Erhöhung der Kapazität und Verfügbarkeit mit einem Lastenausgleichssystem

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-01-22

Ein einzelner Server, auf dem Communicator Web Access (2007 R2) ausgeführt wird, kann ungefähr 5.000 Verbindungen gleichzeitig unterstützen. Wenn Sie eine höhere Anzahl von Benutzern unterstützen müssen, benötigen Sie mehrere Server mit Communicator Web Access. Wenn Sie mehrere Server mit Communicator Web Access benötigen, wird empfohlen, ein Hardwaregerät zum Lastenausgleich bereitzustellen, um sicherzustellen, dass die Arbeitslast gleichmäßig auf diese Server verteilt wird.

Dd441196.note(de-de,office.13).gifHinweis:
Durch die Verwendung eines Serverarrays und eines Systems zum Lastenausgleich erhöhen Sie nicht nur die allgemeine Kapazität der Communicator Web Access-Infrastruktur, sondern verbessern auch die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Communicator Web Access. Wenn ein Server ausfällt, leitet das System zum Lastenausgleich eingehende Verbindungsanfragen automatisch an die noch funktionierenden Server.

Communicator Web Access erfordert Sitzungsaffinität. Diese Anforderung stellt eine direkte Auswirkung auf den Lastenausgleich dar. Sitzungsaffinität bedeutet, dass eine Communicator Web Access-Sitzung auf demselben Server stattfinden muss. In Communicator Web Access ist es nicht möglich, eine Sofortnachrichtensitzung auf einem Server zu beginnen und auf einem anderen Server fortzusetzen. Wenn ein Benutzer auf Server A angemeldet ist, wenn er die Communicator Web Access-Sitzung beginnt, muss er Server A für die Dauer dieser Sitzung verwenden. Wenn Server A ausfällt, wird die Sitzung des Benutzers beendet. (Der Benutzer kann sich erneut anmelden, und das System zum Lastenausgleich leitet ihn an einen Server weiter, der noch ausgeführt wird.) Bei einem Ausfall von Server A werden die Sitzungen von Benutzern, die mit Server B oder Server C verbunden sind, nicht unterbrochen.

Das ist der Grund dafür, dass Sie für Communicator Web Access Hardwaregeräte zum Lastenausgleich verwenden müssen. Bei einem Lastenausgleich über Software können Verbindungsanfragen ebenso gleichmäßig auf die Server verteilt werden. Wenn jedoch Server A ausfällt, werden beim Lastenausgleich über Software alle Clientverbindungen neu verteilt, einschließlich der Clients auf Server B und Server C. Infolgedessen werden nicht nur die Verbindungen der Benutzer auf Server A unterbrochen, sondern auch viele Verbindungen der Benutzer auf Server B und Server C.

Dd441196.note(de-de,office.13).gifHinweis:
Wie bereits angemerkt, wird der Lastenausgleich über Software von Communicator Web Access nicht unterstützt. Darüber hinaus unterstützt Communicator Web Access keine Lastenausgleichsszenarien mit Multihoming-Netzwerkadaptern oder Computern, die mit mehr als einem Netzwerkadapter und mehr als einem Standardgateway eingerichtet sind.

Communicator Web Access unterstützt die meisten Hardwaregeräte zum Lastenausgleich, vorausgesetzt dass Folgendes zutrifft:

  • Das Hardwaregerät für den Lastenausgleich ermöglicht es, das TCP-Leerlauftimeouts auf 1.800 Sekunden (30 Minuten) festzulegen. Das TCP-Leerlauftimeout entspricht der Zeit, die der Server während einer Sitzung auf Informationen wartet. Wenn Sie einen Reverseproxyserver verwenden (z. B. Microsoft Internet Security und Acceleration Server), sollte das TCP-Leerlauftimeout auf diesem Computer auch auf 1.800 Sekunden festgelegt werden.
  • Das Hardwaregerät für den Lastenausgleich ermöglicht die Verwendung eines SNAT-Pools (Netzwerkadressübersetzung), wenn sie über 65.000 gleichzeitige Verbindungen unterstützen müssen. SNAT dient dazu, mehrere Server hinter einer einzelnen IP-Adresse zu verbergen (d. h. mit nur einer IP-Adresse kann auf mehrere Server zugegriffen werden). Bei einem SNAT-Pool können Server hinter mehreren IP-Adressen verborgen werden.
  • Das Hardwaregerät für den Lastenausgleich ermöglicht Dauerhaftigkeit von Cookies bei der Konfiguration der Sitzungsaffinität. Bei Dauerhaftigkeit von Cookies werden Informationen zum tatsächlichen Communicator Web Access-Server, der für eine Sitzung verwendet wird, in einem Internetcookie auf dem Clientcomputer gespeichert. Es wird empfohlen, dass bei der Konfiguration des Sitzungsdauerhaftigkeitsprofils des Systems zum Lastenausgleich die Methode zum Einfügen von HTTP-Cookies verwendet wird. Bei dieser Konfigurationsmethode werden Informationen zum Server, mit dem ein Client verbunden wird, in den Header der HTTP-Antwort von diesem Server als Cookie eingefügt.

Communicator Web Access unterstützt SSL-Beschleunigung (Secure Sockets Layer) auf dem System zum Lastenausgleich. Mit SSL-Beschleunigern entschlüsselt das System zum Lastenausgleich HTTPS-Übertragungen, bevor der unverschlüsselte Datenverkehr an den Communicator Web Access-Server gesendet wird. Die Leistung eines Servers kann deutlich verbessert werden, wenn eine SSL-Entschlüsselung nicht mehr erforderlich ist.

Communicator Web Access sollte immer über ein fest zugeordnetes Hardwaregerät zum Lastenausgleich verfügen. Das Hardwaregerät zum Lastenausgleich sollte nicht zwischen Office Communications Server und Communicator Web Access-Server geteilt werden.