Leitfaden zu Active Directory-Standorte und -Dienste

Veröffentlicht: 17. Sep 2004

In diesem Leitfaden wird erläutert, wie das Snap-In Active Directory-Standorte und -Dienste zum Verwalten der Replikationstopologie innerhalb eines Standortes in einem LAN (Local Area Network) und zwischen Standorten in einem WAN (Wide Area Network) verwendet wird.

Auf dieser Seite

Dn151184.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Einführung

Dn151184.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Übersicht

Dn151184.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Verwenden des Tools Active Directory-Standorte und -Dienste

Dn151184.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Anhang: Konzepte der Replikationstopologie

Dn151184.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Weitere Ressourcen

Einführung

Leitfäden

Die Leitfäden zur Bereitstellung von Microsoft Windows Server 2003 vermitteln praktische Erfahrungen im Umgang mit vielen gängigen Betriebssystemkonfigurationen. Diese Leitfäden befassen sich zunächst mit der Einrichtung einer einfachen Netzwerkinfrastruktur im Rahmen der Installation von Windows Server 2003 und der Konfiguration von Active Directory®. Anschließend wird die Installation von Windows XP Professional auf einer Arbeitsstation und schließlich das Hinzufügen dieser Arbeitsstation zu einer Domäne erläutert. Die hieran anschließenden Leitfäden setzen das Vorhandensein dieser allgemeinen Netzwerkinfrastruktur voraus. Falls Sie diese allgemeine Netzwerkinfrastruktur nicht einrichten möchten, müssen Sie bei Verwendung dieser Leitfäden die entsprechenden Änderungen vornehmen.

Die Einrichtung der allgemeinen Netzwerkinfrastruktur wird in den folgenden Leitfäden erläutert:

Nachdem die hierin beschriebene allgemeine Netzwerkinfrastruktur konfiguriert wurde, können alle anderen Leitfäden durchgearbeitet werden. Beachten Sie, dass für einige dieser Leitfäden neben der Einrichtung der vorstehend genannten allgemeinen Netzwerkinfrastruktur weitere Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Alle zusätzlichen Anforderungen werden im jeweiligen Leitfaden aufgeführt.

Microsoft Virtual PC

Die Leitfäden zur Bereitstellung von Windows Server 2003 können in einer physischen Laborumgebung oder mithilfe von Virtualisierungstechnologien wie Microsoft Virtual PC 2004 oder Microsoft Virtual Server 2005 implementiert werden. Mit VM-Technologie (Virtual Machine) sind Kunden in der Lage, mehrere Betriebssysteme parallel auf einem einzigen physischen Server auszuführen. Virtual PC 2004 und Virtual Server 2005 wurden entwickelt, um die operative Effizienz beim Testen und Bereitstellen von Software, bei der Migration von Legacyanwendungen und bei der Serverkonsolidierung zu verbessern.

In den Leitfäden zur Bereitstellung von Windows Server 2003 wird bei allen Konfigurationen von einer physischen Laborumgebung ausgegangen, wobei die meisten Konfigurationen jedoch auch unverändert in einer virtuellen Umgebung zum Einsatz kommen können.

Die Übertragung der hier erläuterten Konzepte auf eine virtuelle Umgebung ist allerdings nicht Gegenstand des vorliegenden Dokuments.

Wichtige Hinweise

Die hierin verwendeten Firmen, Organisationen, Produkte, Domänennamen, E-Mail-Adressen, Logos, Personen, Orte und Ereignisse frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit bestehenden Firmen, Organisationen, Produkten, Domänennamen, E-Mail-Adressen, Logos, Personen, Orten oder Ereignissen ist rein zufällig.

Diese allgemeine Infrastruktur ist für die Verwendung in einem privaten Netzwerk ausgelegt. Der in dieser Infrastruktur verwendete fiktive Firmenname und der DNS-Name (Domain Name System) sind nicht für die Verwendung im Internet registriert. Die Namen sollten daher nicht in einem öffentlichen Netzwerk oder im Internet verwendet werden.

