Grundlegendes zum RPC-Clientzugriff

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-01-29

In Microsoft Exchange Server 2010 beinhaltet die Clientzugriffs-Serverrolle einen Task, der in Exchange Server 2007 nicht enthalten war. Der neue Task übernimmt die Verarbeitung von MAPI-Clients wie Microsoft Office Outlook. In Exchange 2007 stellten Outlook-Clients beim Herstellen einer Verbindung mit einem Exchange-Server aus der Firewall einer Organisation heraus eine direkte Verbindung mit dem Exchange 2007-Postfachserver her. In Exchange 2010 wurde die Verarbeitung auf den Exchange 2010-Clientzugriffsserver verlagert.

RPC-Clientzugriff

Die Verlagerung der gesamten Verarbeitungsprozesse auf den Clientzugriffsserver in Exchange 2010 wurde implementiert, um alle Daten über einen einzelnen, gemeinsamen Pfad des Clientzugriffsservers bereitzustellen. Durch diese Änderung werden die Konsistenz bei der Anwendung von Geschäftslogik auf Clients und die Client-Erfahrungen bei einem Failover verbessert. Außerdem ermöglicht die Änderung eine höhere Anzahl gleichzeitiger Verbindungen pro Server und eine höhere Anzahl von Postfächern pro Server.

Neben der Verlagerung der Verarbeitung eingehender Outlook-Verbindungen an den Clientzugriffsserver wird auch der Verzeichniszugriff in Exchange 2010 vom Clientzugriffsserver verarbeitet. Weitere Informationen zum Verzeichniszugriff finden Sie unter Grundlegendes zum Adressbuchdienst.

MAPI-Clientverbindungen

In Exchange 2007 kommunizierten Outlook- und andere MAPI-Clients bei HTTP-Verbindungen wie Outlook Anywhere mit der auf dem Clientzugriffsserver installierten RPC-Proxykomponente, bei Verzeichnisdienstanfragen jedoch direkt mit der MAPI-RPC-Komponente auf dem Postfachserver und dem NSPI-Endpunkt in Active Directory.

In Exchange 2010 werden diese Verbindungen zum MAPI-RPC-Verbindungspunkt auf dem Clientzugriffsserver oder dem Clientzugriffsserver-Array hergestellt.

Leistungsverbesserungen

Eine der wichtigsten Verbesserungen dieser neuen Architektur ist die Clientumgebung. Bei einem Failover in Exchange 2007 wurden Outlook-Clients zwischen einer und 15 Minuten vom Postfachserver getrennt. Wenn in Exchange 2010 ein Clientzugriffsserver in einem Clientzugriffsserver-Array ausfällt, stellt der Client sofort eine neue Verbindung zu einem anderen Clientzugriffsserver im Array her. Fällt ein Postfachserver aus, wird der Client nur für 30 Sekunden getrennt.

Outlook-Clientkonfiguration

Wenn Sie ein Upgrade Ihrer Organisation auf Exchange 2010 durchführen, sind Clients mit Outlook 2007 oder höheren Versionen automatisch kompatibel mit dem Wechsel zum RPC-Clientzugriff, da die RPC-Verschlüsselung automatisch unterstützt wird. Outlook 2003 verwendet jedoch keine RPC-Verschlüsselung, die für den RPC-Clientzugriff standardmäßig erforderlich ist. Wenn Sie die RPC-Verschlüsselung nicht deaktiviert haben, müssen die Benutzer Outlook 2003 für die RPC-Verschlüsselung konfigurieren, oder Sie müssen eine Gruppenrichtlinie verwenden, um die Verwendung der RPC-Verschlüsselung in Outlook 2003 zu erzwingen.

Zu den möglichen Symptomen für dieses Problem gehören folgende Fehlermeldungen:

  • Microsoft Office Outlook kann nicht gestartet werden. Das Office-Fenster kann nicht geöffnet werden. Das Ordnerset konnte nicht geöffnet werden.
  • Die Standard-E-Mail-Ordner können nicht geöffnet werden. Der Informationsspeicher konnte nicht geöffnet werden.

Wenn Benutzer den Exchange-Cachemodus verwenden, zeigt Office keinen Fehler an, wird jedoch im getrennten Modus gestartet.

Weitere Informationen zu diesem Problem sowie Problemumgehungen finden Sie unter Outlook-Verbindungsprobleme mit Exchange 2010-Postfächern.

Darüber hinaus wurde die Unterstützung für UDP-Benachrichtigungen aus Exchange 2010 entfernt. Outlook 2003 kann demzufolge nur Abrufbenachrichtigungen im Onlinemodus verwenden. Dies führt zu einer leichten Verzögerung bei Aktualisierungen des Elementstatus (von durchschnittlich 30 Sekunden bis zu einer Minute), wenn an einem Postfach, auf das Outlook 2003 zugreift, Änderungen an Elementen vorgenommen werden. Für dieses Problem gibt es zwei Problemumgehungen:

  • Verwenden Sie Outlook 2003 im Exchange-Cachemodus. 
  • Passen Sie das Abrufintervall auf dem Clientzugriffsserver an. Dies wirkt sich auf die Leistung des Clientzugriffsservers aus.

Weitere Informationen zu diesem Problem finden Sie unter Das Senden und Empfangen von E-Mail-Nachrichten dauert lange (möglicherweise in englischer Sprache).

Konfigurieren von Outlook 2003 für die Verwendung der RPC-Verschlüsselung

Gehen Sie folgendermaßen vor, um Outlook 2003 für die Verwendung der RPC-Verschlüsselung zu konfigurieren.

  1. Klicken Sie auf Extras > E-Mail-Konten > Vorhandene E-Mail Konten anzeigen oder ändern.
  2. Wählen Sie das Konto aus, und klicken Sie auf Weitere Einstellungen.
  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Sicherheit.
  4. Wählen Sie Daten zwischen Microsoft Office Outlook und Microsoft Exchange verschlüsseln.
  5. Klicken Sie auf OK.