Unterstützung für den Monitoring Server

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-07-18

In diesem Abschnitt wird beschrieben, was für die Aktivierung der QoE-Datenerfassung (Quality of Experience) und der KDS-Datenerfassung (Kommunikationsdatensatz) sowie für die Berichterstellung in einer Office Communications Server-Bereitstellung erforderlich ist, einschließlich der Komponenten, der unterstützten Topologien, der empfohlenen Bereitstellungsreihenfolge, der Vorraussetzungen für die Bereitstellung und des Bereitstellungsprozesses.

Featurekomponenten

Um die QoE- und KDS-Datenerfassung und Berichterstellung zu aktivieren, stellen Sie den Monitoring Server bereit, eine Serverrolle in Office Communications Server. Führen Sie hierzu das Office Communications Server-Bereitstellungstool auf einem oder mehreren Servern aus, und wählen Sie die Rolle des Monitoring Servers während der Installation aus.

Der Monitoring Server erfordert auch Monitoring Server-Datenbanken, die Microsoft SQL Server verwenden. Die Datenbanken können sich auf demselben Computer wie der Monitoring Server oder auf einem anderen Computer befinden.

Unterstützte Topologien

Das Monitoring Server-Feature umfasst die folgenden Komponenten:

  • Den Monitoring Server, bei dem es sich um die Serverrolle handelt, die Nutzungsdaten und Informationen zur Medienqualität erfasst. Diese besteht aus zwei Teilen: Dem KDS-Dienst für die Erfassung von KDS (Nutzungsdaten) und dem QoE-Dienst für die Erfassung der Medienqualität.
  • Die Monitoring Server-Datenbanken, die auf SQL Server ausgeführt werden und in denen die erfassten Daten gespeichert werden. Es gibt separate Datenbanken für KDS- und QoE-Informationen. Beide Dienste werden jedoch auf demselben Server in derselben Instanz ausgeführt.
  • Die Datenerfassungs-Agents, die auf jedem Front-End-Server und Standard Edition-Server automatisch installiert werden. Obwohl die Agents automatisch aktiviert werden, werden erst Daten erfasst, wenn ein Monitoring Server bereitgestellt und mit dem Enterprise-Pool oder Standard Edition-Server verknüpft wird.
  • Das SCOM-Paket (Systems Center Operation Management) ist eine optionale Komponente. Mit dieser Komponente kann eine Serverüberwachung für die gesamte Bereitstellung ausgeführt werden. Außerdem können Monitoring Server-Daten verwendet werden, um Warnungen zur Integrität der A/V-Konferenzserverkomponente auf Ihren Front-End-Servern sowie zur Integrität von Vermittlungsservern und Netzwerkspeicherorten nahezu in Echtzeit zu generieren.
  • Das Monitoring Server-Berichtspaket ist eine optionale Komponente. Sie können diese Komponente mit SQL Server Reporting Services verwenden, um ausführliche Berichte mithilfe von Monitoring Server-Daten zu generieren. Diese Berichte liefern Trend-, Zusammenfassungs- und Anruflisteninformationen zum besseren Verständnis der Medienqualität in Ihrem Netzwerk. Die Komponente umfasst auch KDS-Berichte zum besseren Verständnis der gesamten Peer-zu-Peer- und Konferenznutzung Ihrer Bereitstellung.

Ausführliche Informationen sowie eine Liste mit Hardware- und Softwareanforderungen für den Monitoring Server und den Server mit der Monitoring Server-Datenbank finden Sie unter Anforderungen an interne Office Communications Server-Komponenten im Dokumentationsabschnitt "Unterstützte Topologien und Infrastrukturanforderungen".

Jeder Monitoring Server kann Daten von einem oder mehreren Enterprise-Pools, Standard Edition-Servern und Vermittlungsservern erfassen. Wenn Sie einen Monitoring Server bereitstellen, können Sie ihn mit den Pools oder Servern verknüpfen, die er überwachen soll. In Abbildung 1 sind zwei mögliche Topologien für den Monitoring Server dargestellt.

Abbildung 1: Monitoring Server-Topologien

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Dd441306.note(de-de,office.13).gifHinweis:
Sie können mehrere Monitoring Server einer einzigen Überwachungsdatenbank zuordnen, die auf einem anderen Computer ausgeführt wird. In dieser Topologie sollte der Zeitpunkt des Leervorgangs für die Monitoring Server unbedingt konfiguriert werden, um mögliche Datenbanksperrungen zu vermeiden, die bei gleichzeitig ausgeführten Leervorgängen auftreten können. Ausführliche Informationen zum Konfigurieren des Zeitpunkts des Leervorgangs finden Sie unter Configuring Retention of QoE and CDR Data (in englischer Sprache) im Dokumentationsabschnitt zur Verwaltung von Office Communications Server 2007 R2.

