Grundlegendes zu benutzerdefinierten Attributen

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2010-01-14

Microsoft Exchange Server 2010 und Exchange Server 2007 enthalten 15 Erweiterungsattribute. Sie können diese Attribute verwenden, um Informationen über einen Empfänger hinzuzufügen, z. B. eine Mitarbeiter-ID, eine Organisationseinheit (Organizational Unit, OU) oder einen anderen benutzerdefinierten Wert, für den kein Attribut vorhanden ist. Diese benutzerdefinierten Attribute haben in Active Directory die Bezeichnungen von ms-Exch-Extension-Attribute1 bis ms-Exch-Extension-Attribute15. In der Exchange -Verwaltungsshell sind die entsprechenden Parameter CustomAttribute1 bis CustomAttribute15. Diese Attribute werden von Exchange-Komponenten nicht verwendet. Sie können zum Speichern von Active Directory-Daten verwendet werden, ohne dass dabei das Active Directory-Schema erweitert werden muss.

Wenn Sie in Exchange Server 2003 oder früheren Versionen diese Informationen in Active Directory speichern wollten, mussten Sie ein Attribut durch Erweitern des Active Directory-Schemas erstellen. Eine Schemaerweiterung erfordert Planung, die Beschaffung von Objekt-IDs (OIDs) für neue Attribute sowie das Testen des Erweiterungsprozesses in einer Testumgebung, bevor die Erweiterung in einer Produktionsumgebung implementiert werden kann. In Exchange 2010 und Exchange 2007 können benutzerdefinierte Active Directory-Schemaerweiterungen nicht in von Adresslisten, E-Mail-Adressrichtlinien und dynamischen Verteilergruppen verwendeten Empfängerfiltern verwendet werden.

Wichtig

In Exchange 2003 können Sie benutzerdefinierte Active Directory-Schemaerweiterungen erstellen. In Exchange 2010 dagegen können Sie keine benutzerdefinierten Exchange 2003-Schemaerweiterungen als filterbare Eigenschaften verwenden. Wenn Ihre Organisation über benutzerdefinierte Schemaerweiterungen verfügt, wird die Verwendung der 15 benutzerdefinierten Attribute empfohlen, die von Exchange 2010 für jeden Empfänger definiert sind. Wenn jedoch die 15 benutzerdefinierten Attribute von Exchange den Anforderungen Ihrer Organisation nicht genügen, wird von der Aktualisierung von Objekten abgeraten, die benutzerdefinierte Schemaerweiterungen verwenden.

Inhalt

Vorteile von benutzerdefinierten Attributen

Beispiele für benutzerdefinierte Attribute

Beispiel für ein benutzerdefiniertes Attribut mit dem Parameter "ConditionalCustomAttributes"

Vorteile von benutzerdefinierten Attributen

Dies sind einige der Vorteile der Verwendung von benutzerdefinierten Attributen:

  • Sie vermeiden das Erweitern des Active Directory-Schemas.
  • Die Attribute werden von Exchange Setup erstellt.
  • Sie können die Attribute sowohl mit der Exchange-Verwaltungskonsole als auch mit der Exchange-Verwaltungsshell verwalten. Sie müssen zum Füllen und Anzeigen der Attribute keine benutzerdefinierten Steuerelemente erstellen oder Skripts schreiben.
  • Bei den Attributen handelt es sich um filterbare Eigenschaften, die im Parameter Filter mit Empfänger-Cmdlets wie Get-Mailbox verwendet werden können. Sie können auch in der Exchange-Verwaltungskonsole und der Shell verwendet werden, um Filter für E-Mail-Adressrichtlinien, Adresslisten und dynamische Verteilergruppen zu erstellen.

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Beispiele für benutzerdefinierte Attribute

In zahlreichen Exchange-Bereitstellungen ist das Erstellen einer E-Mail-Adressrichtlinie für alle Empfänger in einer Organisationseinheit ein gängiges Szenario. Die Organisationseinheit ist keine filterbare Eigenschaft, die im Parameter RecipientFilter einer E-Mail-Adressrichtlinie oder einer Adressliste verwendet werden kann.

Hinweis

Dynamische Verteilergruppen verfügen über einen zusätzlichen Parameter, mit dem Sie diese auf Empfänger in einer bestimmten Organisationseinheit oder einem bestimmten Container beschränken können.

Wenn die Empfänger in der jeweiligen Organisationseinheit nicht über gemeinsame Eigenschaften wie Abteilung oder Standort verfügen, nach denen Sie filtern können, können Sie eines der benutzerdefinierten Attribute mit einem gemeinsamen Wert füllen, wie in diesem Beispiel gezeigt.

Get-Mailbox -OrganizationalUnit Sales | Set-Mailbox CustomAttribute1 "SalesOU"

Nun können Sie eine E-Mail-Adressrichtlinie für alle Empfänger erstellen, deren Eigenschaft CustomAttribute1 den Wert "SalesOU" hat, wie in diesem Beispiel dargestellt.

New-EmailAddressPolicy -Name "Sales" -RecipientFilter { CustomAttribute1 -eq "SalesOU"} -EnabledEmailAddressTemplates "SMTP:%s%2g@sales.contoso.com"

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Beispiel für ein benutzerdefiniertes Attribut mit dem Parameter "ConditionalCustomAttributes"

Beim Erstellen dynamischer Verteilergruppen, E-Mail-Adressrichtlinien oder Adresslisten müssen Sie zur Angabe benutzerdefinierter Attribute nicht den Parameter RecipeintFilter verwenden. Sie können stattdessen die Parameter von ConditionalCustomAttribute1 bis ConditionalCustomAttribute15 verwenden. Sie können eine dynamische Verteilergruppe auf der Grundlage der Empfänger erstellen, deren "CustomAttribute1" den Wert "SalesOU" hat, wie in diesem Beispiel gezeigt.

New-DynamicDistributionGroup -Name "Sales Users and Contacts" -IncludedRecipients "MailboxUsers,MailContacts" -ConditionalCustomAttribute1 "SalesOU"

Hinweis

Sie müssen den Parameter IncludedRecipients verwenden, wenn Sie den Parameter Conditional verwenden. Außerdem können Sie nicht den Parameter Conditional verwenden, wenn Sie den Parameter RecipientFilter verwenden. Wenn Sie zur Erstellung Ihrer dynamischen Verteilergruppe, E-Mail-Adressrichtlinien oder Adresslisten zusätzliche Filter verwenden möchten, sollten Sie den Parameter RecipientFilter verwenden.

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