Lastenausgleichssysteme für Office Communications Server 2007 R2

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2012-01-23

In einem Enterprise-Pool mit mehreren Enterprise Edition-Servern ist ein Hardwaregerät zum Lastenausgleich erforderlich. Für einen Standard Edition-Server oder einen einzelnen Front-End-Server der Enterprise Edition ist kein Lastenausgleichssystem erforderlich. Für Arrays konsolidierter Edgeserver mit Office Communications Server 2007 R2 ist ein Lastenausgleichssystem nötig. Dieses spielt eine entscheidende Rolle beim Ermöglichen von Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit für mehrere Server, die mit einer zentralen Datenbank in der Back-End-Datenbank für Office Communications Server 2007 R2 verbunden sind.

Voraussetzungen für ein Lastenausgleichssystem, das eine Verbindung mit einem Pool herstellt

Bevor ein Lastenausgleichssystem eine Verbindung mit dem Pool von Office Communications Server 2007 R2 Enterprise herstellen kann, müssen Sie Folgendes konfigurieren:

  • Für die Server im Pool eine statische IP-Adresse
  • Für jeden Server im Pool ein Zertifikat, das von einer Zertifizierungsstelle in der lokalen Domäne des Pools ausgestellt wurde
  • Eine virtuelle IP-Adresse und einen DNS-Eintrag für das Lastenausgleichssystem
  • Testbenutzer, die im Pool erstellt und für SIP aktiviert wurden
  • Installieren Sie das Stammzertifikat der Zertifizierungsstelle in der Domäne (oder vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle) auf Clientcomputern.
  • Melden Sie sich an allen Servern im Pool über TLS an, um sicherzustellen, dass die Zertifikate funktionieren.

Anforderungen an Lastenausgleichssysteme

Ein Lastenausgleichssystem für den Office Communications Server 2007 R2 Enterprise-Pool muss die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Es muss eine virtuelle IP-Adresse über ARP (Address Resolution Protocol) verfügbar machen.

  • Die virtuelle IP-Adresse muss über einen einzelnen DNS-Eintrag verfügen, der Pool-FQDN genannt wird.

  • Die virtuelle IP-Adresse muss statisch sein.

  • Das Öffnen mehrerer Ports für dieselbe virtuelle IP-Adresse muss zulässig sein. Insbesondere müssen die Ports in der folgenden Tabelle verfügbar gemacht werden.

    Erforderliche Ports Portverwendung

    5060

    SIP-Kommunikation über TCP

    5061

    SIP-Kommunikation über TLS

    135

    Zum Verschieben von Benutzern aus einem Pool und Ausführen anderer auf DCOM basierender Vorgänge

    443

    HTTPS-Datenverkehr zu den Pool-URLs

    444

    Kommunikation zwischen dem Konferenzzustandsobjekt (Office Communications Server 2007 R2-Komponente zum Verwalten des Konferenzstatus) und den Konferenzservern

    5065

    SIP-Lauschanforderungen für Anwendungsfreigabe

    5069

    Monitoring Server

    5071

    SIP-Lauschanforderungen für Reaktionsgruppendienst

    5072

    SIP-Lauschanforderungen für Konferenzzentrale

    5073

    SIP-Lauschanforderungen für Konferenzankündigungsserver

    5074

    SIP-Lauschanforderungen für externe Lautstärkeregelung

    8404

    TLS-Lauschen (Remoting über MTLS) auf Kommunikation zwischen Servern für den Reaktionsgruppendienst

  • Das Lastenausgleichssystem muss Affinität auf TCP-Ebene bieten. Dies bedeutet, dass das Lastenausgleichssystem sicherstellen muss, dass TCP-Verbindungen mit einem Computer mit Office Communications-Server 2007 R2 im Pool hergestellt werden und der gesamte Datenverkehr über diese Verbindung für denselben Computer mit Office Communications-Server 2007 R2 bestimmt ist.

  • Das Lastenausgleichssystem muss ein konfigurierbares Intervall für ein TCL-Leerlaufzeitlimit angeben, dessen Höchstwert größer gleich dem Mindestwert des REGISTER-Aktualisierungs- oder SIP Keep-Alive-Intervalls von 30 Minuten ist.

  • Das Lastenausgleichssystem muss zahlreiche Metriken unterstützen (z. B. Roundrobin, am wenigsten ausgelastete Verbindungen usw.). Ein auf den am wenigsten ausgelasteten Verbindungen basierender Lastenausgleichsmechanismus wird für das Lastenausgleichssystem empfohlen. Dies bedeutet, dass das Lastenausgleichssystem alle Computer mit Office Communications Server 2007 R2 auf Grundlage der ihnen zugewiesenen Gewichtung und der Anzahl ausstehender Verbindungen klassifiziert. Anhand dieser Klassifizierung wird dann der Office Communications Server 2007 R2-Computer für die nächste Verbindungsanforderung ausgewählt.