Unterstützte Zusammenstellungen

Office Communications Server 2007 R2 unterstützt eine Vielzahl von Zusammenstellungsszenarien, die Ihnen die Flexibilität geben, Hardwarekosten einzusparen, indem Sie mehrere Komponenten auf einem physischen Server ausführen, wenn Sie über eine kleine Organisation verfügen. Wenn Sie über eine größere Organisation verfügen, in der Skalierbarkeit und Leistung wichtig sind, können Sie auch separate Komponenten auf unterschiedlichen Servern ausführen. Die Skalierbarkeitsfaktoren sollten auf jeden Fall berücksichtigt werden, bevor Sie sich entschließen, den Monitoring Server oder seine Datenbanken mit anderen Serverrollen oder Datenbanken zusammenzustellen.

Der Monitoring Server kann mit einem Standard Edition-Server zusammengestellt werden. Wenn Ihre Bereitstellung aus einem einzigen Standard Edition-Server besteht, können Sie durch Zusammenstellen des Monitoring Servers mit dem Standard Edition-Server verhindern, dass Sie einen separaten Computer für den Monitoring Server benötigen.

Der Monitoring Server kann auch mit anderen Serverrollen von Office Communications Server zusammengestellt werden, z. B. dem Archivierungsserver. Wenn der Monitoring Server und der Archivierungsserver zusammengestellt werden, können ihre Datenbanken auf dem gleichen Server oder auf einem anderen Server gehostet oder auf zwei unterschiedliche Datenbankserver aufgeteilt werden.

Dd441306.note(de-de,office.13).gifHinweis:
Wenn Sie den Monitoring Server mit einem Standard Edition-Server zusammenstellen, müssen Sie eine vollständige Edition von SQL Server auf dem Server installieren und können nicht die SQL Server Express Edition verwenden, die normalerweise bei einem Standard Edition-Server verwendet wird.

Der Monitoring Server und die Monitoring Server-Datenbanken können sich auf demselben Server befinden oder auf separaten Servern installiert werden, wie in Abbildung 2 dargestellt.

Abbildung 2: Zusammenstellung der Monitoring Server-Datenbank

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Der Server, auf dem die Monitoring Server-Datenbanken gehostet werden, kann auch andere Datenbanken hosten. Die folgenden Szenarien werden unterstützt:

  • Die Monitoring Server-Datenbanken werden mit einer oder mehreren anderen Office Communications Server-Datenbanken (einschließlich der Back-End-Datenbank, der Archivierungsserver-Datenbank sowie der Reaktionsgruppendienst-Datenbank) zusammengestellt.
  • Die Monitoring Server-Datenbanken werden mit Datenbanken von Drittanbieterprodukten zusammengestellt.

Skalierung

Wenn Sie den Monitoring Server bereitstellen, verknüpfen Sie ihn mit einem oder mehreren Front-End-Servern, Standard Edition-Servern und/oder Vermittlungsservern. Der Monitoring Server erfasst dann Daten von den Servern, die damit verknüpft wurden. Es wird empfohlen, alle Front-End-Server in demselben Enterprise-Pool mit einem einzigen Monitoring Server zu verknüpfen. Dies ist jedoch nicht erforderlich.

Für eine optimale Skalierbarkeit dürfen Sie den Monitoring Server nicht mit einer anderen Serverrolle kombinieren oder die Monitoring Server-Datenbanken mit anderen Datenbanken zusammenstellen. Wenn die Monitoring Server-Datenbanken auf einem anderen Computer als dem Monitoring Server selbst gehostet werden, wird die Leistung nicht wesentlich verbessert.

Ein einzelner Monitoring Server kann bis zu 200.000 Benutzer unterstützen. Wenn Sie mehrere Pools mit insgesamt weniger als 200.000 Benutzern haben, wird empfohlen, alle Pools mit einem einzigen Monitoring Server zu verknüpfen, um die Verwaltung zu vereinfachen. Wenn Sie über Pools an unterschiedlichen physischen Standorten verfügen, ist es möglicherweise sinnvoller, einen Monitoring Server an jedem Standort bereitzustellen.