Die Struktur des Verzeichnisdienstes Active Directory für diese allgemeine Infrastruktur soll zeigen, wie die Änderungs- und Konfigurationsverwaltung von Windows Server 2003 in Verbindung mit Active Directory funktioniert. Sie stellt kein Modell für die Konfiguration von Active Directory in einer beliebigen Organisation dar.

Dn151184.590B5404BFEA7F06684DB47B00539355(de-de,TechNet.10).png Zum Seitenanfang

Übersicht

Der primäre Zweck des Snap-Ins Active Directory-Standorte und -Dienste unter Windows Server 2003 besteht darin, die Replikationstopologie einer Unternehmensumgebung sowohl innerhalb eines Standortes in einem LAN als auch zwischen Standorten in einem WAN zu verwalten.

Hinweis: Im Anhang finden Sie weitere Informationen darüber, wie mit dem Active Directory-Verzeichnisdienst Daten repliziert werden. Wenn Sie mit den Konzepten der Replikation noch nicht vertraut sind, empfiehlt es sich, zunächst den Anhang zu lesen.

Standorte

Ein Standort ist ein Bereich des Netzwerkes, der über schnelle Netzwerkverbindungen mit hoher Bandbreite verfügt. Hierbei handelt es sich per Definition um eine Sammlung von Computern mit schnellen Verbindungen auf Basis von IP-Subnetzen (Internet-Protokoll). Da Standorte steuern, wie die Replikation erfolgt, haben Änderungen, die mit dem Snap-In Active Directory-Standorte und -Dienste gemacht werden, Auswirkungen darauf, wie effizient die Domänencontroller (DCs) innerhalb einer Domäne (aber über große Entfernung) miteinander kommunizieren können.

Ein Standort unterscheidet sich konzeptionell von einer Domäne unter Windows Server 2003, da ein Standort mehrere Domäne und eine Domäne mehrere Standorte umfassen kann. Standorte sind nicht Teil des Domänennamespaces. Standorte steuern die Replikation von Domänendaten und helfen, die Nähe von Ressourcen zu ermitteln. So wählt beispielsweise eine Arbeitsstation zum Zweck der Authentifizierung einen Domänencontroller (DC) innerhalb des eigenen Standortes.

Zur Sicherstellung, dass die Replikation seitens Active Directory ordnungsgemäß durchgeführt werden kann, wird auf allen DCs ein Konsistenzprüfungsdienst mit Namen Knowledge Consistency Checker (KCC) ausgeführt, der automatisch Verbindungen zwischen einzelnen Computern am gleichen Standort herstellt. Diese Verbindungen werden als Active Directory-Verbindungsobjekte bezeichnet. Der Administrator kann weitere Verbindungsobjekte erstellen oder Verbindungsobjekte entfernen. Wenn die Replikation jedoch an irgendeinem Punkt innerhalb eines Standortes unmöglich wird oder wenn sich ein einzelner Ausfallpunkt ergibt, schaltet sich die Konsistenzprüfung ein und erstellt so viele neue Verbindungsobjekte wie nötig sind, um die Active Directory-Replikation wiederaufzunehmen.

Bei der Replikation zwischen Standorten wird davon ausgegangen, dass hierfür entweder höhere Verbindungskosten anfallen oder die Verbindungsgeschwindigkeit geringer ist. Der Mechanismus für die Replikation zwischen Standorten ermöglicht die Auswahl von alternativen Transportmethoden und wird mit der Erstellung von Standortverknüpfungen und Standortverknüpfungsbrücken eingerichtet.

Standardname-des-ersten-Standorts

Der erste Standort wurde automatisch bei der Installation von Windows Server 2003 auf dem ersten Domänencontroller des Unternehmens eingerichtet. Dieser Standort trägt den Namen "Standardname-des-ersten-Standorts". Sie können den Standort später umbenennen oder den Namen beibehalten.

