Gruppenrichtlinien – Handbuch für die Problembehebung Beheben von Problemen bei Richtlinieneinstellungen für die Ordnerumleitung

In diesem Beitrag

Unterkaptitel "Problembehebung"

In diesem Thema wird die Behebung von Problemen mit der Ordnerumleitung erörtert.

Hintergrund zum CSE für Ordnerumleitung

Mit der clientseitigen Erweiterung (CSE) für Ordnerumleitung, Fdeploy.dll, werden die Gruppenrichtlinieneinstellungen für Ordnerumleitung verarbeitet. Die Ordnerumleitung schließt zudem die folgenden Komponenten mit ein:

  • {25537BA6-77A8-11D2-9B6C-0000F8080861}.ini: Eine im lokalen Cache befindliche Umleitungsinformationsdatei, die für jedes Benutzerprofil spezifisch ist.
  • {1C08E84D-F112-4252-978B-EC82A225CC20}.ini: Eine Datei, die den Status der für umgeleitete Ordner vorher verwendeten Speicherorte angibt. Diese Datei wird verwendet, um Änderungen an Serverspeicherorten und Benutzernamen zu erkennen.

Die Ordnerumleitung wird verwendet, damit Benutzerdaten an einem zentralen Speicherort verwaltet werden können. Auf diese Weise ist es möglich, regelmäßige Datensicherungen zu erstellen, und der Benutzer kann von jedem Computer im Netzwerk aus auf seine Daten zugreifen.

Die folgenden Ordner können umgeleitet werden:

  • Eigene Dateien
  • Anwendungsdaten
  • Desktop
  • Startmenü

Die Ordnerumleitung wird von der CSE für Ordnerumleitung verwaltet. Wenn auf der Registerkarte Richtlinienereignisse im Richtlinien-Ergebnisbericht Ereignisse von dieser CSE aufgeführt werden, wird die Quelle als "Ordnerumleitung" angegeben.

Fdeploy.dll wird im Verlauf des Anmeldeverfahrens vom Gruppenrichtlinienmodul geladen. Die Richtlinien für die Ordnerumleitung werden an Fdeploy.dll übergeben, und die DLL prüft nun die Richtlinieneinstellungen und leitet die Benutzerordner basierend auf diesen Einstellungen um.

Der erste Schritt bei der Ordnerumleitung besteht darin, eine Liste aller Ordnerumleitungsrichtlinien abzurufen und diese auszuwerten. Die Richtlinien werden vom Gruppenrichtlinienmodul über einen API-Aufruf von Fdeploy.dll an Fdeploy.dll übergeben. Die Richtlinien werden in Form von zwei verknüpften Listen übergeben. Bei der ersten Liste handelt es sich um eine Liste mit hinzugefügten Richtlinien. Diese beziehen sich auf eine Liste mit Ordnerumleitungsrichtlinien, die nach wie vor für den Benutzer gelten. Die zweite Liste enthält die gelöschten Richtlinien und bezieht sich auf Richtlinien, die im Vorfeld für den Benutzer gültig waren, nun aber nicht mehr angewendet werden. Die Änderungen, die sich bei der Ordnerumleitung ergeben, werden anschließend in der Shell aktualisiert. Der clientseitige Cache, auch als Offlinedateien bezeichnet, wird ebenfalls aktualisiert, um die Dateien wiederzugeben, die im Rahmen der Ordnerumleitung verschoben wurden.

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Beheben von speziellen Problemen bei Richtlinieneinstellungen für die Ordnerumleitung

Dieser Abschnitt enthält Informationen zur Behandlung der folgenden Probleme mit der Ordnerumleitung:

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Dn308953.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Hintergrund zum CSE für Ordnerumleitung

Dn308953.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Beheben von speziellen Problemen bei Richtlinieneinstellungen für die Ordnerumleitung

Dn308953.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Bei der Ordnerumleitung treten Fehler auf, und die Umleitung schlägt fehl

Dn308953.ACDCF196BC98A92A7E35715F19C8C405(de-de,TechNet.10).png Die Verarbeitung durch die CSE für Ordnerumleitung erfolgt verzögert

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Bei der Ordnerumleitung treten Fehler auf, und die Umleitung schlägt fehl

Im Zuge der Ordnerumleitung treten beim Umleiten der Benutzerordner auf dem Client Fehler auf. Im Ergebnis werden die Ordner des Benutzers nicht erfolgreich umgeleitet.

