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Anwendungsserverarchitektur

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-05-14

In diesem Thema erhalten Sie einen Überblick über die neue Anwendungsserverinfrastruktur von Office Communications Server 2007 R2.

Komponenten

Zur Office Communications Server 2007 R2-Infrastruktur gehören die folgenden Komponenten.

Anwendungsserver

Der Anwendungsserver ist eine neue Komponente auf dem Office Communications Server 2007 R2-Front-End-Server. Der Anwendungsserver bietet die Plattform für die Bereitstellung, das Hosten und die Verwaltung von Unified Communications-Anwendungen. Der Anwendungsserver vereinfacht die Entwicklung, Bereitstellung und Verwaltung von Anwendungen, indem Anwendungen grundlegende Dienste und ein konsistentes Modell für die Installation, Aktivierung, Bereitstellung und Aktualisierung zur Verfügung gestellt werden.

Dd425259.note(de-de,office.13).gifHinweis:
Der Anwendungsserver unterstützt keine Anwendungen von Drittanbietern.

Anwendung

In dieser Erläuterung bezieht sich der Begriff Anwendung auf eine Unified Communications-Anwendung, die auf dem Anwendungsserver gehostet wird. Für jede Anwendung hostet jeder Anwendungsserver in einem Pool eine separate Instanz dieser Anwendung. Jede Anwendungsinstanz wird durch einen bestimmten vollqualifizierten Domänennamen (Fully Qualified Domain Name, FQDN) definiert.

Bereitstellung und Topologie

Der Bereitstellungs-Assistent von Office Communications Server 2007 R2 installiert den Anwendungsserver automatisch in einem gesonderten Prozess auf demselben Computer wie den Front-End-Server. Administratoreingaben sind nicht erforderlich. Darüber hinaus sind keine Einstellungen für die Konfiguration des Anwendungsservers erforderlich, obwohl der gleiche Poolname und das gleiche Poolzertifikat von allen Anwendungsservercomputern in einem Pool verwendet werden. Der Anwendungsserver wird immer als separater Prozess auf dem Front-End-Server ausgeführt und kann nicht auf einem anderen Computer im Pool bereitgestellt werden.

Nachdem der Anwendungsserver installiert wurde, bietet der Bereitstellungs-Assistent die Aktivierung von vier Anwendungen an:

  • Konferenzzentrale
  • Konferenzankündigungsdienst
  • Reaktionsgruppendienst
  • Externe Sprachsteuerung

Der Administrator kann eine, mehrere oder keine dieser Anwendungen aktivieren.

Die Anwendungsbereitstellung muss auf allen Anwendungsservern in einem Pool gleich sein. Wenn also die Konferenzzentrale auf einem Anwendungsserver bereitgestellt wird, muss sie auf allen Anwendungsservern im Pool bereitgestellt werden.

Abbildung 1. Anwendungsserverarchitektur

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Der Administrator kann mit dem Snap-In von Office Communications Server 2007 R2 für alle Anwendungen (mit Ausnahme des Reaktionsgruppendiensts) anwendungsspezifische Einstellungen verwalten. Den Reaktionsgruppendienst können Sie mit einem gesonderten Verwaltungs-Snap-In verwalten.

Ausführliche Informationen zu diesen Anwendungen finden Sie unter Neue Serveranwendungen.

Aktivierung

Der Anwendungsserver wird nicht unabhängig von den Anwendungen, die er hostet, gestartet oder beendet. Bei der Aktivierung der einzelnen Anwendungsinstanzen werden sie der Liste der Anwendungen auf dem Computer hinzugefügt.

Wird eine Anwendung aktiviert, wird die Anwendung mit Kontaktobjekten und vertrauenswürdigen Diensteinträgen bereitgestellt, sodass Anrufe entsprechend weitergeleitet werden können. Zu diesen Bereitstellungsinformationen gehören die Rufnummer oder der SIP-URI (Session Initiation-Protokoll, Uniform Resource Identifier), der der Anwendung zugeordnet ist, der SIP-Port der Anwendung und die FQDNs von mehreren Instanzen der Anwendung.

Anrufrouting

Für das Anrufrouting wird jedes Anwendungsendgerät in der konsolidierten Office Communications Server 2007 R2-Konfiguration durch ein Kontaktobjekt dargestellt, das auf den FQDN und den Port des Anwendungsservers verweist. Wenn Sie ein Hardwaregerät zum Lastenausgleich bereitgestellt haben, verweist das Kontaktobjekt auf die virtuelle IP-Adresse (VIP) und den Port dieses Hardwaregeräts, das wiederum mit den IP-Adressen aller entsprechenden Instanzen des Anwendungsservers konfiguriert wurde. Der Anwendungsserver stellt nicht für alle gehosteten Anwendungen einen SIP-Überwachungsport bereit. Stattdessen führt jede Anwendung die Überwachung über einen eigenen Port separat durch. Das Hardwaregerät zum Lastenausgleich leitet mit eigenen proprietären Algorithmen die Anrufe an verschiedene Anwendungsinstanzen weiter.

Kontaktobjekte sind erforderlich, damit Anwendungen als SIP-Endgeräte agieren können, die mit SIP-URIs bereitgestellt werden und Anrufe wie Endbenutzer empfangen und senden können. Während der Anwendungsaktivierung werden Kontaktobjekte erstellt, die für die interne Nutzung durch die Anwendung erforderlich sind. Für die Anwendung Konferenzzentrale werden Kontaktobjekte bei der Konfiguration neuer Einwählnummern erstellt. Für den Reaktionsgruppendienst werden Kontaktobjekte bei der Erstellung einer neuen Reaktionsgruppe erstellt.

Kontaktobjekte, die als SIP-Endgeräte agieren, damit eine Anwendung externen Benutzern verfügbar gemacht wird, werden nach der Bereitstellung und Aktivierung mit dem Office Communications Server 2007 R2-Snap-In erstellt.