Die Replikationstopologie aus Standorten im Netzwerk steuert Folgendes:

  • Wo die Replikation erfolgt, z. B. welche DCs direkt mit welchen anderen DCs am gleichen Standort kommunizieren. Darüber hinaus steuert die Topologie, wie Standorte miteinander kommunizieren.
  • Wann die Replikation erfolgt. Die Replikation zwischen Standorten kann vom Administrator vollständig per Zeitplan gesteuert werden. Die Replikation zwischen DCs innerhalb des gleichen Standortes basiert auf Benachrichtigungen. Diese Benachrichtigungen werden innerhalb von fünf Minuten nach Durchführung einer Änderung an einem Objekt in der Domäne ausgegeben.

Alle neu heraufgestuften DCs werden in den Standortcontainer gesetzt, dem sie zum Zeitpunkt der Installation angehörten. Beispielsweise könnte ein für Kalifornien vorgesehener Server ursprünglich im Datencenter in hawaiianischen Maui gebaut und konfiguriert worden sein, daher setzt der Serverkonfigurations-Assistent den Server in den Container des Standortes Maui. Nach Ankunft des Geräts in Kalifornien kann das Serverobjekt mithilfe des Snap-Ins Active Directory-Standorte und -Dienste an den neuen Standort verschoben werden.

Die Teilstruktur Standorte des Snap-Ins Active Directory-Standorte und -Dienste kann wie folgt verwendet werden:

  • Anzeigen der gültigen Standorte innerhalb eines Unternehmens. Beispielsweise kann für "Standardname-des-ersten-Standorts" ein Standortname wie "Headquarters" verwendet werden. Standorte können erstellt, gelöscht oder umbenannt werden.
  • Anzeigen der Server, die sich an einem Standort befinden. Server können gelöscht oder zwischen Standorten verschoben werden. (Hinweis: Obwohl Server auch manuell hinzugefügt werden können, erfolgt dies in der Regel automatisch beim Einrichten des Domänencontrollers.
  • Anzeigen der Anwendungen, die über Standortinformationen verfügen. Die Active Directory-Topologie befindet sich im Zweig Standorte\Standardname-des-ersten-Standorts\Server. Hierin sind nur die Server enthalten, die Teil eines bestimmten Standortes sind, unabhängig von der Domäne. Zum Prüfen der Verbindungen eines gegebenen Servers zeigen Sie Standorte\Standardname-des-ersten-Standorts\Server\{Server}\NTDS-Einstellungen an. Für jeden Server gibt es Verbindungen und Zeitpläne, die die Replikation auf andere Server an diesem Standort steuern.
    • Verbindungen. Damit zwischen zwei Computern eine bidirektionale Replikation erfolgen kann, muss eine Verbindung vom ersten zum zweiten Computer und eine komplementäre Verbindung vom zweiten zum ersten Computer bestehen.
    • Zeitpläne. Zwischen den Servern an einem Standort findet etwa alle fünf Minuten eine Pullreplikation von neuen Verzeichnisdeltas statt. Zeitpläne sind auch standortintern von Bedeutung, um für den Fall, dass das Verbindungsobjekt eines Replikationspartners beschädigt ist, eine regelmäßige Benachrichtigung der Replikationsempfänger zu erzwingen. Diese Art der Benachrichtigung erfolgt in der Regel alle sechs Stunden. Darüber hinaus sind Zeitpläne auch für die Steuerung der Pullreplikation zwischen Standorten äußerst wichtig. (Es gibt keine automatische Replikation im Fünf-Minuten-Turnus zwischen Standorten.)
  • Anzeigen von Transporten und Verknüpfungen zwischen Standorten. Transporte repräsentieren die Protokolle, die für die Kommunikation zwischen ausgewählten Standorten verwendet werden (z. B. IP).
  • Anzeigen von Subnetzen. Mithilfe von Subnetzen kann der Administrator Standorten IP-Adressbereiche zuordnen.