  • Das Lastenausgleichssystem muss die Verfügbarkeit von Office Communications Server 2007 R2 erkennen können, indem TCP-Verbindungen mit entweder Port 5060 (SIP über TCP), 5061 (SIP über TLS) oder 444 (Konferenzen über HTTPS) hergestellt werden, je nachdem, was aktiv ist (wird auch als Takt oder Monitor bezeichnet). Das Abfrageintervall muss ein konfigurierbarer Wert mit einem Mindestwert von fünf Sekunden sein. Das Lastenausgleichssystem darf keinen Computer mit Office Communications Server 2007 R2 auswählen, der heruntergefahren wird, bis eine erfolgreiche TCP-Verbindung (Takt) erneut hergestellt werden kann.

  • Netzwerkkarten muss exakt eine statische IP-Adresse haben, die für eingehenden dem Lastenausgleich unterliegenden Datenverkehr verwendet wird.

  • Der Computer muss einen registrierten FQDN haben. Auf die für diesen FQDN registrierte IP-Adresse muss im Unternehmen ein öffentlicher Zugriff möglich sein.

  • Das Lastenausgleichssystem muss zulassen, dass Server aus dem Pool entfernt bzw. diesem hinzugefügt werden, ohne dass der Pool heruntergefahren wird.

  • Das Lastenausgleichssystem muss die Übersetzung von Netzwerkadressen (Network Address Translation, NAT) unterstützen.

Wenn Sie das Lastenausgleichssystem konfigurieren, müssen Sie beim zuständigen Netzwerk- und DNS-Administrator eine virtuelle IP-Adresse für das Lastenausgleichssystem sowie eine statische IP-Adresse für alle Server anfordern, die im Enterprise-Pool bereitgestellt werden sollen.

Unterstützte Konfigurationen des Lastenausgleichssystems

Die meisten Lastenausgleichssysteme können auf eine der folgenden Weisen für die Unterstützung der Netzwerkadressenübersetzung konfiguriert werden:

  • Full-NAT-Modus (auch bekannt als Proxy-, Secure NAT-, Source NAT- oder SNAT-Modus). Im Full-NAT-Modus ändern sich die Quell- und Ziel-IP-Adresse, wenn Pakete durch das Lastenausgleichssystem geleitet werden.
  • Half-NAT-Modus (auch bekannt als Transparenz-, Destination NAT- oder DNAT-Modus). Im Half-NAT-Modus ändert sich die Ziel-IP-Adresse, wenn Pakete durch das Lastenausgleichssystem geleitet werden, die Quell-IP-Adresse hingegen nicht.

Ein Lastenausgleich mithilfe einer DSR-Konfiguration (Direct Server Return) wird nicht unterstützt.

In der folgenden Tabellen werden die unterstützten Konfigurationen für den Full-NAT- und Half-NAT-Modus vorgestellt.

Pools mit Lastenausgleich Unterstützte NAT-Modi Hinweise

Enterprise-Pools und Communicator Web Access

Full-NAT

Half-NAT wird für den Lastenausgleich interner Pools nicht unterstützt, da es bei einer Kommunikation zwischen Servern in einem internen Pool zu einem Fehler kommt, wenn Server im Pool versuchen, sich mit ihrer eigenen virtuellen IP-Adresse zu verbinden.

Edgepools

Full-NAT und

Half-NAT

Die virtuelle IP-Adresse für die externe Schnittstelle der Edgeserver muss nur für Datenverkehr zum Edgeserver (für jede virtuelle IP-Adresse, die für Edgeserver und HTTP verwendet wird) auf Half-NAT oder Full-NAT festgelegt werden. Ferner wird die Netzwerkadressenübersetzung nicht für die IP-Adresse der externen Schnittstelle des A/V-Edgeservers eines Edgeservers unterstützt, sodass die IP-Adresse der externen Schnittstelle des A/V-Edgediensts auf jedem Edgeserver öffentlich routingfähig (keine Netzwerkadressenübersetzung) sein muss.

Ausführliche Informationen zum Lastenausgleich bei Pools finden Sie unter Enterprise Edition in der Planungsdokumentation. Ausführliche Informationen zum Lastenausgleich für Edgeserver finden Sie unter Komponenten für den Zugriff durch externe Benutzer in der Planungsdokumentation. Ausführliche Informationen zum Lastenausgleich für Communicator Web Access finden Sie unter Unterstützung für Communicator Web Access in der Planungsdokumentation. Ausführliche Informationen zu Directors finden Sie unter Directorkomponente in der Dokumentation zu den unterstützten Topologien und Infrastrukturanforderungen. Ausführliche Informationen zur Unterstützung des Lastenausgleichs in Office Communications Server 2007 R2 finden Sie unter Umgebungsanforderungen in der Dokumentation zu den unterstützten Topologien und Infrastrukturanforderungen.