn mehrere Gastcomputer ausgeführt werden und um Ressourcen konkurrieren. In den meisten Umgebungen können die Ressourcensteuerungs-Standardeinstellungen des Hypervisors beibehalten werden. Es wird empfohlen, die Konfigurations- und Optimierungsinformationen des Hypervisorherstellers zu beachten.

  • Für die Unterstützung großer Postfächer (mindestens 1 GB) ist die Verwendung fortlaufender Clusterreplikation oder hardwarebasierter VSS-Lösungen erforderlich. Der Einsatz einer hardwarebasierten VSS-Lösung ist in einer Hardwarevirtualisierungsumgebung nicht möglich.

Erwägungen zur Hochverfügbarkeit und Notfallwiederherstellung

Exchange 2007 enthält zahlreiche Funktionen für Hochverfügbarkeit und Notfallwiederherstellung wie etwa die fortlaufende lokale Replikation (Local Continuous Replication, LCR), die fortlaufende Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR), die fortlaufende Standbyreplikation (Standby Continuous Replication, SCR) und Einzelkopiecluster (Single Copy Cluster, SCC). Alle vier Konfigurationen werden in einer virtualisierten Umgebung unterstützt.

Hardwarevirtualisierungssoftware enthält ggf. Funktionen, die Clustering oder Portabilität virtueller Gastcomputer über mehrere physikalische Stammcomputer hinweg unterstützen. Hyper-V enthält z. B. eine Clusterlösung namens Schnellmigration, die Hyper-V-Hostcomputer mit Windows-Failoverclustern kombiniert. Laden Sie das Dokument Quick Migration with Hyper-V White Paper (englischsprachig) herunter, wenn Sie weitere Einzelheiten zur Schnellmigration erfahren möchten. Mit den Betriebssystemen Windows Server 2008 Enterprise und Windows Server 2008 Datacenter können Sie jeden Server, der Clientdienste zur Verfügung stellt, als virtuellen Gastcomputer auf einem physikalischen Server ausführen und den physikalischen Server als Knoten in einem Failovercluster (einer Gruppe verbundener Computer, die zusammenarbeiten, um Redundanz für Dienste zur Verfügung zu stellen) konfigurieren. In dieser Konfiguration sind andere physikalische Server im Cluster bereit, die virtuellen Gastcomputer bei Bedarf mittels Schnellmigration zu unterstützen. Die Auswirkungen der Schnellmigration auf einen Gastcomputer hängen von der Art des Ausfalls ab:

  • Geplante Ausfälle   Ein geplanter Ausfall tritt auf, wenn der Administrator Clusterressourcen manuell auf einen anderen Knoten im Cluster verschiebt. In diesem Szenario wird der Status des Gastcomputers angehalten und gespeichert, die Ressourcen werden auf den angegebenen Knoten übertragen, und der Gastcomputer wird dann aus dem gespeicherten Status auf dem angegebenen Knoten fortgesetzt. Aus der Sicht von Exchange treten für den Server im Allgemeinen nur unterbrochene TCP-Verbindungen auf. Für Clients tritt während des Migrationsvorgangs eine Dienstunterbrechung auf: Benutzer von Microsoft Office Outlook im zwischengespeicherten Exchange-Modus sowie Exchange ActiveSync-Clients werden für einen kurzen Zeitraum offline geschaltet, und Outlook-Benutzer im Onlinemodus sowie Benutzer von Office Outlook Web Access, POP3 und IMAP4 sind während des Migrationsvorgangs nicht in der Lage, auf ihre Postfächer zuzugreifen. Die Länge des Ausfalls hängt davon ab, wie lange es dauert, den virtuellen Computer anzuhalten, zu verschieben und fortzusetzen. Sie wird außerdem stark durch die Informationsspeicherverbindung und die Speichergröße des virtuellen Computers beeinflusst.