Voraussetzungen

Dn151184.590B5404BFEA7F06684DB47B00539355(de-de,TechNet.10).png Zum Seitenanfang

Verwenden des Tools Active Directory-Standorte und -Dienste

So starten Sie das Tool Active Directory-Standorte und –Dienste

  1. Klicken Sie auf HQ-CON-DC-01 auf die Schaltfläche Start, zeigen Sie auf AlleProgramme, dann auf Verwaltung, und klicken Sie nun auf Active Directory-Standorte und -Dienste. Nun wird eine Konsole wie in Abbildung 1 dargestellt geöffnet.

    Dn151184.B21D65616F6EAE553B329829F0A467F6(de-de,TechNet.10).png

    Abbildung 1. Snap-In Active Directory-Standorte und -Dienste

Ändern von Standorteigenschaften

So ändern Sie den "Standardnamen-des-ersten-Standorts"

  1. Klicken Sie auf das Pluszeichen (+), um die Teilstruktur Standorte zu erweitern.
  2. Klicken Sie im linken Teilfenster der Konsole mit der rechten Maustaste auf Standardname-des-ersten-Standorts, und klicken Sie dann auf Umbenennen.
  3. Geben Sie Seattle-WA ein, und drücken Sie die EINGABETASTE.

Erstellen eines neuen Standortes

In Active Directory repräsentieren Standorte die physische Struktur oder Topologie Ihres Netzwerkes. Active Directory nutzt die Topologieinformationen, die als Standort- und Standortverknüpfungsobjekte im Verzeichnis gespeichert sind, um eine möglichst effiziente Replikationstopologie aufzubauen. Zum Definieren von Standorten und Standortverknüpfungen wird das Snap-In Active Directory-Standorte und -Dienste verwendet. Ein Standort ist ein Satz Subnetze, die über Breitbandverbindungen verfügen. Standorte unterscheiden sich insofern von Domänen, als dass Standorte die physische Struktur des Netzwerkes repräsentieren, wohingegen Domänen für die logische Struktur der Organisation stehen.

So fügen Sie einen neuen Standort hinzu

  1. Klicken Sie im linken Teilfenster der Konsole mit der rechten Maustaste auf Standorte, und klicken Sie dann auf Neuer Standort.

  2. Geben Sie im Dialogfeld Neues Objekt – Standort als neuen Standortnamen Vancouver-BC ein.

  3. Klicken Sie auf DEFAULTIPSITELINK (Standard-IP-Standortverknüpfung), und klicken Sie dann auf OK.

    (Hinweis: Standortverknüpfungen werden an späterer Stelle in diesem Dokument noch näher erläutert.

  4. Lesen Sie die Informationen im Active Directory-Meldungsfeld, und klicken Sie dann auf OK.

Verschieben von Computern zwischen Standorten

Computer können nun aus dem Servercontainer eines beliebigen anderen Standortes in den des aktuellen Standortes verschoben werden.

Hinweis: Computern werden Standorten basierend auf der IP-Adresse und der Subnetzmaske zugeordnet. Die Standortzuordnung wird bei Clients und Mitgliedsservern anders gehandhabt als bei Domänencontrollern. Bei einem Client wird die Standortzuordnung bei der Anmeldung dynamisch anhand der IP-Adresse und der Subnetzmaske ermittelt. Bei einem Domänencontroller wird die Standortmitgliedschaft von der Position des zugehörigen Serverobjekts in Active Directory bestimmt.

So verschieben Sie Computer an einen Standort

  1. Klicken Sie im Snap-In Active Directory-Standorte und -Dienste auf das Pluszeichen (+) neben Seattle-WA, und klicken Sie dann auf Server.