Ursache

Damit die Ordner des Benutzers erfolgreich umgeleitet werden können, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, können die folgenden Fehler bei der Ordnerumleitung auftreten:

  • Die Initialisierung der Ordnerumleitung schlägt fehl.
  • Der vom Administrator angegebene Pfad für die Ordnerumleitung ist ungültig, zu lang, offline oder es kann nicht darauf zugegriffen werden.
  • Sie verfügen nicht über die geeigneten Rechte zum Erstellen oder Zugreifen auf umgeleitete Ordner auf dem Server, oder es gibt nicht genügend freien Festplattenspeicher auf dem Server.
  • Die Ordnerumleitung ist nicht in der Lage, die Registrierungsschlüssel für die Shellordner zum Umleiten der Ordner auf das gewünschte Ziel festzulegen.
  • Für den Fall, dass ein übergeordneter Ordner auf einen Unterordner umgeleitet wird, treten Konfigurationsfehler auf.
  • Die Ordnerumleitung ist nicht in der Lage, die Konfigurationsdatei Fdeploy.ini aus dem GPO abzurufen.
  • Einige Dateien, die als Teil der Umleitung verschoben werden sollen, sind auf dem Client gesperrt.

Lösung

Führen Sie zur Behandlung von Problemen mit der Ordnerumleitung einen oder alle der folgenden Schritte durch:

  • Prüfen Sie die Protokolle der Ereignisanzeige auf Ereignisse im Zusammenhang mit der Ordnerumleitung. Basierend auf dem Ereignis muss ggf. einer oder eine Kombination aus den nachstehenden Schritten durchgeführt werden, um das Problem zu lösen.
  • Wenn die Initialisierung der Ordnerumleitung fehlschlägt, vergewissern Sie sich, dass auf dem Client keine Speicher- oder Sicherheitsprobleme vorliegen und dass es keine Probleme mit dem GPO gibt (dies gilt nur, wenn beim Extrahieren der Datei Fdeploy.ini ein Fehler aufgetreten ist). Vergewissern Sie sich, dass sich die richtige Datei Fdeploy.ini auf dem Domänencontroller befindet, auf den der Client zugreift.
  • Prüfen Sie, dass der vom Administrator festgelegte Pfad für die Ordnerumleitung gültig ist und dass darauf zugegriffen werden kann. Wenn die Zielpfade länger als das festgelegte Limit sind, müssen Sie diese verkürzen (prüfen Sie die Ereignisanzeige, um festzustellen, ob die Länge des Pfades die zulässige Anzahl Zeichen überschreitet). Wenn der Pfad zum Ordner nicht vorhanden ist (wenn die Pfadangabe in der Richtlinieneinstellung beispielsweise Tippfehler enthält, wenn die Ordner im Pfad umbenannt oder verschoben wurden oder wenn der Server nicht verfügbar ist), schlägt die Ordnerumleitung fehl.
  • Vergewissern Sie sich, dass die Konfiguration der Ordnerumleitung stimmt und dass Sie keine übergeordneten Ordner in Unterordner umleiten.
  • Stellen Sie sicher, dass keine der zu verschiebenden Dateien von einer Anwendung oder einem Dienst gesperrt wird.
  • Vergewissern Sie sich, dass der Benutzer über die erforderlichen ACLs für alle Ordner und die Registrierungsschlüssel des Shellordners verfügt.
  • Prüfen Sie, ob der Benutzer über die geeigneten Rechte zum Erstellen von Ordnern an der umgeleiteten Position verfügt und dass ausreichend freier Speicher zum Erstellen der umgeleiteten Ordner vorhanden ist. Wenn mit Datenträgerkontingenten gearbeitet wird, passen Sie die Kontingente an, um sicherzustellen, dass der Benutzer über den erforderlichen Speicherplatz verfügt.

Hinweis


Damit der Ordner verwendet werden kann, müssen Dateisystem und Freigabeberechtigungen so konfiguriert sein, dass der Benutzer zum Pfad des Ordners navigieren kann, und wenn der Ordner existiert, muss der Benutzer über die entsprechenden Eigentumsrechte hierfür verfügen. (Wenn Sie zulassen, dass der Ordner automatisch erstellt wird, erhält der Benutzer standardmäßig das Eigentumsrecht an dem Ordner.) Dies ist eine häufigsten Ursache für Verwirrung in Verbindung mit der Ordnerumleitung. Bei Verwendung von Richtlinien für die Ordnerumleitung empfiehlt es sich, dem System das Erstellen des Ordners und das Festlegen von Berechtigungen für den Ordner zu überlassen. Auf diese Weise verringert sich die Wahrscheinlichkeit von Fehlern aufgrund von fehlerhaften Sicherheitseinstellungen. Weitere Informationen über Berechtigungen in Verbindung mit der Ordnerumleitung finden Sie im Whitepaper User Data and Settings Management (englischsprachig) auf der Microsoft-Website unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=26719.

