Was Sie vor Abschluss des Topologieentwurfs wissen sollten

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-05-12

Bevor Sie mit der Implementierung der gewählten Topologie beginnen, müssen Sie einige wichtige Aspekte im Hinblick auf spezielle Topologien und die Anforderungen von Office Communications Server 2007 R2 berücksichtigen. In diesem Thema werden diese Aspekte zusammenfassend beschrieben. Stellen Sie sicher, dass alle Aspekte in diesem Abschnitt vor dem Abschluss des Entwurfs berücksichtigt wurden.

Überlegungen zur Infrastruktur

Ihre Active Directory-Umgebung muss den unterstützten Domänen und Konfigurationen entsprechen, die in Unterstützte Active Directory-Topologien erläutert werden.

In Office Communications Server 2007 R2 werden keine Domänen mit einfacher Bezeichnung unterstützt. Eine Gesamtstruktur mit einer Stammdomäne namens local wird beispielsweise nicht unterstützt. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Knowledge Base-Artikel 300684 "Informationen zur Konfiguration von Windows für Domänen mit DNS-Namen mit einfacher Bezeichnung" unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=143752.

Office Communications Server 2007 R2 unterstützt für alle Serverrollen nur 64-Bit-Hardware und -Betriebssysteme. Ausführliche Informationen zu der unterstützten Hardware und Software finden Sie unter Anforderungen an interne Office Communications Server-Komponenten.

Es wird empfohlen, den Konfigurationscontainer in den Active Directory-Domänendiensten (Active Directory Domain Services, AD DS) zu verwenden, um die globalen Einstellungen für Office Communications Server zu speichern. Wenn Sie eine Migration von einer früheren Version von Office Communications Server durchführen, führen Sie das Office Communications Server 2007-Migrationstool aus, bevor Sie die Schemavorbereitung oder andere Active Directory-Vorbereitungsaufgaben durchführen.

Stellen Sie sicher, dass Sie die erforderlichen Hotfixes auf allen Servern mit Office Communications Server bereitgestellt haben. Ausführliche Informationen finden Sie unter Umgebungsanforderungen.

Standardmäßig ist Office Communications Server 2007 R2 für die Verwendung von TLS (Transport Layer Security) für Verbindungen zwischen Clients und Servern konfiguriert.

Für Office Communications Server 2007 R2 ist eine Public Key-Infrastruktur (PKI) erforderlich. Wenn keine interne PKI-Infrastruktur vorhanden ist, können Sie auch eine öffentliche Zertifizierungsstelle für alles außer Verbund und Verbindung mit öffentlichen Instant Messaging-Diensten verwenden. Hierfür gelten die folgenden Zertifikatanforderungen:

  • Für Remotebenutzerzugriff, Verbund und Verbindung mit öffentlichen Instant Messaging-Diensten müssen Sie ein Zertifikat verwenden, das von einer öffentlichen Zertifizierungsstelle ausgestellt wurde (für Verbindungen mit öffentlichen Instant Messaging-Diensten ist eine zusätzliche Lizenz erforderlich).
  • Für die Internetdienste von MSN und Yahoo! ist ein Webserverzertifikat erforderlich.
  • Für AOL muss das Zertifikat auch für die Clientauthentifizierung konfiguriert werden.

Ausführliche Informationen zu Zertifikaten finden Sie unter Anforderungen in Bezug auf die Zertifikatinfrastruktur.

Wichtig: Hinweise zu VoIP

Stromausfall, Ausfall des Netzwerks oder des Telefondiensts

Sollte es an Ihrem Standort zu einem Ausfall, einer Unterbrechung oder einer Störung der Stromversorgung, des Netzwerks oder des Telefondiensts kommen, sind Office Communications Server 2007 R2-Features wie VoIP, Sofortnachrichten oder Anwesenheit sowie die mit Office Communications Server 2007 R2 verbundenen Geräte möglicherweise nicht einwandfrei funktionsfähig.

Abhängigkeit von Enterprise-VoIP von der Verfügbarkeit von Office Communications Server 2007 R2 und Geräten

Die Sprachkommunikation über Office Communications Server 2007 R2 ist abhängig von der Verfügbarkeit der Serversoftware sowie der Funktionsfähigkeit der Voiceclients bzw. der mit der Serversoftware verbundenen Telefone.

Alternativer Zugriff auf Notfalldienste

Es wird empfohlen, an den Standorten, an denen ein Voiceclient installiert ist (z. B. auf einem PC mit Office Communicator 2007 R2 oder auf einem Gerät mit Office Communicator Phone Edition), dafür zu sorgen, dass immer noch Notrufe möglich sind, wenn der Strom ausfällt oder wenn Office Communications Server 2007 R2, Office Communicator 2007 R2 bzw. die Geräte mit Office Communicator Phone Edition aufgrund von Problemen mit dem Netzwerk oder dem Telefondienst oder anderen Störungen nicht funktionsfähig sind. Optionen für einen solchen alternativen Zugriff auf Notfalldienste sind beispielsweise ein Handy oder ein herkömmliches Telefon.