  2. Klicken Sie im Ergebnisfenster mit der rechten Maustaste auf HQ-CON-DC-02, und klicken Sie anschließend auf Verschieben.

  3. Klicken Sie im Dialogfeld Server verschieben wie in Abbildung 2 gezeigt auf Vancouver-BC, und klicken Sie dann auf OK.

    Dn151184.3415FC50CFFB489F2D6BF317BC3A3EF4(de-de,TechNet.10).png

    Abbildung 2. Verschieben eines Computers zwischen Standorten

  4. Wiederholen Sie die Schritte 2 und 3, um auch HQ-CON-DC-03 an den Standort Vancouver-BC zu verschieben.

  5. Klicken Sie im linken Teilfenster auf das Pluszeichen (+) neben Vancouver-BC, klicken Sie auf Server, und prüfen Sie, dass beide Server dem Standort zugeordnet wurden.

Arbeiten mit Subnetzen

Wie bereits im Vorfeld erläutert, ist ein Standort ein Sammlung von Computern, die über ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk wie ein LAN verbunden sind. Aller Computer innerhalb des gleichen Standortes befinden sich normalerweise im gleichen Gebäude- oder Campusnetzwerk. Ein einzelner Standort besteht aus einem oder mehreren IP-Subnetzen. Subnetze sind Unterteilungen eines IP-Netzwerkes. Jedes Subnetz verfügt über eine eigene, eindeutige Netzwerkadresse. Unter einer Subnetzadresse werden benachbarte Computer gruppiert, ähnlich wie benachbarte Postanschriften nach Postleitzahlen gruppiert werden. Jedem Standort sind ein oder mehrere Subnetze zugeordnet.

So fügen Sie einem bestimmten Standort ein Subnetz hinzu

  1. Klicken Sie im linken Teilfenster der Konsole auf Subnetze. Klicken Sie anschließend mit der rechten Maustaste auf Subnetze und wählen Sie Neues Subnetz aus dem Kontextmenü.

  2. Geben Sie im Dialogfeld Neues Objekt – Subnetz in den Feldern Adresse und Maske die in Abbildung 3 gezeigten Werte ein. Klicken Sie auf Vancouver-BC, um den Standort zu markieren, und klicken Sie dann auf OK.

    Dn151184.A4209823020E9CE11670B22A5BC94042(de-de,TechNet.10).png

    Abbildung 3. Hinzufügen eines Subnetzes

Wenn das Subnetz ordnungsgemäß erstellt wurde, wird es im Ordner Subnetze angezeigt. Das Subnetz wurde bei seiner Erstellung zwar dem Standort Vancouver-BC zugeordnet, diese Zuordnung kann im Bedarfsfall jedoch geändert werden.

So ordnen Sie das Subnetz einem bestimmten Standort zu

  1. Klicken Sie im Ordner Subnetze mit der rechten Maustaste auf das Subnetz 30.0.10.0/24, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  2. Wählen Sie im Dialogfeld Eigenschaften von 30.0.10.0/24 wie in Abbildung 4 gezeigt den Standort aus dem Listenfeld aus, dem dieses Subnetz zugeordnet werden soll, und klicken Sie auf OK.

    Dn151184.B42F74E1EB39808C6A58127FB6A6AEBA(de-de,TechNet.10).png

    Abbildung 4. Zuordnen eines Subnetzes zu einem Standort

  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Standort, und geben Sie eine Beschreibung der Position des Standortes ein. Im vorliegenden Beispiel geben Sie Vancouver ein und klicken auf OK.

Standortverknüpfungen

Mit dem Erstellen einer Standortverknüpfung zwischen zwei oder mehreren Standorten kann Einfluss auf die Replikationstopologie genommen werden. Mit einer Standortverknüpfung liefern Sie Active Directory Informationen darüber, welche Verbindungen zur Verfügung stehen, welche bevorzugt werden und wie viel Bandbreite verfügbar ist. Anhand dieser Informationen ermittelt Active Directory die Zeiten und Verbindungen, die die beste Replikationsleistung bieten.