  • Nicht geplante Ausfälle   Ein nicht geplanter Ausfall tritt auf, wenn ein Fehler bewirkt, dass Clusterfailoverrichtlinien für einen aktiven Knoten ausgelöst werden. Dies ist der Fall, wenn ein Stromausfall den aktiven Knoten betrifft oder ein schwerwiegender Software- oder Hardwarefehler auftritt. In diesem Szenario ist der Gastcomputer von einem unerwarteten Stromausfall betroffen. Auf einem Exchange-Gastcomputer, der die Serverfunktion Mailbox hostet, werden die Datenbanken durch den unerwarteten Stromausfall in den Status "Dirty Shutdown" versetzt. Wenn der Exchange-Gastcomputer neu gestartet wird, führt Exchange die integrierten Wiederherstellungsprozesse nach Abstürzen aus und gibt alle Protokolldateien für alle Datenbanken wieder. Die Zeitspanne, die für den Abschluss der Wiederherstellung erforderlich ist, hängt davon ab, wie viele Protokolldateien wiedergegeben werden müssen. Alle nach dem Prüfpunkt generierten Protokolldateien müssen wiedergegeben werden. Im Allgemeinen können Sie damit rechnen, eine Wiedergaberate von mindestens zwei Protokolldateien pro Sekunde zu erzielen.

Auswählen einer Hochverfügbarkeitslösung für einen virtualisierten Computer mit Exchange Server

Es wird empfohlen, die integrierten Exchange Server-Hochverfügbarkeitslösungen für virtualisierte Servercomputer mit Exchange anstelle der durch den Hypervisor zur Verfügung gestellten Cluster- und Portabilitätslösungen (wie etwa die Schnellmigrationsfunktion von Hyper-V) zu verwenden. Die in Exchange Server enthaltenen Funktionen (insbesondere die fortlaufende Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR)) bieten größere Vorteile als Hypervisorlösungen, die virtuelle Computer zwischen physikalischen Stammcomputern verschieben.

Der integrierte Datenreplikationsmechanismus in Exchange (fortlaufende Replikation) kann mit Windows-Failoverclustern in einer Konfiguration kombiniert werden, die als fortlaufende Clusterreplikation (Cluster Continuous Replication, CCR) bezeichnet wird. CCR kann in einer Hardwarevirtualisierungsumgebung bereitgestellt werden. Auf diese Weise wird eine Dienst- und Datenverfügbarkeitslösung für Exchange 2007 in einer virtualisierten Umgebung zur Verfügung gestellt. In einer virtualisierten CCR-Umgebung (oder SCC-Umgebung) muss jeder Gastcomputer, der ein Knoten im Cluster ist, auf separaten physikalischen Stammcomputern gehostet werden, damit echte Redundanz und Hochverfügbarkeit zur Verfügung gestellt werden.

Hinweis

Die Bereitstellung von CCR oder SCC mithilfe einer Kombination aus physikalischen und virtuellen Knoten wird unterstützt. Wie bei allen Exchange-Hochverfügbarkeitskonfigurationen müssen Sie sicherstellen, dass alle Knoten groß genug sind, um die gesamte Arbeitsauslastung während geplanten und ungeplanten Ausfällen zu verarbeiten.

Es wird nicht empfohlen, hypervisorbasierte Migration virtueller Computer (wie z. B. die Schnellmigration von Hyper-V) für virtualisierte Servercomputer mit Exchange zu verwenden. In einer Migrationskonfiguration für virtuelle Computer kann ein nicht geplanter Ausfall zu Datenverlusten führen. In einer CCR-Umgebung wird diese Art von Datenverlust durch eine Funktion namens Transportpapierkorb weitestgehend verhindert. Der Transportpapierkorb nutzt die Redundanz in der Umgebung, um einen Teil der vom Failover betroffenen Daten erneut zur Verfügung zu stellen. Weitere Informationen finden Sie unter Fortlaufende Clusterreplikation.

Die Unterschiede zwischen Migrationslösungen für virtuelle Computer und CCR (bei Bereitstellung in einer Hardwarevirtualisierungsumgebung) werden in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Migration virtueller Computer im Vergleich zur fortlaufenden Clusterreplikation

  Migration virtueller Computer Fortlaufende Clusterreplikation

Takterkennung des Betriebssystems

Ja

Ja

Takterkennung des Servercomputers mit Exchange

Nein

Ja

Kopien von Exchange-Daten

1

2

Erfordert freigegebenen Speicher

Ja

Nein

Unterstützt Exchange-aktivierte Sicherung vom passiven Knoten

Nein

Ja

Erwägungen zu Sicherung und Wiederherstellung

Exchange Server weist erhebliche E/A-Anforderungen auf. Wenn Sie große Servercomputer mit Exchange in virtuellen Gastcomputern bereitstellen, wird empfohlen, Passthroughdatenträger für die Datenspeicherung zu verwenden. Die aktuelle Implementierung von VSS in Hyper-V unterstützt keine stammbasierten Sicherungen für Passthroughdatenträger oder iSCSI-Datenträger, die mit einem iSCSI-Initiator im virtuellen Gastcomputer verbunden sind. Daher werden VSS-Sicherungen eines virtuellen Exchange-Gastcomputers, die im Stammcomputer ausgeführt werden, für Passthrough- oder iSCSI-Datenträger nicht unterstützt, die im virtuellen Gastcomputer verbunden sind.