Notfallanrufe und Telefonsysteme mit mehreren Leitungen

Die Verwendung von Mehrleitungstelefonsystemen (MLTS) unterliegt eventuell gesetzlichen Bestimmungen, die bei Notfallanrufen die Angabe der Telefonnummer, der Durchwahl und/oder des physischen Standorts des Anrufers erfordern. Systeme mit Office Communications Server 2007 R2, Office Communicator 2007 R2 oder Office Communicator Phone Edition zeigen dem Notfalldienst bei einem Notfallanruf nicht den physischen Standort des Anrufers an. Die Einhaltung entsprechender behördlicher Bestimmungen für Mehrleitungstelefonsysteme obliegt alleine den Käufern von Office Communications Server 2007 R2, Office Communicator 2007 R2 bzw. von Geräten mit Office Communicator Phone Edition.

Überlegungen zu Konferenzen

Allgemeine Überlegungen zu Konferenzen

Die Ausführung von Virenschutzprogrammen in Echtzeit auf Freigaben, die Besprechungsinhalte, Metadaten zu Besprechungsinhalten und Kompatibilitätsdaten zu Besprechungen enthalten, wird nicht empfohlen, da dadurch das Leistungsverhalten bei Webkonferenzen beeinträchtigt werden kann. Folgendes wird empfohlen:

  • Es sollte nur dann eine Überprüfung auf Viren durchgeführt werden, wenn nur eine geringe oder keine Last vorliegt.
  • Auf den Clientcomputern sollte stets ein Virenschutzprogramm aktiv sein.

Es wird empfohlen, in regelmäßigen Abständen bei den Datenträgern, auf denen Besprechungsinhalte gespeichert werden, eine Datenträgerdefragmentierung durchzuführen.

Überlegungen zu Einwahlkonferenzen

Einwahlkonferenzen können mit oder ohne Enterprise-VoIP bereitgestellt werden.

Wenn Sie Enterprise-VoIP bereitstellen, müssen Sie für Einwahlkonferenzen die folgenden Schritte ausführen:

  1. Aktivieren Sie die Konferenzzentrale und die Anwendungen Konferenzzentrale und Konferenzankündigungsdienst während der internen Bereitstellung von Office Communications Server.
  2. Stellen Sie mindestens einen Communicator Web Access-Server bereit.
  3. Überprüfen Sie die Standortprofile, Normalisierungsregeln und Servereinstellungen zur Unterstützung der Zugriffsnummerkonfiguration und des Benutzer-PIN-Features.
  4. Konfigurieren Sie eine globale Besprechungsrichtlinie, in der Einstellungen für Benutzer angegeben sind, die sich über das PSTN einwählen.
  5. Beziehen Sie gebührenpflichtige oder gebührenfreie Telefonnummern für Einwahlnummern, und konfigurieren Sie das IP/PSTN-Gateway mit diesen Nummern.
  6. Konfigurieren Sie die Konferenzzentrale.
  7. Stellen Sie das Konferenz-Add-In für Microsoft Office Outlook bereit, um die Planung zu ermöglichen.
  8. Konfigurieren Sie das lineURI-Attribut für Benutzer, die für Einwahlkonferenzen aktiviert sind.
  9. Senden Sie eine E-Mail an Benutzer, um die Unterstützung für Einwahlkonferenzen anzukündigen.

Wenn Ihre Organisation nicht über eine Bereitstellung von Enterprise-VoIP verfügt, müssen Sie die folgenden Schritte ausführen:

  1. Aktivieren Sie die Konferenzzentrale und die Anwendungen Konferenzzentrale und Konferenzankündigungsdienst während der internen Bereitstellung von Office Communications Server.
  2. Stellen Sie mindestens einen Communicator Web Access-Server bereit.
  3. Konfigurieren Sie Standortprofile, Normalisierungsregeln und Servereinstellungen zur Unterstützung der Zugriffsnummerkonfiguration und des Benutzer-PIN-Features.
  4. Konfigurieren Sie eine globale Besprechungsrichtlinie, in der Einstellungen für Benutzer angegeben sind, die sich über das PSTN einwählen.
  5. Stellen Sie einen Vermittlungsserver und ein IP/PSTN-Gateway bereit, oder stellen Sie einen Vermittlungsserver bereit, und aktivieren Sie SIP-Trunking für Anbieter, sodass eingehende Anrufe über das PSTN an die Konferenzzentrale möglich sind.
  6. Beziehen Sie gebührenpflichtige oder gebührenfreie Telefonnummern für Einwahlnummern, und konfigurieren Sie das IP/PSTN-Gateway mit diesen Nummern.
  7. Konfigurieren Sie die Konferenzzentrale.
  8. Stellen Sie das Konferenz-Add-In für Microsoft Office Outlook bereit, um die Planung zu ermöglichen.
  9. Konfigurieren Sie das lineURI-Attribut für Benutzer, die für Einwahlkonferenzen aktiviert sind.
  10. Konfigurieren Sie eine statische Route vom Office Communications Server 2007 R2-Front-End-Server zu einem Vermittlungsserver. Mithilfe dieser statischen Route können Benutzer von einer Konferenz aus PSTN-Telefone anwählen und an einer Audiokonferenz teilnehmen.
  11. Senden Sie eine E-Mail an Benutzer, um die Unterstützung für Einwahlkonferenzen anzukündigen.