Überwachen der Datenbankleistung

Für eine optimale Leistung wird empfohlen, die folgenden Dateien auf vier physischen Datenträgern zu platzieren:

  • Systemdatei und MSMQ-Datei (Message Queuing) auf demselben physischen Datenträger
  • QoE-Datenbankdatei und KDS-Datenbankdatei auf demselben physischen Datenträger
  • QoE-Datenbank-Protokolldatei
  • KDS-Datenbank-Protokolldatei

Wenn Sie die Monitoring Server-Datenbanken mit anderen Datenbanken auf demselben Server zusammenstellen, sollten Sie die Monitoring Server-Datenbanken in einer von anderen Datenbanken getrennten Instanz ausführen. Um eine optimale Leistung zu erhalten, müssen Sie die Monitoring Server- und die Datenbank-Datendateien und -Protokolldateien auf separaten physischen Datenträgern speichern. Wägen Sie mögliche Auswirkungen auf die Leistung sorgfältig ab, bevor Sie die Monitoring Server-Datenbanken mit anderen Datenbanken zusammenstellen.

Größe der Überwachungsdatenbank

Basierend auf dem Benutzermodell von Office Communications Server (ausführliche Informationen zum Benutzermodell finden Sie unter Kapazitätsplanung) nimmt die Größe der KDS-Datenbank pro Benutzer und pro Tag um 8,8 KB, und die Größe der QoE-Datenbank um 16,8 KB zu. Verwenden Sie die folgende Formel, um die Datenbankgröße abzuschätzen:

Database size = (DB growth per user per day) * (Number of users) * (Number of days)

Die in der KDS-Datenbank über einen Zeitraum von 60 Tagen erfassten Daten für 50.000 Benutzer würden beispielsweise mit 8.8*50000*60 insgesamt 25 GB ergeben. Wenn Office Communications Server in Ihrer Organisation erheblich von dem Benutzermodell abweicht, passen Sie die Schätzung für das tägliche Wachstum der Datenbank entsprechend an.

Sie können diese Formel zusammen mit dem bei Ihnen verfügbaren Datenbankspeicherplatz verwenden, um zu ermitteln, wie viele Daten Sie in Ihrer Datenbank speichern können (der Standard beträgt 60 Tage).

Berichtleistung

Die Berichterstattung ist ein weiterer Faktor, der von der Leistung beeinflusst wird. Das mitgelieferte Monitoring Server-Berichtspaket enthält einen Satz Standardberichte, die für die Verwendung in den meisten Szenarien entworfen wurden. Wenn Sie jedoch Berichte zu einer sehr großen Datenmenge benötigen, z. B. einen QoE-Bericht zu 10 Millionen Anrufen, ist eine Offlinelösung zur Berichterstellung möglicherweise besser geeignet. Das Berichtspaket verwendet die tempdb-Datenbank in SQL Server als internen Cache. Daher wird empfohlen, die tempbd-Datenbank auf einem separaten physikalischen Datenträger zu speichern, auf dem mindestens 10 GB Speicherplatz zur Verfügung stehen. Berücksichtigen Sie außerdem, dass die Berichtleistung des Monitoring Servers beeinträchtigt werden kann, wenn die Monitoring Server-Datenbank größer ist als der physische Speicher des Datenbankservers.

Voraussetzungen für den Monitoring Server

Vor dem Bereitstellen des Monitoring Servers müssen Sie die folgende Software installieren:

  • Message Queuing mit aktivierter Active Directory-Integration auf dem Server, auf dem der Monitoring Server ausgeführt wird.
  • Message Queuing mit aktivierter Active Directory-Integration auf jedem Front-End-Server und Standard Edition-Server, auf dem ein Monitoring Server Daten erfassen wird. (Message Queuing muss nicht auf Monitoring Servern installiert werden, die überwacht werden.)
  • Empfohlen: Wenn Sie SQL Server Reporting Services auf dem Computer mit der Monitoring Server-Datenbank installieren, können Sie mit den vom Monitoring Server erfassten Daten ausführliche Berichte erstellen. Wenn Sie SQL Server Reporting Services nicht installieren, können Sie die Daten des Monitoring Servers nur anzeigen, indem Sie eigene SQL-Abfragen für die Monitoring Server-Datenbank schreiben.
    Wenn auf Ihrem Datenbankserver SQL Server 2008 ausgeführt wird, müssen Sie SQL Server 2008 Reporting Services verwenden. Wenn auf dem Server SQL Server 2005 ausgeführt wird, müssen Sie SQL Server 2005 Reporting Services mit SP2 verwenden.

Anforderung an Ports zum Lastenausgleich

Damit QoE-Daten gesendet und empfangen werden können, müssen Sie Port 5069 auf den Systemen zum Lastenausgleich der Front-End-Pools öffnen.