Wenn Sie unterstützte Sicherungen eines virtualisierten Servercomputers mit Exchange mithilfe eines dieser Speichertypen ausführen möchten, müssen Sie Sicherungen aus dem virtuellen Gastcomputer ausführen. Sie können Sicherungssoftware verwenden, die die ESE-Streamingsicherungs-APIs oder eine Exchange-aktivierte, softwarebasierte VSS-Lösung (z. B. Microsoft System Center Data Protection Manager) unterstützt.

Die VSS-Sicherung eines virtuellen Exchange-Gastcomputers aus dem Stammcomputer wird unterstützt, wenn Hyper-V-VHDs (Virtual Hard Disks, virtuelle Festplatten) verwendet werden.

Einige Speicherlösungen enthalten auch vom Speicherhersteller unterstützte Methoden zum direkten Erstellen hardwarebasierter VSS-Sicherungen der Speichervolumes. Unterstützung für diese Sicherungsmethoden wird vom Speicherhersteller (nicht von Microsoft) zur Verfügung gestellt.

Speichererwägungen

Es wird empfohlen, separate LUNs, die mithilfe von RAID-Arrays (Redundant Array of Independent Disks) geschützt sind, für das Hostbetriebssystem, jeden Gastbetriebssystem-Datenträger und den gesamten Speicher des virtuellen Computers zu verwenden. Die LUNs für Datenbanken und Protokolldateien sollten gemäß den bewährten Methoden für Exchange 2007-Speicher isoliert werden. Alle Exchange 2007-Speicheranforderungen sowie die bewährten Methoden gelten für Servercomputer mit Exchange, die in einer Hardwarevirtualisierungsumgebung ausgeführt werden. Weitere Informationen zu Speicheranforderungen, Empfehlungen und bewährten Methoden für Exchange 2007 finden Sie unter Planen von Datenträgerspeicher.

Die folgende Abbildung zeigt die Speicherkonfiguration von Exchange 2007 in einer Hyper-V-Umgebung.

Speicherkonfiguration von Exchange 2007 in einer Hyper-V-Umgebung

Hyper-V und Exchange-Speicher

Speicheranforderungen des virtuellen Gastcomputers

Das Betriebssystem für einen Exchange-Gastcomputer muss einen Datenträger von mindestens 15 GB zuzüglich der Größe des virtuellen Speichers verwenden, der dem Gastcomputer zugewiesen wird. Diese Anforderung muss erfüllt werden, um die Datenträgeranforderungen des Betriebssystems und der Auslagerungsdatei zu berücksichtigen. Wenn dem Gastcomputer z. B. 16 GB Speicher zugewiesen werden, beträgt der Mindestspeicherplatz des Datenträgers für das Gastbetriebssystem 31 GB.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass verhindert wird, dass virtuelle Gastcomputer direkt mit im Stammcomputer installierten Fibre Channel- oder SCSI-Hostbusadaptern (HBAs) kommunizieren. In diesem Fall müssen Sie die Adapter im Betriebssystem des Stammcomputers konfigurieren und die LUNs für die virtuellen Gastcomputer als virtuelle Datenträger oder Passthroughdatenträger darstellen.

Speicheranforderungen des Stammcomputers

Jeder Stammcomputer weist Mindestanforderungen an den Speicherplatz auf dem Datenträger auf, die erfüllt werden müssen:

  • Stammcomputer in einigen Hardwarevirtualisierungsanwendungen erfordern ggf. Speicherplatz für ein Betriebssystem und seine Komponenten. Wenn z. B. Windows Server 2008 mit Hyper-V ausgeführt wird, benötigen Sie mindestens 10 GB, um die Windows Server 2008 – Systemanforderungen für das Betriebssystem zu erfüllen. Außerdem ist weiterer Speicherplatz erforderlich, um die Auslagerungsdatei des Betriebssystems, Verwaltungssoftware und Dateien für die Wiederherstellung nach einem Systemabsturz (Abbilddateien) zu unterstützen.