Ausführliche Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Einwahlkonferenzen.

Überlegungen zu Edgeservern

Für den Edgeserver bzw. das Array von Edgeservern muss ein externer DNS-SRV-Eintrag vorhanden sein, um die Suche Ihrer Domäne durch Verbundpartner zu unterstützen. Ausführliche Informationen finden Sie unter Zertifikatanforderungen für den externen Benutzerzugriff.

Ein HTTP-Reverseproxy ist erforderlich, damit Remotebenutzer Adressbuchinformationen und Geräteaktualisierungen herunterladen und Verteilerlisten erweitern können und damit externe Benutzer auf Besprechungsinhalte für Webkonferenzen zugreifen können.

Wenn Sie ein Array von Edgeservern mit Lastenausgleich verwenden, müssen die Netzwerkschnittstellen des A/V-Edgeservers direkt auf der IP-Ebene statt über NAT (Network Address Translator) adressierbar sein. Wenn Sie über einen einzelnen Edgeserver verfügen, können Sie die Netzwerkschnittstelle des A/V-Edgeservers hinter einer NAT bereitstellen.

In Ihrer Office Communications Server-Bereitstellung sollte auf einem Director nur ein eingehender MTLS-Listener konfiguriert werden.

Allgemeine Überlegungen zu Office Communications Server

Für Office Communications Server Standard Edition ist ausreichend lokaler Festplattenspeicher für Besprechungsinhalte erforderlich. Insbesondere wenn Sie Multimediafunktionen des Live Meeting-Clients nutzen, kann sehr viel Speicher für Besprechungsinhalte erforderlich sein.

Die Installation von Office Communications Server 2007 R2-Rollen auf einem globalen Katalogcontroller oder einem anderen Domänencontroller wird nicht unterstützt.

Bei der Zuweisung von FQDNs an Computer mit Office Communications Server, Edgeserver, Pools und Arrays sollten Sie nur Standardzeichen (also die Zeichen A-Z, a-z, 0-9 und Bindestriche) verwenden. Verwenden Sie keine Unicode-Zeichen oder Unterstriche. Andere als die genannten Zeichen in einem FQDN werden von externen DNS und öffentlichen Zertifizierungsstellen (wenn der FQDN dem SN im Zertifikat zugewiesen werden muss) häufig nicht unterstützt.

Sowohl bei Standard Edition-Servern als auch bei Enterprise-Pools sollten Sie die Transaktionsprotokolldateien und die Datenbankdateien stets auf separaten physischen Datenträgern speichern, die von den Systemdatenträgern, z. B. dem Datenträger mit der Auslagerungsdatei, getrennt sind. Es wird nicht empfohlen, diese Dateien auf Systemdatenträgern zu platzieren.

Alle Computer mit Office Communications Server benötigen Dienstkonten. Wenn die Kennwörter dieser Dienstkonten ablaufen, können die Server nicht ausgeführt werden. Stellen Sie sicher, dass eine Richtlinie zum Aktualisieren der Kennwörter für Dienstkonten vorhanden ist, bevor diese ablaufen.

Mehrfach vernetzte Netzwerkadapter oder mehrere Netzwerkadapter, die mit mehr als einem Standardgateway konfiguriert sind, werden auf einzelnen Computern mit Office Communications Server mit Ausnahme von Edgeservern nicht unterstützt.

Das Dienstkonto, das vom Webkomponentenserver verwendet wird, um anonymen Zugriff auf Konferenzbesprechungen am Standort zuzulassen, wird in der IIS-Metadatenbank festgelegt. Wenn es abläuft, werden von Office Communications Server keine Ereignisprotokolleinträge geschrieben. Sie können aus der IIS-Metadatenbank ersehen, welches Dienstkonto verwendet wird. Das Kennwortalter des Dienstkontos können Sie AD DS entnehmen.

Überlegungen zu Benutzern

Office Communications Server und Office Communicator unterstützen keine Escapezeichen in URIs. Sie müssen sicherstellen, dass alle SIP-URIs der Standard-SIP-Grammatik entsprechen und keine Escapezeichen enthalten.