Bereitstellungsreihenfolge

Stellen Sie den Monitoring Server bereit, nachdem Sie mindestens einen Enterprise-Pool oder Standard Edition-Server installiert haben. Achten Sie darauf, dass Sie einen Pool oder Standard Edition-Server einem bereitgestellten Monitoring Server zuweisen, wenn Sie die QoE- und KDS-Datenerfassung auf diesem Pool oder Server aktivieren, damit die Daten erfasst und gespeichert werden.

Die Bereitstellung des Monitoring Servers zu einem verhältnismäßig frühen Zeitpunkt im Bereitstellungsprozess kann hilfreich sein, damit Sie QoE-Daten erfassen und die Medienqualität Ihres Netzwerks während der Planungsphase und in der Phase vor der Bereitstellung beurteilen können.

Bereitstellungsprozess für den Monitoring Server

Vor der Bereitstellung des Monitoring Servers müssen Sie überprüfen, ob die Systeminfrastruktur und der Server, auf dem der Monitoring Server installiert werden soll, die zuvor in diesem Abschnitt beschriebenen Hardware- und Softwareanforderungen erfüllen. Wenn die Umgebung bereit ist, installieren Sie die Monitoring Server-Dateien, aktivieren Sie den Server, starten Sie die Dienste, und weisen Sie dem Monitoring Server die Server zu, die überwacht werden sollen. Tabelle 1 enthält eine Übersicht der erforderlichen Schritte. Im Dokumentationsabschnitt Bereitstellen des Monitoring Servers finden Sie ausführliche Anweisungen.

Tabelle 1. Bereitstellungsprozess für den Monitoring Server

Phase Schritte Berechtigungen Dokumentation.

Installieren der erforderlichen Software.

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Installieren Sie Message Queuing auf dem Computer, der der Monitoring Server sein wird.
  • Installieren Sie SQL Server auf dem Server, auf dem die Monitoring Server-Datenbank gespeichert wird.
  • Optional können Sie SQL Server Reporting Services auf dem Server installieren, auf dem die Monitoring Server-Datenbank gespeichert wird.
  • Installieren Sie optional Office Communications Server 2007 R2 Management Pack für SCOM 2007

Domänenbenutzer, der Mitglied der Gruppe der lokalen Administratoren ist

Installieren der erforderlichen Dateien für den Monitoring Server als Vorbereitung im Dokumentationsabschnitt "Bereitstellen des Monitoring Servers".

Installieren und Aktivieren des Monitoring Servers

  1. Installieren Sie die Monitoring Server-Dateien.
  2. Aktivieren Sie den Überwachungsdienst.

Gruppe "Administratoren"

Gruppe Domänenadministratoren und RTCUniversalServerAdmins

Installieren der Dateien für den Monitoring Server

Aktivieren des Monitoring Servers
im Dokumentationsabschnitt "Bereitstellen des Monitoring Servers".

Starten der Dienste

Starten Sie den Überwachungsdienst.

Administratorgruppe

Starten des Überwachungsdiensts im Dokumentationsabschnitt "Bereitstellen des Monitoring Servers"

Bereitstellen der Monitoring Server-Berichte.

Wenn Sie SQL Server Reporting Services auf dem Server installiert haben, auf dem der Datenbankserver gehostet wird, können Sie das Berichtspaket des Monitoring Servers bereitstellen, um einen Satz von Standardberichten zu verwenden, die im Monitoring Server enthalten sind.

Administratorgruppe

Bereitstellen der Monitoring Server-Berichte (empfohlen) im Dokumentationsabschnitt "Bereitstellen des Monitoring Servers"

Konfigurieren der Benutzer und Server für die Überwachung

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Aktivieren Sie die KDS-Erfassung in den globalen Einstellungen.
  • Öffnen Sie Port 5069 in dem System zum Lastenausgleich des Enterprise-Pools.
  • Installieren Sie Message Queuing auf den Front-End-Servern und Standard Edition-Servern, die überwacht werden.
  • Ordnen Sie den Front-End-Servern und Standard Edition-Servern einen neuen Monitoring Server zu.
  • Ordnen Sie den überwachten Enterprise-Pools Vermittlungsserver zu. Es werden Vermittlungsserver unterstützt, auf denen Office Communications Server 2007 R2 oder Office Communications Server 2007 ausgeführt wird.

Gruppe Domänen-Admins

Gruppe Administratoren

Konfigurieren der zu überwachenden Server im Dokumentationsabschnitt "Bereitstellen des Monitoring Servers"

Siehe auch

Weitere Ressourcen

Bereitstellen des Monitoring Servers