  • Einige Hypervisors verwalten Dateien auf dem Stammcomputer, die für jeden virtuellen Gastcomputer eindeutig sind. In einer Hyper-V-Umgebung wird z. B. eine temporäre Arbeitsspeicherdatei (BIN-Datei) für jeden Gastcomputer erstellt und verwaltet. Die Größe jeder BIN-Datei ist mit der Größe des Arbeitsspeichers identisch, der dem Gastcomputer zugewiesen wurde. Außerdem werden ggf. weitere Dateien auf dem Hostcomputer für jeden Gastcomputer erstellt und verwaltet.

Exchange Server-Speicheranforderungen und -empfehlungen

Die folgenden Anforderungen und Empfehlungen gelten für Speicher, der mit einem virtualisierten Servercomputer mit Exchange verbunden ist:

  • Jedem Exchange Server-Gastcomputer muss ausreichender Speicherplatz auf dem Stammcomputer für den Datenträger zugewiesen werden, der das Betriebssystem des Gastcomputers, temporäre Arbeitsspeicherdateien in Gebrauch und zugehörige Dateien des virtuellen Computers enthält, die auf dem Hostcomputer gehostet werden. Außerdem müssen Sie jedem Exchange-Gastcomputer ausreichenden Speicherplatz für die Nachrichtenwarteschlangen auf Hub-Transport- und Edge-Transport-Servern sowie für die Datenbanken und Protokolldateien auf Postfachservern zuweisen.

  • Von Exchange verwendeter Speicher sollte in Datenträgerspindles gehostet werden, die von dem Speicher getrennt sind, der das Betriebssystem des virtuellen Gastcomputers hostet.

  • Die Leistung virtueller Datenträger ist ggf. nicht so gut wie die anderer Datenträgertypen. Lesen Sie die Leistungs- und Skalierbarkeitsdokumentation Ihres Hypervisorherstellers, um sich zu informieren, wie die Exchange-E/A durch die Verwendung anderer Speicheroptionen ggf. beeinflusst wird.

  • Es wird empfohlen, SCSI-Passthroughspeicher zum Hosten von Transport- und Postfachdatenbanken sowie Transaktionsprotokolldateien zu verwenden. Die Verwendung von Passthroughdatenträgern schränkt zwar die Portabilität virtueller Computer ein, diese Konfiguration stellt jedoch erfahrungsgemäß die beste Leistung aller Speicheroptionen für einen virtualisierten Servercomputer mit Exchange zur Verfügung.

  • Bei der Verwendung von iSCSI-Speicher wird die beste Leistung erzielt, wenn die iSCSI-Initiator-Komponente auf dem Hostcomputer konfiguriert wird und die Datenträger für den Gastcomputer als Passthroughdatenträger dargestellt werden. Es wird empfohlen, Gigabit-Ethernet-Geschwindigkeiten oder schneller für den iSCSI-Speicher zu verwenden und das iSCSI-Speichernetzwerk vom gesamten anderen Datenverkehr zu isolieren. Außerdem wird empfohlen, dedizierte physikalische Netzwerkschnittstellenkarten für den iSCSI-Netzwerkdatenverkehr zu verwenden. In einer Hyper-V-Umgebung wird zudem empfohlen, die dedizierten physikalischen iSCSI-Netzwerkkarten für die Verwendung von Jumbo-Frames zu konfigurieren und nicht an einen virtuellen Netzwerk-Switch zu binden.

  • Die Konfiguration von iSCSI-Speicher für die Verwendung eines iSCSI-Initiators in einem virtuellen Exchange-Gastcomputer wird unterstützt. In dieser Konfiguration ist jedoch die Leistung verringert, weil der Netzwerkstack in einem virtuellen Computer nicht den vollen Funktionsumfang wie ein nicht virtualisierter Netzwerkstack aufweist (ein virtueller Netzwerkstack unterstützt z. B. keine Jumbo-Frames). Da der iSCSI-Speicher jedoch direkt mit dem iSCSI-Initiator des Gastsystems verbunden und nicht als Passthroughdatenträger konfiguriert ist, besitzt der virtuelle Computer eine höhere Portabilität.