Damit zwischen Standorten eine geplante Replikation erfolgen kann, muss eine gemeinsame Transportmethode für die Kommunikation vereinbart werden. Standortverknüpfungen basieren in der Regel auf IP.

So erstellen Sie eine Standortverknüpfung

  1. Klicken Sie auf das Pluszeichen (+) neben Inter-Site Transports, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf IP und wählen Sie Neue Standortverknüpfung aus dem Kontextmenü.

  2. Geben Sie im Dialogfeld Neues Objekt – Standortverknüpfung im Feld Name wie in Abbildung 5 gezeigt PNW-Slow Connection ein, und klicken Sie dann auf OK.

    Dn151184.D00A7AD9694FC9B7C1914B8408416E48(de-de,TechNet.10).png

    Abbildung 5. Erstellen einer Standortverknüpfung

  3. Doppelklicken Sie im Ergebnisfenster für IP-Standortverknüpfungen auf der rechten Seite auf die neu erstellte Verknüpfung PNW-Slow Connection.

  4. Geben Sie im Dialogfeld Eigenschaften von PNW-Slow Connection im Feld Beschreibung den Text Replication Every 24 Hours ein, ändern Sie die Einstellung von Replizieren alle auf 1440, und klicken Sie auf OK.

Hinweis: Wenn Sie DEFAULTIPSITELINK (Standard-IP-Standortverknüpfung) löschen, findet die Replikation zwischen Seattle und Vancouver alle 24 Stunden über IP und die Standortverknüpfung PNW-Slow Connection statt.

Standortverknüpfungsbrücken

Standardmäßig sind alle Standortverknüpfungen Brücken oder transitiv. Auf diese Weise können zwei Standorte, die nicht über eine explizite Standortverknüpfung verbunden sind, dennoch direkt über eine Kette von dazwischen liegenden Standortverknüpfungen und Standorten miteinander kommunizieren. Ein Vorteil der Brücken zwischen allen Standortverknüpfungen ist die vereinfachte Netzwerkverwaltung, denn so muss nicht für jeden möglichen Pfad zwischen Standortpaaren eine Standortverknüpfung erstellt werden.

Im Allgemeinen können Sie die automatische Erstellung von Standortverknüpfungsbrücken aktiviert lassen. Es kann aber auch Fälle geben, in denen Sie die automatische Erstellung von Standortverknüpfungsbrücken deaktivieren möchten, um diese manuell nur für spezielle Standortverknüpfungen zu erstellen, wie in folgenden Situationen.

  • Das Netzwerk ist nicht vollständig geroutet (nicht jeder Domänencontroller kann direkt mit jedem anderen Domänencontroller kommunizieren).
  • Sie arbeiten mit einem Netzwerkrouting oder einer Sicherheitsrichtlinie, das oder die verhindert, dass jeder Domänencontroller direkt mit jedem anderen Domänencontroller kommunizieren kann.
  • Der Active Directory-Entwurf enthält eine große Anzahl Standorte.

Dn151184.590B5404BFEA7F06684DB47B00539355(de-de,TechNet.10).png Zum Seitenanfang

Anhang: Konzepte der Replikationstopologie

Übersicht über die Replikation

Sofern es sich nicht um ein sehr kleines Netzwerk handelt, müssen Verzeichnisdaten an mehreren Positionen im Netzwerk gespeichert sein, um für alle Benutzer gleichermaßen von Nutzen sein zu können. Mithilfe der Replikation unterhält Active Directory Kopien von Verzeichnisdaten auf mehreren Domänencontrollern, um so die Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit des Verzeichnisses für alle Benutzer sicherzustellen. Active Directory arbeitet mit einem Multimaster-Replikationsmodell, das es ermöglicht, von jedem Domänencontroller und nicht nur von einem designierten primären Domänencontroller aus Änderungen am Verzeichnis vorzunehmen. Hierbei legt Active Directory das Konzept der Standorte zugrunde, um die Replikation effizient zu halten, wobei mit dem Dienst KCC (Knowledge Consistency Checker, Konsistenzprüfung) automatisch die beste Replikationstopologie für das Netzwerk ermittelt wird.