Wenn Berechtigungen manuell festgelegt werden müssen, stellen Sie sicher, dass der Benutzer über die geeigneten minimalen Berechtigungen für das Dateisystem und die Freigabe verfügt. Für weitere Informationen über die erforderlichen Berechtigungen suchen Sie im Hilfe- und Suppportcenter von Windows Server 2003 nach "Ordnerumleitung".

Für weitere Informationen über Datenträgerkontingente suchen Sie im Hilfe- und Supportcenter von Windows Server 2003 nach "Verwalten von Datenträgerkontingenten".

  • Die Einstellungen für die Ordnerumleitung können ebenso wie die Einstellungen für die Softwareinstallation nur beim Start des Computers oder bei der Anmeldung des Benutzers angewendet werden. Auf Computern unter Windows XP mit aktivierter Anmeldeoptimierung kann dies bedeuten, dass sich der Benutzer mehrmals anmelden muss, bevor die Einstellung in Kraft tritt.

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Die Verarbeitung durch die CSE für Ordnerumleitung erfolgt verzögert

Die Anwendung der Benutzerrichtlinie für die Ordnerumleitung wird bis zur nächsten Anmeldung verzögert, da die Gruppenrichtlinie für Anmeldeoptimierung aktiviert ist. Dementsprechend werden die Ordner des Benutzers bei der aktuellen Anmeldung nicht umgeleitet.

Ursache

Die Ordner des Benutzers können mit der Ordnerumleitung nicht umgeleitet werden, da die Einstellung für asynchrone Vordergrundverarbeitung der Gruppenrichtlinie aktiviert ist. Die Ordnerumleitung setzt voraus, dass die Umleitungsrichtlinie synchron angewendet wird, sodass die Ordner als Teil des Anmeldeverfahrens und vor dem Benutzerzugriff umgeleitet werden.

Mit der Richtlinieneinstellung Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten wird festgelegt, ob Windows XP beim Start des Computers und bei der Anmeldung des Benutzers auf die Initialisierung des Netzwerkes wartet. Standardmäßig wartet Windows XP beim Starten und beim Anmelden nicht, bis das Netzwerk vollständig initialisiert wurde. Vorhandene Benutzer werden unter Verwendung von zwischengespeicherten Anmeldeinformationen angemeldet, wodurch sich die Anmeldezeit verkürzt. Gruppenrichtlinien werden im Hintergrund angewendet, nachdem das Netzwerk verfügbar ist.

Wenn die Richtlinie Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten auf Nicht konfiguriert oder Deaktiviert festgelegt wurde, wartet Windows XP beim Start des Computers und bei der Anmeldung nicht, bis das Netzwerk vollständig initialisiert wurde. Die Gruppenrichtlinie wird asynchron im Hintergrund angewendet.

Damit die Einstellungen für die Ordnerumleitung bei der ersten Anmeldung angewendet werden, muss Windows beim Start des Computers und bei der Anmeldung warten, bis das Netzwerk vollständig initialisiert wurde, bevor die Richtlinie angewendet werden kann. Dies bedeutet, dass die Richtlinie synchron im Vordergrund angewendet werden muss. Das Gleiche gilt für die Richtlinien für Softwareinstallation und servergespeicherte Benutzerprofile.

Lösung

Wenn Sie die Anwendung der Richtlinie für die Ordnerumleitung mit nur einer Anmeldung garantieren möchten, müssen Sie die Richtlinieneinstellung Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten aktivieren und so sicherstellen, dass Windows wartet, bis das Netzwerk verfügbar ist, bevor Richtlinien angewendet werden. Wenn die Einstellung aktiviert ist, erfolgt die Anmeldung in der gleichen Weise wie bei Clients unter Windows 2000, d. h. Windows XP wartet, bis das Netzwerk vollständig initialisiert wurde, bevor sich die Benutzer anmelden können. Die Gruppenrichtlinie wird synchron im Vordergrund angewendet.

Weitere Informationen über diese Richtlinie finden Sie auf der Registerkarte Erklärung in der Richtlinieneinstellung Beim Neustart des Computers und bei der Anmeldung immer auf das Netzwerk warten.

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