Netzwerkaspekte

Es werden spezifische Netzwerkkonfigurationen empfohlen, wenn Exchange 2007 in einer Hardwarevirtualisierungsumgebung ausgeführt wird. Diese Konfigurationen basieren darauf, ob Exchange für hohe Verfügbarkeit bereitgestellt wird.

In Umgebungen, die nicht für hohe Verfügbarkeit bereitgestellt sind (z. B. keine CCR, keine SCC, keine Schnellmigration), empfiehlt sich die Einhaltung der Planungs- und Bereitstellungsrichtlinien des Hypervisor-Anbieters. Im Falle von Hyper-V empfiehlt sich beispielsweise die Befolgung der Richtlinien im Hyper-V Planning and Deployment Guide (englischsprachig) sowie im Microsoft Hyper-V Server 2008 Configuration Guide (englischsprachig).

Für Umgebungen, die für hohe Verfügbarkeit bereitgestellt sind (z. B. CCR oder SCC), empfiehlt es sich, mindestens zwei physische Netzwerkschnittstellenkarten im Stammcomputer zu betreiben. Eine Netzwerkkarte muss dediziert für den Hypervisor-Stammcomputer zur Verfügung stehen, die andere dediziert für die virtuellen Gastcomputer. Zusätzliche, gesonderte Netzwerkkarten müssen für jeden iSCSI-Speicher verwendet werden, der vom Stamm- oder den Gastcomputern verwendet wird.

Hinweis

Wenn Sie Clientzugriffs- oder Hub-Transport-Gastcomputer in Hyper-V bereitstellen, die ebenfalls für hohe Verfügbarkeit unter Verwendung des Netzwerklastenausgleichs konfiguriert sind, müssen Sie den Hotfix aus Microsoft Knowledge Base-Artikel 953828, The NLB host does not converge as expected on Windows Server 2008 Hyper-V virtual machines (englischsprachig), installieren. Weitere Informationen zum Installieren und Konfigurieren des Netzwerklastenausgleichs finden Sie im Network Load Balancing Deployment Guide (englischsprachig).

Supportrichtlinie und Empfehlungen für Exchange Server 2003

Microsoft unterstützt Exchange Server 2003 in der Produktion mit Hardwarevirtualisierungssoftware (virtuelle Computer) nur, wenn die folgenden Bedingungen ausnahmslos erfüllt sind:

  • Die Hardwarevirtualisierungssoftware ist Microsoft Virtual Server 2005 R2 oder eine höhere Version von Microsoft Virtual Server.

  • Die Version von Exchange Server, die auf dem virtuellen Computer ausgeführt wird, ist Microsoft Exchange Server 2003 mit Service Pack 2 (SP2) oder höher.

  • Die Microsoft Virtual Server 2005 R2 Virtual Machine Additions sind unter dem Gastbetriebssystem installiert.

  • Exchange Server 2003 ist als eigenständiger Server und nicht als Teil eines Windows-Failoverclusters konfiguriert.

  • Der SCSI-Treiber, der unter dem Gastbetriebssystem installiert ist, ist der Microsoft Virtual Machine PCI SCSI Controller-Treiber.

  • Die Funktion "Rückgängig" der virtuellen Festplatte ist für den virtuellen Exchange-Computer nicht aktiviert.

    Hinweis

    Wenn einem virtuellen Computer ein Microsoft Virtual Server SCSI-Adapter hinzugefügt wird, nachdem die Virtual Machine Additions installiert wurden, erkennt das Gastbetriebssystem einen systemeigenen Adaptec SCSI-Treiber und installiert diesen. In diesem Fall müssen die Virtual Machine Additions entfernt und dann erneut installiert werden, damit der richtige SCSI-Treiber auf dem Gastbetriebssystem installiert wird.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um sicherzustellen, dass der SCSI-Treiber unter dem Gastbetriebssystem installiert wurde:

  1. Klicken Sie auf dem Gastbetriebssystem mit der rechten Maustaste auf Arbeitsplatz, und klicken Sie dann auf Verwalten.

  2. Klicken Sie unter Systemtools auf Geräte-Manager.

  3. Vergewissern Sie sich unter SCSI- und RAID-Controller, dass Microsoft Virtual Machine PCI SCSI Controller aufgeführt wird. Wenn ein anderer Treiber aufgelistet wird, müssen Sie die Virtual Machine Additions erneut installieren. Wenn z. B. Adaptec aufgelistet wird, müssen Sie die Virtual Machine Additions erneut installieren.