Organisieren von Daten für die Replikation

Die betreffenden Daten sind auf jedem Domänencontroller in einem speziellen Verzeichnisspeicher abgelegt, der logisch in bestimmte Verzeichnispartitionen untergliedert ist. In jeder Partition wird ein anderer Verzeichnisdatentyp (Domänendaten, Schemadaten der Gesamtstruktur, Konfigurationsdaten der Gesamtstruktur oder Anwendungsdaten) gespeichert. Alle Domänencontroller in einer Gesamtstruktur verfügen über eine Kopie der Schema- und Konfigurationsdatenpartitionen dieser Gesamtstruktur, und alle Domänencontroller in einer bestimmten Domäne verfügen über eine Kopie der Domänendatenpartition ihrer Domäne. In den Anwendungsverzeichnispartitionen befinden sich Verzeichnisdaten, die sich auf bestimmte Anwendungen beziehen. Diese Partitionen können auf Domänencontrollern gespeichert werden, die zu verschiedenen Domänen gehören. Änderungen an der jeweiligen Verzeichnispartition werden auf alle anderen Domänencontroller repliziert, die über eine Kopie der jeweiligen Partition verfügen.

Mit der Replikation wird zudem die Verfügbarkeit des globalen Katalogs in der ganzen Gesamtstruktur sichergestellt. Der globale Katalog ist ein durchsuchbarer Verzeichnisspeicher, der Daten über jedes Objekt in allen Domänen enthält. Der globale Katalog wird auf den Domänencontrollern gespeichert, für die der globale Katalog aktiviert wurde.

Verbessern der Replikationseffizienz mit Standorten

Damit die Replikation effizienter ablaufen kann, arbeitet Active Directory mit Standorten. Standorte, definiert als Gruppen von Computern mit Breitbandverbindungen, legen fest, wie Verzeichnisdaten repliziert werden. Active Directory repliziert Verzeichnisinformationen innerhalb eines Standortes häufiger als zwischen Standorten. Auf diese Weise erhalten die Domänencontroller mit den schnellsten Verbindungen, also die, die bestimmte Verzeichnisinformationen am wahrscheinlichsten benötigen, die replizierten Aktualisierungen zuerst. Die Domänencontroller an anderen Standorten erhalten die Änderungen ebenfalls, jedoch nicht ganz so häufig, um die Netzwerkbandbreite zu schonen.

Ermitteln der Replikationstopologie

Der Dienst KCC (Knowledge Consistency Checker, Konsistenzprüfung) ist ein Prozess, der auf jedem Domänencontroller ausgeführt wird und automatisch die effizienteste Replikationstopologie für das Netzwerk erkennt, und zwar basierend auf Informationen, die Sie im Snap-In Active Directory-Standorte und -Dienste eingegeben haben. KCC führt regelmäßig eine Neuberechnung der Replikationstopologie durch, um eventuelle Änderungen am Netzwerk zu berücksichtigen. An jedem Standort wird auf einem Domänencontroller mit der KCC-Funktion Standortübergreifende Topologie erstellen die Topologie für die standortübergreifende Replikation erstellt.

Dn151184.590B5404BFEA7F06684DB47B00539355(de-de,TechNet.10).png Zum Seitenanfang

Weitere Ressourcen

Weitere Informationen finden Sie in den folgenden Ressourcen:

Dn151184.590B5404BFEA7F06684DB47B00539355(de-de,TechNet.10).png Zum Seitenanfang

| Home | Technische Artikel | Community