    Hinweis

    Wenn der virtuelle Computer ausschließlich für die Verwendung eines IDE-Controllers konfiguriert ist, ist keine Aktion erforderlich.

Leistungs- und Skalierbarkeitserwägungen

Wenn Sie planen, Exchange Server 2003 SP2 in einer virtualisierten Umgebung bereitzustellen, gelten die gleichen Leistungs- und Skalierbarkeitsaspekte, die im Handbuch zur Leistung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2003 beschrieben werden, wenn Sie die einzelnen virtuellen Computer für Exchange Server 2003 skalieren.

Einige Faktoren wirken sich jedoch direkt auf die Leistung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2003 aus, wenn die Ausführung unter Virtual Server 2005 R2 erfolgt. Diese Faktoren sollten berücksichtigt werden, wenn Sie die Hostkonfigurationen und die Gastkonfigurationen skalieren.

Die folgenden Faktoren sollten bei der Konfiguration des virtuellen Computers berücksichtigt werden:

  • Jeder virtuelle Computer kann nur eine CPU besitzen. Die Verarbeitungsleistung der virtualisierten Exchange-Installation ist daher beschränkt. Der Server sollte so skaliert werden, dass eine einzelne CPU die geschätzte Arbeitsauslastung des Servers verarbeiten kann. Die Anzahl der virtuellen Computer, die gleichzeitig auf dem Hostcomputer ausgeführt werden, wirkt sich außerdem auf die Gesamtleistung des gesamten Systems aus.

  • Wenn Sie die Datenträgerkapazität des virtuellen Computers skalieren, sollten Sie die Zeit berücksichtigen, die erforderlich ist, um eine vollständige Onlinesicherung der Exchange Server-Daten über das Netzwerk auszuführen. Ziehen Sie außerdem in Betracht, einen dedizierten virtuellen Netzwerkadapter für Exchange Server-Sicherungen hinzuzufügen.

    Hinweis

    Sie können zwar eine Offlinesicherung der VHD-Dateien (Virtual Hard Disk) auf Hostebene ausführen, diese ersetzt jedoch nicht die Anforderung, eine regelmäßige Exchange Server-Sicherung anzufertigen. Weitere Informationen zu den Sicherungs- und Wiederherstellungsprozessen von Exchange Server finden Sie im Exchange 2003-Handbuch zur Wiederherstellung nach Datenverlust.

  • Erstellen Sie separate virtuelle Datenträger fester Größe für Exchange Server-Datenbanken und Protokolldateien, und speichern Sie diese auf separaten physikalischen Laufwerken auf dem Hostserver.

  • Die Leistung von Exchange Server sollte vor dem Einsatz in der Produktionsumgebung mithilfe der Exchange Server 2003-Leistungstools überprüft werden. Weitere Informationen zu diesen Tools finden Sie im Handbuch zur Leistung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2003.

Die folgenden Faktoren sollten bei der Konfiguration des Hosts berücksichtigt werden:

  • Stellen Sie sicher, dass der Server mit Virtual Server 2005 R2 ordnungsgemäß skaliert ist, um die Anzahl der virtuellen Computer verarbeiten zu können, die bereitgestellt werden sollen. Diese Schätzung sollte die CPU, den Arbeitsspeicher, die Netzwerkadapter und die Datenträgerkonfiguration berücksichtigen.

  • Verwenden Sie eine Festplattenlösung, die schnellen Zugriff ermöglicht. Sie können eine SCSI-Festplatte, RAID (Redundant Array of Independent Disks) oder ein SAN (Storage Area Network) zum Speichern der VHD-Dateien verwenden, die von Exchange Server-Daten verwendet werden.

  • Wenn ein Antivirusprogramm auf dem Host installiert ist, sollte das Antivirusprogramm so konfiguriert werden, dass VHD-Dateien nicht gescannt werden.

Supportrichtlinie für frühere Versionen von Exchange Server als Exchange Server 2003

Microsoft unterstützt keine frühere Version von Microsoft Exchange Server als Exchange Server 2003 in der Produktion in Hardwarevirtualisierungsumgebungen. Diese Richtlinie gilt für Exchange 2000 Server, Exchange 2000 Conferencing Server, Exchange Server 5.5 sowie alle früheren Versionen von Exchange Server.